Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Der Golfplatz von UGolf, gemeinsam mit Bluegreen fünfgrößtes Golfmanagement-Unternehmen weltweit, liegt nord-westlich von Bordeaux, nahe des Beckens von Arcachon. Zusätzlich betreibt die Unternehmensgruppe in Lacanau einen 9-Loch-Platz unter der Marke Bluegreen. UGolf Lacanau ist ein Par 72-Platz mit vier Teeboxen pro Bahn. Die Gesamtlänge beträgt zwischen 4.552 und 5.934 Metern. Der Platz war schon mehrfach Austragungsort von Profiturnieren, zuletzt im Mai 2024 im Rahmen der Alps Tour. Schon die Zufahrt ist wunderbar, führt sie doch immer wieder entlang von Pinien, welche die Golfer auch auf der Runde begleiten. Ein weiteres Merkmal: immer wieder gibt es Höhenunterschiede, die bei der Schlägerwahl eine Anpassung erfordern.
Direkt zum Auftakt bietet das bis zu 382 Meter lange Par 4 nicht nur ein Dogleg links, sondern erfordert auch einen Teeshot zum tiefer liegenden Fairway durch eine Schneise hoher Bäume. Man sollte vor allem darauf achten, die beiden Fairwaybunker beiderseits der Spielbahn in der Drivelandezone zu meiden. Danach geht es wieder leicht bergauf, weiterhin wird die Bahn durch hohe Pinien begrenzt – und rechts blockiert ein hoher Solitärbaum den Weg zum Grün, wenn der Teeshot zu weit rechts zur Ruhe kam. Das langgestreckte Grün bietet zwei Ebenen und hängt sichbar nach vorne – eine tolle Auftaktbahn! Bahn 2 präsentiert sich als Par 3 mit maximal 166 Metern Länge. Erneut umfasst das Grün zwei Ebenen, von denen die hintere höher liegt. Wichtig ist, den Teeshot hoch zu spielen, denn drei Bunker quer vor dem Grün versperren den direkten Zugang nahezu komplett. Ein vierter Bunker befindet sich hinter dem Grün. Vom Abschlag des maximal 363 Meter langen Par 4s an Bahn 3 ist die Fahne nur schwer zu sehen. Ursache ist ein mächtiger Hügel, der von links nach rechts abfällt – daher sollte der Teeshot unbedingt links angehalten werden. Bei der Annäherung sollte man ruhig einen Schläger mehr nehmen, denn das Grün ist wie eine Terrasse erhöht in den Hang gebaut. Bleibt die Annäherung zu kurz, besteht die Gefahr, dass der Ball den Hügel hinunter in den Grünbunker rollt. Das bis zu 329 Meter kurze Par 4 bietet ein recht welliges Fairway. Schon beim kleinen Holz und vor allem beim Driver besteht die Gefahr, einen der beiden Fairwaybunker zu treffen. Daher sollte man überlegen, mit einem mittleren Eisen vom Tee zu beginnen. Auch beide Grünseiten werden durch Bunker vorne geschützt, zudem fällt das Grün von der Mitte nach vorne und hinten leicht ab. Hier braucht man daher einen präzisen Annäherungsschlag. Bahn 5 ist als Par 4 nur maximal 295 Meter lang und als leichteste Bahn der gesamten Runde eingestuft – ob sich das Dogleg rechts tatsächlich so spielt, hängt von einem gut platzierten Abschlag und einer präzisen Annäherung ab. Vom Tee sollte man leicht links anhalten, denn bleibt man rechts und schlägt den Ball nicht nahezu in den Knick hinein, versperren hohe Bäume gerne den Weg zur Fahne. Vor dem erhöhten Grün liegt zudem ein kleiner Teich, so dass die Fahne hoch angespielt werden muss. Da das Grün quer zur Spielrichtung liegt, hat man jedoch nur recht wenig Landezone zur Verfügung. Dafür kommt das Grün ohne Bunker aus. Zumindest optisch für uns die schönste Bahn der Front Nine. Das folgende, bis zu 333 Meter lange Par 4 ist eine gerade Bahn, vom Tee sollte man primär auf die Fairwaybunker beiderseits achten. Das Grün ist recht nahe an den Wald heran platziert, zudem wird es vorne durch einen Bunker geschützt – auch hier ist eine hohe Annäherung die beste Option. Das nächste Par 3 ist zugleich das Längste der gesamten Anlage. Bis zu 191 Meter geht es vom Tee über eine kleine Senke zum etwas unterhalb der Abschläge gelegenen Grün. Obwohl rechts gleich zwei Bunker lauern, sollte man eher über die rechte Grünseite spielen, da das Grün von rechts hinten nach links vorne hängt. Auch hier gilt: wichtig ist es, das Grün zu treffen – denn dichter Wald beiderseits sorgt sonst dafür, dass die Bahn zum „Knockwood Paradise“ wird. Bahn 8 bringt ein bis zu 339 Meter langes Par 4 als Dogleg links. Daher sollte man vom Tee nicht zu weit nach rechts spielen. Zwei Bunker vorne schützen das Grün, zudem sorgen kleine Hügel um das Grün dafür, dass Annäherungen, die das Grün verfehlen, mal doch noch Richtung Fahne springen, manchmal aber auch vom Grün weg Richtung Wald. Bahn 9 ist ebenfalls ein leichtes Dogleg links und mit bis zu 453 Metern zugleich das einzige Par 5 der Front Nine, da sich diese als Par 35 spielen und die Back Nine folglich als Par 37. Absolute Longhitter können versuchen, über die hohe Piniengruppe links am Fairwayrand abzukürzen (man sollte dafür vom hinteren Abschlag mindestens 270 Meter carry schaffen), ansonsten spielt man vom Tee rechts dieser Baumgruppe. Im zweiten Teil steigt die Bahn ganz leicht an, das Grün ist zudem etwas nach links versetzt und wird durch mehrere Bunker gerahmt.
Vorbei am Clubhaus und am Parkhaus geht es auf die zweite Rundenhälfte. Diese beginnt direkt mit der schwierigsten Bahn, einem maximal 390 Meter langen Par 4, das sich in weitem Rechtsbogen Richtung Fahne streckt. Die Spielbahn steigt kaum merklich an, zudem durchziehen einige Wellen das Fairway. Wer das Grün in zwei Schlägen erreichen möchte, braucht einen guten Drive auf die linke Fairwayseite, ohne dabei den Bäumen zu nahe zu kommen. Das nach vorne hängende Grün grenzt links ebenfalls an Bäume, rechts lauert ein Bunker. Das erste Par 3 der zweiten Rundenhälfte misst bis zu 175 – und bringt auch Wasser ins Spiel. Das langgezogene Grün hängt von rechts hinten nach links vorne, ein Bunker begrenzt das Grün auf der rechten Seite. Links säumen einige hohe Bäume den Bereich rund um den links davon angelegten, kleinen Teich (der allerdings meist ohne Wasser ist). Hier kommt es vor allem darauf an, den Abschlag aufs Grün zu bringen – und im Zweifelsfall eher über die rechte Seite, um Bäume und Wasser aus dem Spiel zu nehmen. Weiter geht es mit einem bis zu 343 Meter langen Par 4, das sich in weitem Linksbogen Richtung Grün zieht. Vom Tee geht es zunächst deutlich bergauf, so dass der Abschlag blind gespielt wird. Obwohl rechts der einzige Fairwaybunker lauert, sollte man diese Seite anspielen und so den besseren Winkel zur Fahne nutzen. Das beiderseits durch Bunker eingerahmte Grün ist leicht nach links versetzt, zudem sorgen die Bäume für eine vergleichsweise enge Schneise Richtung Fahne. Da das Grün nach rechts hängt und das Gelände rechts neben dem Grün deutlich Richtung Bunker abfällt, sollte man die Annäherung eher über links spielen. Dann folgt das erste von insgesamt drei Par 5 auf den Back Nine. Über bis zu 450 Meter geht es, frei von Fairwaybunkern, Richtung Grün. Allerdings versperrt ein von rechts nach links hängender Hügel in Verbindung mit dem bergauf verlaufenden Gelände die Sicht zur Fahne. Man sollte hier vom Tee unbedingt rechts anhalten, da das Gelände den Ball ohnehin nach links rollen lässt. Das langgezogene Grün wird von zwei Bunkern gesäumt, die sich in der Mitte des Grüns befinden. Man sollte hier nicht zu weit nach rechts spielen, sonst landet der Ball gerne im angrenzenden Wald. Bahn 14 ist ein maximal 359 Meter langes Par 4 als leichtes Dogleg links. Das Fairway steigt links und rechts ein wenig an, so dass viele Bälle wieder Richtung Mitte rollen. Vom Tee empfiehlt es sich, links des gut sichtbaren Fairwaybunkers rechts anzuhalten, Draw-Spieler sind hier klar im Vorteil. Im zweiten Teil geht es leicht bergauf, das schmale und 38 Meter lange Grün (Fahnenposition bei der Schlägerwahl beachten!) wird vorne rechts durch einen großen Bunker begrenzt. Das letzte Par 3 spielt sich bis zu 178 Meter. Der Abschlag wird aus einer kleinen Schneise heraus ausgeführt. Auf der Hälfte der Strecke Richtung Grün kommt links Wasser ins Spiel. Da das Grün von links hinten nach rechts vorne hängt, sollte man die Fahne eher über links anspielen – denn rechts lauert ein großer Grünbunker. Das Par 4 an der folgenden Bahn misst zwar nur maximal 288 Meter, ist aber ein leichtes Dogleg rechts und wird beiderseits durch hohe Bäume gesäumt. Zudem lauert vor dem Grün ein mächtiger Bunker. Dennoch: einige Pros greifen das Grün vom Tee an – und haben beispielsweise im Rahmen der Alps Tour 2024 das Eagle gespielt. Normalgolfer legen eher in Richtung des Knicks vor – da das Gelände nach links gegen die Spielrichtung hängt, sollte man eher über rechts beginnen. Richtung Fahne auf dem leicht erhöhten Grün ist eine hohe Annäherung erforderlich, sonst bleibt der Ball gerne im mächtigen Bunker hängen. Das Grün ist ebenfalls deutlich onduliert – ein schönes Beispiel, dass auch kurze Bahnen anspruchsvoll sein können. Zum Abschluss warten zwei Par 5, die mit jeweils 450 Metern die gleiche Maximallänge aufweisen. An Bahn 17 geht es in einer S-Kurve Richtung Grün. Daher braucht man vom Tee weg ein klares Course Management. Da die Bahn Richtung Fahne leicht ansteigt, spielt sie sich de facto auch länger als angegeben. Vom Tee sollte man nicht zu weit nach rechts anhalten, sonst versperrt ein nach rechts ansteigender Hügel Sicht und Weg für den zweiten Schlag. Die Annäherung sollte nicht zu weit nach links gehen, denn kurz vor dem Grün kommt auf dieser Seite Wasser ins Spiel. Das beiderseits durch Bunker eingerahmte Grün fällt zudem nach allen Seiten ab, vor allem Nachmittags machen es die Schatten der umliegenden Bäume nicht einfacher, die richtige Linie zu lesen. Die letzte Bahn verläuft an sich gerade Richtung Fahne. Da rechts jedoch die Bäume teils in die Bahn hineinkommen, sollte man vom Tee besser die linke Fairwayseite anspielen. So nimmt man auch den einzigen Fairwaybunker in der Drivelandezone aus dem Spiel. Danach steigt das Gelände leicht an, das Grün wird zudem durch mehrere Bunker geschützt. Da es 38 Meter tief ist, sollte man zudem die tagesaktuelle Fahnenposition bei der Schlägerwahl beachten. Besonders knifflig: das letzte Grün bietet drei Ebenen, die sich von hinten nach vorne ziehen. Selbst, wenn die Annäherung des Grün erreicht hat, ist der 2-Putt längst noch nicht gesichert.
UGolf Lacanau ist eine wunderschöne Anlage im Parkland Stil. Nach der Runde kann man entweder auf der sehr schönen Clubhausterrasse einen Drink genießen und das leckere Essen samt Aussicht auf andere Golfer genießen – oder man fährt in ein paar Minuten nach Lacanau Océan und verbringt den Rest des Tages am Meer. Bei schlechtem Wetter kann man nach der Runde natürlich auch eines der zahlreichen Weingüter rund um Bordeaux oder die Cité du Vin in Bordeaux besuchen.