Bluegreen Houlgate

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

ein typischer normannischer Parklandcourse

Bluegreen Golf Houlgate befindet sich in der Normandie im Departement Calvados, nur wenige Minuten von den herrlichen Stränden des Atlantiks und dem berühmten Ferienort Deauville entfernt. Der Platz, ein typisch normannischer Parkland, kann seinen Ursprung als Landschaftsgarten kaum verbergen. Das nebenan gelegene, wundervolle Château de Beuzeval trägt ebenfalls zum Charme der Anlage bei. Schon bei der Anfahrt zum Club sieht man das Schloss, das auch das Fairway der 16. Bahn zur linken Seite begrenzt. Die Anlage gehört zu Bluegreen, dem größten französischen Golfanlagen-Managementunternehmen. 

 

Wir begannen unsere Runde kurz nach Sonnenaufgang. Über viele Bahnen hing noch der Morgentau und die Sonne bahnte sich erst so langsam ihren Weg durch und über die zahlreichen Bäume entlang des wunderschönen Platzes. Der 1981 erbaute Platz ist als Par 71 ausgelegt und bietet eine Maximallänge von knapp 5.900 Metern. Die Runde beginnt direkt mit einem schönen Par 4, dessen Teeshot über einen Teich gespielt wird. Für die vorderen Abschläge wurde extra eine kleine Insel in den Teich integriert. Zum Ende der leicht bergauf verlaufenden Spielbahn kommt rund um das Grün eine Grenze ins Spiel. Das kurze Par 3 an der zweiten Bahn verläuft in die entgegen gesetzte Richtung, hier lauert links die Ausgrenze auf gehookte Bälle. Nun geht es mit der dritten Bahn, einem Par 5, in den hinteren Teil der Anlage. Die leicht nach links gewundene Spielbahn wartet mit einem Wasserhindernis direkt in der Drivelandezone auf. In der zweiten Hälfte des Fairways verleiten einige Bäume rechts viele Spieler, ihren Ball eher links anzuhalten – die dort dicht stehenden Bäume sind ein dankbarer Abnehmer. Bahn 4 ist ein mittellanges Par 3, auch hier droht Links die Ausgrenze, da Grün wird außerdem von vorne durch drei große Bunker verteidigt. Auch am folgenden, geraden Par 4 lauert links die Ausgrenze, doch zum Glück öffnet sich das Fairway im Bereich der Drivelandezone spürbar. Bahn 6 ist ein zusätzliches, recht gerades und nicht allzu langes Par 4, dafür steigt die Bahn zum Grün hin an. Hat man das Grün erreicht, wird man mit schönen Blicken zurück auf die Spielbahn belohnt. An Bahn 7 wartet das nächste Par 5. Zwar spielt sich die Bahn bergab, trotzdem sollte man seinen Ball mittig auf dem Fairway halten. Ein weiteres, eher kurzes Par 3, dessen Grün zu beiden Seiten durch Bunker verteidigt wird, setzt die Runde fort. Das dritte Par 5 rundet die Front Nine ab. Der nahezu blinde Teeshot sollte Bahnmitte gespielt werden, Links droht erneut eine Ausgrenze, die erst kurz vor dem Grün endet. Der Platz ist übrigens als Single Loop konzipiert, damit man am neunten Grün nicht in Clubhausnähe endet.

Zu Beginn der Back Nine steht ein Par 4, Dogleg rechts auf dem Programm. Da die Bahn maximal 307 Meter misst, sollte man eher defensiv spielen. Longhitter sollten die Ausgrenze im zweiten Teil des Fairways links beachten. Ein kurzes Par 3 an Bahn 11 bietet eine gute Chance zum Par. Das lange Par 4 an der folgenden Spielbahn erfordert einen präzisen und langen Teeshot, will man das Grün mit dem zweiten Schlag erreichen. Vor allem bei trockenem Wetter kommt hier oft der Roll des Balles zuhilfe. Bahn 13 ist ein echtes „Monster“. Vom hinteren Abschlag sind es sagenhafte 615 Meter zur Grünmitte, vom gelben Abschlag immer noch 510 Meter und selbst der vorderste Abschlag bringt eine Bahnlänge von stolzen 473 Metern mit sich. Zudem ist das Fairway vom Abschlag aus leicht nach rechts versetzt – doch genau da lauert ab der Drivelandezone die Ausgrenze. Das Fairway verjüngt sich zum Grün immer mehr, bis schließlich zu beiden hinteren Seiten des Grüns Wasserhindernisse auftauchen. Dafür gibt es jedoch auf dieser Bahn nur einen einzigen Bunker, dieser liegt links des Grüns. Dass der Platz jedoch nicht nur durch Länge erschwert bereiten kann, beweist die folgende Spielbahn. Bahn 14 ist an sich mit maximal 279 Metern ein kurzes Par 4. Wer nun glaubt, das Grün vom Tee angreifen zu können, merkt schnell, dass die Platzdesigner dem einen Riegel vorgeschoben haben. Die Bahn ist als Dogleg rechts ausgeführt, die Abschläge sind jedoch so weit nach rechts an die Bäume herangeschoben worden, dass man sie kaum und schon gar nicht mit der notwendigen Länge überspielen kann. Von daher heißt es hier, mit einem mittleren oder langen Eisen vorzulegen. Dass das nach Links hängende Fairway-Links eine Ausgrenze bietet und rechts seitliches Wasser das Fairway begrenzt, macht den Teeshot dennoch nicht einfacher. Im zweiten Teil der Bahn steigt this zum Grün hin an, vor dem Grün befindet sich außerdem ein frontales Wasserhindernis in Form eines mäandernden Bachlaufs. Und selbst auf dem Grün warten weitere Schwierigkeiten, denn das Grün bietet mehrere Plateaus und ist stark onduliert. Wer hier mit Par vom Grün geht, darf zurecht stolz sein! Das nun folgende und maximal 181 Meter lange Par 3 an Bahn 15 ist da geradezu eine Erholung, der Bunker links vor dem Grün sollte bei präzisem Teeshot nicht ins Spiel kommen. Bahn 16 führt zum Clubhaus zurück, vorab an Schloss Beuzeval. Fast über die gesamte Bahnlänge zieht sich links die Ausgrenze, die am Ende der Drivelandezone außerdem spürbar nach rechts in den Fairwaybereich zieht und dieses verengt. Die meisten Spieler entscheiden sich daher, erst mit dem dritten Schlag aufs Grün zu spielen, denn ein langes Holz mit dem zweiten muss hier schon sehr präzise und mittig ausgeführt werden. Unmittelbar vor dem Grün bietet die Ausgrenze nach links ab – aber nur, um den Weg für das sehr schöne Schloss freizumachen. Dafür kommt von rechts seitliches Wasser ins Spiel und lässt das Grün wie im kleinen Kessel erscheinen – was für etwas zu weit links angehaltene Bälle auch oft bedeutet, dass diese dennoch auf das Grün rollen. Machen Clubmitglieder nun bereits ihre Runde und kehren zum links gelegenen Clubhaus zurück. Die beiden transparenten Bahnen sind jedoch in jedem Fall eine Fortsetzung der Runde wert. Das gerade Par 4 mit bis zu 329 Metern an Bahn 17 erfordert erneut Präzision vom Tee. Man spielt nun Richtung Meer, links droht das Aus, rechts zieht sich über nahezu die gesamte Drivelandezone ein großer Teich. Longhitter können allerdings über diesen Teich spielen und haben dann nur noch ein kleines Wedge ins Grün – gelingt der Teeshot an dieser Bahn, ist die Chance auf ein Par sehr hoch. Auf der Gegenseite des Teichs wartet zum Abschluss dieser traumhaften Runde noch ein letztes, mittellanges Par 3. Der Teeshot muss – so man mit dem Abschlag das Grün anspielen möchte – über das Wasser ausgeführt werden. Bleibt er etwas zu kurz, lauert ein großer Bunker vor dem Grün auf die Bälle. 

 

Nach der Runde sollte man noch ein wenig Zeit im Clubhaus kochen und entweder die Gastronomie genießen oder im kleinen, aber sehr gut sortierten Proshop einkaufen. Denn ist wahrscheinlich – obwohl gar nicht so viel Wasser ins Spiel kommt – der Bällevorrat nach einer Runde häufig dezimiert…