Black Diamond Ranch, The Quarry – die fünf besten, aufeinander folgenden Golfbahnen der Welt

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Black Diamond Ranch, The Quarry – die fünf besten, aufeinander folgenden Golfbahnen der Welt

Black Diamond Ranch ist eine Golfanlage im Nordwesten von Orlando, die Fahrzeit beträgt rund anderthalb Stunden. Neben dem Flagship Course „The Quarry“ bietet die Anlage den The Ranch mit ebenfalls 18 Bahnen sowie den 9-Bahnen-Platz The Highlands. Für Florida eher ungewöhnlich ist die Topographie der Anlage, denn hier erlebt man während der Runde zahlreiche Höhenunterschiede. Das kommt besonders auf dem Quarry Course zur Geltung, denn – wie der Name es bereits andeutet – er wurde rund um einen alten Steinbruch konzipiert. Der Platz aus der Feder des berühmten Architekten Tom Fazio wurde 1987 eröffnet. Der berühmte Sportjournalist Dan Jenkins, selbst ein ausgezeichneter Amateurgolfer, bezeichnete die Bahnen 13 bis 17 einmal als „die besten fünf aufeinander folgenden Golfbahnen der Welt“ – ein Gedenkstein am Abschlag von Bahn 15 weist die Golfer noch heute darauf hin. Der Platz, ein Par 72, bietet fünf Abschläge und spielt sich über eine Gesamtlänge zwischen 4.712 und 7.056 Yards. Um gerade die Besonderheit der Bahnen rund um den alten Steinbruch zu erfassen, eignet sich ein Blick aus der Vogelperspektive:

Zur Eröffnung wartet ein bis zu 424 Yards langes Par 4 als leichtes Dogleg links, das zunächst bergab beginnt. Richtung Grün steigt das Gelände wieder ganz sanft an, wie bei seinen meisten Designs sind auch die Grüns des The Quarry von Fazio meist erhöht gebaut worden. Links des Grüns sollte man die Bunker beachten. Weiter geht es mit einem Par 4 über maximal 415 Yards. Auch hier geht es zunächst leicht bergab. Das Gelände hängt leicht nach rechts (Achtung, dort befindet sich ein großer Fairwaybunker), das quer angelegte Grün wird vorne durch eine Senke und anschließend einen Bunker verteidigt. Das folgende Par 4 über bis zu 458 Yards zieht sich Richtung Fahne sanft bergauf. Vom Tee sollte man das wellige Fairway beachten und den Ball möglichst Bahnmitte platzieren, um die Fairwaybunker beiderseits aus dem Spiel zu nehmen. Das leicht nach links versetzte Grün, das in der Mitte eine kleine Senke besitzt, kommt ohne Bunker aus. Nun folgt das erste Par 3. Die maximal 175 Yards spielen sich de facto etwas kürzer, da das Grün unterhalb des Abschlags liegt. Am besten zielt man hier auf die Grünmitte, denn rechts lauern zahlreiche Bunker, rund um das Grün ist das Gelände zudem von Hügeln und Senken durchzogen, so dass ein Chip von dort durchaus anspruchsvoll ist. Dann geht es zum ersten Par 5 mit bis zu 577 Yards, einem Dogleg rechts. Da das Fairway gut sichtbar nach rechts hängt, sollte man deutlich links des Fairwaybunkers rechts anhalten. Dann dreht die Bahn Richtung Fahne. Je nach Ballposition muss mit dem Lay-up der Baum auf der rechten Fairwayseite um- oder überspielt werden, aber von der linken Seite hat man ohnehin den leichteren Winkel zum Grün. Dann wird das Fairway schmaler und steigt zur Fahne hin an, links lauern einige Bunker, rechts fällt das Gelände neben dem Fairway deutlich zu einer Waste Area hin ab. Wer das Grün von der rechten Seite aus anspielt, sollte den vorderen Grünbunker beachten. Mit bis zu 458 Yards ist das Par 4 an Bahn 6 die schwerste Bahn der gesamten Runde. Vom Tee geht es zunächst geradeaus, dann dreht die Spielrichtung nach links. Im zweiten Teil hängen sowohl das Fairway als auch das Grün nach links, man sollte daher stets die rechte Seite anspielen. Das folgende Par 4 spielt sich mit bis zu 339 Yards deutlich einfacher. Hier kommt es darauf an, den Abschlag gut zwischen die weithin sichtbaren Bäume zu spielen und dann bei der Annäherung zum nach rechts versetzten Grün den Hügel samt Bunkern vor dem Grün zu überspielen – allerdings lauern auch rechts des Grüns zahlreiche Sandhindernisse. Das zweite Par 3 der Runde misst maximal 224 Yards, spielt sich jedoch aufgrund des Gefälles Richtung Fahne kürzer. Die Bunker links sollten nicht ins Spiel kommen, dennoch wählen viele Golfer lieber den Bunker-freien Weg über die rechte Seite. Da das Grün deutlich onduliert ist, braucht hier nicht nur einen gute Teeshot, sondern auch präzise Putts für ein Par. Mit einem maximal 544 Yards langen Par 5 geht es leicht bergauf Richtung Clubhaus zurück. Der Teeshot muss von den hinteren Abschlägen über einen Teich ausgeführt werden. Danach dreht die Bahn leicht nach rechts und zieht sich über mehrere, schräg verlaufende Ebenen und über zahlreiche Bunker hinweg hoch Richtung Fahne. Bleibt der Schlag ins Grün zu kurz, lauern vor dem Grün Bunker, zudem hängt das Gelände vor dem Grün stark und lässt den Ball gerne wieder den Hügel hinabrollen.

Vorbei am Clubhaus geht es auf den zweiten Teil der Runde. Dieser beginnt direkt mit einem bis zu 474 Yards mächtigen Par 4, das sich in weitem Linksbogen Richtung Grün zieht. Das Gefälle ist nur ganz leicht, wichtig ist, dass man beim zweiten Schlag die Bäume auf der rechten Bahnseite nicht im Weg hat. Auf dem Weg Richtung Fahne hängt das Gelände sichtbar nach links, links neben dem Grün fällt es Richtung Bunker ab. Das Grün hängt nach rechts in Richtung eines großen Grünbunkers auf dieser Seite. Das Grün selbst ist in zwei Ebenen unterteilt und hängt insgesamt nach vorne, allerdings geht es vom höheren hinteren Plateau über einen kleinen Bergrücken zum dann erneut abfallenden unteren Plateau – hier kann man durch Anspiel des richtigen Plateaus deutlich Druck vom Putten nehmen. Nun folgt ein bis zu 401 Yards langes Par 4. Die Bahn dreht ganz sanft nach rechts, dort begleitet eine riesige Waste Area die Golfer über lange Strecken. Daher sollte man eher leicht links anhalten. Das Fairway zieht sich in mehreren Wellen leicht bergab, das Grün hängt von links hinten nach rechts vorne, kommt aber ohne Bunker aus. Dann steht ein bis zu 435 Yards langes Par 4 an. Vom Tee sollte man bei diesem Dogleg rechts links des gut sichtbaren Fairwaybunkers auf der rechten Seite anhalten. Das etwas unterhalb liegende Grün spielt man am besten über die linke Seite an. Nun folgen die „fünf besten, aneinander gereihten Golfbahnen der Welt“ – und schon an der ersten dieser fünf Bahnen, einem maximal 183 Yards langen Par 3, merkt man: sie mögen schön sein, sind aber auch nicht einfach! Zu den hinteren Abschlägen muss man erst einmal bergauf klettern, dafür liegt das Grün dann minimal unterhalb. Gleich, welchen Abschlag man wählt, in jedem Fall muss hier eine tiefe Senke aus den Zeiten als Steinbruch überspielt werden. Das Grün liegt schräg und fällt von rechts hinten nach links vorne ab – zudem lauern nicht weniger als sechs Grünbunker auf die Bälle. Für das Putten sollte man möglichst einen Bergab-Putt Richtung Steinbruch vermeiden – denn die Grüns sind sehr schnell. Dann geht es zu den folgenden drei Bahnen, die als Vollkreis einen kleinen See im Steinbruch umschließen. Man spielt gegen den Uhrzeigersinn – was Slicer oft davor bewahrt, ihren Ball in den See zu befördern. Das nur maximal 529 Yards lange Par 5 an Bahn 14 gilt als leichteste Bahn der Runde. Vom Tee sollte man seinen Ball geradeaus ins Spiel bringen – Longhitter können natürlich versuchen, über die Schlucht abzukürzen. Danach dreht die Bahn um rund 90 Grad nach links. Nun hängt auch das Gelände deutlich nach links Richtung Abgrund, man sollte daher den Lay-up rechts die Bahn hinauf platzieren. Das Grün ist nach links nahe an den Rand versetzt, das Gelände davor deutlich onduliert und zudem teilweise mit Bunkern durchzogen. Außer einem Bunker links vor dem Grün (der zu weit nach links gespielte, kurze Bälle vor dem Abgrund bewahren kann) fehlen Bunker rund um die Fahne, so dass man hier mit zwei Putts vom Grün gehen sollte. Dann folgt das Signature Hole, das bis zu 371 Yards lange, gerade Par 4. Von den deutlich erhöhten Abschlägen am oberen Rand des Geländes spielt man nun bergab auf Höhe des Sees. Das Fairway zieht sich in Schlangenlinien Richtung Grün, links lauert eine Aneinanderreihung von Bunkern, welche das Fairway vom Wasser des Sees trennt. Das leicht nach links versetzte Grün grenzt nahezu direkt an den See an und hängt auch in diese Richtung (zusätzlich von hinten nach vorne), man sollte daher eher über die bunkerfreie rechte Seite spielen. Dann geht es den Steinbruch wieder hinauf, nun steht ein bis zu 435 Yards langes Par 4 auf dem Programm. Von den hinteren Tees muss man leicht nach rechts bergauf spielen, das Grün ist dann wieder nach links an den Rand zur Abbruchkante versetzt, Zwar fehlen Grünbunker, aber die Fläche rund um die Fahne ist stark onduliert, das sorgt für Spannung beim Putten. Die letzte Bahn der „Fabulous Five“ ist nochmals ein Par 3, noch atemberaubender als Bahn 13 (obwohl die gleiche Schlucht ins Spiel kommt). Vom erhöhten Abschlag geht es bis zu 214 Yards zum deutlich tiefer liegenden Grün. Links neben dem Grün lauert die alte Abbruchkante des Steinbruchs, rechts ist das Gelände deutlich ausgesetzt – und vor dem Grün fällt das Gelände ab, so dass zu kurz gespielte Bälle weit zurückrollen können. Die linke und hintere Seite des Grüns sind übrigens als Wasser gekennzeichnet, wer hier seinen Teeshot verliert, darf also droppen. Mit einem bis zu 502 Yards kurzen Par 5 geht es zurück Richtung Clubhaus. Das Dogleg links spielt sich aufgrund seiner Steigung etwas länger. Vom Tee sollte man nicht zu weit nach links zielen, denn dort lauern Büsche und Bäume – und im Knick mehrere Fairwaybunker. Auf dem Weg Richtung Fahne lauern weitere Bunker und ein stark gewelltes Fairway, links neben dem Grün geht es zudem bergab. Hier kommt es nochmals auf eine präzise Annäherung an, dann sollte die Bahn mit maximal zwei Putts beendet werden können.

Der The Quarry ist in jedem Fall ein außergewöhnlicher Platz, den man unbedingt spielen sollte. Vor allem bei schönem Wetter sind die 5 Bahnen von der 13 bis zur 17 ebenso schön wie anspruchsvoll. Auch der Service im Clubhaus ist ausgezeichnet. Ob es tatsächlich die fünf schönsten aufeinander folgenden Spielbahnen sind? Zumindest sind sie anspruchsvoll und wunderbar designt – ob man sie als „die schönsten“ ansieht, dürfte bei den meisten Golfern nicht zuletzt von ihrem Score abhängen…