Author: Der Mann hinter dem Bericht
Der Golfclub Landgoed Nieuwkerk südlich der Stadt Tillburg in Brabant bietet 9 Spielbahnen, die jedoch jeweils unterschiedliche Abschläge für die Front- und Back Nine bieten. Damit kann der Platz auch als 18-Loch-Version gespielt werden. Die Gesamtlänge beträgt zwischen 2.594 und 2.909 Meter für die Front Nine sowie 2.552 und 2.859 Meter für die Back Nine. Beim Bewertungsportal Leadingcourses.com erfreut sich der Platz großer Beliebtheit und gilt als beste 9-Loch-Anlage des Landes. Bei unserem Besuch waren für die beiden 9-Loch-Runden jeweils die gelben und roten Abschläge gesteckt.
Die Runde beginnt mit einem kurzen Par 4, Dogleg links. Da die Gesamtlänge nur 282 Meter beträgt, reicht hier ein Eisen vom Tee. Dieses sollte man eher rechts anhalten und so den mächtigen Bunker im Dogleg-Knick umgehen. Das langgezogene Grün bietet zahlreiche Fahnenpositionen – und beim Schlag ins Grün sollte man die Bunker beiderseits der Fahne meiden. Das folgende Par 3 misst bis zu 152 Meter. Links von den Teeboxen liegt ein kleiner Teich, der jedoch nicht ins Spiel kommen sollte. Findet der Abschlag das Grün, ist das Par mit zwei Putts in Reichweite. Dann folgt das erste Par 5, ein bis zu 441 Meter langes Dogleg rechts. Der Knick setzt bereits bei rund 200 Metern ein – wer einen langen Schlag mit dem Driver plant, muss daher entweder carry über die hohen Bäume rechts oder mit einem Fade in den Knick spielen. Alternativ kann man den Abschlag auch defensiv einfach mit einem kleinen Holz oder langen Eisen geradeaus spielen – man sollte jedoch die beiden flachen Fairwaybunker beiderseits des Knicks meiden. Die meisten Golfer spielen das Grün mit drei Schlägen an. Beim Lay-up sollte man daher auf die Bunker achten, die sich ab rund 60 Meter von links nach rechts bis zum Grün ziehen – ein weiterer Bunker links des Grüns rundet das Bild ab. Daher ist es auch erforderlich, die Fahne hoch anzuspielen – zumal das Grün leicht erhöht liegt und nach vorne etwas abfällt. Auch die vierte Bahn unterstreicht den Parkland-Charakter des Platzes. Das gerade Par 4 wird durch Bäume zur Drivelandezone hin immer schmaler, zudem muss ein kleiner Bachlauf überspielt werden. Der Schlag ins Grün ist nicht allzu schwierig, obwohl erneut drei Bunker vorne von links nach rechts queren und teils hohe Kanten Richtung Fahnen aufweisen. Das bis zu 454 Meter lange Par 5 an der folgenden Bahn bietet ein Dogleg rechts von nahezu 90 Grad. Wie bei der dritten Bahn ist auch hier der Teil nach dem Knick länger als der bis zum Knick, weshalb man eine ähnliche Spielstrategie braucht wie an Bahn 3. Das Grün ist nochmals leicht nach links versetzt, zudem wird das Fairway Richtung Fahne leicht wellig. Das Grün spielt sich vergleichsweise einfach und sollte mit zwei Putts zu meistern sein. Weiter geht es mit dem zweiten Par 3, dieses Mal bis zu 185 Meter lang. Auf der rechten Seite lauert der Teich, der bereits an der vorherigen Bahn zu stark nach rechts abgekommene Bälle beim Dogleg dankbar angenommen hat. Das langgezogene Grün bietet zudem viele Fahnenpositionen an, so dass man dies bei der Schlägerwahl berücksichtigen sollte. Das Grün hängt von hinten nach vorne – und da rechts der Teich angrenzt, sollte man die Fahne eher über die linke Seite anspielen. Bis zu 391 Meter lang spielt sich das nächste Par 4 – das man am besten mit lang und schmal beschreibt. Vom Tee geht es gerade aus, im Bereich der Drivelandezone kommt erst links ein Wasserhindernis ins Spiel, dann wird die Landezone immer enger. Bei gut 240 Metern quert zudem ein Wasserhindernis das Fairway. Die Fahne lässt sich von der rechten Seite aus etwas leichter anspielen, je weiter man nach links kommt, umso mehr kommen die hohen Bäume links vor dem Grün ins Spiel – vor allem bei Fade-Spielern. Bahn 8, ein weiteres Par 4, ist mit bis zu 401 Metern sogar noch länger. Hier schlägt man aus einer engen Schneise ab, dafür weitet sich das Fairway zur Drivelandezone. Wer nochmals einen Lay-up wählt, sollte auf den Fairwaybunker rechts achten. Das von links nach rechts und nach vorne hängende Grün wird nur auf der linken Seite durch einen Bunker geschützt. Die Schlussbahn ist nochmals ein leichtes Dogleg rechts. Vom Tee geht es zunächst geradeaus, am besten zielt man auf den rechten Fahnenmasten am Clubhaus. Je weiter man nach links gerät, umso anspruchsvoller wird der zweite Schlag. Die Gesamtlänge des Par 4s beträgt 378 Meter – und bei rund 140 Metern vor dem Grün teilt ein Wasserlauf das Fairway. Vorher wendet sich die Bahn bereits nach rechts – und auf der linken Seite kommt ein großer Teich ins Spiel – liegt der Ball zu weit links, muss man daher den zweiten Schlag eventuell über dieses Wasserhindernis spielen. Zwei Bunker zu beiden Seiten des Grüns lauern auf die Annäherungen, das Grün hängt von hinten nach vorne – so bleibt es bis zum letzten Putt anspruchsvoll, und dies unter den Blicken anderer Gäste von der Clubhaus-Terrasse.
Nach der Runde kann man noch einen Snack und ein Getränk im Clubhaus genießen – dessen Service sehr kompetent und freundlich ist. Die Anlage hat uns sehr gut gefallen – der Pflegezustand ist gut, einige trockene Stellen auf den Fairways haben das Spiel nicht beeinträchtigt und dürften angesichts zunehmender Wasserknappheit in ganz Europa zunehmend zum Normalbild gehören. Die Grüns waren in ausgezeichnetem Zustand und sehr spurtreu, allerdings auch nicht sonderlich schnell. Unser Fazit: eine sehr schöne, fast schon familiäre Anlage, die sich vor allem für eine schöne und entspannte 9-Loch-Runde anbietet.