Bro Hof Slott – Castle Course

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Bro Hof Slott – Castle Course

Der The Castle Course unterscheidet sich sowohl von der Länge als auch vom Design her deutlich von seinem bekannten „Bruder“, dem Stadium Course. Er bietet pro Bahn vier Teeboxen und spielt sich als Par 72 zwischen 4.218 und 6.129 Meter – damit ist dieser Platz selbst von den hinteren Abschlägen nochmals gut 500 Meter kürzer als der The Stadium Course von weiss! An einigen Bahnen kommen zudem ausgedehnte Waste Areas ins Spiel – sie sind gut daran erkennbar, dass der Sand hier eher beige-erdfarben ist, die Bunker erstrahlen erneut mit fast weissem Sand. Dass der Platz jedoch ebenfalls anspruchsvoll ist, zeigt ein Blick auf die Spielvorgabe: HCPI 20 erhält von den hinteren Abschlägen eine Spielvorgabe von 28. Dennoch ist der Platz insgesamt deutlich entspannter zu bewältigen und wird aufgrund der kürzeren Gesamtlänge vielfach zu Fuss absolviert. Bereits die Auftaktbahn, ein bis zu 563 Meter langes Par 5, ist anspruchsvoll, da sie leicht bergauf verläuft und kurz vor dem Grün nach rechts abbiegt. Auch das folgende Par 3, dessen Grün leicht bergauf liegt und nach vorne und links hängt, erfordert einen präzisen Teeshot. Die folgenden Bahn zeigen, dass auch ohne allzu viel Wasser der Platz durchaus seine Zähne zeigen kann – vor allem aufgrund der insgesamt schmaleren Fairways samt schwedischem Baumbestand zu beiden Seiten, aber auch aufgrund der nicht leicht zu spielenden Bunker. Ungewöhnlich auch die Bahnaufteilung: sowohl auf den Front als auch den Back Nine warten jeweils 3 Par 3, 3 Par 4 und 3 Par 5 auf die Golfer. Die Kombination mit einer Waste Area wird besonders an der schwersten Bahn der Runde deutlich, dem bis zu 414 Meter langen Par 4 an Bahn 6. Richtung Fahne geht es zusätzlich bergauf, und wenn die Annäherung zu kurz bleibt, kann der Ball von einem der zahlreichen Felsen vor dem Grün auf Nimmer-Wiedersehen verspringen. Auch an Bahn 8, einem bis zu 351 Meter langen Par 4 mit erhöhten Abschlägen, ist die Kombination aus Waste Area links der Spielbahn und Fairway ausgezeichnet gelungen. Mit dem zweiten Par 5, das sich maximal 496 Meter lang spielt, gelangt man zum Halfwayhouse. Vorher sollte man allerdings gut überlegen, ob man das Grün dieser leicht ansteigenden Spielbahn tatsächlich mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, denn im letzten Viertel der Bahn quert ein Bachlauf von links nach rechts und trennt das Grün deutlich vom Rest der Spielbahn ab.

Frisch gestärkt geht es dann auf die Back Nine, die gleich mit der längsten Bahn der gesamten Runde, einem bis zu 545 Meter langen Par 5, beginnt. Wer bei diesem Dogleg links zu weit nach links anhält, landet schnell in der Waste Area. Dann folgen zwei eher leichte Par 3s, beide bieten gute Gelegenheiten zum Scoren. Das folgende Par 5 ist mit bis zu 471 Metern zwar nicht besonders lang, aber die Bahn verläuft bergauf und das Fairway ist vergleichsweise schmal. Die besondere Herausforderung liegt im Schlag zur Fahne, denn das Grün ist nach links versetzt und rund 150 Meter vor dem Grün setzt eine Mischung aus Waste Area und Felsen ein, die man besser vermeiden sollte. Die Kombination aus Waste Area und Felsen begleitet die Golfer auch am linken Rand des maximal 297 Meter kurzen Par 4s an Bahn 14, das zudem leicht bergab verläuft. Am einfachsten legt man den Ball hier über die Waste Area entlang in den breiten Bereich rechts des nach links versetzten Grüns und spielt dann die Fahne mit einem Chip oder kleinen Pitch an – denn vorne lauern zwei Grünbunker auf unpräzise gespielte Bälle. Die Schwierigkeit des folgenden, letzten Par 5s liegt mit bis zu 471 Metern weniger in der Länge, sondern im quer verlaufenden, erhöhten Grün, das vorne zudem durch drei Bunker verteidigt wird. Das leichte Dogleg rechts, ein kurzes Par 4, an Bahn 16 ist nochmals eine gute Gelegenheit zum Scoren. Dann folgen die aus unserer Sicht beiden schönsten Bahnen, beide unterhalb des Schlosses angesiedelt. Die beiden Schlussbahnen wurden um einen großen See herum gestaltet. Bahn 17 ist ein bis zu 166 Meter langes Par 3, über die gesamte rechte Seite ist Wasser, welches das Grün mit Ausnahme der linken Seite umschliesst. Das Grün ist zudem leicht nach rechts gesetzt, so dass man fast immer über den See spielen muss, um das Grün vom Tee zu erreichen. Hält man zu weit nach links an und landet in einem der beiden mächtigen Grünbunker dort, wartet ein spannender Bunkerschlag Richtung Wasser auf die Spieler. Hinter dem 17. Grün geht es dann weiter zum hinteren Seeufer. Je nach gewählter Teebox geht es von der Mitte des Sees oder vom linken Ufer los, das bis zu 389 Meter lange Par 4 ist als Dogleg rechts ausgeformt. Erneut lauert das Wasser rechts der Spielbahn, am besten hält man vom Abschlag in Richtung der beiden gut sichtbaren Fairwaybunker am linken Bahnrand an. Ob man Richtung Grün erneut über Wasser spielen muss, hängt von der eigenen Ballposition und der Fahnenposition ab – das Grün hängt leicht nach rechts, man sollte daher eher links oder Mitte Grün anhalten.

 

Sowohl der The Castle Course als auch der The Stadium Course präsentieren sich in ausgezeichnetem Zustand, vor allem die Grüns sind extrem spurtreu und schnell. Die abwechslungsreichen Landschaften und Designs sorgen dafür, dass beide Plätze ihren ganz eigenen Charakter entfalten. Der The Stadium Course spricht eher die sportlich-ambitionierten Spieler an, der The Castle Course spielt sich deutlich entspannter und ist auch für Golfer mit etwas höherem Handicap durchaus von den hinteren Teeboxen aus spielbar. Wer möchte, kann sich nach der Runde noch im Restaurant verwöhnen lassen, das auch vegetarische Gerichte anbietet.