Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Der New Course aus der Feder von Paul Krings, der beispielsweise auch den Platz von Schloss Maxlrain in Deutschland entwarf, ergänzt seit 1980 das Angebot des Atalaya Golf & Country Clubs. Während man oft erlebt, dass die älteren Plätze einer Anlage kleinere Grüns und schmalere Fairways bieten, während die neueren Plätze auf großzügigem Gelände angelegt werden, erlebt bei Atalaya das Gegenteil. Der New Course spielt sich zwar als Par 71 und bietet drei geratete Abschläge, die Gesamtlänge beträgt jedoch nur zwischen 4.391 und 5.085 Meter. Wer nun glaubt, einen einfachen Kurzplatz vor sich zu haben, wird sich schnell wundern: der Platz bietet Schräglagen, schmale Fairways und kleine Grüns, „hit and hope“ ist hier keine empfehlenswerte Strategie. Vor allem bei Trockenheit können wir Schräglagen und ondulierten Fairways zur echten Herausforderung werden, da der Ball nach der Landung noch seinen ganz eigenen Weg einschlagen kann. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs wurden Abschläge und Grüns gerade gesandet (daher wurde der Platz auch zu einem deutlich reduzierten Greenfee angeboten), daher wirken diesen Spielbereiche auf den Fotos oft etwas sehr hell – es handelt sich aber nicht um kahle Stellen, sondern eben Sand.
Die Runde beginnt mit einem maximal 298 Meter kurzen Par 4. Die Bahn verläuft gerade Richtung Grün und steigt zur Fahne etwas an, hier reicht ein kleines Holz oder langes Eisen vom Tee. Das Grün liegt nochmals erhöht und wird links von einem Bunker geschützt, daher sollte man eher die linke Seite für den Approach wählen. Bahn 2 ist ein bis zu 458 Meter langes Par 5. Der kleine Teich rechts der Abschläge sollte nicht ins Spiel kommen, denn die gesamte rechte Bahnseite ist Out of Bounds. Vom Tee hält man sich am besten leicht links, da das Fairway nach rechts hängt. Beim Schlag in Richtung der erhöhten stehenden Fahne – das Grün ist leicht nach rechts versetzt – sollte man eine hohe Variante wählen, um den Bunker vor dem Grün zu überwinden. Bahn 3 bringt ein weiteres, nur bis zu 279 Meter kurzes Par 4. Allerdings steigt das Fairway leicht an, zudem kommt vor dem Grün links Wasser ins Spiel. Man sollte daher eher defensiv spielen und mit einem kleinen Holz oder langen Eisen beginnen. Das leicht erhöhte, bunkerfreie Grün ermöglicht es, direkt auf die Fahne zu zielen. Das erste Par 3 an der folgenden Bahn bietet einen tollen Blick auf weite Teile der Anlage. Zudem ist es die erste Bahn, bei der Wasser frontal ins Spiel kommt. Von allen Abschlägen aus gilt es, das Wasser bis zum Grün zu überwinden. Hier zeigt sich, ob man die richtige Teebox gewählt hat. Das leicht nach vorne geneigte Grün wird zudem auf der Vorderseite durch Bunker geschützt. Bahn 5 bietet ein mit maximal 257 Metern sehr kurzes Par 4. Da das Grün von drei Bunkern rundherum geschützt wird, ist es nur bedingt ratsam, das Grün vom Abschlag attackieren zu wollen, denn der Ball sollte auf dem kleinen Grün schnell zum Halten kommen. Doch auch die Sicherheitsvariante ist nicht einfach, denn das Fairway hängt deutlich nach rechts, so dass man den Teeshot in jedem Fall deutlich links anhalten sollte. Da auch das Grün leicht nach rechts hängt, spielt man die Fahne besser über die linke Seite an. Das zweite Par 5 an der folgenden Bahn spielt sich über maximal 437 Meter und zieht sich nahezu in einem Halbkreis vom Tee zum Grün, zudem geht es deutlich bergauf. Daher sollte man den Teeshot in jedem Fall nicht zu weit nach links zielen. Danach muss man sich entscheiden: wer den Lay-up wählt, sollte diesen deutlich nach rechts spielen, denn vor dem Grün lauert eine ausgeprägte Mulde und lässt zu kurz gespielte Annäherungen gnadenlos bergab rollen. Wer das Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, sollte beachten, dass dieses in Spielrichtung quer liegt, man braucht daher einen hohen Schlag, der rasch zur Ruhe kommt. Rechts vor dem Grün lauert zudem ein Bunker mit unangenehm hochgezogener Bunkerkante. Bahn 7 ist ein nur 222 Meter langes Par 4 und verläuft zudem bergab. Longhitter werden hier mit dem kleinen Holz das Grün attackieren, sonst sollte man vom Tee deutlich links anhalten, da das Fairway ebenso deutlich nach rechts hängt. Bahn 8 dreht im zweiten Teil sanft nach rechts, zudem verläuft die maximal 312 Meter lange Bahn stetig bergauf. Man sollte vom Tee deutlich rechts anhalten, dennoch kann der Ball – vor allem bei trockenen Spielbahnen – noch weit nach links hinunterrollen. Der Schlag zur Fahne will hoch ausgeführt werden, um den Grünbunker aus dem Spiel zu nehmen. Rechts lauert ein kleiner Hang, der den Ball im Idealfall Richtung Fahne springen lässt – links fällt das Gelände ab, daher sollte man die Fahne eher über rechts anspielen. Ein nur 122 Meter langes Par 3 beschließt die Front Nine. Das links der Teeboxen liegende Grün liegt deutlich bergauf, man sollte mindestens einen Schläger mehr einkalkulieren. Da das Grün zudem deutlich nach vorne hängt, sollte man nicht zu kurz spielen, sonst landet der Ball am unteren Abschnitt des Hügels.
Über eine Bergkuppe hinter dem neunten Grün hinweg geht es auf die Back Nine. Bahn 10 bringt ein bis zu 277 Meter kurzes Par 4. Allerdings geht es nach einer kleinen Senke steil bergauf, das Fairway ist nach links geneigt, man sollte also vom Tee rechts anhalten. Das nach links in Richtung des Grünbunkers hängende Grün spielt man am besten über die rechte Seite an, damit der Ball nicht in den Bunker rollt. Gerät die Annäherung zu weit nach rechts, droht allerdings die Ausgrenze, ebenso hinter dem Grün. Die folgende Bahn, ebenfalls ein Par 4, ist mit bis zu 260 Metern annähernd gleich lang, bietet aber eine gänzlich andere Topographie. Zum einen droht nun links das Aus, zum anderen hängt die Bahn gut sichtbar nach rechts und verläuft wie eine S-Kurze Richtung Grün. Vom Tee geht es zunächst bergab, dann steigt die Bahn Richtung Grün wieder deutlich an. Daher sollte man den Teeshot auf der linken Seite platzieren, aufgrund der Kürze der Bahn reicht ein mittleres Eisen. Wichtig ist, dass der Ball schnell zur Ruhe kommt. Beim Schlag zur Fahne ist links ebenfalls die bessere Option, da das Gelände rechts neben dem Grün deutlich abfällt. Das bis zu 206 Meter lange Par 3 an Bahn 12 verläuft steil bergab, hier kann man ruhig zwei Schlägerlängen weniger einplanen. Gerät der Ball zu lange, landet er entweder im Bunker hinter dem Grün oder gar auf dem Grün der dritten Spielbahn, das unmittelbar hinter dem Grün dieser Bahn liegt. Von den hinteren Abschlägen wird der direkte Weg zur Fahne durch einige Büsche blockiert, so dass man einen hohen Teeshot benötigt. Auch hier gilt: das quer liegende Grün erfordert einen Schlag, der schnell zur Ruhe kommt – sonst lauern vor und hinter dem Grün mächtige Bunker. Auch Bahn 13 ist ein Par 3, misst allerdings maximal 166 Meter. Das erhöhte, einem kleinen Vulkankegel gleichende, ausgesetzte Grün erfordert einen präzisen Teeshot, um das Par zu sichern. Dann folgt die schwierigste Bahn der Runde, ein bis zu 437 Meter langes Par 5, das sich in Form einer S-Kurve Richtung Grün zieht. Da es zunächst etwas bergauf geht und die Bahn nach links hängt, sollte man sich vom Tee zunächst rechts halten. Wer das Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, sollte auf den Baum rechts des Grüns achten und bedenken, dass das Gelände links neben dem Grün deutlich abfällt. Einfacher ist es, den Ball nochmals über links vorzulegen und dann mit dem dritten Schlag das Grün über rechts anzuspielen. Auch die beiden großen Grünbunker sollte man beim Schlag Richtung Fahne beachten. Weiter geht es mit einem bis zu 240 Meter kurzen Par 4. Das enge, von Bäumen gesäumte Fairway legt es nahe, defensiv zu spielen und den Ball zunächst sicher mit einem mittleren Eisen ins Spiel zu bringen. Da die Bahn bergauf verläuft, bleibt dann entweder ein kurzes Eisen oder Wedge ins Grün. Hier sollte man vor allem nicht links landen, denn dort fällt das Gelände deutlich ab. Auch Bahn 16 ist mit bis zu 272 Metern kein Längenmonster. Das Dogleg links verläuft sanft bergauf, man sollte hier mit einem kleinen Holz oder langen Eisen über die linke Seite beginnen. Die Fahne spielt man ebenfalls besser über die linke Seite an, der dortige Hang sorgt im Zweifelsfall mit etwas Glück dafür, dass ein unpräzise gespielter Ball dennoch den Weg aufs Grün findet. Landet die Annäherung jedoch zu weit rechts, geht es deutlich bergab – mit etwas Glück bleibt der Ball im dort positionieren Grünbunker hängen. Das letzte Par 3 der Runde ist mit bis zu 151 Metern vermessen. Da es deutlich bergab geht, darf an ruhig 1-2 Schlägerlängen weniger nehmen. Wichtig ist hier, dass der Ball nach der Landung schnell hält und nicht zu weit nach links gespielt wird, denn dort steht ein hoher Baum. Drei Bunker rund ums Grün sorgen dafür, dass an dieser Bahn das Bunkerspiel ausgiebig trainiert wird. Mit der längsten Bahn der Runde, einem bis zu 545 Meter langen und geraden Par 5, geht es zurück zum Clubhaus. Vom Tee geht es zunächst leicht bergab und geradeaus, die Fairwaybunker kommen eher für Longhitter ins Spiel. Beim Lay-up sollte man auf den Bunker rechts achten. Spannend wird es rund ums Grün: Nun geht es nicht nur bergauf – vor allem zum Schluss – sondern gut 30 Meter vor dem Grün quer ein Wasserlauf die Bahn, so dass die Bahn in jedem Fall hoch anzuspielen ist – ein tolles Finale!
Der New Course ist ein sehr technischer Platz und erfordert sehr präzises Spiel. Obwohl er nicht allzu lange ist, dürften High Handicapper hier mit den vielen Schräglagen und Gefällen bzw. Steigungen schnell in Schwierigkeiten geraten. Doch auch gute Golfer kommen an ihre Grenzen, wenn das Gelände trocken ist und die Bälle gerne nach der Landung ein Eigenleben entfalten. Dennoch: wer sein Eisen- und Wedgespiel trainieren möchte, sollte diesen Platz unbedingt spielen. Den Driver kann man hier ruhig zuhause lassen.