Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Nachdem Cabot Citrus Farms 2024 bereits im Preview Play-Modus mit drei seiner insgesamt vier Plätze gespielt werden konnte, erfolgte Anfang 2025 die offizielle Eröffnung. Nun können Gäste auch vor Ort übernachten (Hauseigentümer natürlich ebenso), der Golf Shop ist eröffnet und die Gäste erwartet ein Restaurant plus weitere Freizeitangebote. Man kann die Plätze jedoch weiterhin als externer Gast spielen. Zudem wurde Anfang 2025 der letzte der bisher geplanten Plätze, der 18-Loch-Championship Course The Roost, eröffnet. Er ist ein Gemeinschaftswerk von Kyle Franz, Mike Nuzzo, Ran Morrissett und Rod Whitman. Der Par 72-Platz bietet fünf Teeboxen pro Bahn und spielt sich über eine Gesamtlänge von 3.901 bis 7.610 Yards. Anders als beim Karoo trifft man beim zweiten 18-Loch-Platz der Community weniger auf ausgeprägte Waste Areas, dafür kommen häufig die in der Region weit verbreiteten Eichen ins Spiel. Das andere Design kann man am besten aus der Luft erkennen.
Los geht es mit einem bis zu 430 Yards langen Par 4 als kleinem Dogleg rechts. Das gesamte Fairway ist sehr hügelig, man steht daher häufig über oder unter dem Ball. Die Bunkerlandschaft im Knick der Bahn rechts sollte man meiden, dafür kommt das leicht erhöhte und nach vorne hängende Grün vollständig ohne Bunker aus. Das erste Par 3 misst bis zu 210 Yard und führt zudem leicht bergauf. Von rechts nach links zieht ein Graben seine Bahn Richtung Grün, rechts des Grüns lauert Sand – denn diese und die nächste Spielbahn kommen dem sandigen Gelände des Karoo am nächsten und sind daher ebenfalls reich an Sand. Bahn 3 ist ein bis zu 601 Yards mächtiges Par 5. Vom Tee dreht die Bahn ganz leicht nach rechts und zieht sich dann über erneut sehr welliges Gelände Richtung Grün. Vom Tee sollte man vor allem den mächtigen Fairwaybunker links meiden. Vor dem Grün spielt man besser über die linke Bahnseite, da das Gelände nach rechts abfällt. Das nach vorne und hinten hängende Grün sollte man eher über links anspielen, da rechts nochmals Sand droht. Beim folgenden, bis zu 420 Yards langen Par 4 teilen zwei mittig platzierte Fairwaybunker die Bahn. Die linke Fairwayseite ist etwas höher und bietet den einfacheren Schlag Richtung Fahne, während über rechts ein Höhenunterschied überwunden werden muss und zudem mehr Bäume zu beachten sind. An dieser Bahn sollte der Schlag ins Grün in keinem Fall zu lang geraten, denn hinter dem Grün lauert eine ausgeprägte Bunkerlandschaft, die mit ihren Eisenbahnschwellen manchem Linksplatz zur Ehre gereichen würde. Das stark ondulierte Grün macht übrigens auch das Putten zu einer großen Herausforderung. Bahn 6 misst zwar bis zu 460 Yards als Par 4, fällt aber leicht ab und spielt sich dadurch kürzer. Am besten hält man sich vom Tee links des gut sichtbaren Fairwaybunkers, danach dreht die Bahn etwas nach rechts. Richtung Fahne geht es wieder leicht bergauf, zudem hängt das Gelände etwas nach rechts. Bahn 6 ist ein maximal 330 Yards kurzes Par 4. Da die Bahn etwas nach links dreht, sollte man vom Tee rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers auf der linken Seite zielen. Ob man mit dem kleinen Holz oder gar einem mittleren Eisen abschlägt, hängt von der Spielstrategie ab. Bleibt der Ball vor dem Fairwaybunker, muss dieser bergauf Richtung Fahne überspielt werden. Auch auf der rechten Seite muss, je nach Fahnenposition, oft der Grünbunker mit einer hohen Annäherung aus dem Spiel genommen werden. Das Grün hängt deutlich nach vorne und sollte nicht unterschätzt werden. Das nächste Par 4 misst bis zu 505 Yards (!) und verläuft zudem bergauf. Daher werden viele Golfer diese Bahn, vor allem bei Gegenwind, eher als Par 5 empfinden. Dafür verläuft die Bahn gerade Richtung Grün und ist komplett frei von Bunkern. Das sieht an der nächsten Bahn, einem bis zu 231 Yards langen Par 3 bergab anders aus. Während rechts Bäume die Bahn begrenzen, lauert links des Grüns eine ausgeprägte Bunkerlandschaft. Daher sollte man hier Mitte-Rechts anhalten, denn dort gibt es keinen Grünbunker. Allerdings fällt das Gelände rechts neben dem Grün ab, so dass von hier ein präziser Putt oder Chip erforderlich wird. Mit einem bis zu 585 Yards langen Par 5 als Dogleg links geht es wieder Richtung Clubhaus. Aufgrund des Doglegs sollte man vom Tee nicht zu weit nach links anhalten, da das Fairway von hohen Bäumen eingerahmt wird. Bunker fehlt im ersten Teil der Bahn komplett. Erst am Ende der Lay-up Zone kommen links zwei Bunker ins Spiel. Man sollte jedoch nicht zu weit nach rechts vorlegen, denn dort kommt auf nahezu gleicher Höhe ein kleiner See ins Spiel. Auch das Grün grenzt recht an dieses Gewässer, zudem hängt die Grünfläche leicht Richtung Wasser.
Bahn 10 wirkt wie eine Verlängerung der neunten Bahn. Über maximal 371 Yards geht es bei diesem Par 4 leicht bergauf. Die beiden Bereiche des Gewässers links und rechts sollten nicht ins Spiel kommen. Schwierig ist hier vor allem der Schlag ins Grün. Links des Grüns wartet eine ausgesetzte, von Hügeln und Bunkern durchzogene Landschaft auf die Bälle. Rechts fehlen zwar Bunker, aber die Geländeneigung und Topographie tragen ebenfalls dazu bei, dass dieser Grünkomplex als „wildester“ der gesamten Runde gilt. Bahn 11 bringt die längste Bahn der gesamten Runde, ein Par 5 mit maximal 616 Yards. Die Bahn verläuft leicht bergab und zieht sich in einer sanften Rechtskurve Richtung Grün. Vom Tee sollte man sich links der ersten Fairwaybunker halten, beim Lay-up gilt es, die Mulde vor dem Grün zu meiden. Spannend ist vor allem der letzte Teil, der nun wieder bergauf führt. Über die gesamte rechte Seite zieht sich aber der Mulde eine zerklüftete Bunkerlandschaft, daher sollte man die Fahne eher über links anspielen. Das folgende, bis zu 537 Yards lange Par 4 (!) führt bergab und kommt vollständig ohne Bunker aus. Dafür säumen bei diesem leichten Dogleg rechts Bäume das Fairway. Man muss sich daher am Tee entscheiden, ob man rechts über die Bäume abkürzen kann/will oder lieber über die linke Seite spielt. Nach dem Knick steigt das Gelände wieder sanft an, beim Schlag ins Grün sollte man vor allem auf die mächtigen Bäume achten. Auch das folgende Par 4 ist mit bis zu 478 Yards keine Kurzbahn. Vom erhöhten Tee dreht die Bahn in der Drivelandezone nach rechts. Hält man zu weit rechts an vom Tee, läuft man Gefahr, dass der Ball vom Fairway hinunterrollt. Probleme kann zudem ein Solitärbaum auf dem Fairway mit sich bringen – je nach Ballage nach dem Teeshot kann dieser den Weg zum Grün blockieren und ein Vorlegen erfordern. Im letzten Drittel kommt rechts ein Teich ins Spiel, der sich bis zum Grün zieht. Da es keine Grünbunker gibt, kann man die Fahne daher leichter über die linke Seite anspielen. An Bahn 14, dem mit maximal 165 Yards kürzesten Par 3 der Runde, prägt Kalkstein das Bild mit. Das nierenförmige, nach rechts hängende Grün bietet viele Fahnenpositionen, wird jedoch durch eine Senke von den Abschlägen getrennt und von mehreren Bunkern eingerahmt. Dennoch ist diese Bahn eine der besten Möglichkeiten auf ein Par. Dann folgt ein bis zu 437 Yards langes Par 4 verläuft bergauf. Die Schwierigkeiten liegen im Fairwaybunker, der direkt auf dem Fairway platziert wurde, und den beiden hohen Bäumen, die man bei der Annäherung berücksichtigen muss. Liegt der Ball zu weit links oder rechts, können diese Bäume den Weg zur Fahne blockieren. Da das Gelände leicht nach links hängt, sollte man die Fahne eher über rechts anspielen. In keinem Fall sollte die Annäherung zu lang geraten, denn hier dem Grün lauern zwei sehr unangenehm zu spielende Topfbunker. Bahn 16 ist ebenfalls ein Par 4 und spielt sich über maximal 490 Yards. Am besten hält man vom Tee leicht rechts an, da das Fairway nach links hängt. Spannend wird es im zweiten Teil: wer nochmals vorlegt, sollte links den ausgeprägten Bunker beachten, auch der direkte Weg zum nun deutlich höher liegenden Grün wird durch eine kleine Bunkerlandschaft blockiert. Das letzte Par 3 misst bis zu 206 Yards, verläuft aber bergab und spielt sich dadurch kürzer. Wer die Runde zum ersten Mal spielt, sollte beachten, dass das Grün für die meisten Teeboxen leicht rechts liegt – das einem Fairway ähnelnde Gelände bergab links ist den Abschlägen der 18. Bahn vorbehalten. Daher unbedingt das von einem Bunkerring umgebene, ausgesetzte Grün leicht rechts anspielen. Das Grün fällt von links und rechts zur Mitte hin ab – der Ball wird daher nach der Landung tendenziell hierhin rollen. Bleibt der Teeshot zu kurz und landet in der üppigen Bunkerlandschaft Richtung Grün oder gar im Sandring um das Grün, benötigt man ein sehr präzises Kurzspiel, um das Par und manchmal gar das Bogey zu retten. Links hinter dem 17. Grün beginnt die Schlussbahn, ein bis zu 538 Yards langes Par 4, bergauf. Je weiter hinten man abschlägt, umso mehr muss der Teeshot über eine Senke, an deren Ende links ein Teich liegt, gespielt werden. Vor allem von den vorderen Teeboxen sollte man daher die rechte Fairwayseite anspielen, dort aber auch die schräg angelegte Dreierkette an Fairwaybunkern achten, welche die Bahn teilt. Da das Gelände Richtung Grün nicht nur ansteigt, sondern leicht nach links hängt, zielen viele Golfer eher nach rechts – geht der zweite Schlag zu weit nach rechts, lauern weitere Bunker. Auch direkt vor dem Grün lauert nochmals ein tiefer Bunker – eine anspruchsvolle Bahn, die allerdings vom Rating her zu den leichtesten Bahnen der gesamten Runde zählt.
The Roost ist eine wunderbare Ergänzung im Portfolio von Cabot Citrus Farms. Nun hat man ausreichend Abwechslung für ein langes Wochenende, denn am An- oder Abreisetag kann man den je nach Spielauslage neun oder zehn Bahnen umfassenden The Squeeze spielen und als Ergänzung nach einer 18-Loch-Runde, auch bei Dunkelheit, den Wedge. Bereits wenige Wochen nach seiner Eröffnung ist der Pflegezustand des Roost ausgezeichnet. Das Design ist ebenso abwechslungsreich wie anspruchsvoll – eine tolle Ergänzung des Golfangebots im Westen Floridas!