Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Pickala Golf, rund 45 Autominuten von Helsinki und vom Flughafen der finnischen Hauptstadt entfernt, umfasst drei 18 Loch-Plätze: Park, Forest und Seaside. Der Seaside Course der nahe Helsingfors gelegenen Anlage ist zwar an der Küste gelegen, verläuft aber nur auf den ersten neun Löchern entlang des Meeres, während der zweite Teil der Runde als malerischer Parkland-Course überzeugt. Die Anlage aus dem Jahr 1986 wurde von Reijo Hillberg entworfen und bietet ein anspruchsvolles, abwechslungsreiches Spiel für fortgeschrittene Golfer. Der Par 72-Platz spielt sich zwischen 4.841 und 6.105 Metern, dabei können Golfer zwischen vier gerateten Abschlägen pro Bahn wählen.
Die Front Nine verlaufen unterhalb des Clubhauses und grenzen an das Meer, das jedoch nicht direkt ins Spiel kommt. Dennoch trifft man auf den ersten neun Bahnen auf reichlich Wasser, so auch gleich zum Auftakt bei einem Dogleg rechts. Das folgende Par 3 verläuft bergauf und bietet ein von zahlreichen Bunkern verteidigtes Grün. Das erste Par 5 an der folgenden Bahn trifft lins in der Drivelandezone auf Wasser, rechts zieht sich über die gesamte Bahn die Ausgrenze – hier benötigt man gerade, präzise Schläge, dann ist das Par oder gar Birdie kein Hexenwerk. Es scheint, als ob man nun den Golfern das Motto „Wasser“ noch deutlicher vor Augen führen möchte. An Bahn 4, der schwierigsten Bahn der Runde, wird das Fairway beiderseits bis rund 90 Meter vor dem Grün von Wasser eingerahmt, das von hohen Bäumen gesäumte und Bunkern vorne geschützte Grün ist ebenfalls schwierig anzuspielen. Auch an Bahn 5, einem Par 4, dominiert beiderseits des Fairways Wasser, bevor es zum deutlich erhöhten Grün geht. Nur beim Dogleg rechts an Bahn 6 hat das Wasser kurz Pause, bevor es beim folgenden Par 5, Dogleg rechts – der zweitschwersten Bahn der Runde – erneut ab der Drivelandezone beiderseits die Golfer begleitet. Beim folgenden Par 4, das im zweiten Teil leicht nach links dreht, kommt Wasser erneut in der Drivelandezone ins Spiel, zudem hängt das Grün in Richtung der Fairwaybunker rechts. Das erhöhte und nach vorne hängende Grün erfordert einen präzisen Schlag zur Fahne. Der erste Teil der Runde endet mit einem kurzen Par 3 bergab, links grenzen ein Bunker und anschließend Wasser das Grün ab, rechts lauern ebenfalls zwei Bunker. Anspruchsvoll ist dieses Grün vor allem, wenn die Fahne im hinteren, tiefer liegenden Bereich gesteckt ist.
Vorbei am Clubhaus verlässt man den an das Meer angrenzenden Bereich, nun wartet Parkland-Golf vom Feinsten. Dennoch: immer wieder kommt auch hier Wasser ins Spiel, so direkt am kurzen Par 4 der zehnten Bahn, die zudem ein deutlich onduliertes Grün aufweist. An Bahn 11 hängt das Fairway zwar nach rechts Richtung Wasser, allerdings sorgen zwei Fairwaybunker hier dafür, dass die meisten Bälle es nicht bis dahin schaffen. Ohnehin sollte man sich hier vom Tee lieber links halten, auch das Grün lässt sich leichter über diese Seite anspielen. Das erste Par 3 der Back Nine an Bahn 12 kommt ohne Wasser aus, dafür muss der Teeshot präzise durch die Bäume hindurch gespielt werden – landet der Ball zu weit links, rollt er gerne deutlich bergab und bietet einen anspruchsvollen Chip oder Pitch. Beim folgenden, bis zu stolzen 565 Meter langen Par 5 – einem leichten Dogleg links – kommt Wasser rechts ins Spiel. Da links in Hügel mit Bäumen die Bahn begrenzt, ist die Versuchung, dem Wasser nahe zu kommen, sehr hoch. Auch den Lay-up spielt man besser über rechts, denn links bleibt die Begrenzung durch hohe Bäume sowie den Hügel samt Unterholz. Das leicht nach rechts und vorne hängende Grün spielt man am besten mittig an. Auch beim zweiten Par 5 der Back Nine kommt Wasser ins Spiel, gut sichtbar in der Drivelandezone links. Ferner sollte man beim Schlag zur Fahne darauf achten, die Grünbunker vorne zu überspielen. Das Par 3 an der 17 ist maximal 170 Meter lange und bietet eine gute Scoringmöglichkeit, sofern man den Grünbunker links meidet. Allerdings ist das Grün deutlich onduliert und hängt nach vorne, auch ein Dreiputt ist an dieser Bahn jederzeit möglich. Die vorletzte Bahn, ein Dogleg rechts, bringt nochmals reichlich Wasser, das zudem nach der Drivelandezone von der rechten auf die linke Bahnseite wechselt. Beim Schlag zur Fahne sollte man beachten, dass das Grün links im hinteren Bereich nach hinten abfällt. Beim abschließenden Par 4, das mit maximal 330 Metern eher kurz ausfällt, kommt das Wasser beiderseits der Abschläge nicht in Spiel, dafür jedoch die Fairwaybunker beiderseits in der Drivelandezone. Auf dem Weg zum ondulierten Grün gilt es dann, die Bunkerlandschaft hoch zu überspielen und sich mit einem Par oder besser zu belohnen.
Der Seaside Course bei Pickala Golf ist mehr als nur ein Küsten-Golfplatz: Er bietet eine facettenreiche Kombination aus parklandtypischem Spiel und offenen, windanfälligen Küstenlöchern. Definitiv anspruchsvoll für Fortgeschrittene, bleibt aber zugänglich durch großzügige Fairways und klare Linienführungen. Mit beeindruckendem Meerblick auf den Front Nine, zahlreichen Wasserhindernissen und einem bunker-durchsetzten Abschlussloch ist der Platz ein echtes Highlight in der finnischen Golflandschaft – eine gelungene Kombination aus technischer Herausforderung und landschaftlicher Schönheit.