Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Der kleine Ort Adare ist nicht nur einer der bezauberndsten Orte Irlands, sondern durch das Luxus-Hotel Adare Manor samt international hoch dekoriertem Golfplatz – der auch Austragungsort des Ryder Cups 2027 sein wird – weit über die Grenzen der Region Limerick hinaus bekannt. Doch direkt nebenan, über weite Strecken nur durch eine Mauer getrennt, liegt ein weiterer Golfplatz, der zu den Geheimtipps Irlands zählt: der Adare Manor Golf Club. In den 1890er Jahren wurde er zunächst als 9-Loch-Anlage konzipiert und betrieben. 1992 designte Eddie Hackett dann die heutige 18-Loch-Variante. Der Adare Manor Golf Club ist ein typisch irischer Mitgliederclub, in dem viele Einheimische auf die Runde gehen. Der Par 70-Platz spielt sich wischen 5.053 Yards von den vorderen und 5.807 Yards von den hinteren Teeboxen. Der besondere Reiz der Anlage liegt – außer im sensationell günstigen Greenfee – in der Einbindung alter Ruinen und Gemäuer.
Schon an Bahn 1, einem maximal 132 Yards kurzen Par 3, lernt man dieses besondere optische Element kennen: das Grün grenzt an ein altes Schloss, man spielt quasi auf den Innenhof. Richtung Fahne verjüngt sich die beiderseits durch hohe Bäume flankierte Bahn zunehmend, das Grün hängt deutlich nach vorne. Dann geht man einmal um das Schloss herum zum zweiten Tee, einem bis zu 402 Yards langen Par 4, einem sanften Dogleg rechts. Wichtig ist es, vom Tee nicht zu weit nach rechts anzuhalten, sonst landet der Ball im Wasser. Richtung Grün hängt das Fairway leicht nach links, zudem wird die Fahne durch Bunker verteidigt. Vor dem dritten Abschlag sollte man sichergehen, dass das zweite Grün frei ist, denn man spielt sehr dicht daran vorbei oder gar darüber, um das einzige Par 5 der ersten Rundenhälfte zu beginnen. Mit maximal 447 Yard ist die Bahn angenehm kurz. Den Abschlag sollte man bei dem Dogleg links eher auf der linken Seite anhalten, so bekommen viele Golfer die Chance, das Grün mit dem zweiten Schlag zu erreichen. Bevor man weitergeht, kann man über den kleinen Fluss ein paar Blicke auf den Austragungsort des Ryder Cups 2027 erhaschen. Das Grün ist nicht allzu schwierig, hier bietet sich eine gute Chance zu Birdie oder Par. Auch das maximal 330 Yards kurze Par 4 an der darauf folgenden Bahn ist ein Dogleg links, vom Grün hat man einen wunderbaren Blick zur zweiten Ruine der Anlage, einer alten Abtei. Mit der fünften Bahn, einem bis zu 382 Yards langen Par 4, Dogleg links, kehrt man bereits Richtung Clubhaus zurück, links kommt in der zweiten Bahnhälfte ein alter Friedhof ins Blickfeld, auf den Golfer an der Schlussbahn erneut treffen werden. Das zweite Par 3 ist mit bis zu 178 Yards deutlich länger als die Auftaktbahn, bietet aber dennoch eine gute Chance aufs Par. Bahn 7 misst bis zu 400 Yards, nach der Drivelandezone dreht die Bahn leicht nach links. Hier gilt es vor allem, die zahlreichen Bäume entlang des Fairways aus dem Spiel zu nehmen. Mit dem dritten und zugleich längsten Par 3 – es misst bis zu 210 Yards – kommt man zur äußersten Ecke der Anlage. Von dort geht es dann über maximal 494 Yards mit dem einzigen Par 5 der Front Nine zurück in Richtung des von Bahn 5 bekannten Friedhofs, dessen Mauern einen schönen Kontrast zu den Bäumen bieten.
Auch die zweiten neun Bahnen beginnen mit einem Par 3, dieses Mal bis zu 187 Yards lang. Dann zweigt fast im 90-Grad-Winkel die bis zu 360 Yards lange elfte Spielbahn nach links ab. Auch hier gilt es vor allem, die Fairwaymitte anzuspielen und die vielen seitlichen Bäume zu meiden. Dann folgt bereits das zweite Par 3 der zweiten Teilrunde, mit bis zu 153 Yards un breitem Grün erneut eine gute Scoringmöglichkeit. Nun folgt das einzige Par 5 der Back Nine, ein deutliches Dogleg links mit bis zu 506 Yards und damit zugleich die längste Bahn der Anlage. Der Abschlag liegt unmittelbar vor der alten Abtei. Bahn 14 ist nicht nur das letzte Par 3 der gesamten Runde, sondern zugleich ein echtes Postkarten-Motiv. Von den Abschlägen geht es zwischen dichten Bäumen Richtung Grün, das direkt vor der alten Abtei platziert wurde. Der Abschlag der 15. Bahn erfolgt daher auch vom Vorhof der Abtei, auf der Rückseite des vorherigen Grünbereichs. Das Grün des Par 4s hingegen endet vor den Mauern des von der ersten Bahn bekannten Schlosses. Mit einem bis zu 424 Yards langen Par 4 kehrt man mit der Folgebahn wieder zur Abtei zurück – hier sollte man darauf achten, das kleine Wasserhindernis zu meiden. Das Grün liegt nun rechts der alten Abtei und eröffnet neue Perspektiven auf dieses alte Bauwerk. Bahn 17 ist ein nur maximal 284 Yards langes Par 4. Vom Tee sollten vor allem Draw-Spieler auf die hohen Bäume rechts achten. Der Weg zur Fahne wird durch zahlreiche Bunker versperrt, hier ist präzises Spiel gefragt. Mit einem bis zu 365 Yards langen Par 4, Dogleg rechts, geht es zurück zum Clubhaus. Wer vom Tee zu weit nach rechts anhält, findet seinen Ball oft auf dem alten Friedhof auf dieser Seite. Erst in der Mitte des Friedhofs dreht die Bahn dann leicht nach rechts – und die Golfer können beim Schlag aufs Grün zeigen, ob sie es schaffen, direkt neben dem alten Friedhof auch tot an der Fahne zu liegen.
Der Adare Manor Golf Club sollte auf keiner Golftour nach Irland fehlen. Der Service ist ausgezeichnet, die Bahnen präsentierten sich in ausgezeichnetem Zustand und das Layout ist abwechslungsreich. Gerade als Ergänzung oder Alternative zum weltberühmten Nachbarn wird die unglaubliche Vielfalt von Golf in Irland hier auf wunderbare Weise erlebbar.