Chervó Golf Resort, Solferino Course

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Chervó Golf Resort, Solferino Course

Das Chervó Golf Resort erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit unter Golfern. Die hundefreundliche Anlage bietet auch Übernachtungsmöglichkeiten, entweder im Hotel oder – was gerade für Hundehalter besonders angenehm ist – in den zugehörigen Apartments. Besonders positiv: zu jedem Apartment gehört eine abschließbare Parkbox in der Tiefgarage, wer auf der Durchreise ist, braucht daher nicht das gesamte Gepäck auszuladen. Die Anlage umfasst insgesamt 27 Spielbahnen. Wir haben uns für unsere Runde den Solferino Course ausgesucht, der gelb markiert ist und als Par 36 auf die Golfer wartet. Pro Bahn stehen insgesamt fünf Teeboxen zur Wahl, die Gesamtlänge variiert zwischen 2.508 und 3.370 Metern. An immerhin fünf der neun Bahnen kommt Wasser ins Spiel, man sollte daher durchaus den einen oder anderen Reserveball mit auf die Runde nehmen.

 

Zum Auftakt wartet ein gerades, aber bis zu 435 Meter langes Par 4. Hier erkennt man allerdings direkt ein weiteres Merkmal des Platzes: die häufig präsenten Stromleitungen. Nun ist dies auch in Deutschland und anderen Ländern oft der Fall, aber gerade in einer Urlaubsdestination mit fantastischen Ausblicken Richtung Gardasee samt umliegender Berge und Verona nimmt man sie hier vielleicht etwas störender wahr. Wer seine Schläge zudem besonders hoch spielt, wird an einigen Bahnen feststellen, dass die Bälle auch gerne einmal in den Stromleitungen hängen bleiben – das bleibt dank free drop zwar ohne Folgen für den Score, aber kann während der Runde doch stören. Zurück zur ersten Bahn: sanfte Hügel zu beiden Fairwayseiten sorgen dafür, dass auch seitlich verzogene Bälle oft wieder Richtung Fairwaymitte zurückrollen. Bunker kommen erst links vor sowie rechts neben dem Grün ins Spiel. Das Grün hängt gut sichtbar von links nach rechts sowie hinten nach vorne – insgesamt eher erstaunlich, dass diese Bahn als schwierigste der Runde gilt, denn abgesehen von der Länge sind die Schwierigkeiten überschaubar. Bahn 2 bietet direkt das erste Par 3 mit bis zu 175 Metern. Am frühen Morgen spielt man hier oft gegen die Sonne, was die Schwierigkeit erhöht. Das Grün verläuft quer von rechts vorne nach links hinten, nahezu die gesamte Vorderseite wird durch einen großen Bunker geschützt – hier ist der Draw der ideale Teeshot. Nimmt man einen Schläger zu viel, kann der Ball auch im hinter dem Grün liegenden See landen. Das bis zu 395 Meter lange Par 4 an der nächsten Bahn ist als Dogleg rechts ausgestaltet. Über die gesamte linke Seite bis zum Knick droht Wasser. Wer als Longhitter über die rechte Seite abkürzen möchte, sollte die beiden Fairwaybunker direkt nach dem Knick beachten. Richtung Grün steigt die Bahn ganz leicht an, beim Schlag zur Fahne sollte man auf den großen Bunker rechts achten, ansonsten bietet das Grün keine besonderen Schwierigkeiten. Das erste, bis zu 500 Meter lange Par 5 ist ebenfalls ein Dogleg, nun jedoch links – und hier kommt das Wasser erst in der zweiten Bahnhälfte ins Spiel. Man sollte seinen Teeshot daher eher rechts anhalten und lieber einen etwas weiteren Weg zur Fahne akzeptieren. Wer das Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, muss in jedem Fall über Wasser spielen – abhängig von der Position eines Lay-ups und der Fahnenposition droht diese Herausforderung auch bei der defensiveren Variante. Das deutlich ondulierte Grün und der große Grünbunker rechts sorgen dafür, dass diese Bahn bis zum Schluss volle Konzentration erfordert. Dann folgt bereits das letzte Par 3 mit stolzen 215 Metern maximal. Gerade hier stört leider der hohe Strommast hinter dem Grün den Designeindruck – und auch die Teeboxen zeigen, dass das Gelände hier oft im Schatten ist, in Kombination mit dem umgebenden Wasser führt das leider zu Teeboxen, die dem Standard der gesamten Anlage nicht standhalten. Die Bahn selbst ist wunderschön und ein echter Tester, denn vom Tee geht es selbst vom vordersten Abschlag gut 100 Meter carry über Wasser. Da das Grün leicht nach vorne links abfällt, sollte man auch nicht mit zu viel Backspin arbeiten. Der hintere Bereich der linken Grünhälfte fällt zudem Richtung Bunker ab – was Golfern dann einen Bunkerschlag Richtung Wasser beschert. Alles in allem eine tolle Bahn, bei der alles vom Abschlag abhängt. Die beiden folgenden Bahnen bieten eine Art Terrassengolf: das Par 5, Dogleg links, an Bahn 6 führt zunächst maximal 455 Meter vom letzten Grün unterhalb einer kleinen, quer in den Hügel eingearbeiteten Terrasse weg, danach geht es auf dem oberen Terrassenplateau mit einem Par 4 und bis zu 370 Meter wieder zurück. Wer somit auf Bahn 6 oder an Bahn 7 zu weit nach links zielt, findet seinen Ball oft auf der Gegenbahn. Beim Par 5 erfordert vor allem der Schlag ins Grün volle Konzentration, da hier einige Bunker ins Spiel kommen und das Grün nicht nur nach links versetzt liegt, sondern auch etwas erhöht positioniert ist. Bahn 7 erfordert vor allem zwei gerade Schläge – das Grün spielt man hier besser über die rechte Seite an, denn links und hinter dem Grün geht es spürbar bergab. An Bahn 8, mit bis zu 455 Metern zwar genau so lang wie Bahn 6, aber als Par 4 ausgewiesen, geht es zunächst geradeaus – über den von Bahn 5 bekannten See. Hier zeigt sich, ob man die zur eigenen Schlaglänge passende Teebox gewählt hat. Das Fairway ist enorm breit und verzeiht daher auch seitlich verzogene Abschläge – hier kommt es definitiv auf Länge an. Hinter dem Wasserhindernis dreht die Bahn leicht nach rechts, dort blockiert auch ein langgezogener Bunker samt einiger sanfter Hügel den Weg zur linken Grünseite. Hat man an dieser Bahn Gegenwind, sollte man sich daher lieber für einen Lay-up auf der rechten Seite entscheiden. Auch an der Schlussbahn kommt erneut Wasser ins Spiel, jedoch erst ab der Drivelandezone. Das bis zu 370 Meter lange Par 4 beginnt man am besten mit einem Abschlag auf die rechte Bahnseite, denn sonst kommt das Wasser schneller ins Spiel als einem lieb ist. Am besten zielt man links der Bunkerkante des gut sichtbaren Fairwaybunkers rechts. Dann kommt das Vertrauen ins die eigene Schlagqualität ins Spiel: wer das quer zur Spielrichtung verlaufende Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, muss über den vom Clubhaus gut sichtbaren, großen See spielen – und den Ball schnell zum Halten bringen, denn hinter dem Grün lauern Bunker. Wer sich das nicht zutraut, kann den Ball nochmals auf der rechten Seite vorlegen, idealerweise auf Höhe des Grüns. Dann spielt man das Grün auch nicht mehr quer, sondern längs an und hat viel Strecke für einen Chip oder Pitch, mit dem man arbeiten kann.

 

Der Solferino Course ist ein sehr schöner Resortcourse mit kleinen Schwächen durch die zahlreichen Stromleitungen und die zugegeben durch die häufige Beschattung schwierig zu pflegenden Bereiche rund um die fünfte Bahn. Nach der Runde kann man von der Terrasse anderen Golfern dabei zusehen, wie sie die Herausforderungen der Schlussbahnen meistern. Wer im Resort übernachtet, sollte zudem unbedingt die Abendkarte des Clubrestaurants genießen, denn sowohl die Speisen als auch die Weine sind ausgezeichnet!