Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Neben der Akropolis in Athen und dem antiken Olympia ist Delphi wohl die bekannteste Städte des griechischen Altertums. Sein Ruf begründet sich vor allem auf das Orakel von Delphi. Dort sagte die Pythia, eine Priesterin, den Herrschenden die Zukunft voraus. Vielfach wird gemutmaßt, dass sich das Orakel mit Hilfe giftiger Dämpfe in Trance versetzt habe. Überliefert ist jedoch, dass die Weissagungen stets verklausuliert waren – was später auch für die Prophezeiungen des Nostradamus gelten sollte. Bekannt ist die Geschichte von Krösus: als er 546 v. Chr. gegen den Perserkönig Kyros II. aufbrach und das Orakel befragte, antwortete dieses „Wenn Krösus den Halys überschreitet, wird er ein großes Reich zerstören.“ Krösus ging davon aus, dass dies seinen Sieg über das Perserreich prophezeite – dass sein eigenes Reich vernichtet werden sollte, kam ihm nicht in den Sinn.
Wer von Athen aus nach Delphi fährt, dürfte ob der Lage der antiken Stadt überrascht sein: keine Anbindung ans Meer, sondern mitten in den Bergen befinden sich die Überreste. Nur wenige Kilometer entfernt gibt es heute ein Wintersportzentrum, das Klima dort dürfte also auch alles andere als Sonne pur sein.
Den Menschen der Antike galt Delphi als Mittelpunkt der Erde. Dies geht auf die Legende zurück, dass Zeus einst zwei Adler von beiden Enden der Welt aufsteigen ließ – und diese trafen sich in Delphi. Dargestellt wird dies durch den Nabel der Welt, der auch heute noch zu sehen ist. Auch der bekannte Spruch „Erkenne Dich selbst“ geht auf Delphi zurück, er war dort am Apollotempel in Stein gemeißelt worden.