Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Auch wenn Nazaré eine Stadt an der portugiesischen Atlantikküste ist: die meisten Menschen verbinden mit dem Namen den Surferspot mit seinen Megawellen. Der Strand, unterhalb der Festung São Miguel Acanjo gelegen, befindet sich rund 120 Kilometer nördlich von Lissabon, von der Golfanlage West Cliffs sind es rund 50 Kilometer.
Berühmt wurde der Strand Praia do Norte durch seine Monsterwellen, die hier vor allem im Herbst an Land donnern. Die enorme Höhe hat hat mehrere Ursachen. Vor der Küste befindet sich der Nazaré Canyon, eine über 230 Kilometer lange Meeresschlucht mit einer Tiefe von bis zu 5000 Metern. Das Ende dieses Unterwasser-Canyons liegt unmittelbar vor der Küste von Nazaré, die enormen Topografieunterschiede auf engstem Raum lassen das Wasser in die Höhe stürmen. Eine unter bestimmten Bedingungen zusätzlich eintretende Strömung entlang des Strands steigert die Höhe weiter. So können die Wellen bis auf mehr als 20 Meter steigen, bevor sie brechen.
Ende der 1990er-Jahre wurde der Strand erstmals von Surfern genutzt. Mit dem später einsetzenden Massentourismus brauchen die Surfer an Tagen von Wellen über zehn Meter Höhe eine Genehmigung der örtlichen Polizei. Am 1. November 2011 gelang es dem US-Amerikaner Garrett McNamara, eine über 23 m hohe Welle zu surfen, was als die bis dahin höchste jemals gesurfte Welle galt. Die Höhe der Welle wurde von der Jury des Billabong XXL Award bestätigt, die seit über 10 Jahren jährlich die weltweit größten Wellenritte prämiert. Am 29. Oktober 2020 baute Sebastian Steudtner den Guinness-Weltrekord aus, als er eine 26,21 Meter (86 Fuß) hohe Welle vor Praia do Norte in Nazaré ritt. 2024 konnte Steudtner seinen Rekord weiter steigern, mit 28,57 Metern (93,73 Fuß) hat er wohl die größte jemals gemessene Welle gesurft. Die Höhe wurde mithilfe modernster Drohnentechnologie gemessen, die von Porsche Engineering und dem Team Steudtner entwickelt wurde. Eine offizielle Bestätigung des neuen Rekords steht noch aus.