Barsebäck Resort Ocean Course 

Bild von Michael Althoff

Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Austragungsort des ersten Solheim Cups in Kontinentaleuropa

Der Ocean Course des Barsebäck Resorts – früher bekannt als „Masters Course“ – ist das Herzstück dieser renommierten nordischen Golfdestination. Eröffnet im Jahr 1969 und entworfen vom schwedischen Golfarchitekten Ture Bruce, gehört er heute zu den bekanntesten Championship-Plätzen Skandinaviens. Mit einer Gesamtlänge zwischen 5.170 und 6.482 Metern ist der Par 73-Platz eine herausfordernde Mischung aus anspruchsvollen parklandartigen Fairways, offenen Links-Abschnitten und großartigen Grünkomplexen. Die hügelige Landschaft wird von windgeformten Pinien umrahmt, die jedem Loch eine individuelle Charakteristik verleihen. Die ersten sieben Bahnen führen durch dichte Pinienbestände. Ab Bahn 8 wechselt man das Design auf Links, nun nähert man sich der Ostsee. Bahn 8 verlangt einen Schlag über Wasser mit Blick auf den Öresund, gefolgt von drei naturnahen Links-Bahnen, die direkt an der Küste entlangführen und mit weitem, baumfreiem Panorama und Meeresluft beeindrucken. Danach geht es zurück in eine Pinienlandschaft mit einem Finale aus technisch anspruchsvollen Bahnen. International anerkannte Turniere wie die Scandinavian Masters (zwischen 1992 und 2017 zehnmal ausgetragen) und der Solheim Cup 2003 setzten den Ocean Course auf die Weltkarte des Golfens. Dank seiner Austragungsqualität und der natürlichen Kulisse hat er sich nicht nur national, sondern auch in kontinentalen Rankings einen festen Platz gesichert.

Die Runde beginnt mit einem bis zu 363 Meter langen Par 4 direkt rechts des Golfshops. Schon an der ersten Bahn merkt man, dass die Fairways deutlich breiter sind als beim Pine Course. Nach der Drivelandezone dreht die Bahn leicht nach rechts und steigt langsam an. Bunker gibt es auf der gesamten Bahn nicht – ein vergleichsweise einfacher Einstieg. Auch Bahn 2 zählt zu den leichteren Bahnen der Runde. Das bis zu 352 Meter lange Par 4 dreht erst kurz vor Schluss ganz leicht nach links. Da das Fairway etwas nach rechts hängt, sollte man eher mittig vom Abschlag zielen. Beim Schlag zur Fahne gilt es vor allem, die beiden Grünbunker rechts und vorne mittig zu beachten. Dann folgt ein sanftes Dogleg links mit maximal 386 Metern. Vom Tee sollte man nicht zu weit nach rechts zielen, da dort dichtes Rough und zudem zwei Fairwaybunker lauern. Richtung Fahne hängt das Fairway leicht nach rechts, der Eingang zum nach vorne abfallenden Grün ist sehr schmal und wird beiderseits durch Bunker begrenzt, so dass man die Fahne eher hoch anspielen sollte. Dann folgt das erste, bis zu 156 Meter kurze Par 3. Steckt die Fahne links, blockieren hohe Bäume auf dieser Seite gerne den direkten Weg zum Grün und erfordern entweder einen Draw um die Bäume herum oder einen sehr hohen Teeshot. Die rechte Seite des deutlich nach vorne zu einer Senke hin abfallenden Grüns wird durch einen Bunker begrenzt. Wer hier das Par spielen möchte, benötigt daher einen präzisen Teeshot. Bahn 5 bringt das erste, maximal 491 Meter lange Par 5 der Runde. Da das Gelände ganz leicht ansteigt, kann man die Fahne vom Tee nur erahnen. Am besten hält man wich sowohl vom Abschlag als auch beim Lay-up Mitte Bahn. Da es keine Fairwaybunker gibt, sollte man vor allem darauf achten, genügend Abstand zu den hohen Bäumen beiderseits des Fairways zu haben. Richtung Grün steigt die Bahn dann stärker an und dreht etwas nach rechts, zwei Bunker links vor dem Grün lauern auf zu kurz gespielte Annäherungen. Auch das folgende, nur maximal 326 Meter lange Par 4 beginnt bergauf mit einem blinden Teeshot. Links lauert in der Drivelandezone ein Bunker, zudem dreht die Bahn dann leicht nach rechts. Da das Grün links vorne durch einen mächtigen Baum sowie links durch zwei Bunker begrenzt wird, sollte man nicht zu weit nach links vom Tee spielen, sonst kommt vor allem der Baum schnell ins Spiel. Besser ist es, den Ball mittig bis rechts anzuhalten und das Grün dann über die rechte Seite anzuspielen, zumal das Grün nach links vorne abfällt. Mit der schwersten Bahn der Runde, einem bis zu 360 Meter langen Par 4, Dogleg links, endet der erste Abschnitte der durch Pinienwald führenden Bahnen. Links droht die Ausgrenze, die Bahn beginnt bergauf und das Fairway hängt deutlich nach links. Daher sollte man aufgrund des Doglegs am besten mittig zielen, um etwas abzukürzen (Longhitter können auch über die hohen Bäume links spielen und noch mehr abkürzen). Im zweiten Abschnitt lauern die Schwierigkeiten rechts: erst in Form eines Solitärbaums, dann durch einen großen Bunker neben dem Grün. Zudem hängt das Grün nach links, was man vor allem bei links gesteckter Fahne beachten sollte. Mit dem bis zu 143 Meter langen Par 3 bergab an Bahn 8 beginnt der Abschnitt entlang der Ostsee. Vom deutlich erhöhten Abschlag darf man ruhig einen Schläger weniger einplanen, allerdings erfordert nun der Wind besondere Beachtung. Über einen kleinen Teich geht es zum Grün, das zwei Ebenen umfasst nach von rechts hinten nach links vorne geneigt ist. Gerät der Teeshot zu lang, lauert dichtes Rough hinter und neben dem Grün. Bahn 9, ein bis zu 507 Meter langes Par 5, zieht sich in weitem Bogen zunächst Richtung Meer und dann wieder etwas landeinwärts. Vom Tee geht es über einen kleinen Wasserlauf Richtung Meer, hier kann der Wind deutlichen Einfluss nehmen. Zudem sollte man auf den Fairwaybunker rechts achten. Auch beim Lay-up kommen Bunker ins Spiel, zunächst rechts, dann links. Das nach rechts versetzte Grün wird vorne beiderseits durch Bunker verteidigt und hängt etwas nach rechts.

Der Ocean Course ist als klassisches Out-In konzipiert, man kommt somit nach der neunten Bahn nicht am Clubhaus vorbei. Bahn 10 folgt nahtlos auf Bahn 9 und verläuft ebenfalls am Meer entlang, nun allerdings als leichtes Dogleg links und Par 4 mit bis zu 368 Metern. Vom Tee kommt es vor allem darauf an, das dichte Rough beiderseits des Fairways zu meiden und zudem den Bunker links in der Drivelandezone aus dem Spiel zu nehmen. Dann führt die Bahn ganz leicht bergauf Richtung Grün, das von hinten nach vorne sowie von rechts nach links hängt und zudem vorne beiderseits durch Bunker geschützt wird. Auch die letzte Bahn entlang des Meeres ist ein Par 4, nun als Dogleg rechts mit maximal 377 Meter. In der Drivelandezone kommen rechts gleich mehrere, wie an einer Perlenschnur aufgereihte Bunker ins Spielt. Man muss sich daher vom Tee entscheiden, ob man den Abschlag links davor oder über diese hinweg spielen möchte. Auch das Grün wird beiderseits durch insgesamt vier Bunker mit hoher Kante verteidigt. Über die Straße hinweg geht es leicht bergauf zur nächsten Bahn, nun bestimmen wieder Pinienwälder die Optik. Das bis zu 464 Meter lange Par 5 an Bahn 12 dreht rund 80 Meter vor dem Grün deutlich nach links, zudem versperren hohe Pinien auf der linken Seite den direkten Weg mit dem zweiten Schlag zur Fahne, so dass man hierfür einen präzisen Draw benötigt – oder eben über rechts vorlegt. Zur Fahne steigt das Gelände etwas an, das Grün ist komplett bunkerfrei. Bahn 13 bringt ein sanftes Dogleg rechts mit bis zu 375 Metern als Par 4. Vom Tee sollte man sich links des gut sichtbaren Baums auf der rechten Bahnseite halten. Das deutlich ondulierte Grün spielt man am besten hoch an, da drei Bunker den Zugang zur Fahne verengen. Das folgende, maximal 392 Meter lange Par 4 verläuft gerade Richtung Grün und kommt ohne Fairwaybunker aus. Da rechts die Bäume etwas in die Bahn hineinragen, sollte man vom Tee leicht links anhalten. Beim Schlag zur Fahne sollte man möglichst die Grünmitte anspielen und so die Bunker beiderseits des Grüns aus dem Spiel nehmen. Nun beginnt der herrliche Schlussabschnitt der Runde. Bahn 15 bringt ein bis zu 160 Meter langes Par 3, das Richtung Fahne leicht ansteigt. Wichtig ist vor allem, den Bunker rechts vor dem Grün zu meiden. Das Grün fällt in zwei Wellen von hinten nach vorne ab. Das folgende Par 5 mit bis zu 488 Metern ist als leichtes Dogleg links ausgelegt und steigt zum Grün sanft an. Vom Tee sollte man sich rechts halten, denn links versperren hohe Bäume schnell den Weg für den Lay-up. Bis gut 40 Meter vor dem Grün gibt es keine Bunker, doch dann kommen diese mehrfach ins Spiel, da auch das Grün von insgesamt sechs Bunkern eingerahmt ist. Da das Grün im hinteren Teil nach hinten und im vorderen Teil nach vorne hängt, sollte man zudem die genaue Fahnenposition beachten. An dieser Bahn kommt es entscheidend auf den Schlag zur Fahne an, denn das Grün ist zudem langgezogen und vergleichsweise schmal. Das bis zu 402 Meter mächtige Par 4 an Bahn 17 ist nicht nur die zweitschwerste, sondern vielleicht auch schönste Bahn der Runde. Vom Tee sollte man schlicht die Bahnmitte anvisieren, Fairwaybunker sind nicht vorhanden. Allerdings ist das Fairway hier schmaler als an anderen Bahnen des Platzes. Spätestens im zweiten Teil kommt oft Wind ins Spiel, denn nun geht es gerade auf das Meer zu. Das Gelände steigt leicht an, das Grün hängt nach links vorne und wird durch zwei Bunker geschützt – vor allem bei Gegenwind spielt sich diese Bahn schnell als gefühltes Par 5. Man sollte seine Annäherung in keinem Fall zu lang spielen, denn hinter dem Grün lauern erst hohe Bäume, danach geht es bergab in Richtung der Straße, die man nach Bahn 11 überquert hat. Die runde endet mit einem letzten, maximal 369 Meter langen Par 4, das fast als 90 Grad-Dogleg ausgelegt ist. Da erneut hohe Pinien die Bahn beiderseits säumen, benötigt man einen langen Abschlag in den Knick der Bahn – am besten hält man sich mittig oder leicht links. Bleibt der Teeshot zu kurz, muss man aufgrund der Bäume nochmals vorlegen. Das nach links und rechts in Richtung der insgesamt vier Bunker hängende Grün ist frei  von Bäumen, bietet damit aber von rechts kommenden Wind gute Angriffsmöglichkeiten – eine wunderschöne und anspruchsvolle Schlussbahn. 

Der Ocean Course im Barsebäck Resort ist ein eleganter Golfplatz mit internationalem Anspruch. Seine Kombination aus parklandähnlichem Auftakt, dramatischen Linksabschnitten direkt am Meer und technisch anspruchsvollem Finale macht ihn zu einem unverzichtbaren Highlight für ambitionierte Golferinnen und Golfer. Ein Platz mit Charakter – landschaftlich spektakulär und sportlich herausfordernd zugleich. Dennoch: zum Zeitpunkt unseres Besuchs konnte der Pflegezustand der Links-Bahnen nicht mit dem Rest der Anlage mithalten, das mag am anspruchsvollen Wetter gelegen haben. Das großartige Finale, vor allem mit den Bahnen 15 bis 18, gleicht dies jedoch wieder aus.