Antognolla Golf

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Antognolla Golf

Als der 18-Loch-Meisterschaftsplatz von Antognolla Golf im Jahr 1998 eröffnet wurde, war dies der Beginn einer anhaltenden Erfolgsgeschichte.  20 Jahre später, im Jahr 2018, wurde die Anlage renoviert: neue Bunker mit Kapillarbeton, ein neues Drainagenetz, eine neue Pumpstation, ein neues Bewässerungssystem und eine neue Driving Range waren Teil dieses großen Projekts – und es war der Beginn einer anhaltenden Erfolgsgeschichte. Der wunderschöne Platz, perfekt eingebettet in die hügelige Landschaft Umbriens, ist Teil eines umfangreichen Entwicklungsprojekts, an dessen Ende ein herausragendes Golfresort auf der italienischen Landkarte stehen wird. Vor allem seit der Renovierung hat der von Robert Trent Jones Jr. entworfene Platz hohes Ansehen auf dem Markt erlangt. Er wurde bei den World Golf Awards als bester Golfplatz Italiens 2020 ausgezeichnet und war 2019 auch Gastgeber des ersten italienischen PGA Professional Events. Der Blick auf den Platz wird von einem alten Borgo mit einem schönen Schloss auf einem Hügel dominiert – dies wird das zukünftige Hotel des Resorts sein. Der Platz umfasst insgesamt fünf geratete Teeboxen pro Bahn, die sich bei Par 71 zu 4.999 bis 6.112 Metern Gesamtlänge addieren. Allerdings spielen sich viele Bahnen deutlich kürzer oder länger, da die umbrische Hügellandschaft wunderbar in die Anlage integriert wurde.

 

Vom Clubhaus geht es durch eine Unterführung auf die gegenüberliegende Straßenseite. Das bis zu 390 Meter lange Eröffnungs-Par 4 verläuft gerade Richtung Fahne. Der Teich rechts sollte nicht ins Spiel kommen. Aufgrund des Fairwaybunkers links sollte man den Teeshot jedoch eher über rechts spielen. Richtung Fahne steigt die Bahn sanft an, das Grün ist nach links versetzt und wird dort durch einen großen Bunker verteidigt. Da das Grün zwei Ebenen umfasst, sollte man die exakte Fahnenposition beachten. Das nur bis zu 305 Meter kurze Par 4 an Bahn 2 dreht im zweiten Teil sanft nach links. Zudem wird das Fairway dort deutlich welliger. Am besten spielt man den Teeshot links des gut sichtbaren Fairwaybunkers rechts, dann hat man einen sehr guten Winkel zum Grün. Die Fahne lässt sich besser über die rechte Seite anspielen, da links erneut ein großer Grünbunker lauert. Das Grün hängt deutlich von links hinten nach rechts vorne. Auf dieser Bahn hat man auch erstmals einen der vielen, sehr schönen Blicke auf das alte Borgo mit dem künftigen Hotel. Bahn 3 bringt das erste Par 3 mit bis zu 151 Meter. Steckt die Fahne rechts, muss der Teeshot hoch über den dort positionierten Grünbunker gespielt werden – steht sie links, kann man das Grün auch flach anspielen. Das Grün ist nur wenig onduliert – daher ist die Bahn auch als leichteste der gesamten Anlage ausgewiesen, eine sehr gute Chance auf Par oder Birdie. Am bis zu 320 Meter langen Par 4 der folgenden Bahn kommt erstmals Wasser ins Spiel. Direkt vor dem Tee beginnt links ein großer Teich. Erst zum Ende der Drivelandezone wird das Gelände breiter, man sollte daher die richtige Box für den Abschlag sorgfältig wählen. Allerdings lauert rechtss ein Fairwaybunker, zudem hängt die Bahn nach links. Auf stark onduliertem Fairway geht es leicht bergauf Richtung Grün, spielt man über rechts, gilt es den dortigen Bunker zu überspielen. Das leichte Dogleg rechts an Bahn 5 spielt sich kürzer als die ausgewiesenen, maximal 360 Meter, da es vom Tee deutlich bergab geht. Ideal ist vom Tee der Fade, sonst sollte man sich möglichst Mitte Fairway orientieren. Das Grün wird zu allen Seiten durch Bunker eingerahmt und grenzt hinten, nur durch einen steilen Hang getrennt, an das Grün der 17. Bahn an – wer zu weit spielt, darf daher steil bergab zur „richtigen“ Fahne zurückputten. Nun folgt das erste Par 5 mit bis zu 483 Metern – zunächst geht es sanft bergab, dann dreht die Bahn nach links und steigt deutlich Richtung Grün an. Die Besonderheit sind die in der zweiten Hälfte Mitte Fairway platzierten Bunker, welche die Bahn in zwei Optionen teilen: entweder spielt man das Grün von unterhalb der Bunker an (und sollte dann 1-2 Schläger mehr einkalkulieren), oder man wählt den Weg rechts der Bunker, welcher einen etwas ebeneren Zugang zur Fahne ermöglicht. Bahn 7 ist ebenfalls ein leichtes Dogleg links, auf den bis zu 325 Metern geht es zunächst bergab, dann aber deutlich bergan. Um einen guten Winkel zur Fahne zu haben, sollte man den Teeshot unbedingt rechts anhalten – und sich überlegen, ob man den Driver braucht oder besser mit einem kleinen Holz oder langen Eisen abschlägt. Für den Schlag zur Fahne gilt dann: bloss nicht zu weit links, denn dort lauern insgesamt fünf Bunker bis zum langgezogenen Grün. Allerdings ist das Fairway sehr hügelig, man sollte daher nicht zu kurz bleiben. Das zweite Grün an Bahn 8 spielt sich bis zu 483 Meter lang und wurde nicht von Robert Trent Jones designt – wahrscheinlich wird die Bahn bald umgestaltet, denn vor allem im zweiten Teil ist die Linienführung fast schon grenzwertig. Vom Tee geht es zunächst bergab über eine Senke, das quer verlaufende Fairway fällt auf der rechten Seite deutlich ab. Hier braucht man entweder einen langen Fade oder bekommt den Ball schnell zum Halten. Ungefähr in der Mitte der Gesamtlänge wird das Fairway dann immer schmaler und die Bahn nimmt einen deutlichen Absatz nach unten. Das Grün liegt nahezu im 90-Grad-Winkel rechts oben, es geht also nicht nur nach rechts, sondern auch deutlich bergauf. Das langgezogene Grün auf dem Hochplateau kann daher kaum mit dem zweiten Schlag erreicht werden – zumal der Bereich rechts des Fairways erneut steil abfällt. Doch auf wer vorlegt, kommt nicht sicher mit dem dritten auf das Grün: durch den steilen Verlauf der Bahn kann es durchaus vorkommen, dass der Lay-up wieder weit hinunterrollt – mit etwas Pech sogar den Hügel rechts hinab. Daher sollte man das Grün, unabhängig von der Fahnenposition, in jedem Fall über die linke Seite anspielen. Zum Abschluss der Front Nine wartet ein Par 3 mit bis zu 159 Meter – und hier geht es steil bergab. Man sollte daher vom Tee mindestens zwei Eisen weniger spielen, sonst landet der Ball schnell deutlich hinter dem Grün. Da links ein Bunker das Grün verteidigt und der Cartweg das Fairway kreuzt, spielt man die Fahne am besten hoch über die rechte Seite an.

Die Anlage ist als klassisches Out-In-Design gestaltet – man kommt also vor den Back Nine nicht nochmals am Clubhaus vorbei. Der zweite Hälfte beginnt mit einem bis zu 400 Meter langen Par 4, einem deutlichen Dogleg rechts (das sich bei Gegenwind oft eher wie ein Par 5 spielt). Zunächst geht es vom Tee leicht bergauf, dann fällt die Bahn Richtung Fahne wieder ab. Das Fairway zieht sich in weitem Rechtsbogen, neben der Bahn fällt sie deutlich ab. Auch hier ist der Fade vom Tee extrem hilfreich. Richtung Fahne geht es sanft bergab, auch das Grün hängt leicht nach hinten. Insgesamt ist die Bahn mit wenigen Bunkern versehen, man sollte vor allem den Grünbunker links beachten. Bahn 13 misst bis zu 340 Meter und ist ein leichtes Dogleg links. Die Spielbahn verläuft jedoch deutlich bergauf und spielt sich daher deutlich länger. Den Teeshot sollte man eher rechts anhalten, da das Gelände nach links hängt. Auch den Schlag zur Fahne spielt man besser über diese Seite und nimmt so den Bunker links aus dem Spiel. Weiter geht es mit dem einzigen Par 5 der Back Nine, dass sich maximal 480 Meter lang spielt und leicht S-förmig verläuft. Vom Tee hält man am besten leicht links an und zielt leicht rechts des Fairwaybunkers. Den Lay-up sollte man möglichst über den nächsten Fairwaybunker links spielen, denn danach steigt die Bahn deutlich an. Das Grün ist wie ein kleines Plateau in den Hügel integriert, die linke Seite fällt steil ab und wird durch zwei Bunker begrenzt. Daher sollte man das längliche Grün in jedem Fall über rechts anspielen. Weiter geht es mit einem bis zu 200 Meter langen Par 3. Das Grün liegt deutlich unterhalb des Abschlags, der Eingang zum Grün wird beiderseits durch Bunker begrenzt. Hier kommt es vor allem darauf an, den Fall nicht ins Rough links oder rechts des Fairways zu spielen, die Putts sind vergleichsweise einfach zu spielen. Bahn 14 ist ein bis zu 390 Meter langes Dogleg links und verläuft wieder bergauf. Der Knick liegt fast in der Mitte der Bahn, wer das Grün mit dem zweiten Schlag erreichen möchte, sollte daher vom Tee links anhalten, aber die dortigen Bäume beachten. Gerät der Teeshot zu weit nach rechts, lauert ein Fairwaybunker. Beim Schlag zur Fahne sollte man eher 2 Schläger mehr einkalkulieren und am besten Mitte Grün spielen, denn auf beiden Grünseiten lauern Bunker. Bahn 15 ist ein nahezu 90-Grad-Dogleg rechts und spielt sich maximal 375 Meter. Vom Tee geht es deutlich bergab, man sollte einfach Mitte Fairway anhalten. Bleibt der Teeshot zu kurz oder geht zu weit nach rechts, versperren die Bäume dort (sie trennen die Bahn von der vorherigen Spielbahn) schnell den direkten Weg zur Fahne. Das Grün umfasst zwei Ebenen und fällt deutlich nach vorne ab, man sollte daher die genaue Fahnenposition berücksichtigen. Bahn 16 ist das längste Par 4 mit bis zu 414 Metern. Im letzten Drittel ist das Fairway leicht nach rechts versetzt. Vom Tee geht es zunächst deutlich bergab, durch die Bäume rechts wirkt die Bahn, als ob das Fairway S-förmig Richtung Fahne verlaufe. Wer nicht über die notwendige Länge verfügt, sollte die Bahn auch eher wie ein Par 5 spielen: Teeshot leicht nach links, dann auf die rechte Seite nach dem Knick wechseln und mit dem dritten Schlag das Grün anspielen. Im letzten Teil steigt die Bahn wieder deutlich an, die linke Grünseite wird durch mächtige Bunker begrenzt, und auch das zur Mitte hängende Grün hat seine Tücken. Kein Wunder, dass dies die schwierigste Bahn der gesamten Runde ist! An Bahn 17 wartet das letzte, bis zu 176 Meter lange Par 3. Vom Tee geht es deutlich bergab, die rechte Seite wird durch dichten Baumbestand begrenzt – für Draw-Spieler nicht immer hilfreich. Das Grün hängt nach vorne, links lauern zwei mächtige Bunker. Hier gilt die Devise: Mitte Grün, der Rest ist Putten. Die Schlussbahn bietet nochmals einen schönen Blick auf das Borgo hoch auf dem Hügel. Das bis zu 359 Meter lange Par 4 verläuft in sanftem Rechtsbogen Richtung Fahne. Auf Höhe der Drivelandezone kommt rechts der bereits von Bahn 1 bekannte Teich ins Spiel. Daher sollte man seinen Abschlag eher links anhalten. Das Grün hängt zur Mitte hin und wird nach hinten schmaler, dennoch bietet ein guter Annäherungsschlag eine gute Chance zum abschließenden Par.

 

Antognolla Golf bietet sehr abwechslungsreiches Golf, das vor allem ein klares Course Management und die Berücksichtigung der zahlreichen Höhenunterschiede erfordert. Auch der Service hat uns ausgezeichnet gefallen, es gab ein Beverage Cart und – aufgrund der Sommerhitze – auf der Runde wurden eisgekühlte Tücher gereicht. Auch die Gastronomie ist einen Besuch wert, dort kann man regionale Spezialitäten genießen. Wir sind sehr gespannt, wie sich das Resort weiter entwickelt – die bisherige Entwicklung ist großartig und macht neugierig auf die nächsten Schritte.