Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Anfang Juni 2024 öffnete in der belgischen Provinz Luxemburg, nahe der Stadt Arlon, das Bois d’Arlon Golf & Resort seine Tore. Von Deutschland aus ist das neue Resort bestens zu erreichen: von Aachen sind es rund zwei PKW-Stunden, von Frankfurt circa drei Stunden. Wer lieber per Flugzeug anreisen möchte, kann über den Flughafen Luxemburg anreisen und erreicht das Resort nach rund 45 Minuten Transfer. Investor ist der Luxemburger Immobilienunternehmer Roby Schintgen, der sich mit dem Projekt einen lang gehegten Traum erfüllte. Die Anlage umfasst den 18-Loch Heathland Course von Stuart Hallet sowie den 9-Loch Parkland Course von Jonathan Davison, der das Schloss des Bois d’Arlon wunderbar einbindet. Zum Resort zählen zudem ein Vier-Sterne-Hotel mit 64 Zimmern sowie 15 Familienlodges, ein für bis 140 Personen ausgelegtes Restaurant sowie ein Spa. Das Schloss kann für Events ebenfalls angemietet werden. Der Heathland Course aus der Feder von Stuart Hallet bietet pro Bahn fünf Abschläge, die nach Gesamt-Spiellänge über 18 Bahnen mit 46 bis 62 gekennzeichnet sind. Die Gesamtlänge der Runde auf dem Par 72-Platz beträgt zwischen 4.991 und 6.574 Metern – da die Par 3-Bahnen nicht übermäßig lang sind, bedeutet dies von den hinteren Abschlägen anspruchsvolle Längen!
Die Runde beginnt mit einem bis zu 375 Meter langen Par 4 und einem blinden Abschlag, da das Gelände leicht bergauf verläuft. Zudem hängt das Fairway nach rechts, dort lauern auch gleich drei Fairwaybunker – für Longhitter kommt zudem der Bunker links ins Spiel. Richtung Grün geht es wieder leicht bergab, beide Seiten vor dem stark ondulierten, nach vorne hängenden Grün werden durch Bunker verteidigt. Diese Bahn gibt einen Vorgeschmack auf eine ebenso schöne wie anspruchsvolle Runde! Bahn 2 bringt mit bis zu 542 Metern das erste Par 5. Selbst von den vordersten Abschlägen misst das Dogleg rechts stolze 424 Meter. Der kleine Bachlauf vor den Abschlägen hat eher psychologische Bedeutung, am besten hält man sich vom Tee links des gut sichtbaren Fairwaybunkers rechts. Der anschließende, das Fairway querende erneute Bachlauf kann bei Longhittern auch vom Tee ins Spiel kommen, ansonsten sollte er mit dem Lay-up sicher zu überwinden sein. Das leicht nach links versetzte – und auch nach links vorne hängende – Grün wird links und vorne zudem durch große Bunker begrenzt. Beim ersten Par 3 kann man die in bis zu 175 Metern platzierte Fahne von den hinteren Abschlägen nur schemenhaft hinter den hohen Gräsern des leicht erhöht liegenden Grüns erkennen – von den vorderen Abschlägen ist die Sicht frei. Bleibt der Teeshot zu kurz, lauert vor dem Grün ein mächtiger, typischer Heathland-Bunker, auch links des Grüns wartet Sand. Da das Gelände rechts neben dem Grün Richtung Bäumen abfällt, sollte man nicht zu weit rechts anhalten. Weiter geht es mit einem bis zu 420 Meter mächtigen Par 4, einem Dogleg links. Vom Tee spielt man zunächst leicht bergauf, Richtung Fahne geht es wieder abwärts. Am besten hält man sich rechts des gut sichtbaren Baums auf der linken Fairwayseite. Bei der Annäherung sollte man auf den kleinen Grünbunker rechts (den einzigen Bunker dieser Bahn) und die False Front vor dem Grün achten. Dann folgt bereits das zweite Par 3 mit maximal 180 Metern, eine wunderschöne Spielbahn, die über eine kleine Senke bergauf zum erhöhten Grün führt. Slice-Spieler sollten den hohen Baum links auf der Bahn beachten, bleibt der Abschlag zu kurz, liegt der Ball meist in einem der drei mächtigen Bunker vor dem Grün. Die Welle links im Grün kann den Ball ebenfalls nach vorne oder hinten springen lassen – und die Puttfläche ist alles andere als eben. Auch das zweite Par 5 der Front Nine ist mit maximal 541 Metern nicht zu unterschätzen. Los geht es mit einem blinden Teeshot leicht bergauf, man sollte hier einfach leicht links in Richtung des gut sichtbaren Markierungspfostens zielen. Dann dreht die Bahn leicht nach rechts und das Gelände fällt deutlich ab – sowohl ein langer Abschlag als auch ein Lay-up können bis hinunter in die Senke rollen. Wer das Grün in zwei Schlägen anspielen möchte, muss über die Senke zum dann wieder erhöhten Grün spielen – und da die Bahn nochmals die Spielrichtung wechselt, ist das Grün dann wieder in gerader Richtung. Wer jedoch in Richtung der Senke vorlegt, sollte dies über rechts machen, denn links lauern zahlreiche, unangenehme Bunker. Beim Schlag zur Fahne geht es dann deutlich bergauf und wieder nach links, man sollte mindestens einen Schläger mehr vorsehen. Bahn 7 bringt das dritte Par 3 – denn die Front Nine umfassen je drei Par 3, Par 4 und Par 5. Über bis zu 182 Meter geht es in Richtung eines leicht erhöhten Grüns, das nach vorne rechts abfällt. Steckt die Fahne links, sollte man zudem auf den Bunker links vor dem Grün achten. Dann folgt ein bis zu 399 Meter langes Par 4, dessen Fairway leicht S-förmig verläuft, aber das Grün liegt in direkter Linie vom Abschlag. Ziel vom Tee sollte es sein, den Ball möglichst bis zu dem Fairwayabschnitt zu spielen, an dem das Gelände Richtung Fahne abfällt. So kann man noch ein paar Meter gewinnen. Der Schlag Richtung Fahne geht dann jedoch leicht bergauf, aufgrund des mächtigen Grünbunkers links sollte man hier eher über die rechte Seite spielen. Bleibt die Annäherung zu kurz, rollt der Ball dem Golfer übrigens gerne wieder ein Stück entgegen. Der erste Teil der Runde endet mit einem Par 5, dem kürzesten der Front Nine. Maximal 504 Meter sind es vom Abschlag zur Fahne, doch das Dogleg rechts spielt sich durchaus anspruchsvoll. Vom Tee sollte man sich zunächst eher mittig halten, da rechts einige Fairwaybunker platziert wurden. Ideal ist hier der Fade, denn nach der Drivelandezone dreht die Bahn nach rechts, durch das abfallende Gelände kann man zusätzliche Meter gewinnen. Gerät der Teeshot zu lange, fangen einige Bunker auf der linken Fairwayseite sowie ein kleiner Hang ihn mit etwas Glück auf. Die Fahne will in jedem Fall hoch angespielt werden – nicht nur, weil das Grün erhöht angelegt wurde, sondern vor allem, weil genau in der Grünmitte ein mächtiger Bunker vor dem Kurzgemähten lauert. Allerdings bleiben links und rechts des Bunkers schmale Gassen, um den Ball auch flach Richtung Grün zu spielen.
Mit Blick auf Hotel und Restaurant geht es weiter auf die zweiten neun Bahnen. Bahn 10 ist ein mit bis zu 379 Metern nicht allzu langes Par 4, als Dogleg links. Man sollte hier nicht zu weit nach links anhalten, denn dort lauert direkt von Beginn an ein Wasserlauf. Dieser quert das Fairway dann im Dogleg-Knick, worauf vor allem Longhitter achten sollten, denn kurz vorher fällt das Gelände zudem Richtung Grün ab. Das nach vorne hängende Grün wird zu beiden Seiten durch Bunker begrenzt und bietet viele Fahnenpositionen von sehr schwer bis eher leicht. Beim ersten Par 3 mit maximal 163 Meter wird das Grün durch vier große Bunker geradezu umklammert – hier gilt das alte Motto „Mitte Grün“. Beim leicht bergab verlaufenden, bis zu 391 Meter langen Par 4 an der zwölften Bahn kommen Bunker bereits vom Abschlag an ins Spiel, denn in der Drivelandezone quert eine mächtige Bunkerzone mit hoch gezogenen Kanten das Fairway. Das unterhalb gelegene Grün wird ebenfalls fast über die gesamte Front von einem Bunker blockiert, so dass man besser die hohe Annäherung spielen sollte. Die Back Nine umfassen „klassisch“ je 2 Par 3 und Par 5 sdowie fünf Par 4. Das erste Par 5 an Bahn 14 spielt sich bis zu 500 Meter und ist damit das Kürzeste der gesamten Runde. Das sanfte Dogleg rechts beginnt mit einem blinden Teeshot leicht bergauf – und der kleine, aber genau in der Fairwaymitte platzierte Bunker zieht manche Golfer geradezu magisch an. Dann dreht die Bahn nach rechts, das Fairway hängt jedoch nach links. Daher sollte man den Lay-up eher rechts anhalten, oft rollt es zurück Richtung Bahnmitte oder gar weiter. Da auch das rechts von einem Bunker begrenzte Grün nach links hängt, sollte man auch die Fahne eher über die rechte Grünseite anspielen. Bahn 14 bringt das letzte und zugleich kürzeste Par 3. Allerdings geht es über eine ausgeprägte Roughzone in einer Senke Richtung Fahne. Die maximal 169 Meter sollten daher mit einem hohen Teeshot überwunden werden, das Gelände verzeiht keine flachen Schläge. Das leicht quer verlaufende, riesige Grün ist zudem sehr wellig, hier ist der Zwei-Putt-nicht garantiert. Weiter geht es mit dem kürzesten Par 4 der Runde. Über bis zu 307 Meter geht es bei diesem Dogleg rechts zudem leicht bergab. Vom Tee erkennt man die beiden Bewässerungsteiche, welche der Anlage zur autonomen Bewässerung dienen. Vom Tee reicht ein langes Eisen oder kleines Holz, man sollte sich in jedem Fall leicht links anhalten. Auch die Fahne spielt man besser über die linke Seite an, da rechts neben dem Grün ein unangenehmer Bunker lauert. Zwischen den beiden Teichen hindurch geht es zum letzten Par 5 mit bis zu 521 Metern, einem Dogleg links. Der Teich auf der linken Seite sollte an sich nicht ins Spiel kommen, da rechts ausreichend Platz ist. Am besten zielt man vom Tee links der gut sichtbaren Fairwaybunker auf der rechten Seite. Richtung Fahne steigt das Gelände dann leicht an und dreht nach links, zudem wird das Fairway sehr wellig. Das nach vorne hängende Grün wird zudem auf der linken Seite durch Bunker begrenzt. Nun folgen noch zwei Par 4. Das erste spielt sich bis zu 420 Meter und bringt zu Beginn rechts seitliches Wasser ins Spiel, zudem hängt die Bahn leicht nach links. Ob man vom Tee eher links oder rechts anhält, hängt nicht zuletzt von der Schlagweite ab, da auf beiden Seiten mit unterschiedlicher Distanz vom Tee Fairwaybunker positioniert sind. Aufgrund der Topographie sollte man eher rechts anhalten. Das Grün ist etwas nach links versetzt, links vor dem Grün befindet sich eine Bunkerlandschaft, die in einen Hügel integriert wurde. Mit der bis zu 406 Meter langen Schlussbahn geht es zurück Richtung Hotel und Clubhaus – und die Bahn endet direkt unterhalb der Restaurantterrasse. Im Bereich der Drivelandezone verjüngen Fairwaybunker zu beiden Seiten die Spielbahn, danach dreht sie nach rechts in Richtung Grün. Auch hier kommen nochmals auf der rechten Seite vor und neben dem Grün sehr schöne, aber auch anspruchsvolle Bunker ins Spiel, bevor man auf dem nach links hängenden Grün zum letzten Putt der Runde antritt.
Der Heathland Course ist ein wunderbarer Platz, der alle Bereiche des Golfspiels fordert. Man sollte daher im Zweifelsfall lieber eine Teebox nach vorne gehen anstatt zu viel Ehrgeiz an den Tag zu legen. Der Platzzustand ist, gerade für eine so junge Anlage, ausgezeichnet. So macht Golfen Spass!