Caledonia Golf and Fish Club

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Mike Strantz erstes Solodesign

Der Caledonia Golf & Fish Club auf Pawleys Island in South Carolina, nahe Myrtle Beach, war das erste eigenständige Designprojekt von Mike Strantz. Der Platz wurde 1994 eröffnet und schaffte es sofort in die Liste der „Top 100 You Can Play“. Der Platz grenzt an alte Reisfelder, was vor allem an der 18. Bahn mit hinter dem Clubhaus gut erkennbar ist. Der Par 70-Platz – beide Rundenhälften spielen sich als Par 35 – bietet vier Abschläge, die alle nach einheimischen Entenarten benannt sind: Redhead, Wood Duck, Mallard und Pintail. Die Gesamtlänge beträgt zwischen 4.957 und 6.526 Yards.

 

Zum Auftakt begrüßt ein bis zu 376 Yards langes Par 4 die Golfer. Die Bahn verläuft weitgehend gerade, zahlreiche Fairwaybunker säumen den Weg in Richtung des leicht nach links versetzen Grüns. Beim Schlag zur Fahne sollte man die beiden Grünbunker links und rechts beachten. An Bahn 2 wartet das erste, maximal 571 Yards lange Par 5. Vom Tee geht es geradeaus los, man sollte sich eher links halten, denn rechts blockiert sonst ein hoher Baum den Weg beim zweiten Schlag. In sanften Wellen geht es mit dem Lay-up weiter, bevor man das von der Grünmitte nach vorne und hinten abfallende Grün anspielt – hier sind vor allem drei gerade Schläge auf das Grün gefragt. Das erste Par 3 spielt sich maximal 187 Yards. Das Grün wird von großen Sandflächen eingerahmt, zudem hängt es deutlich von hinten nach vorne. Mit 53 Yards ist das Grün zudem extrem lang, so dass man bei der Schlägerwahl unbedingt die aktuelle Fahnenposition beachten sollte. Weiter geht es mit einem herrlichen Doppel-Dogleg Par 4 auf maximal 396 Yards. Vom Tee spielt man zunächst geradeaus, aber nicht zu weit links – sonst blockieren die hohen Bäume links den direkten Weg zur Fahne mit dem zweiten Schlag. Richtung Grün wird das Fairway immer schmaler, Sand säumt beide Seiten, zudem ist das Grün nochmals nach links gedreht und leicht erhöht – eine anspruchsvolle Bahn, bei der viele Golfer erst mit dem dritten Schlag die Fahne anspielen. Dann folgt ein bis zu 419 Yards langes Par 4, dessen Bahn in leichtem Linksbogen Richtung Fahne verläuft. Hohe Bäume säumen das Fairway auf beiden Seiten, zudem lauert links im Bereich der Drivelandezone eine in das Fairway hineinragende Waste Area. Das im hinteren Bereich nach rechts abfallende Grün ist erneut leicht erhöht und wird vorne durch zwei Bunker geschützt. Bahn 6 bringt das zweite Par 3 mit bis zu 157 Yards, kombiniert mit einem 51 Yards tiefen Grün! Man sollte hier hoch zum Grün spielen, denn das ondulierte Fairway lässt flach gespielte Bälle gerne in ungeahnte Richtungen rollen. Steckt die Fahne links, wird es besonders anspruchsvoll, da dort ein riesiger Bunker neben dem Grün lauert, die rechte Seite ist etwas einfacher anzuspielen. Dann folgt ein bis zu 399 Yards langes Par 4, das sich in einer sanften S-Kurve Richtung Grün zieht. Seine Besonderheit: hier kommt erstmals Wasser ins Spiel, und zwar auf der linken Seite. Wer von den hinteren Abschlägen spielt, beginnt direkt mit einem Teeshot über Wasser. Da die Bäume rechts immer weiter in das Fairway hineinkommen, sollte man vom Tee nicht zu weit nach rechts anhalten. Beim Schlag zum bunkerfreien Grün sollte man auf die Mulde links des Grüns achten und nicht zu kurz bleiben. Bahn 8 ist ein Par 5 als leichtes Dogleg rechts mit bis zu 528 Yards. Vom Tee hält man sich am besten links der gut sichtbaren Fairwaybunkerreihe rechts. Danach dreht die Bahn sanft nach rechts. Zwar muss man nun keine Bunker entlang des Fairways mehr beachten, aber rund 70 Yards vor dem Grün trennt ein Wassergraben die Spielbahn. Daher benötigt man einen hohen Approach und sollte den Lay-up so wählen, dass man dafür seine Lieblingsentfernung mit dem Wedge übrig behält. Zu beachten ist auch, dass das Grün von hinten nach vorne geneigt ist. Mit einem weiteren Par 3 geht über maximal 118 Yards enden die Front Nine. Dieses wird in Richtung Clubhaus gespielt. Sowohl die Abschläge als auch das Grün sind quer angelegt, was schier unendliche Möglichkeiten in der Kombination aus Teeposition und Fahnenposition ermöglicht. Zudem fällt das Grün ab der Mitte nach links und rechts ab. Hier ist ein hoher Teeshot gefragt, der schnell auf dem Grün zur Ruhe kommt, sonst landet der Ball gerne im Sand.

Vorbei am Clubhaus geht es auf die Back Nine. Sie starten mit einem bis zu 553 Yards langen Par 5, der längsten Bahn der zweiten Rundenhälfte. Bis ca. 75 Yards vor dem Grün verläuft die Bahn gerade, dann dreht sie deutlich nach rechts Richtung Fahne. Sowohl vom Tee al auch beim Approach sollte man sich eher links halten, da dies den besseren Winkel Richtung Fahne bedeutet. Beim Schlag zur Fahne sollte man auf die Grünbunker links achten. Bahn 11 ist ein maximal 167 Yards langes Par 4, bei dem sich ein kleiner Bach von rechts der Teeboxen auf die linke Fairwayseite zieht, zudem ist das Gelände stark gewellt. Wer Tot Hill Farm kennt, wird hier Parallelen zur dortigen Bahn 6 feststellen, nur dass dort das Grün zusätzlich erhöht liegt. Man sollte daher das Grün eher über die rechte Seite anspielen und darauf achten, dass es nach vorne und hinten abfällt. Dann folgt ein sanftes, maximal 405 Yards langes Dogleg rechts als Par 4. Dabei gilt es, vom Tee einen Wassergraben zu überspielen. Zudem sollte man sich eher links halten, um einen guten Winkel für den Approach zu sichern. Je weiter rechts man liegt, umso schwieriger wird der direkte Weg zur Fahne, da die rechte Grünseite durch einen mächtigen, breiten Baum blockiert wird. Zudem gibt es dort einige Bunker, die klassischen Links-Potbunkern zur Ehre gereichen können. Weiter geht es mit einem 90 Grad-Dogleg links bei maximal 398 Yards Gesamtlänge als Par 4. Hier ist der Draw der ideale Schlag und reduziert die Restweite für den Approach deutlich. Richtung Fahne wird die Bahn immer schmaler, das Grün samt Fairway davor hat fast die Form einer alten Eisenkelle. Rund um das erhöhte Grün lauert zudem Sand, hinter dem Grün gar Wasser. Keine Überraschung, dass diese Bahn als eine der schwersten der gesamten Runde gilt. Bahn 14 spielt sich bis zu 415 Yards als Par 4, erneut als leichtes Dogleg links. Man sollte nicht zu weit nach links anhalten, denn dort lauert das feuchte Element. Zudem hat man von der rechten Fairwayseite den bessern Winkel in das stolze 49 Yards tiefe Grün, das links ebenfalls an Wasser angrenzt und auch zu dieser Seite hängt. Weiter geht es mit einem bis zu 462 Yards mächtigen Par 4, auch dieses als Dogleg links – das längste Par 4 der gesamten Anlage. Den Teeshot sollte man über rechts spielen, denn links lauert eine große Waste Area im Knick der Bahn. Dann benötigt man noch einen langen zweiten Schlag ins mit hochgezogenen Bunkern geschützte Grün. Das letzte Par 4 spielt sich zwar nur bis zu 417 Yards, gilt aber von den hinteren Abschlägen für Herren als schwierigste Bahn der gesamten Runde. Vom Tee kommt es zunächst darauf an, den Ball sicher zwischen den Fairwaybunkern hindurch zu spielen. Dann dreht die Bahn ganz sanft nach rechts, ein großer Teich blockiert fast die gesamte vordere Grünseite, so dass man den hohen Approach benötigt. Das deutlich ondulierte Grün sorgt für zusätzliche Herausforderungen. Das letzte Par 3 misst maximal 175 Yards und führt über eine von kleinen Grüninseln durchsetzte Waste Area. Nun ist das Grün für Strantz-Verhältnisse fast klein, 33 Yards ist es tief, vorne fällt es Richtung eines Bunkers ab, ganz links fällt es zur linken Seite ab. Hier kommt es vor allem darauf an, den Ball sicher auf dem Grün zu platzieren, sonst ist das Par schnell in Gefahr. Die letzte Bahn ist ein echter Leckerbissen, gilt aber von den vordersten Abschlägen für Damen als schwierigste Bahn der Runde. Vom Tee spielt man zunächst leicht nach links. Wichtig ist es, den hohen Baum in gerader Verlängerung der Abschläge zu meiden, denn hinter ihm lauert Wasser – und ein Schlag zur Fahne über ihn oder um ihn herum ist alles andere als einfach. Danach gilt es, einen Teich in Richtung Clubhaus zu überwinden. Das Grün fällt erneut von der Mitte nach beiden Seiten ab, dennoch bietet es mit 53 Yards tiefe ausreichend Landefläche für den Approach. Rechts des Grüns lauert ebenfalls Wasser, daneben und dahinter erkennt man die alten Reisfelder. Wer aus Furcht vor dem Wasser zu weit nach links anhält, landet schnell in einem der dort positionieren Grünbunker und darf dann – vor dem Putten – einen anspruchsvollen Bunkerschlag Richtung Wasser hinter sich bringen.

Caladonia Golf and Fish Club ist ein herrlicher Platz, der auch zu Fuß sehr gut absolviert werden kann. Obwohl das erste Solo-Projekt von Strantz, erkennt man bereits hier sein Faible für ausgeprägte Bunkerlandschaften und Waste Areas und seine Neigung, mit dem Gelände in Wellenform zu spielen. Um diesen Platz zu genießen, ist die Wahl der richtigen Teebox unabdingbar – doch dann erwartet Golfer aller Spielstärken ein wunderbares Golferlebnis.