Cabot Cape Breton, Cabot Cliffs

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Cabot Cape Breton, Cabot Cliffs

Der Cliffs Course ist der jüngere der beiden 18-Loch-Plätze von Cabot Cape Breton und wird seit 2015 bespielt. Er hat sich binnen kürzester Zeit zum besten öffentlichen Golfplatz Kanadas entwickelt und zählt ebenso zu den Top 100-Golfplätzen dieser Welt. Der Platz, der über einen eigenen Pro-Shop verfügt, liegt rund fünf Kilometer vom Links Course und dem Hotel entfernt, ein eigener Shuttle-Service sorgt für den reibungslosen Transport. Während der Links Course direkt mit dem Hotelgebäude sowie Bar und Restaurant verknüpft ist, ist der Cliffs Course das Zentrum der Community, hier stehen zahlreiche Häuser und Villen. Auch der Cliffs Course ist ein Links-Golfplatz Insgesamt fünf Teeboxen bietet wunderbare Variationsmöglichkeiten für die Wahl des passenden Abschlags – von sportlich-ambitioniert bis hin zu sehr entspannt. Der Par 72-Platz spielt sich insgesamt zwischen 3.716 und 6.835 Yards – allerdings kommt aufgrund seiner Meeresnähe häufig der Wind ins Spiel, so dass sich zahlreiche Bahnen je nach Windrichtung deutlich kürzer oder länger spielen als angegeben. Wie auf dem Links Course ist auch bei Cabot Cliffs ein Caddie sehr empfehlenswert – und der Platz ist als Walking Only ausgelegt. Am Start kann man durchaus auch Deutsch als Sprache hören: Starter Doug hatte viele Jahre als Eishockey-Profi im Allgäu zugebracht und schickt heute Golfer aus aller Welt auf eine der schönsten Runden des Golfsports.

 

Die Runde beginnt direkt einem bis zu 581 Yards langen Par 5. Hier sollte man vom Tee nicht zu weit nach rechts zielen, denn dort lauert ein regelrechtes „Bunker-Becken“. In der Lay-up Zone wird das Fairway immer schmaler, von rechts kommt eine natürlich Düne ins Spiel. Beim Schlag zur Fahne sollte man nicht zu kurz bleiben, denn rund 30 Yards vor dem Grün lauert nochmals zentral ein Bunker. Das Grün hängt von hinten nach vorne und ist stolze 50 Yards tief! Bahn 2, ein bis zu 402 Yards langes Par 4, ist bereits das erste optische Highlight. Vom deutlich erhöhten Tee geht es zunächst bergab. Hier ist Längenkontrolle wichtig, vor allem bei Rückenwind. Longhitter sollten eher zum langen Eisen oder kleinen Holz greifen. Ursache ist ein quer verlaufendes Wasserhindernis, dass das Grün rund 70 Yards vor der Fahne vom Rest der Bahn trennt. Beim Schlag zur Fahne geht es zudem deutlich bergauf über eine Bunkerlandschaft Mitte Bahn hinweg, das zwei Ebenen umfassende Grün hängt zudem nach vorne. Auch an der folgenden Bahn, einem bis zu 389 Yards langen Par 4, spielen Bunker eine entscheidende Rolle. Der Teich links der hinteren Abschläge kommt nicht ins Spiel, allerdings lauern auf der rechten Fairwayseite einige Bunker. Zwar verläuft das Fairway anfangs leicht bergab, im zweiten Teil steigt die Bahn jedoch kontinuierlich Richtung Grün an. Hier kommt vor allem der große Bunker rund 40 Yards dem Grün ins Spiel, dessen sehr hohe Kante bei Annäherungen von der linken Seite oft dafür sorgt, dass man die Fahne nur erahnen kann. Das Grün spielt man am besten über die rechte Seite an, denn links begrenzen drei Bunker das deutlich ondulierte Grün. Dann folgt das erste Par 3 mit maximal 221 Yards. Da das Grün unterhalb der Abschläge liegt, spielt sich die Bahn ungefähr einen Schläger kürzer. Hier sind Richtung und Längenkontrolle wichtig. Am besten spielt man die Fahne über rechts an, da dort eine kleine Gasse zu den beiden Grünbunkern links besteht. Zudem hängt das Grün leicht nach links. Gerät der Teeshot zu lang, rollt er gerne hinter dem Grün ins dichte Rough – oder einen der dort bestens platzierten Bunker. Allerdings ist die Bahn mit zwei Grüns versehen – wird das rechte Grün ausgewählt, reduziert sich die Länge auf maximal 154 Yards und man sollte den Teeshot links neben den gut sichtbaren, großen Bunker anhalten. Dann folgt ein wunderschönes, bis zu 401 Yards langes Par 4 als Dogleg links. Vom Tee ist der Draw in jedem Fall die beste Option. Longhitter können über Wasser und dichtes Rough links abkürzen – schafft der Ball allerding nicht das notwendige Carry, darf man direkt mit Schlag drei weiterspielen… Am besten platziert man den Abschlag rechts des links gut sichtbaren Nadelbaums. Beim Schlag ins Grün gilt es, den mächtigen und hochgezogenen Bunker rechts zu meiden. Da das Grün zudem unterhalb liegt, sollte man den Ball eher am Grünanfang aufkommen und links-typisch ausrollen lassen. Die links Grünseite wird durch zahlreiche Bunker begrenzt, daher spielt man besser über rechts. Dann folgt das zweite Par 3 mit bis zu 186 Yards. Das Grün liegt wie in einer Dünen-Arena. Auch hier ist Linksgolf gefragt, denn am besten lässt man den Teeshot vor rechts aufkommen, da das Grün zunächst nach links hängt und dann in der zweiten Hälfte deutlich nach hinten abfällt. Bahn 7, ein Par 5 mit bis zu 589 Yards, ist die schwierigste Bahn der Runde. Vom Tee geht es zunächst über einen Teich. Das Fairway auf der gegenüber liegenden Seite liegt – von den hinteren Abschlägen aus gesehen – leicht nach rechts gedreht. Daher sollte man entweder den Landepunkt genau wählen oder einen Fade beherrschen. Bleibt der Teeshot zu kurz, lauern einige große Fairwaybunker vor dem Fairway auf der gegenüber liegenden Seite. Danach steigt das Fairway erst sanft an und verläuft dann wieder leicht bergab, so dass man hier am besten eine Lay-up Mitte Bahn spielt. Das deutlich erhöhte Grün ist leicht nach links versetzt und wird in der Mitte und links zudem durch Bunker verteidigt – zudem ist es stark onduliert und mit maximal 38 Yards im Verhältnis zu den meisten anderen Grüns des Platzes auch eher klein. Hier benötigt man nicht nur drei präzise Schläge zum Grün, sondern auch excellentes Putten! Auch Bahn 8 ist ein Par 5, nun mit maximal 549 Yards. Vom erhöhten Abschlag geht es in Richtung des in leichtem Linksbogen verlaufenden Fairways. Longhitter können vom Tee über den Fairwaybunker links spielen, sonst sollte man sich eher rechts halten. Der in der Fairway-Mitte platzierte Bunker kommt am ehesten bei Teeshots von den vorderen Abschlägen ins Spiel. Beim Lay-up gilt es, den mächtigen Bunker links zu meiden. Dann ist Längenkontrolle wichtig – und eine halbwegs korrekte Einschätzung des Windes. Denn gefühlt schlägt man zur Fahne auf das offene Meer hinaus. Das große und zur Mitte hin hängende Grün wird rechts und hinten durch Bunker verteidigt. Daher ist es wichtig, die genaue Fahnenposition zu beachten, da hier durchaus bis zu zwei Schlägerlängen Unterschied bei den Positionen möglich sind. Ein nur bis zu 126 Yards kurzes Par 3 beschließt die Front Nine – und bringt die Golfer direkt an den Rand der Klippen in Richtung Strand und Meer. Das leicht unterhalb der Teeboxen gelegene Grün wird von vorne bis hinten rechts durch Bunker begrenzt. Daher sollte man das Grün hoch anspielen und den Ball schnell zum liegen bekommen – oder man wählt die Gasse links des vorderen Grünbunkers, was vor allem von den vorderen Abschlägen recht einfach ist. Man sollte in keinem Fall zu lang sein, sonst landet der Ball in einem der hinteren Bunker (der Bunkerschlag kann durchaus Schwindelfreiheit erfordern) oder rollt direkt Richtung Strand hinab.

Die zweiten Neun beginnen auf dem Cliffs Course vor dem Halfway. Bis dahin gilt es zunächst, das wunderschöne, aber vor allem bei Gegenwind mit bis zu 557 Yards mächtige gerade Par 5 entlang der Klippen zu bewältigen. Je nach Schlagweite muss der Teeshot entweder präzise die Bahnmitte treffen – oder man sollte leicht rechts anhalten. Hintergrund ist eine sich über mehr als die Hälfte der Bahn ziehende Bunkerzone links, welche die Bahn von den Klippen trennt, und eine mächtige Bunkerlandschaft auf der rechten Seite für Longhitter. Richtung Grün geht es dann nochmals über eine Senke hinweg – und links kommt vor dem Grün eine Einbuchtung ins Spiel. Man sollte daher den Lay-up möglichst über die Bunker rechts spielen. Je weiter links man anhält, umso größer ist die Gefahr, dass die Senke den Ball vom Fairway wegrollen lässt. Das Grün sollte man hoch und am besten über die rechte Seite anspielen, denn links lauern erneut zahlreiche Bunker und das Gelände fällt leicht nach links ab. Man sollte hier die zweite Grünhälfte anvisieren, denn im vorderen Bereich hängt das Grün deutlich Richtung Mulde. Wer mag, kann sich auf dem Weg zur elften Bahn am Halfwayhaus stärken – denn auch die verbleibenden neun Bahnen erfordern Physis und volle Konzentration. Vom Tee geht es leicht bergauf. Ein mächtiger Fairwaybunker rechts sorgt dafür, dass sich die Bahn für die meisten Golfer wie ein kleines Dogleg rechts spielt, da sie den Teeshot links des Bunkers anhalten und dann das am rechten Bahnrand platzierte Grün anspielen. Das Grün liegt erhöht und hönt nach rechts, zudem wird es von insgesamt drei Bunkern eingerahmt. Dann folgt das erste Par 3 der Back Nine – das sich maximal stolze 245 Yards spielt. Allerdings liegt das Grün deutlich unterhalb der Abschläge, aber hier greifen viele Golfer zum Holz. Das Grün hängt deutlich sichtbar nach links, weshalb man eher über rechts spielen sollte – dort lauern jedoch je ein Bunker vorne und am hinten. Rechts oberhalb des zwölften Grüns beginnt ein sanftes Dogleg rechts als Par 4, dass jedoch bergauf verläuft und sich so deutlich länger spielt an die maximal angegebenen 398 Yards. Vom Tee sollte man die links Fairwayseite anspielen, rechts sorgen eine Senke und ein Bunker schnell für Ungemach. Wer einen sehr langen Teeshot spielt, muss oft beim Schlag zur Fahne blind zielen, denn einige Yards vor dem Grün steigt das Gelände steil an und versperrt den Blick zur Fahne, je näher man dem Grün kommt. Man sollte daher mindestens einen Schläger mehr einplanen. Da es rechts neben dem Grün deutlich bergab geht, sollte man die Fahne eher über links anspielen. Die nächste Bahn führt als Par 3 über maximal 188 Yards leicht bergab. Allerdings steigt das Gelände kurz vor dem Grün nochmals an, zudem blockieren drei Bunker samt mächtiger Felsbrocken den geraden Weg zur Grünmitte. Doch selbst wenn man das Grün erreicht hat: die Breaks des nur 29 Yards tiefen Grüns sind nur schwer erkennbar, hier rollt der Putt oft anders als gedacht. Dann beginnt eine der schönsten Schluss-Sequenzen weltweit mit den Bahnen 15 bis 18. Das bis zu 560 Yards lange Par 5 an Bahn 15 startet mit einem blinden Teeshot. Zudem teilt sich das Fairway in der Drivelandezone in eine obere und untere Hälfte. Von der oberen Hälfte hat man beim zweiten Schlag die bessere Sicht zum Grün, allerdings lauern dort mehr Bunker. In jedem Fall sollte man den Bunker Mitte Fairway meiden, sonst ist das Grün definitiv kaum mit dem zweiten Schlag erreichbar. Da das Gelände auf der rechte Seite zudem nach rechts hängt, sollte man vom Tee leicht links anhalten. Im zweiten Teil der Bahn geht es deutlich bergab, nun werden das Meer und die markante Insel im Hintergrund sichtbar. Das Fairway ist stark onduliert, zudem lauert ein Bunker in der Mitte der Bahn genau im Bereich der Lay-up Zone. Da das recht wellige Grün leicht nach hinten hängt, lässt man die Annäherung am besten am Grünanfang landen und ausrollen. Dann folgt die wohl berühmteste Bahn des Platzes: das bis zu 176 Yards lange Par 3 mit einem Grün auf einem ausgesetzten Felsplateau. Je weiter hinten der Abschlag gewählt wird, um so länger ist der notwendige Carry über die Klippen hinweg. Wer statt carry über die Klippen lieber die Landseite links anspielen möchte, sollte zum einen der großen Bunker links des Grüns beachten, zum anderen liegt das Grün nochmals deutlich unterhalb, so dass der Ball von dort gerne noch Richtung Fahne rollt. Insgesamt sieben Bunker begrenzen das Grün zu den Klippen und dem Strand hin – wir hatten zudem das Glück, dass genau in dem Moment, als wir das Grün erreichten, ein Weisskopfadler sich hinter dem Grün in die Lüfte schwang und so für die perfekte Szenerie sorgte! Das Grün umfasst zudem zwei Ebenen, die rechte Ebene zur Klippe ist liegt nochmals tiefer. Muss man vom oberen Plateau auf diese Ebene putten, zeigt sich das Feingefühl im kurzen Spiel. Bahn 17 ist ein maximal 331 Yards kurzes Par 4, das sich in weitem Linksbogen Richtung Grün zieht. Vom hinteren Abschlag muss man über die Klippen auf das dann quer verlaufende Fairway spielen, die übrigen Abschläge ermöglichen einen geraden Teeshot. Dieser muss dann allerdings über dichtes Rough und blind bergauf gespielt werden. Hier helfen Platzkenntnis oder der Caddie, denn im letzten Drittel fällt die Bahn deutlich Richtung Grün ab. Man sollte daher leicht links anhalten – passt die Länge, rollt der Ball von alleine Richtung Grün. Dort kommen jedoch zwei kleine Bunker in der Grünmitte sowie insgesamt drei Bunker auf der rechten Seite ins Spiel. Man kann die Bahn übrigens durchaus auch nach dem Teeshot mit dem Putter fortsetzen, denn das deutlich abfallende Gelände und das kurz gemähte Fairway ermöglichen die Nutzung klassischer Links-Spieltechniken. In jedem Fall bietet diese Bahn kurz vor Rundenende nochmals eine tolle Scoringchance! Zum Abschluss wartet ein bis zu 532 Yards langes Par 5, das sich entlang der Klippen zieht. Daher halten viele Golfer deutlich links an – und treffen dort in der Drivelandezone auf zwei Fairwaybunker und daneben auf sehr dichtes Rough. Richtung Grün kommt auf der linken Seite bei rund 100 Yards rechts eine Einbuchtung ins Spiel. Wer sich für den Lay-up entscheidet, sollte diesen daher eher links anhalten – und die Schlagweite so wählen, dass der Ball entweder vor oder hinter der Einbuchtung landet. Das leicht erhöhte und immerhin bis zu 64 Yards lange Grün grenzt rechts an die Klippen, links kommt in der Grünmitte in einer Einbuchtung ein Bunker ins Spiel, ebenso hinter dem Grün. Da das Grün nach vorne hängt, sollte man die Annäherung eher hinter die Fahne spielen oder den Ball von vorne Richtung Fahne rollen lassen.

 

Cabot Cliffs gehört zu Recht nicht nur zu den besten Golfplätzen der Welt, sondern bietet auch in der Gesamtkombination mit dem Serviceangebot ein unvergessliches Erlebnis. Wer auf diesem Platz scoren möchte, sollte ihn mehrmals spielen. Immer wieder bietet die Platzarchitektur je nach Abschlag unterschiedliche Spieloptionen, die Höhenunterschiede und der Wind sorgen dafür, dass sich der Platz von unterschiedlichen Teeboxen sowie bei unterschiedlichem Wetter komplett anders spielt. Auch der sehr gut sortierte Pro-Shop lohnt in jedem Fall einen Besuch – und wer nach der Runde noch immer nicht genug gegolft hat, kann auf dem oberhalb gelegenen The Nest noch eine schöne 10-Loch-Runde dranhängen.