Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Die Erfolgsgeschichte der Cabot Gruppe und ihrer Cabot Collection ist untrennbar mit ihrem Gründer, Ben Cowan-Dewar, verbunden. Mit 25 Jahren begann der bisher wohl wichtigste Abschnitt seiner beruflichen Laufbahn: Cowan-Dewar gründete Cabot und schuf mit Cabot Cape Breton im kanadischen Nova Scotia seine erste Community. Dabei erhielt er renommierte Unterstützung: kein geringerer als Mike Keiser, der nicht zuletzt mit Bandon Dunes weltweit Maßstäbe gesetzt hat, wurde Investor bei diesem Projekt im Osten Kanadas – und engagiert sich inzwischen auch an weiteren Standorten der Cabot Gruppe. In einem Interview mit dem Linksmagazine bezeichnete Keiser Cowan-Dewar als Protégé, Partner und in gewisser Weise auch Ziehsohn – die beiden Golfvisionäre verbindet inzwischen weit mehr als eine reine Geschäftsbeziehung. Mit Cabot Cape Breton hat Cowan-Dewar den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte im Golfbusiness gelegt. Die Geschichte von Cabot Cape Breton ist nicht nur eine Erfolgsgeschichte für das Unternehmen selbst, sondern auch für die Entwicklung der kanadischen Insel Cape Breton. Vom 2012 vollständig in Betrieb genommenen ersten Golfplatz Cabot Links befindet sich rund ein Drittel auf dem Gebiet eines ehemaligen Kohlebergwerks. Doch für Cabot besteht ein Konzept nicht nur aus einem oder mehreren Golfplätzen. Vielmehr gehören eigene Unterkünfte, ein eigenes F&B-Angebot, Immobilien und nicht zuletzt auch Angebote für nicht-golfende Mitreisenden zum Konzept. Daher bezeichnet das Unternehmen seine Standorte auch stets eher als Community denn als Resort – das Resort ist Teil dieser Community. 2015 wurde der zweite 18-Loch-Platz auf Cape Breton eröffnet: The Cliffs, der heute als bester öffentlicher Golfplatz Kanadas gilt. Sowohl der Links Course als auch The Cliffs haben es längst unter die Top 100 der besten Golfplätze weltweit geschafft – Bucket List-Golfplätze eben. Abgerundet wird das Angebot seit neuestem durch einen 10-Loch-Par 3 Platz, The Nest. Entlang des Links Courses warten nicht nur rund 60 Hotelzimmer auf die Gäste, dort gibt es auch die Cabot Bar und das Panorama Restaurant, die sich um das leibliche Wohl der Gäste kümmern. Ergänzt wird das Übernachtungsangebot durch Villen.
Der Links Course spielt sich als Par 70 über bis zu 6.860 Yards. Fünf Abschläge ermöglichen es Golfern aller Spielstärken, eine Teebox zu wählen, die für eine angenehme Runde sorgt. Vor allem bei der ersten Runde sollte man auch das örtliche Caddie-Angebot nutzen. Wichtig für Cart-Fahrer: beide 18-Loch-Plätze in Cabot Cape Breton sind walking only. Buggies gibt es nur gegen Vorlage eines ärztlichen Attests, zudem muss der Buggie von einem Caddie gefahren werden – rechtzeitige Reservierung ist unbedingt empfehlenswert. Wer sich vor der Runde noch mit Bällen oder anderen Merchandise-Artikeln eindecken möchte: der Pro Shop öffnet rund eine Stunde vor dem ersten Abschlag. Auf der Runde gibt es zudem kostenlos Wasser in recyclebaren Flaschen. Die Runde beginnt direkt neben der Bar und dem Panorama-Restaurant. Bahn 1, ein bis zu 540 Yards langes Par 5, führt unterhalb der Hotelräume. Zunächst geht es in Richtung des Ortes Inverness. Vom Tee kommt es darauf an, die großen Fairwaybunker in der Drivelandezone zu meiden. Man sollte daher rechts des gut sichtbaren Bunkers auf der linken Seite anhalten – und eventuell lieber zum kleinen Holz vom Tee greifen, um vor den Bunkern zum Liegen zu kommen. Den Lay-up spielt man am besten leicht über links, da das Grün von dieser Seite aus leichter anspielbar ist. Bunker beiderseits des Fairways rund 50 Yards vor dem Grün sorgen dafür, dass die Fahne links-untypisch eher hoch angespielt werden sollte – dabei unbedingt die Senke beachten, die sich halbkreisförmig um die Vorderseite des Grüns zieht. Alle Grüns des Platzes sieht nicht nur sehr schnell und spurtreu, sondern auch deutlich onduliert, so dass man seine Puttlinie sorgfältig wählen sollte. Bahn 2 ist ein maximal 247 Yards mächtiges Par 3. Hier sollte man zum einen den großen Grünbunker rechts meiden, zum anderen kommt es auf die Fahnenposition an, denn die beiden Grünebenen vorne und hinten werden durch eine Senke unterbrochen – das kann für spannende Putts sorgen. Trifft der Teeshot das richtige Plateau, hat man eine sehr gute Chance aufs Par. Bahn 3, ein nur maximal 330 Yards kurzes Par 4, zieht sich in weitem Linksbogen Richtung Grün. Man sollte daher vom Tee eher defensiv beginnen, denn links und rechts des Fairways lauert dichtes Rough mit Büschen, da kann der Ball schnell verloren gehen. Das Fairway ist zudem stark onduliert, so dass man oft über oder unter dem Ball für den zweiten Schlag steht. Beim Schlag ins Grün sollte man nicht zu lang sein, denn hinter dem Grün geht es bergab und es lauert erneut dichtes Rough. Beim bis zu 450 Meter langen Par 4 an der folgenden Bahn hat man den Eindruck, dass man die fehlenden Bunker der vorherigen Bahn wieder aufholen möchte. Links, rechts und sogar in der Bahnmitte sorgen Bunker bei dieser nicht nur langen, sondern auch bergauf verlaufenden Bahn für Spannung – und wer einen der Bunker trifft, stellt fest, dass die hochgezogenen Kanten für echtes Linksfeeling sorgen, auch ohne die klassischen Potbunker. Beim Schlag ins Grün sollte man, insbesondere, wenn man die rechts Grünseite anspielt, nicht zu kurz bleiben, denn die beiden dort platzierten Grünbunker sind sehr anspruchsvoll. Bahn 5 ist ein bis zu 178 Yards langes Par 3. Vom Tee geht es über eine dichte bewachsene Senke zum Grün. Links des Grüns liegt ein kleiner Hang, der – wenn man nicht zu weit links des Grüns aufkommt – den Ball gerne Richtung Fahne rollen lässt. Rechts und hinter dem Grün droht hingegen dichtes Rough. Der Bunker rechts vor dem Grün, vor den gut sichtbaren Tannen, ist eher psychologischer Natur, und sollte – anders als der Grünbunker rechts vorne – nicht ins Spiel kommen. Von der linken Grünseite hat man zudem einen schönen Blick auf das Grün samt einer Meereseinbuchtung und der gegenüber liegenden Seite von Inverness. Dieser, auch als MacIsaac’s Pond bekannte Wassereinbuchtung, prägt auch das folgende Par 4 mit bis zu 465 Yards, einem nahezu 90-Grad-Dogleg links. Longhitter können hier über links abkürzen – dann kann der Teeshot durchaus über Wasser gespielt werden. Alternativ kann man den Ball mit einem geraden Teeshot ins Spiel bringen, hat dann aber den längeren Schlag zur Fahne. Am besten hält man vom Tee in Richtung des Ufers an. Den zweiten Schlag spielt man in Richtung des gut sichtbaren Hafens. Links lauert Wasser, das Gelände zwischen Grün und Wasser wird links durch Bunker gesäumt. Man sollte die Fahne jedoch eher über rechts abspielen, zumal das Gelände um das Grün nach links hängt. Weiter geht es mit einem bis zu 192 Yards langen Par 3. Je nach Teebox ist das Grün etwas aus der Spielrichtung versetzt. Das Grün ist deutlich onduliert, man sollte hier möglichst Mitte Grün anhalten und so die beiden Grünbunker beiderseits aus dem Spiel nehmen. Lässt man den Ball links-typisch am Grünanfang aufkommen, sollte man leicht rechts anhalten. Das wellige Grün erfordert zwei konzentrierte Putts, um das Par zu sichern. Das folgende Par 5 mit bis zu 580 Yards ist vor allem bei Gegenwind sehr anspruchsvoll. Links begrenzen der Strand mit dem Meer die Bahn. Vom Tee sollte man leicht rechts anhalten und den Ball sicher ins Spiel bringen – und so den langgezogenen Fairwaybunker links meiden. Im zweiten Teil geht es dann deutlich bergauf, auch hier spielt man besser über rechts. Richtung Grün dreht die Bahn leicht nach links – und man sollte sich in Erinnerung rufen, dass nun ein Doppelgrün wartet, sonst spielt man schnell die falsche Fahne an. Je nach Fahnenposition kann der das Putten sehr anspruchsvoll werden, denn das nach links hängende Grün umfasst mehrere Senken und Hänge – ein Zweiputt wird daher oft gerne genommen und oft findet man seine Annäherung an einer nicht vermuteten Stelle wieder. Zum Abschluss der Front Nine geht es wieder Richtung Clubhaus, es wartet ein bis zu 360 Yards kurzes Par 4. Vom erhöhten Abschlag blickt man auf ein nach links hängendes Fairway. Je länger der Teeshot, um so mehr sollte man über links spielen und so den dort gut sichtbaren Bunker überspielen. Am besten hält man leicht links des gut sichtbaren letzten Hotelblocks auf der rechten Seite an. Beim Schlag ins erhöhte Grün ist vor allem Distanzkontrolle wichtig: das gesamte Grün wird von Bunkern eingerahmt, zudem hängt der vordere Grünbereich in Richtung des kleinen Bunkers vor dem Grün.
Die ersten neun Bahnen bieten bereits Linksgolf vom Feinsten – doch man darf sich auf den folgenden neun Bahnen nochmals auf eine Steigerung freuen. Sofern viel Wind herrscht, werden folgenden Bahnen allerdings auch nochmals anspruchsvoller. Bahn 10 ist ein leichtes Dogleg rechts. Vom Tee wartet ein blinder Teeshot, das Fairway steigt leicht an. Longhitter können über die gut sichtbaren Bunker auf der rechten Seite anhalten und so deutlich abkürzen. Beim Schlag zur Fahne wartet ein 40 Yards langes Grün – vor allem der quer liegende Bunker vor dem Grün und der kleine Bunker rechts vor dem Grün können für Spannung sorgen. Da das Grün leicht nach links hängt, sollte man die Fahne eher über rechts anspielen. Dann folgt die schwerste Bahn der Runde, ein bis zu 620 Yards langes Par 5. Vom Tee geht es zunächst leicht nach links bergauf, das Fairway hängt nach rechts. Danach geht es zunächst geradeaus weiter, allerdings zieht sich das Fairway durch eine Senke. Bleibt der Ball dort liegen, hat man einen blinden nächsten Schlag. Beim Lay-up muss man sich für eine Strategie entscheiden: entweder man spielt geradeaus oder man spielt die rund 40 Yards tiefe Ausbuchtung auf der rechten Seite an. Der Unterschied: von der Einbuchtung aus hat man einen nahezu geraden Schlag Richtung Grün, während bei der Variante geradeaus der Rest der Bahn bis zu Fahne ein deutliches Dogleg rechts ist. Allerdings bedeutet die Variante über rechts auch, dass man den Schlag zur Fahne über eine dichte bewachsene Senke und einen großen Grünbunker spielen darf – die Variante über links ist hingegen ideal für Fadespieler, zumal der Hügel hinter dem Grün dabei hilft, den Ball Richtung Grün rollen zu lassen. Das erneut stolze 40 Yards tiefe Grün bietet viele Fahnenoptionen – und das nach rechts hängende Grün macht die Bahn auch nicht einfacher. Weiter geht es mit einem bis zu 450 Yards langen Par 4, einem Dogleg rechts. Vom erhöhten Tee geht es über Rough und Ziehwege auf ein onduliertes Fairway. Am besten hält man leicht über links an und hat so einen besseren Winkel Richtung Grün. Beim Schlag Richtung Fahne sollte man eher die linke Grünseite anspielen, denn rechts neben dem Grün geht es bergab und ein Bunker lauert. Auch die nächste Bahn ist ein Par 4 mit maximal 440 Yards Länge. Nun geht es zum von Bahn 8 bekannten Doppelgrün – man beginnt jedoch mit einem blinden Teeshot bergauf. Ein gut sichtbarer Markierungsstein weist die Richtung. Beim Schlag ins Grün spielt man am besten die hintere Grünhälfte an, denn vorne hängt das Gelände spürbar in Richtung des Doppelbunkers vor dem Grün. Dann folgt das Signature Hole an Bahn 14: ein maximal 108 Yards langes Par 3 in Richtung offenes Meer bergab. Hier werden Erinnerungen an die siebte Bahn von Pebble Beach wach – und je nach Wind kommen hier alle Schläger bis zum kleinen Holz zum Einsatz. Die Herausforderung liegt hier in der Kombination aus Richtung und Längenkontrolle – denn links vorne, links und rechts begrenzen Bunker das Grün. Ist der Teeshot zu lang, landet er in nahezu unspielbarem Rough oder landet gar am Strand. Auch Bahn 15, ein bis zu 413 Yards langes Par 4, verläuft parallel zum Meer und ist dem Wind ausgesetzt. Über typische Dünenlandschaft geht es Richtung Fairway. Da dieses leicht nach links hängt, sollte man eher die rechte Seite anspielen. Richtung Grün geht es dann deutlich bergauf, man sollte ruhig einen Schläger mehr nehmen. Ist die Fahne rechts gesteckt, kommt zudem der kleine Grünbunker auf dieser Seite ins Spiel. In direkter Verlängerung folgt ein bis zu 457 Yards mächtiges Par 4. Da links wieder das Meer die Bahn begrenzt, sollte man den Teeshot nicht zu weit nach links anhalten. Allerdings lauern rechts die beiden einzigen Fairwaybunker. Vor dem Grün wird das Gelände extrem wellig, zudem trennt eine kleine Senke die linke Grünhälfte von der Bahn. Daher spielt man die Fahne entweder über die Grünmitte oder per Draw an. Mit dem letzten, bis zu 170 Yards langen Par 3 kehrt man Richtung Clubhaus zurück. Die Bahn spielt sich jedoch etwas länger, da sie leicht ansteigt. Da das Gelände nach rechts hängt, sollte man das Grün eher über links anspielen, dabei aber auf den Grünbunker auf dieser Seite achten. Das bis zu 475 Yards mächtige Par 4 an Bahn 18 spielt sich bei Gegenwind eher als Par 5, zumal es vom Tee zunächst bergauf mit einem blinden Teeshot losgeht. Am besten zielt man auf die rechte Ecke des gut sichtbaren Clubhauses. Im zweiten Teil hängt die Bahn deutlich nach links. Das sollte man auch bei einem möglichen Lay-up beachten, der gerne deutlich unterhalt des Grüns zum Liegen kommt. Den deutlich einfacheren Winkel ins Grün hat man von der linken Seite. Zahlreiche Beulen an der Metallverkleidung von Bar und Panorama-Restaurant belegen jedoch, dass zahlreiche Bälle hier schon zu weit nach links geflogen sind… von rechts unterhalb muss man beim Schlag zur Fahne einige Bunker überwinden und spielt leicht bergauf. Von links kann man den Ball hingegen „linkstyisch“ auf das Grün rollen lassen – daher sollte man, wenn man das Grün in zwei Schlägen erreichen kann, auch unbedingt über diese Seite spielen. Rollt der Ball auf dem Grün zu weit nach rechts, lauern drei Bunker – und da das 18. Grün unmittelbar unterhalb der Bar und des Panorama-Restaurants liegt, sind fachkundiges Publikum bis zum letzten Putt quasi garantiert.
Nach der Runde sollte man in jedem Fall noch die Bar besuchen, die auch tolle Gerichte (unser Tipp: die Austern und die Lobster Roll) serviert. Zudem ist es sehr empfehlenswert, im Resort zu übernachten – dadurch wird nicht nur das Greenfee günstiger, sondern man kann auf seinem Zimmer nochmals das Putten üben (alle Zimmer verfügen über einen Putt-Cup und einen „Grünstreifen“ im Bodenbelag), zudem kann man so nach der Runde kurz entspannen und sich dann der ausgezeichneten Gastronomie widmen.
The Links Course von Cabot Cape Breton zählt zurecht zu den Top 100-Golfplätzen dieser Welt. Vor allem die Back Nine warten mit einigen der schönsten und zugleich sehr anspruchsvollen Bahnen auf. Die Front Nine von Royal County Down und die Back Nine des Links Courses von Cabot Cape Breton sind in jedem Fall die aktuelle Traum-Linksplatzkombination unseres Autors!