Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Der K Club ist ein Golfresort der Extraklasse. Weltweite Bekanntheit erlangte die gut eine halbe Autostunde südwestlich vom Flughafen Dublin gelegene Location 2006, als dort erstmals ein europäischer Austragungsort für den Ryder Cup außerhalb Englands und Schottlands genutzt wurde. Das Wettspiel wurde auf dem Ryder Cup Course (Palmer Course) ausgetragen, das europäische Team um Ian Woosnam setzte sich mit 18,5 zu 9,5 gegen das US-amerikanische Team um Tom Lehman durch. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, wenn die meisten Golfer bei einem Besuch des Resorts den Ryder Cup für eine Golfrunde wählen.
Dennoch bietet auch der zweite Platz des Resorts, der Smurfit Course, ein wunderbares Golferlebnis. Der Inland Links Course liegt etwas abseits des Resorts und des Ryder Cup Platzes und verfügt über ein eigenes Clubhaus. Der Platz selbst ist sehr interessant designt und steht in Sachen Pflegezustand seinem berühmten Nachbarplatz nicht nach. Immer wieder kommen sehr geschickt platzierte Bunker ins Spiel, auch Wasser ist – für Linksanlagen nicht ganz so typisch – häufig ein wichtiges Element bei der Planung der eigenen Spielstrategie. Die Runde beginnt mit einem schönen Par 4, gefolgt von einem eher kurzen Par 3, dessen Grün durch einen riesigen Grünbunker geschützt wird. An Bahn 3 wartet das erste Par 5, das ein leichtes Dogleg nach links aufweist. Noch markanter ist jedoch das große Wasserhindernis samt künstlichen Wasserfällen, dass es von den hinteren Abschlägen zu überwinden gilt und das man auf Bahn 7 in der Gegenrichtung wieder antreffen wird. Bahn 4 ist ein Par 4, Dogleg rechts, dessen Grün sich – sofern der Wind mitspielt – mit zwei mittleren Eisenschlägen gut erreichen lässt. Auch das folgende Par 4 – ein leichtes Dogleg rechts – ist nicht allzu lange, auch hier reicht durchaus ein Eisen vom Tee. Die sehr gute Positionierung der Bunker auf dem Smurfit Course zeigt sich an Bahn 6: das Dogleg rechts verleitet nur allzu sehr, über die rechte Seite abzukürzen, doch genau dort lauern drei sehr gut platzierte Bunker auf Teeshots auf diesem Par 4. Bahn 7 ist das Signature Hole des Platzes. Vom leicht erhöhten Tee aus liegt in direkter Linie der Anfang des langgezogenen Wasserhindernisses. Das Grün selbst ist jedoch in mehr oder weniger direkter Linie des langen Par 5. Über fast die gesamte rechte Seite der Spielbahn zieht sich ein wunderbar anzuschauender See mit Wasserfällen, der die siebte Bahn von der einige Meter höher verlaufenden Bahn 3 trennt. Fast schon Entspannung ist dann am kurzen Par 3 auf Bahn 8, dem leichtesten Loch des Platzes, angesagt, bevor es mit einem langen Par 4 erstmals wieder zurück Richtung Clubhaus geht. Dabei sollte man den Ball nicht allzu weit nach links vom Tee spielen, denn dort wartet dichter Wald auf verzogene Bälle. Das Grün wird zudem durch ein großes Wasserhindernis rechts verteidigt. Wie viele moderne Links-style Anlagen enden auch die Front 9 des Smurfit Courses nahe des Clubhauses.
Den Auftakt zur Back Nine bildet ein schönes, nicht allzu langes Par 5. Hier kündigt sich bereits an, dass auf der zweiten Teilrunde Wasser häufiger ins Spiel kommen wird, dieses Mal über den Bereich links vor und neben dem Grün. Das folgende Par 4 ist eher kurz und lädt vom Tee zu präzisen Eisenschlägen ein. Das folgende Par 3 ist mit über 170 Metern vermessen, zudem wird fast die gesamte Fläche rund um das Grün durch tieferliegende Bunker verteidigt. Wasser kommt auch am folgenden langen Par 4 ins Spiel. Obwohl das Grün nahezu in direkter Linie vom Tee liegt, ist es erforderlich, den Teeshot nach links auszurichten, da über fast die gesamte rechte Seite Wasser verläuft. Links des Grüns kommt dann noch ein kleiner See ins Spiel, so dass das Grün vom Fairway aus fast wie ein Inselgrün wirkt. Diesen See gilt es dann auch vom folgenden Tee erneut zu überspielen, die Drivelandezone des Doglegs links wird zudem durch große Bunker geschützt. Je nach Abschlag erfordert auch das nicht allzu lange Par 4 an Bahn 15 einen beherzten Abschlag über das Wasser, allzu kurz sollte man daher – trotz einer Gesamtlänge von maximal gut 320 Metern – seinen Teeshot nicht wählen. Bahn 16 ist aus unserer Sicht eine der reizvollsten und optisch gelungensten Bahnen des Platzes. Nahezu die gesamte linke Seite der Spielbahn wird durch Wasser geschützt, dass sich vor dem Grün dann auch schützend vor das Grün windet. Bei einer Gesamtlänge von rund 380 Metern vom hinteren Abschlag sollte man sich daher gut überlegen, ob man mit dem zweiten Schlag das Grün anspielen möchte, da das Grün außer vom Wasser auch von nicht weniger als 5 großen Bunkern geschützt wird. Das gleiche Wasserhindernis kommt auch am folgenden Par 4 ins Spiel, hier schützt es die linke Grünseite. Und auch an der Schlußbahn, einem sehr schönen und eher kurzen Par 5, spielt Wasser eine wichtige Rolle: denn tatsächlich spielt sich die Bahn meist länger als es die offizielle Vermessung angibt, da man seinen Teeshot eher nach rechts und damit weg vom links verlaufenden Wasser ausrichten wird. Auch der zweite Schlag wird meist etwas weiter rechts angehalten, so hat man einen besseren Winkel für den Schlag auf das Grün, hinter dem das Clubhaus gut sichtbar ist.
Der Smurfit Course ist vielleicht kein typischer Linksplatz, aber dennoch eine wunderbare sportliche Herausforderung mit vielen optisch und spielerisch sehr interessanten Bahnen. Golfer, die den K Club besuchen, sollten daher nicht nur den berühmten Ryder Cup Platz in ihrer Planung berücksichtigen, sondern auch eine Runde auf dem Smurfit Course genießen.