Craft Farms, Cotton Creek Course

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Südstaaten-Golf nahe Gulf Shores

Craft Farms bietet den Golfern zwei 18-Loch-Plätze: den Cypress Bend den von Arnold Palmer designten Cotton Creek. Wir haben für unsere Runde den Cotton Creek Course gewählt – und trafen auf ein typisches Palmer-Design mit vielen Risk and Reward-Bahnen. Der Platz bietet fünf Abschläge pro Bahn und spielt sich über eine Gesamtlänge zwischen 5.160 und 7.127 Yards. Die Wahl der zum eigenen Spiel passenden Teebox ist daher eine wichtige Voraussetzung, um den Platz trotz aller Herausforderungen genießen zu können. Die Anlage verläuft sehr eben im Hinterland der Golfküste, daher kann man den Platz auch gut zu Fuss absolvieren – wie in den USA typisch, nutzen jedoch die meisten Golfer einen Buggy. Wer den Platz in der Wintersaison spielt, sollte nicht überrascht sein, dass die Fairways sich teils eher braun präsentieren. Das liegt nicht an der Trockenheit, sondern an der dort häufig verwendeten Bermuda Grass-Sorte – und diese legt sich über den Winter gerne Schlafen und präsentiert sich dann in braun statt in grün. Das führt allerdings auch dazu, dass viele Clubs die Grüns mit Farbe auffrischen, manche wenden dies auch auf den Fairways an. Von daher: nicht wundern, wenn am Ende der Runde die Unterseite der Schläger, der Ball oder auch der Handschuh einige grüne Schattierungen aufweist.

Der Cotton Creek Course bietet zahlreiche Wasserhindernisse – lediglich vier Spielbahnen sind Wasser-frei. Zudem hat Palmer die Fairways oft in Wellen gestaltet, was die Schwierigkeit ebenfalls erhöht – und natürlich gehören teils deutlich ondulierte Grüns zu den Herausforderungen für alle Golfer. Der Par 72-Platz umfasst insgesamt die klassische Aufteilung auf 4 Par 3s, 4 Par 5s sowie 10 Par 4s. Zahlreiche Doglegs sorgen dafür, dass man sich meist direkt vom Tee eine klare Spielstrategie zurechtlegen muss. Zahlreiche Bahnen sind zudem als Dogleg ausgelegt. Das merkt man direkt am Anfang, denn schon das erste und zweite Par 4 sind Doglegs. Wer den Platz zum ersten Mal spielt, stellt zudem fest, dass manche Hindernisse auf den ersten Blick gar nicht erkennbar sind. Ein schönes Beispiel ist der quer zum Fairway verlaufende Bach an Bahn 11 – zusätzlich fällt das Fairway in Richtung des Wassers ab. Bei den Par 5-Bahnen sollte man gut überlegen, ob man das Grün mit dem zweiten Schlag attackieren möchte – entweder lauert vor dem Grün nochmals ein Hindernis oder das Gelände, über das der zweite Schlag führen sollte, ist besonders wellig oder von Rough und Waste Area durchzogen. Die Fairways sind insgesamt angenehm breit, allerdings lauert an vielen Bahnen links und rechts dichter Baumbestand, so dass man darauf achten sollte, den Ball auf der Bahn zu halten. Ebenfalls auffällig: die Grüns hängen oft in die genau entgegen gesetzte Richtung zu den Fairways: hängt das Fairway nach rechts, fällt das Grün nach links ab und umgekehrt. Neben den Par 3s, die das Element Wasser nahezu perfekt integrieren und je nach gewählter Teebox einen längeren oder – teils von den vorderen Abschlägen – gar keinen Abschlag über Wasser erfordern, hat uns vor allem Bahn 6 sehr gut gefallen – allerdings ist diese auch die schwierigste Bahn der gesamten Runde. Obwohl es ein Par 4, Dogleg rechts, ist, spielt es sich de facto eher wie zwei aneinandergereihte Par 3: zunächst gilt des, den Ball vom Tee in den Knick der Bahn zu spielen – bleibt er zu kurz, verhindern einzelne Bäume auf der rechten Fairwayseite oft den direkten Weg Richtung Grün. Danach spielt man auf ein fast vollständig von Bunkern und Wasser umgebenes Halbinselgrün – hier ist ein hoher Schlag erforderlich, um das Wasser zu überwinden. Sehr gut hat uns auch die Schlussbahn gefallen, ein weiteres Par 4. Über die gesamte linke Seite zieht sich Wasser, rechts lauert in der Drivelandezone eine ausgeprägte Bunkerlandschaft. Optisch besonders schön ist der Schlag Richtung Fahne, denn das Wasser links und die Grünbunker werden vom im Südstaaten-Stil gehaltenen Clubhaus im Hintergrund ergänzt.

 

Craft Farms ist eine wunderbar gepflegte Anlage mit sehr gutem Service. Auch der Pro-Shop lohnt unbedingt einen Besuch, da man hier auch gerade im Bekleidungssektor Marken findet, die nicht in jedem Pro-Shop verfügbar sind – eine gute Gelegenheit, den Kleiderschrank wieder etwas mehr zu füllen. Natürlich sollte man sich auch die Gelegenheit nicht entgehen lassen, nach der Runde im Restaurant zumindest noch einen Drink zu genießen, am besten auf der Terrasse mit Blick auf die Spielbahnen und das sie umgebende Wasser.