Bois d’Arlon, Parkland Course

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Bois d’Arlon, Parkland Course

Anfang Juni 2024 öffnete in der belgischen Provinz Luxemburg, nahe der Stadt Arlon, das Bois d’Arlon Golf & Resort seine Tore. Von Deutschland aus ist das neue Resort bestens zu erreichen: von Aachen sind es rund zwei PKW-Stunden, von Frankfurt circa drei Stunden. Wer lieber per Flugzeug anreisen möchte, kann über den Flughafen Luxemburg anreisen und erreicht das Resort nach rund 45 Minuten Transfer. Investor ist der Luxemburger Immobilienunternehmer Roby Schintgen, der sich mit dem Projekt einen lang gehegten Traum erfüllte. Die Anlage umfasst den 18-Loch Heathland Course von Stuart Hallet sowie den 9-Loch Parkland Course von Jonathan Davison, der das Schloss des Bois d’Arlon wunderbar einbindet. Zum Resort zählen zudem ein Vier-Sterne-Hotel mit 64 Zimmern sowie 15 Familienlodges, ein für bis 140 Personen ausgelegtes Restaurant sowie ein Spa. Das Schloss kann für Events ebenfalls angemietet werden. Der Parkland Course unterscheidet sich deutlich vom Design seines Nachbarplatzes, zudem kommt hier das bekannte Schloss des Bois d’Arlon – es kann für Events angemietet werden – ins Spiel. Der neun Bahnen umfassende Platz bietet wie sein „großer Bruder“, der Heathland Course, ebenfalls fünf geratete Abschläge und spielt sich als Par 36 zwischen 2.241 und 3.138 Meter.

 

Zum Auftakt wartet ein bis zu 362 Meter langes Par 4, das sich jedoch deutlich länger spielt, da es im zweiten Teil deutlich bergauf verläuft. Vom Tee sollte man zunächst den gut sichtbaren, quer verlaufenden Bachlauf überspielen. Richtung Fahne sollten dann ein bis zwei Schlägerlängen mehr eingeplant werden. Zudem hängt das Gelände leicht nach rechts, wer nochmals einen Lay-up spielen möchte, sollte dies über die linke Seite planen. Bahn 2 bringt das erste, maximal 180 Meter lange Par 3. Die gesamte Vorderseite des schräg verlaufenden Grüns wird durch drei Bunker geziert. Da man vom Tee zudem leicht bergauf und über eine kleine, rechts mit dichtem Rough bewachsene Senke spielt, sollte man keinesfalls zu kurz bleiben. Wer allerdings zu weit nach links zielt und neben dem Grün landet, muss damit rechnen, dass der Ball entweder in den vorderen Grünbunker oder zurück Richtung Tee rollt – eine wunderbare Spielbahn, bei der fast alles am Abschlag hängt. Weiter geht es mit dem ersten Par 5 über maximal 464 Meter. Vom Tee geht es zunächst mit einem blinden Abschlag bergauf. Aufgrund der zahlreichen Fairwaybunker links sollte man eher die rechte Bahnseite anspielen, zumal das Gelände nach links hängt. Im zweiten Teil dreht die Bahn leicht nach links, zudem geht es nun bergab. Das erhöhte, wie ein Hochplateau gestaltete Grün wird nahezu vollständig von Bunkern eingerahmt. Verfehlt man das Grün, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Ball in einen dieser Bunker hinunterrollt. Am besten hält man sich daher Mitte Grün und berücksichtigt den Höhenunterschied zwischen Stand und Fahne. Rechts daneben ist Bahn 4 bereits das letzte Par 4 und mit bis zu 118 Metern zugleich die kürzeste Bahn der gesamten Anlage. Dennoch: eine sehr schöne und anspruchsvolle Bahn, denn zum einen ist das bergauf positionierte, langgezogene Grün durch Bunker geschützt, zudem kommt links Wasser ins Spiel. Dann folgt das Signature Hole, ein bis zu 395 Meter langes Par 4. Da es bergauf verläuft, spielt es sich für manche Golfer – vor allem bei Gegenwind – allerdings eher wie ein Par 5. Von den hinteren Abschlägen geht es zunächst über einen Teich in Richtung Schloss, die vorderen Teeboxen wurden hinter dem See platziert. Dabei gilt es gleich mehrere Hemmnisse zu beachten: Den Fairwaybunker links, den Wasserlauf rechts (der unter der an die Swilcan Bridge angelehnten Brücke nach links auf die andere Bahnseite wechselt) und den Höhenunterschied. Rechts des Grüns wurde zudem ein Bunker platziert, das Grün selbst hängt deutlich nach links. Wer sich für einen Lay-up entscheidet, sollte diesen eher auf der rechten Seite und in jedem Fall hinter dem Wasserlauf positionieren. Der soeben überspielte Teich kommt an Bahn 6, einem bis zu 474 Meter langen Par 5, nochmals ins Spiel, dann für alle Golfer unabhängig vom gewählten Abschlag. Damit verläuft die Bahn nahezu parallel zum Signature Hole. Sie beginnt mit einem klassischen Parkland-Design, der Teeshot sollte möglichst mittig zwischen den Allee-artig platzierten, hohen Bäumen landen. Dann dreht die Bahn leicht nach rechts, zudem geht es etwas bergauf über eine Kuppe, hinter der dann die Bahn in Richtung des Teichs wieder abfällt. Selbst wenn man den Lay-up spielt: zwischen Fairway und Grün bleibt immer noch eine ordentliche Distanz, da der Teich beide Bereiche trennt und das Gelände Richtung Grün wieder ansteigt. Wer über die notwendige Schlagweite verfügt, kann den zweiten Schlag auch links neben dem Grün, aber bereits auf der anderen Seite des Teichs platzieren und hat so auch kein quer, sondern nun ein mit viel Platz zum Anspielen ausgestattetes, längs verlaufendes Grün. Bleibt der Ball auf direktem Weg zur Fahne über den Teich zu kurz, lauern drei mächtige Bunker im Hang vor dem Grün – eine wunderbare Bahn und verständlicherweise die schwerste Bahn der Runde. Die nächste Bahn ist ein bis zu 359 Meter langes Par 4, das mit einem blinden Abschlag bergauf beginnt. Bis zur Fahne geht es weiter bergan, das Grün sollte man eher über rechts anspielen und so den Grünbunker links aus dem Spiel nehmen. Bahn 8 ist ein nur maximal 325 Meter langes Par 4, das zudem leicht bergab verläuft. Daher sollte man hier vom Tee eher defensiv beginnen. Am besten positioniert man den Ball mittig oder leicht links, so hat man einen guten und mit etwas Glück auch bunkerfreien Weg zur Fahne. Das letzte Par 4 spielt sich stolze 461 Meter, verläuft jedoch weitgehend gerade. Von den hinteren Abschlägen geht es über einen Wasserlauf los, anfangs verläuft die Bahn sanft bergab. Obwohl die Bahn leicht nach links hängt, reicht es aus, den Ball mittig ins Spiel zu bringen. Wer aufgrund der Länge nochmals vorlegt, sollte hierfür ebenfalls die Bahnmitte anspielen, denn rechts kommen nun Bunker ins Spiel. Zwei Bunker queren das Fairway übrigens genau in einer möglichen Lay-up Zone. Richtung Fahne geht es dann wieder bergauf, man sollte hier ruhig einen Schläger mehr vorsehen – aber Achtung: geht der Ball über das Grün hinaus, lauern dahinter zwei Grünbunker, und dies unter den sachkundigen Augen der Restaurantbesucher auf der Terrasse.

 

Auch der Parkland Course ist wunderbar gelungen und eignet sich für Golfer aller Spielstärken. Auch hier kommt der Wahl der richtigen Teebox große Bedeutung zu, lieber einen Abschlag nach vorne gehen. Der Platzzustand ist ausgezeichnet, dies gilt für Bunker, Grüns und Fairways – und natürlich auch die Abschläge. Da der Platz einen ganz anderen Charakter aufweist als der Heathland Course, sollte man unbedingt bei Plätze genießen – es muss ja nicht an einem Tag sein, das Hotel des Resorts lohnt eine Übernachtung.