Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Das oberhalb von Marbella gelegene Cabopino Golf ist eine typische Community-Golfanlage inmitten einer Wohnsiedlung. Immer wieder grenzen die Spielbahnen an die Häuser, vor allem im ersten Teil der Bahn. Der erst Anfang dieses Jahrtausends eröffnete Platz erfordert vor allem auf den Front Nine sehr präzises Spiel, Longhitter-Qualitäten sind weniger gefragt. Von vielen Bahnen hat man schöne Blicke auf die umliegende Landschaft und das Meer. Überhaupt: die zahlreichen Höhenunterschiede sorgen dafür, dass die auf dem Papier mit 4.467 bis 5.193 Metern eher kurze Gesamtlänge dennoch eine Regel-Spielzeit von 04:20 Stunden hat – wer allerdings gleich früh morgens als Erster startet und einen Buggy nutzt, schafft den Platz auch in gut drei Stunden, sofern man nicht allzu Zeit in die Ballsuche investieren muss.
Die Runde startet mit einem maximal 309 Meter kurzen Par 4, das zudem leicht bergab verläuft. Kurz vor dem Grün dreht die Bahn leicht nach links. Vom Tee reicht eine defensive Variante mit dem kleinen Holz, man sollte sich leicht links der gut sichtbaren Fairwaybunker rechts halten. Für den Schlag zum Grün, das genau in Blickrichtung Meer liegt, darf man aufgrund des Höhenunterschieds ruhig einen Schläger weniger nehmen. Spielt man die linke Grünhälfte an und bleibt zu kurz, rollt der Ball oft wieder einige Meter zurück. Bahn 2 ist ein Musterspiel dafür, wie die der Platz auf den Front Nine zwischen die Häuser eingebettet wurde. Das nur bis zu 275 Meter kurze Par 4 sieht sich in sanfter Linkskurve deutlich bergauf. Man sollte hier mit einem mittleren oder langen Eisen versuchen, das kleine Zwischenplateau oberhalb der Pinienreihe links zu erreichen. Da das deutlich erhöhte Grün nach vorne abfällt, sollte man hier eher auf die hintere Grünhälfte zielen. Dann geht es weiter zum Signature Hole der Anlage, einem zwar nur 288 Meter kurzen Par 4, das jedoch direkt am Abschlag fantastische Blicke auf das Umfeld bietet. Da das Grün rund 60 Meter unterhalb liegt, können Longhitter es durchaus vom Abschlag aus angreifen. Aber Vorsicht: das quer verlaufende Grün ist eher schmal, zudem schützt ein mächtiger Bunker die gesamte vordere Grünseite. Das Par kann man hier auch bequem absichern, indem man mit einem mittleren Eisen vorlegt und dann – Achtung auf den Grünbunker vorne und den hohen Baum links – die Fahne anspielt. Da das Grün zwei Ebenen umfasst, kann es vor allem, wenn die Fahne vorne gesteckt ist und man das hintere Plateau getroffen hat, noch zu spannenden Putts kommen! Der Abschlag zum nur 243 Meter kurzen Par 4 liegt direkt direkt hinter dem dritten Grün. Vom Tee erinnert das Design ein wenig an das Fahrgeschäft „Die Raupe“ auf Jahrmärkten: das Fairway hängt nach rechts und dreht deutlich in diese Richtung. Man sollte daher nur mit einem mittleren Eisen vorlegen, sonst braucht man fast schon einen Zauber-Fade. Das nach vorne hängende Grün spielt man am besten über die linke Seite an. Zwar lauert dort ein Bunker, rechts des Grüns fällt das Gelände jedoch deutlich ab. Bahn 5 bietet das längste Par 4 der Runde und ist zugleich die schwierigste Bahn. Das Fairway hängt deutlich sichtbar nach rechts. In der Drivelandezone wird die Bahn optisch immer schmaler, da von links und rechts Büsche und Bäume in die Bahn hineinkommen. Liegt der Teeshot zu weit rechts, muss man diese auf dem Weg zur Fahne entweder überspielen oder legt nochmals vor. Nachdem die Bahn im ersten Abschnitt leicht bergab führt, geht es Richtung Grün wieder etwas bergauf. Das Grün ist rechts mit Bunkern versehen und hängt erneute nach vorne. Weiter geht es mit einem maximal 264 Meter langen Par 4, Dogleg rechts. Hier braucht man mit dem Holz einen sehr präzisen Fade. Es reicht jedoch, den Ball mit einem mittleren Eisen auf das durch eine Senke vom Abschlag getrennte Plateau gegenüber zu spielen und dann mit einem weiteren Bergauf-Schlag das vorne durch einen Bunker verteidigte Grün anzuspielen. Erst an Bahn 7 kommt das erste Par 3 mit bis zu 149 Metern. Das kleine Grün wird vorne rechts durch einen Bunker geschützt, zudem wird es von hohen Bäumen umrahmt. Hier sollte man schlicht Mitte Grün spielen, denn rund um die Spielbahn lauert zudem out of bounds. Es folgt ein maximal 277 Meter kurzes Par 4, ein 90 Grad-Dogleg rechts, das im ersten Teil leicht bergauf führt. Vom Tee sollte man möglichst den Knick anspielen, dafür reicht ein langes Eisen oder kleines Holz. Das Grün sollte man eher über die linke Seite anspielen, da rechts ein mächtiger Bunker lauert. Mit einem bis zu 327 Meter langen Par 4 geht es deutlich bergauf auf die letzte Bahn der Front Nine. Am besten hält man sich bei diesem Dogleg links mit sehr welligem Fairway vom Tee eher rechts, Longhitter sollten auf dieser Seite den Fairwaybunker beachten. Das Grün ist auch bei der Annäherung kaum einsehbar, als Orientierung dient rein die Fahne. Allerdings kann man auf den GPS-Systemen der Buggies gut erkennen, wo diese platziert wurde. Gleich mehrere Bunker säumen das Grün zu allen Seiten außer der Vorderseite – ein anspruchsvoller Abschluss des ersten Teils.
Rechts des neunten Grüns beginnen die Back Nine. Nun wird das Gelände insgesamt etwas offener und weiter, mit zudem spielt sich dieser Teil der Anlage auch rund 5% länger als die Front Nine, was man vor allem an den Par 4s merkt. Bahn 10 ist ein bis zu 327 Meter langes Par 4, Dogleg rechts, und verläuft sichtbar bergab. Man sollte nicht zu weit nach rechts spielen, sonst landet der Teeshot schnell zwischen den mächtigen Pinien auf dieser Seite. Zudem kommt dann rechts vor dem Grün nochmals ein Bunker ins Spiel. Das Grün sollte man über links anspielen, da das Kurzgemähte leicht nach rechts hängt. Weiter geht es mit einem bis zu 336 Meter langen Par 4, nun ein Dogleg links. Rechts droht bei dieser Bergab-Bahn Wasser, zudem wird das Fairway erneut von hohen Pinien gesäumt. Man sollte sich daher bei der Schlägerwahl gut überlegen, ob man den Teeshot über diese Bäume links spielen möchte oder lieber mit einem Draw arbeitet – oder lieber defensiv ein langes Eisen oder kleines Holz wählt. Beim Schlag zur Fahne hält man sich am besten Mitte Grün, denn rechts fällt das Gelände neben dem Grün steil ab, links lauert vor dem Grün ein Bunker. Das erste Par 5 der gesamten Runde wartet an Bahn 12. Obwohl es nur maximal 422 Meter kurz ist, werden die meisten Golfer hier drei Schläger zum Grün benötigen. Grund ist das Design als 90-Grad-Dogleg rechts im ersten Teil und als Dogleg links im zweiten Abschnitt. Zudem trennt ein Teich die beiden Fairwayhälften im ersten Dogleg. Wer als Longhitter überlegt, über die hohen Bäume rechts abzukürzen, braucht daher nicht nur Länge, sondern auch sehr viel Höhe. Besser ist es meist, den Ball zunächst mit einem geraden Schlag in Richtung Dogleg zu transportieren und dann mit dem zweiten Schlag den Teich sicher zu überspielen. Das Fairway steigt dann auch wieder an, zudem sollte man sich hier eher rechts halten, da links hohe Pinien den Weg zur Fahne versperren. Beim Schlag ins Grün sollte man eher über rechts spielen, da die linke Grünseite von drei mächtigen Bunkern geschützt wird. Dann folgt ein entspannendes, bis zu 134 Meter kurzes Par 3. Vom Tee geht es deutlich bergab, das Grün wird rechts und vorne durch einen weiteren Teich eingerahmt, nur vorne links bleibt ein schmaler Zugang über Land. Hier ist ein hoher Schlag Richtung Grün gefragt, der möglichst schnell liegenbleiben sollte – der Rest ist Aufgabe des Putters. Rechts neben dem Grün beginnt das zweite Par 5 mit bis zu 456 Metern, die längste Bahn der Anlage. Da sie bergauf verläuft, spielt sie sich nochmals länger. Vom Tee muss man sich entscheiden, ob der Abschlag den bei gut 210 Metern das Fairway querenden Wasserlauf überspielen soll oder nicht. Das Fairway ist zudem sehr schmal, auch links kommt Wasser ins Spiel. Daher sollte man am besten leicht rechts anhalten. Auch für den Lay-up ist rechts die einfachere Seite, da links weiterhin Wasser im Spiel ist, das sich kurz vor dem Grün noch stärker nach rechts zieht und als Teich die gesamte linke Grünhälfte umschließt. Auch der Schlag ins Grün ist nicht einfach, da dieses nach vorne und hinten abfällt. Bahn 15 bringt bereits das letzte, bis zu 130 Meter lange Par 3. Von einem deutlich erhöhten Abschlag geht es über den hinteren, immer schmaler werdenden Teil des von der vorherigen Bahn bekannten Teichs leicht bergab Richtung Fahne. Das quer liegende Grün umfasst zwei Terrassen – man sollte eher die vordere, niedrigere Ebene anspielen, denn gerade wenn die Fahne vorne gesteckt ist, bleibt einem so ein Bergab-Putt Richtung Wasser vom hinteren Plateau erspart. Über eine Straße geht es zu Bahn 16, einem Par 4 mit bis zu 305 Metern. Das Grün ist vom Tee nicht einsehbar, da die Bahn im zweiten Teil bergab verläuft. Das Fairway hängt leicht nach links, man sollte daher vom Tee rechts anhalten. Überspielt man mit dem Teeshot die Kuppe der Bahn, kann der Ball noch viel Roll mitnehmen – ungünstigstenfalls bis zu den beiden mächtigen Grünbunkern rechts. Auch bei dieser Bahn liegt das Grün quer zur Spielrichtung, so dass ein präziser Schlag zur Fahne benötigt wird. Das nur 268 Meter kurze Par 4 an der folgenden Bahn ist ein deutliches Dogleg rechts. Auch das Gelände fällt im ersten Teil von rechts nach links ab. Man sollte daher – ein mittleres oder langes Eisen sollte bis zum Dogleg reichen – eher defensiv spielen. Das Grün ist deutlich erhöht, hier sollte man in jedem Fall einen Schläger mehr einplanen. Da es vorne beiderseits durch mächtige Bunker geschützt wird, empfiehlt sich zudem, die hintere Grünhälfte anzuspielen. Mit einem bis zu 305 Meter langen Dogleg rechts endet die Runde. Ein Richtung Fairway hängender Hügel rechts erschwert es, einen Draw oder geraden Schlag als Abkürzung zu wählen – besser ist erneut der Fade. Alternativ kann man auch so weit wie möglich rechts anhalten und mit einem langen Eisen oder kleinen Holz den Ball ins Spiel bringen. Im zweiten Teil steigt die Bahn Richtung Fahne an und hängt zudem deutlich von rechts nach links – wählt man einen Lay-up, ist dies unbedingt zu berücksichtigen. Zudem durchziehen einige Bunker den Weg zum und rechts neben dem Grün. Da das Grün im vorderen Teil abschüssig ist, sollte man unbedingt auf die Fahnenposition achten und gegebenenfalls einen Schläger mehr nehmen, um den hinteren Grünbereich anzuspielen.
Cabopino ist ein hervorragendes Training für das Spiel mit mittleren und kurzen Eisen – und für präzise Schläge. Auch der Pro-Shop ist sehr gut sortiert. Die Back Nine haben uns – trotz des Signature Holes an Bahn 3 – insgesamt etwas besser gefallen, da das Gelände doch ein wenig großzügiger ist. Lobenswert ist das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis: als Early Bird kann man die Runde hier im November vor 9 Uhr, auch an Wochenenden, oft für unter 50 Euro inklusive Buggy nutzen. Daher sollte man Cabopino in jedem Fall einen Besuch abstatten.