BlackSeaRama

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

BlackSeaRama

BlackSeaRama ist unter den drei Resorts am Schwarzen Meer Bulgariens die Boutique-Variante. Gäste können entweder im kleinen Boutique-Hotel mit 21 Zimmern oder einer der Villen übernachten. Die Inhaberfamilie hat auch einen Weinbaubetrieb. Oft sieht man neben den Spielbahn des Golfplatzes Reben, auch im Donautal wird Wein angebaut. Die daraus erzeugten Weine können vor Ort im Restaurant genossen werden, der Hotelshop verkauft sie zudem. Der Platz wurde von Gary Player designt, unterscheidet sich aber nachhaltig von Thracian Cliffs. Das liegt nicht zuletzt an der völlig unterschiedlichen Lage, denn BlackSeaRama grenzt nicht direkt ans Meer an, bietet aber einige schöne Blicke Richtung Wasser. Das Layout ist eine Mischung aus Links- und Heideland-Course. Vor allem im Frühjahr und Frühsommer ist man von der Blumenpracht schier überwältigt, vor allem der rote Klatschmohn sticht ins Auge. Das bedeutet jedoch auch: verfehlt man das Fairway, landet der Ball gerne in tiefem Rough. Eine Gemeinsamkeit hat BlackSeaRama mit Thracian Cliffs: auch hier endet die Runde mit einem Par 3, das jedoch deutlich spektakulärer ausfällt als beim bekannten Nachbarn – doch davon später mehr. Der Platz, ein Par 72, bietet pro Bahn fünf Teeboxen, meist sind jedoch nur die vorderen vier Abschläge im Spiel und auf der Scorekarte ausgewiesen, so dass sich der Platz sich zwischen 4.662 und 6.240 Metern spielt. Alle folgenden Längenangaben beziehen sich daher auf die goldenen Teeboxen.  Auffällig: viele Spielbahnen sind nahezu Arena-ähnlich angelegt, so dass das Gelände links und rechts des Fairways ansteigt. Das sorgt im Idealfall dafür, dass zu weit nach links und rechts gespielte Bälle wieder Richtung Bahnmitte zurückrollen. An einigen Bahnen kommt Wasser ins Spiel, der Platz verläuft insgesamt recht eben und kann daher auch sehr gut zu Fuss absolviert werden, zudem stehen Buggies zur Verfügung. 

Gleich zum Auftakt wartet ein mit maximal 471 Metern eher kurzes Par 5. Die Bahn dreht zunächst nach rechts, kurz vor dem Grün schließt sich ein zweites Dogleg nach links an. Vom Tee sollte man sich rechts halten und so den gut sichtbaren Fairwaybunker auf der linken Seite aus dem Spiel nehmen. Richtung Grün steigt das Gelände ganz sanft an, wer den Lay-up wählt, sollte diesen vor dem kleinen Bunker rechts rund 50 Meter vor dem Grün landen lassen. Das Grün wird vorne mittig durch einen Bunker geschützt und hängt leicht nach rechts – insgesamt eine sehr schöne, faire Spielbahn. Bahn 2, ein bis zu 387 Meter langes Par 4, zieht sich in weitem Linksbogen Richtung Fahne. Spannend ist hier vor allem das nach vorne und nach rechts geneigte, ondulierte Grün samt Grünbunker rechts. Die nächste Bahn, ein maximal 341 Meter langes Par 4, gilt als einfachste Bahn der Runde. Im letzten Viertel dreht die Spielrichtung leicht nach rechts. Vom Tee sollte man sich in jedem Fall links des gut sichtbaren Fairwaybunkers auf der rechten Seite halten. Beim Schlag zur Fahne auf dem nach rechts geneigten Grün ist die Fahnenposition wichtig: steckt die Fahne links, kommt der große Grünbunker ins Spiel, einfacher ist die Annäherung bei einer rechts gesteckten Fahne. Dann folgt direkt die zweitschwerste Bahn, ein Dogleg links mit bis zu 391 Metern. Vom Tee kaum zu erkennen: im Knick beginnt links ein kleiner Teich, der bis zum Grün im Spiel bleibt. Ja nach Schlagweite vom Tee sollte man daher auf die gut Sichtware Steinmauer zielen – wer nicht ganz so lang vom Tee ist, hält sich rechts davon. Golfer, die lieber nochmals vorlegen, sollten dies über die rechte Bahnseite machen und so den Teich aus dem Spiel nehmen. Das Grün ragt zur Hälfte in den Teich hinein, daher spielen die meisten Golfer ihre Annäherung über rechts. Auch beim ersten Par 3 an Bahn 5 mit maximal 131 Metern kommt Wasser ins Spiel, man sieht allerdings vor allem das hohe Schilf und Gras, dass es zu überspielen gilt. Zudem umgeben mehrere Bunker das Grün, so dass hier ein hoher Approach, der schnell zum Liegen kommt, die beste Voraussetzung für die Chance aufs Par bietet. Links neben dem Grün startet Bahn 6, ein bis zu 365 Meter langes Par 4 als Dogleg rechts. Das Wasser auf der linken Seite hat eher psychologische Bedeutung, man sollte vom leicht erhöhten Tee links des gut sichtbaren Fairwaybunker aus der rechten Seite zielen. Das von drei Bunkern eingerahmte Grün spielt man am besten über die Mitte an. Auch beim folgenden, bis zu 401 Meter mächtigen Par 4, Dogleg links, kommt im zweiten Teil Wasser ins Spiel. Der ideale Teeshot führt mitten über die gut sichtbaren beiden Bäume auf der linken Seite hinweg. Ja nach Balllage und Fahnenposition muss die Annäherung über die rechte Seite des langgezogenen Teichs links gespielt werden – oder man kann über trockenes Gelände spielen. Man sollte beim Schlag Richtung Fahne nicht zu weit nach links zielen, denn dort lauert zudem ein mächtiger Grünbunker. Bleibt die Annäherung zu kurz, rollt der Ball vom erhöhten Grün gerne wieder Richtung Fairway. Das zweite Par 3 spielt sich bis zu 168 Meter über ein hügeliges Fairway. Auch das Grün hängt schräg nach rechts und wird durch mehrere Bunker geschützt. Hier ist Mitte Grün immer eine passende Strategie – gerät der Teeshot zu lang, droht dichtes Rough hinter den das Grün einrahmenden Hügeln. Mit einem bis zu 493 Meter langen Par 5 kehrt man zum Clubhaus zurück. Dieses hilft auch bei der Orientierung, denn vom Tee sollte man in jedem Fall links des gut sichtbaren Baums links neben dem Clubhaus zielen – also am besten zwischen die beidseitigen Fairwaybunker. Auch die Annäherung sollte nicht zu weit nach rechts angehalten werden, sonst muss die Fahne hoch über den mächtigen Grünbunker rechts angespielt werden. Das Grün hängt nach links, so dass man die Fahne auf der Seite anspielen sollte, die man beim Putten bevorzugt (Bergauf- oder Bergab-Putt).

Vorbei am Clubhaus gelangt man über eine kleine Brücke zur ersten Bahn der Back Nine, einem 90 Grad Dogleg rechts Par 4 über bis zu 400 Meter. Wer das Grün mit drei Schlägen anspielt, sollte einen Teeshot in Richtung der Fairwaybunker links anhalten. Longhitter zielen am besten links des gut sichtbaren Busches im Knick der Bahn. Das rechts von einem Bunker verteidigte Grün hängt nach links vorne. Auch das maximal 479 Meter lange Par 5 an der folgenden Bahn dreht nach rechts, allerdings her rund 70 Meter vor dem Grün. Longhitter sollten vom Tee direkt über den rechten Fairwaybunker spielen, sonst wählt man den Weg links um diesen herum. Wer den Lay-up wählt, sollte über die linke Seite spielen, so ist der Grünbunker rechts beim Schlag zur Fahne meist nicht mehr im Weg. Das gerade Par 4 an Bahn 12 spielt sich bis zu 375 Meter. Auch hier gilt: wenn es die Länge vom Tee erlaubt, am besten über den Fairwaybunker rechts spielen, sonst links davon anhalten. Das Grün ist leicht erhöht und fällt von der Mitte zu beiden Seiten leicht ab, dafür sucht man hier Grünbunker vergebens. Mit maximal 180 Metern Länge ist das erste Par 3 der Back Nine dennoch nicht das längste Par 3 der Runde. Das leicht oberhalb liegende Grün wird von einer kleinen Arena umrahmt – nur hinter dem Grün lauert ein Bunker. Hier kommt es auf einen geraden Abschlag Richtung Grün an, den Rest erledigt der Putter. Dann folgt ein Dogleg links als Par 4 mit bis zu 329 Metern. Hier reicht durchaus das kleine Holz vom Tee, man sollte sich rechts halten, denn links droht ein großer Fairwaybunker. Trifft man vom Tee den Knick der Bahn, kann man das Grün zwischen den beiden Bunkern hindurch anspielen. Bleibt der Teeshot etwas kurz, muss man oft über Fairway- und Grünbunker hinweg zur Fahne spielen. Das bis zu 330 Meter kurze Par 4 an Bahn 15 gibt schon einen Vorgeschmack auf die folgende Bahn, denn rechts liegt ein weiterer Teich und man erkennt dort bereits ein Grün – das der folgenden Bahn. Doch zunächst ist ein Dogleg rechts zu absolvieren. Am besten zielt man vom Abschlag zwischen die Fairwaybunker, danach geht es deutlich bergauf Richtung Fahne. Das Grün spielt man am besten über rechts an, denn links lauern mehrere, knifflige Bunker. Das Grün umfasst zwei Ebenen und fällt von der erhöhten hinteren Ebene nach vorne ab. Bahn 16 spielt sich mit maximal 330 Metern unwesentlich länger, allerdings kommt hier das Wasser ab der Drivelandezone rechts ins Spiel – und bleibt bis zur Fahne erhalten. Da das Fairway zusätzlich nach rechts hängt, sollte man den Abschlag in jedem Fall links anhalten. Bleibt der Ball auf der rechten Seite liegen, muss man die Fahne über Wasser sowie zwischen oder über Bäume hoch anspielen. Wer das rechts von Wasser eingerahmte Grün nicht mit dem zweiten Schlag anspielen kann oder möchte, sollte über die linke Seite vorlegen und hat dann freie Bahn Richtung Grün. Das letzte Par 5 misst bis zu 465 Metern und erfordert einen Teeshot auf die rechte Bahnseite. Zudem geht es ganz sanft bergauf. Links lauert in der Drivelandezone ein Bunker, auch im Bereich des Lay-ups ist links ein Bunker platziert. Der Schlag zur Fahne führt direkt Richtung Meer – aber keine Sorge, dieses ist weit genug entfernt. Wichtig ist es, die kleine Senke links vor dem erhöhten Grün zu beachten – und den Grünbunker auf der gleichen Seite. Dann geht es zum Finale: ein bis zu 211 Meter langes Par 3 (von schwarz spielt sich die Bahn gar 224 Meter) – mal fühlt sich ein wenig an Calamity Corner von Royal Portrush in Nordirland erinnert. Fast wirkt es, alle hätte Player beim Design dieser Bahn noch eine Idee von Thracian Cliffs mitgebracht und diese nun hier umgesetzt. Vom Tee geht es über eine Senke hinweg zum erhöhten Grün, rechts begrenzt steil abfallender Fels die Bahn. Man sollte daher eher auf die linke Grünseite zielen, zumal die rechte Grünseite durch eine ausgeprägte Bunkerlandschaft verteidigt wird. Wer das Grün nicht vom Tee anspielen kann, sollte seinen Abschlag so weit wie möglich nach links spielen, denn das Fairway hängt in der Senke zusätzlich deutlich nach rechts. Das Grün hängt sichtbar nach vorne, man sollte den Ball daher nicht zu weit vorne aufkommen lassen, sonst rollt er schon einmal wieder den Hügel hinunter – welch eine Schlussbahn, auch eine tolle Shoot-out Bahn!

BlackSeaRama wird von vielen Golfern unterschätzt. Zwar sind die Bahnen nicht so spektakulär wie bei Thracian Cliffs, aber Player hat einen ebenso schönen wie anspruchsvollen Platz geschaffen, der bei der Wahl der richtigen Teebox für die Runde ein wunderbares Golferlebnis ermöglicht, das vor allem in der Blütezeit der Wildblumen auch ein Fest fürs Auge ist.

Nach der Runde sollte man unbedingt die ausgezeichnete Gastronomie besuchen, denn Hotel und Golfbetrieb teilen sich diesen Bereich. Weinliebhaber sollten unbedingt die Weine des Resorts verkosten, die abwechslungsreiche Speisenkarte bietet sowohl Snacks als auch Vor- und Hauptspeisen plus Desserts an – alle optisch und geschmacklich auf sehr hohem Niveau. So lässt sich – mit Blick auf das kleine Amphitheater, das vor allem für Hochzeiten und Events genutzt wird – ein wunderbarer Golftag abrunden.