Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Nova Scotia bietet nicht nur Weltklasse-Golf, sondern eignet sich auch hervorragend, um Kanada ein wenig besser kennenzulernen. Denn die Insel bietet ein bisschen etwas von allen Facetten des Landes: das Meer ist stets nur wenige Kilometer entfernt, man trifft auf die Akadier als Nachfahren französischer Einwanderer – und die Landschaft in den Highlands ist ein wenig wie eine Kurzfassung der Rocky Mountains in British Columbia und Alberta. Daher sollte man sich auf einer Reise nach Nova Scotia, insbesondere auf Cape Breton ausreichend Zeit lassen, Land und Leute näher kennenzulernen.
Cabot Trail
Der Cabot Trail zählt zu den schönsten Küstenstraßen der Welt. Über rund 300 Kilometer zieht sich einmal um den nord-östlichen Teil von Cape Breton. Auch der Cape Breton Highlands National Park ist Teil der Route, für diesen ist ein von der Aufenthaltsdauer abhängiger Parkpass erforderlich (kann am Parkeingang erworben werden). Für den Cabot Trail gilt der bekannte Spruch „Der Weg ist das Ziel“ – denn auf der Runde sollte man vor allem die herrliche Landschaft Kanadas genießen. Zahlreiche Halte- und Aussichtspunkte entlang der Straßen ermöglichen es, innezuhalten und natürlich auch Fotos zu erstellen. Ob man den Trail im oder gegen den Uhrzeigersinn fährt, ist Geschmackssache: wählt man die Fahrtrichtung gegen den Uhrzeigersinn, hat man die Parkplätze und Aussichtspunkte zum Meer auf der Fahrseite und kann sich so leichter wie in den Verkehr einfädeln. Von den Blicken her sind in jedem Fall beide Fahrtrichtungen lohnend. Man kann den Trail entweder an einem Tag komplett abfahren – oder man verteilt ihn auf mehrere Etappen und nutzt dann auch die Möglichkeit, einige oder mehrere der zahlreichen, sehr gut angelegten Wanderwege wie beispielsweise den für Sonnenuntergänge beliebten Skyline Trail zu absolvieren. Im Vergleich zu den Rocky Mountains kommt man entlang des Cabot Trails übrigens deutlich schneller wieder zu Treibstoff und Verpflegung, die Tour erfordert somit keine so detaillierte Planung von Haltestops wie im Westen des Landes – hier kann man sich ruhig einmal treiben lassen und die Tour genießen.
True North Destinations
True North Destinations steht für ein außergewöhnliches Übernachtungsangebot. In Pleasant Bay haben die Betreiber direkt am Meer einige Domes, riesige Kuppelzelte, aufgebaut. Glamping de Luxe lautet das Motto, denn der Komfort entspricht denen massiver Bauweisen. Das liegt nicht zuletzt am massiven Metallgestell, dass die Domes von innen stützt. Durchsichtige Einsätze vorne und im Dach sorgen dafür, dass man vom Dome aus die Landschaft und den Sternenhimmel beobachten kann. Die Domes selbst sind top ausgestattet inklusive eigenem Bad und großer Küche samt Spülmaschine. Vor jedem Dome stehen zwei Adirondack-Stühle (natürlich in Kanada-typischem rot), in denen man es sich bequem machen kann. Viele Domes bieten auch Outdoor-Whirlpool und sogar Sauna. Zudem gibt es einen Gemeinschaftsplatz, wo man sich zum Plausch bei einem kleinen Lagerfeuer treffen kann. Hier kann man Naturerlebnis und Komfort kombinieren.
Whale Interpretive Center
In der Saison können Besucher von Pleasant Bay aus zu Walbeobachtungstouren starten. Oberhalb des kleinen Hafens, von dem die Ausflugsboote starten, gibt es mit dem Whale Interpretive Center ein kleines Museum. Dieses zeigt in vielen Exponaten, Tafeln, Filmen und Tondokumenten die Bedeutung der Wale für die Region – einschließlich des früher auch hier praktizierten Walfangs. Inzwischen konzentriert man sich jedoch ausschließlich auf die Forschung und natürlich die Walbeobachtung.
Alexander Graham Bell National Historic Site
Auch wenn wahrscheinlich die meisten Menschen Alexander Graham Bell mit dem Telefon in Verbindung bringen: dieser Mann war ein echtes Allround-Genie! Die ihm gewidmete Ausstellung in Baddeck zeigt sein vielfältiges Wirken – und betont auch die Bedeutung seiner Frau Mabel, die zugleich seine Geschäftspartnerin war. In der Ausstellung erfährt man viel über Bells Bedeutung im Bereich der Gehörlosen-Kommunikation (seine eigene Mutter war schwerhörig), aber auch seine Faszination und Erfindungsgabe rund um Flugboote. Natürlich darf auch das Telefon und seine Entwicklung nicht fehlen – eine lohnenswerte Ausstellung für Technik-Interessierte jedes Alters.