Atalaya Golf & Country Club, Old Course

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Atalaya Golf & Country Club, Old Course

Der Old Course des Atalaya Golf & Country Clubs entstand zu Beginn des Golfbooms an der Costa del Sol, die heute auch den Beinamen “Costa del Golf“ trägt. Der vom Deutschen Golf-Multitalent Bernhard von Limburger designte Platz steht daher auch für den Übergang vom Golden Age zum heutigen Golfplatz-Design. Der 1968 eröffnete Parklandcourse ist als Par 72 ausgelegt. Die vier Teeboxen – sie sind nach Gesamtlänge gekennzeichnet, nicht nach Farben – ergeben eine Spiellänge zwischen 5.055 und 6.405 Metern. Für Golfanlagen an der Costa del Sol ist der Platz angenehm flach und daher auch sehr gut zu Fuss zu absolvieren, dennoch gibt es einige leichte Höhenvariationen. An einigen Bahnen kommt Wasser kommt ins Spiel – mal als Teich, mal als Wassergraben, auch das Rough ist nicht allzu hoch – ein klassischer Resortplatz eben, allerdings mit im Vergleich zu heute eher kleinen Grüns.

 

Die Runde beginnt mit einem bis zu 398 Meter langen Par 4, einem Dogleg links. Diese Designvariante, vom Platzarchitekten liebevoll als „Hundebein“ bezeichnet, begegnet den Golfern noch häufiger auf der Runde. Da das Fairway leicht nach links hängt, sollte man vom Tee mittig zielen, der Ball wird dennoch oft auf der rechten Fairwayhälfte zum Liegen kommen und bietet einen guten Winkel zur Fahne. Bei der Annäherung sollte man auf die Länge achten, denn von Limburger platziert gerne einen Bunker deutlich vor dem Grün, der aber wie ein Grünbunker wirkt – da greift man leicht zum zu kurzen Schläger. Das nach vorne abfallende Grün wird links und rechts von Bunkern gerahmt. Bahn 2 bringt das erste, bis zu 487 Meter lange Par 5. Kurz vor dem Grün dreht die Bahn leicht nach rechts. Vom Abschlag geht es zunächst leicht bergab, das Fairway liegt etwas unterhalb der Teeboxen. Man sollte sich hier klassisch Mitte Bahn orientieren. Wer den Lay-up wählt, sollte auf den Fairwaybunker rechts achten und besser über links spielen. Ein Bunker rund 40 Meter vor dem Grün sowie ein Grünbunker vorne sorgen dafür, dass man das leicht nach links hängende Grün samt Fahne besser hoch anspielt. Bahn 3 bringt ein wunderschönes Par 3 – und Wasser. Bis zu 207 Meter spielt sich diese mächtige Bahn, für Drawspieler geht es von den drei hinteren Teeboxen über Wasser, auch vom vierten Abschlag bleibt nur ein schmaler Fairwaystreifen Richtung Grün. Hat man das Wasser überwunden, blockieren zwei quer liegende Bunker den Weg zum erhöhten Grün – eine ebenso schöne wie anspruchsvolle Bahn, bei der alles vom Teeshot abhängt. Weiter geht es mit einem bis zu 372 Meter langen Par 4. Hier zeigt sich, ob man die richtige Teebox gewählt hat, denn zwei Teiche rahmen die Abschläge dieses Doglegs links ein. Der Schlag zur Fahne erfordert Präzision, da das Grün einerseits erhöht ist, andererseits hinter dem Grün die Ausgrenze lauert. Dafür gibt es auf dieser Bahn keine Bunker. Auch Bahn 5 ist ein Par 4, erneut als Dogleg links und mit maximal 355 Metern Länge. Ein Abkürzen über die Bäume links ist schwierig, da diese in den vergangenen Jahrzehnten hoch gewachsen sind. Wer keinen Draw beherrscht, sollte die Bahnbreite nach rechts ausnutzen, sonst wird der Schlag zur Fahne sehr lang. Zwei Bunker vor dem Grün und ein Grünbunker rechts sorgen in Verbindung mit einem erhöhten, nach vorne deutlich abfallenden Grün für einen anspruchsvollen Approach. Was Bahn 5 die Bahn der Drawspieler, kommt mit dem bis zu 336 Meter kurzen Par 4 an Bahn 6 der Fade-Spieler zum Zuge. Die Bahn wendet sich sanft nach rechts, vom Tee sollte man entweder die beiden Fairwaybunker rechts überspielen oder sich links davon halten. Auch wenn links die durch ein Netz beschützte Ausgrenze droht, sollte man die Fahne eher über diese Seite anspielen, da das Grün rechts deutlich in Richtung eines Bunkers abfällt. Dann folgt die leichteste Bahn der Runde, ein maximal 145 Meter langes Par 3. Das Grün hängt leicht nach vorne und fällt rechts ab, dort lauert auch ein Grünbunker vorne. Mit dem zweiten Par 5, einem bis zu 518 Meter langen, leichten Dogleg links, geht es weiter. Longhitter können über die Bäume links abkürzen, sonst hält man sich besser leicht rechts, da das Fairway nach links hängt. In der zweiten Hälfte lauert beiderseits neben dem Fairway Out of Bounds, zudem sollte man bei einem Lay-up auf den mittig platzierten Fairwaybunker rund 80 Meter vor dem Grün achten. Um den Grünbunker links aus dem Spiel zu nehmen, sollte man das Grün eher über die rechte Seite anspielen. Mit einem nur 310 Meter kurzen Par 4, einem leichten Dogleg rechts, enden die Front Nine. Vom Abschlag geht es zunächst deutlich bergauf, das Design erinnert fast ein wenig an eine Steilwandkurve einer Autorennstrecke. Da das Fairway deutlich sichtbar nach rechts hängt, sollte man sich eher links halten. Auch den Approach spielt man besser über links, denn rechts neben dem Grün fällt das Gelände deutlich ab, zudem lauern zwei Bunker auf dieser Seite.

Vorbei am sehr netten Halfwayhaus geht es auf die Back Nine. Die hinteren Teeboxen des bis zu 355 Meter langen Par 4s, Dogleg links, sind deutlich erhöht, so dass man von dort einen guten Blick auf die bergab verlaufende Bahn hat. Longhitter sollten auf den Fairwaybunker rechts achten und lieber zum Holz 3 greifen, zudem lauert links die Ausgrenze. Dennoch: man sollte den Teeshot nicht zu weit nach links platzieren, sonst ist oft nochmals ein Vorlegen erforderlich, um die Fahne anspielen zu können. Wer sich für einen Lay-up entscheidet, sollte diesen rechts platzieren, so hat man weniger Wasser auf dem Weg zur Fahne im Spiel. Das Grün ist als kleine Halbinsel nach links gebaut, so dass man – wenn die Fahne hinten gesteckt ist – die Annäherung über Wasser spielen muss. Man kann auch den sicheren „Landweg“ wählen und dafür einen längeren Putt in Kauf nehmen. Weiter geht es mit einem bis zu 191 Meter langen Par 3. Das Grün umfasst zwei Ebenen und fällt nach rechts vorne ab. Zwei Bunker rahmen das Grün ein, so dass hier viel vom Abschlag abhängt. Das bis zu 412 Meter lange Par 4 an Bahn 12 gilt als schwierigste Bahn der Runde. Sie beginnt mit einem blinden Teeshot über einen quer verlaufenden Wasserlauf, der aber nicht ins Spiel kommt. Links droht aus, zudem zieren Fairwaybunker den Weg Richtung Fahne. Wer nochmals vorlegt, sollte auf den Fairwaybunker rechts achten. Beim Schlag zur erhöhten Fahne kommt zudem der Grünbunker Mitte rechts ins Spiel, so dass man die Fahne entweder hoch anspielen sollte oder sich rechts des Bunkers hält. Bahn 13 bringt ein weiteres, bis zu 356 Meter langes Par 4. Bei diesem Dogleg rechts erfordert die strategisch gut platzierte Fairwaybunker in der Drivelandezone eine Entscheidung: Longhitter können ihn überspielen (dafür reicht auch ein Holz 3), ansonsten wählt man den Weg links am Bunker vorbei oder durch die schmale Gasse zwischen Bunker und Bäumen rechts, was zwar einen kürzeren Schlag zur Fahne ermöglicht, aber deutlich riskanter ist. Im zweiten Teil steigt die Bahn Richtung erhöhtem Grün an, zwei Bunker vor dem Grün erfordern einen ebenso präzisen (man sollte ruhig eine Schlägerlänge mehr nehmen) wie hohen Schlag zur Fahne. Dann folgt die längste Bahn der Runde. Maximal 544 Meter spielt sich das Par 5, das sich von den hinteren Abschlägen wie ein leichtes Dogleg rechts anfühlt, aber an sich weitgehend gerade verläuft. Da das Fairway erfreulich breit ist, kann man auch für den Lay-up zum Holz greifen, um sich ein Wedge zur Fahne zu lassen. Das deutlich ondulierte Fairway sorgt allerdings dafür, dass ein langer Roll des Balles oft Richtungswechsel mitnimmt. Gut 50 Meter vor dem Grün quert ein Wassergraben die Spielbahn, weshalb ein hoher Schlag zur deutlich erhöhten Fahne unverzichtbar ist. Bahn 15 bringt mit bis zu 421 Metern das längste Par 4 der Runde, zudem geht es bergauf. Das Fairway wird wunderschön von Bäumen eingerahmt, gerade im Herbst ein wunderbares Farbenspiel. Über einen kleinen Wassergraben hinweg geht es vom Tee leicht bergauf, man sollte nicht zu weit nach links spielen. Auch Richtung Grün geht es bergan, das Grün liegt nochmals erhöht und wird von mehreren Bunkern eingerahmt – hier sollte man überlegen, ob man nicht nochmals vorlegt, um die Fahne hoch anspielen zu können. Apropos längste Bahnen: auch Bahn 16 ist ein Rekordhalter für die Runde, denn mit bis zu 218 Metern wartet nun das längste Par 3. Über eine kleine Senke samt querendem Wasserlauf geht es zum beiderseits durch Bunker geschützten Grün, das zudem von links hinten nach rechts vorne hängt. Hier ist das Par ein gerne akzeptierter Score. Bahn 17 bringt mit maximal 460 Metern das kürzeste Par 5 der Runde. Los geht es von schmalen, erhöhten Teeboxen zum niedriger gelegenen Fairway. Wer von zu weit hinten schlägt und dann rechts anhält, darf sich auf einen zweiten Schlag von Rindenmulch einstellen. Daher sollte man sich möglichst leicht links vom Tee halten, ohne den Ball in die dichten Bäume und Büsche auf dieser Seite zu befördern. Bunker fehlen in der Drivelandezone, sie kommen erst beim Lay-up und dem Schlag zur Fahne ins Spiel. Das erhöhte, nach rechts hängende Grün wird links durch einen mächtigen Bunker verteidigt, bleibt die Annäherung zu kurz, kommt der Bunker rechts vor dem Grün ins Spiel. Zum Abschlag wartet ein nur 320 Meter kurzes Par 4 als leichtes Dogleg rechts. Vom Tee sollte man sich daher eher links halten. Beim Schlag zur Fahne gilt das Gegenteil: Da das Gelände deutlich nach links hängt und dort auch ein Grünbunker lauert, sollte man die Fahne besser über rechts anspielen.

Der Old Course ist ein sehr schöner Golfplatz, den vor allem Fans von Bernhard von Limburger und Golfer, die gerne unterschiedliche Designepochen spielen, mögen. Auch für heutige Longhitter bietet der Platz manche Herausforderung, ist er von den hinteren Abschlägen mit 6.405 Meter nicht gerade ein Kurzplatz. Die vergleichsweise breiten Fairways und die gut platzierten Abschläge sorgen dafür, dass Golfer aller Spielstärken diesen Platz genießen können. Der Pflegezustand war zum Zeitpunkt unseres Besuchs im Herbst ausgezeichnet, auch die Clubgastronomie ist sehr zu empfehlen.