Author: Der Mann hinter dem Bericht
Obwohl The Dutch 2021 erst sein 10-jähriges Bestehen feierte, hat der private Golfclub längst einen Spitzenplatz in der niederländischen Golfszene erobert. Die Ursprünge reichen schon rund 20 Jahre zurück – schottische Golfpros, die in den Niederlanden tätig waren, reisten gemeinsam mit ihren Top-Kunden zu den schönsten Golfplätzen dieser Welt – was fehlte, war ein Golfplatz in den Niederlanden, der einen vergleichbaren Qualitätsstandard bot. Und so gründeten die Pros einen eigenen Golfclub samt Platz, den The Dutch. Heute ist The Dutch zugleich eines der größten Golf-Business-Netzwerke nicht nur in den Niederlanden, sondern weltweit bietet. Die Entscheidung für das Betriebsmodell des privaten Golfclubs war daher nur konsequent – und geht einher mit starker Exklusivität. Lediglich Mitglieder und deren Gäste dürften im The Dutch in Spijk, gut 30 Autominuten südlich von Utrecht und östlich von Rotterdam, aufteen. Gastzugang gibt es lediglich für Mitglieder von Golfclub des IMG Prestige-Netzwerks und von anderen European Tour-Destinations Mitgliedern. International bekannt wurde der von Colin Montgomerie designte Platz als Austragungsort der KLM Dutch Open von 2016 bis 2018. Bis heute kümmern sich die Gründer, die sich zum Unternehmen „Made in Scotland“ zusammengeschlossen hatten, um Betrieb und Entwicklung der Anlage und festigen den ausgezeichneten Ruf.
Der Platz orientiert sich stark an Linksplätzen in Schottland – allerdings kommt deutlich häufiger Wasser ins Spiel. Schon am Start erkennt man die Service-Ausrichtung des Clubs: dort liegen nicht nur Scorekarten und Tees zur Mitnahme bereit, sondern auch Äpfel und Bananen. Zudem gibt es auf dem gesamten Platz Wasserstationen, an denen man seine Trinkflaschen nachfüllen kann. Mit vier Abschlägen pro Bahn spielt sich der Platz zwischen 5.076 und 6.331 Metern. Das Auftakt-Par 4 ist recht zahm, erst vor dem erhöhten Grün teilt ein Bach das Fairway vom Grün. Dann quert man auf den zweiten Teil des Geländes – und das folgende , bis zu 404 Meter lange Par 4 zeigt, warum man auf diesem Platz keine Angst vor Wasser haben sollte – denn das 90 Grad Dogleg rechts erfordert vor allem vom Tee einen präzisen Schlag. Auch Bahn 3 ist ein Par 4 Dogleg rechts, zudem gespickt man gut positionierten Bunkern und einem deutlich ondulierten Grün. Das mit maximal 147 Metern kürzeste Par 3 der Runde erfordert präzise Längenkontrolle, denn zahlreiche Bunker säumen das Grün, je nach Fahnenposition wirkt sich zudem das stark ondulierte Grün aus. Weiter geht es mit einem Par 4 und einem Par 5, die nahezu gleich lang sind – und je nach Windrichtung spielt sich gerade das bis zu 414 Meter lange Par 4 oft eher als Par 5. Bahn 7, ein weiteres Par 4, ist zwar kurz, erfordert jedoch aufgrund der Bunker, der zahlreichen Hügel vor allem rechts der Bahn und des kleinen Bachlaufs vor dem Grün zwei präzise Schläge zur Fahne. Dann geht es zurück zum Hauptbereich des Platzes, es wartet ein wunderschönes Par 3 mit erhöhtem Grün – das rechts und hinten durch Wasser eingerahmt wird. Mit einem langen Par 4 geht es zurück Richtung Clubhaus – trotz Linkscharakter ist der Platz kein typischer Out and In.
Die Back Nine beginnen mit einem bis zu 168 Meter langen Par 3 – oft merkt man den Wind am Abschlag nicht, da dieser gut von Bäumen geschützt ist. Häufig kommt der Wind jedoch von links und weht manchen Teeshot auf den großen See hinaus. Bahn 11 ist mit maximal 444 Metern nicht nur das längste Par 4 des Platzes, sondern zugleich die schwerste Bahn. Dafür sorgen nicht zuletzt zwei Bachläufe, die das Fairway queren. Wasser spielt auch an Bahn 12, einem deutlichen Dogleg links, eine Rolle – denn ab der Drivelandezone ist das feuchte Element bis zum Grün stetiger Begleiter. Auch an Bahn 13, einem bis zu 510 Meter langen Par 5, wird die Bahn zwei Mal durch Bachläufe geteilt, zudem liegt das Grün deutlich erhöht. An Bahn 14 wartet bereits das nächste Par 3 der Runde – hier wurde bei den KLM Open der „Beat the Pro“-Wettbewerb ausgetragen. Zwar kommt hier kein Wasser ins Spiel, mit bis zu 194 Metern ist die Bahn jedoch vergleichsweise lang und bietet ein deutlich onduliertes Grün. Bahn 15, das zweite von insgesamt drei Par 5 auf den Back Nine, spielt sich bis zu 506 Meter. Die Drivelandezone ist recht breit und wasserfrei – tückisch wird es Richtung Grün, hier hat beispielsweise Kiradech Aphibarnrat bei der KLM Open 2017 den Sieg aus der Hand gegeben. Auch Bahn 16, das letzte und bis 160 Meter lange Par 3, bietet reichlich Wasser, da das Grün als Halbinsel gestaltet wurde. Nach einem weiteren Par 4, bei dem Wasser den direkten Weg zur Fahne blockiert, geht es auf die bis zu 557 Meter lange Schlussbahn, natürlich ein Par 5. Spätestens in der Lay-up Zone kommt das Wasser deutlich ins Spiel, denn rechts wird die Bahn durch den großen See begrenzt, den man bereits an Bahn 10 kennengelernt hat. Ein Wassergraben trennt zudem das längs angelegte Grün vom Fairway – allerdings nicht erst kurz vor dem Grün, sondern bereits deutlich davor, was vor allem bei Lay-up zu beachten ist. Das Grün umfasst zudem zwei Ebenen und hängt deutlich nach vorne, hinten ist die Fläche wie eine Mulde ausgebildet. Wer hier das Par mitnehmen möchte, braucht nicht nur mindestens drei präzise Schläge mit Holz und Eisen, sondern auch zwei excellente Putts!
Nach der Runde sollte man unbedingt noch die Clubgastronomie genießen – bei schönem Wetter am besten draußen auf der Terrasse.
Zugang: Exklusivität ist Teil des Konzepts von The Dutch. Daher haben nur Mitglieder und deren Gäste Zugang. Ein Mindest-Handicap ist nicht vorgegeben – allerdings macht der Platz deutlich mehr Spass, wenn man den Ball halbwegs sicher spielen kann, nicht zuletzt bei Wind.
Unser Tipp: Ist Ihr Heimatclub den globalen Netzwerken von IMG Prestige oder European Tour Destinations angeschlossen? Dann steht der Buchung einer Startzeit im The Dutch nichts mehr im Wege – eine Chance, die man unbedingt nutzen sollte.