Crownwood Club 

Bild von Michael Althoff

Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Schwedens exklusivster Privatclub

Ende Juli 2025 öffnete der wohl exklusivste private Golfclub Schwedens, Crownwood Club in Ängelholm, seine Tore. Hinter der in Südschweden gelegenen Anlage stehen Tour-Profi Henrik Stenson, Golfplatz-Designer Christian Lundin sowie Golfunternehmer Arild Andre Karlsen als Investoren – Stenson und Lundin zeichnen auf für das Design der Anlage verantwortlich. Aktuell ist der 18-Loch-Meisterschaftsplatz in Betrieb, der 11 Bahnen umfassende Executive Course „Henrik’s Playground“ wird voraussichtlich im Frühjahr 2026 eröffnet werden. Während der Championship Course ausschließlich Mitgliedern und ihren Gästen vorbehalten ist, soll der im gleichen Design-Stil gehaltene Playground vor allem den Zugang zum Golfsport fördern. Mitgliedschaften werden ausschließlich auf Einladung vergeben – und der Zugang für Gastspieler ist streng auf Runden in Mitgliederbegleitung sowie maximal vier Runden pro Gast und Jahr begrenzt. Zudem hat sich der Club eine Obergrenze von 15.000 Runden pro Jahr gesetzt, so will man den ausgezeichneten Zustand des Platzes ganzjährig sicherstellen. Mitglieder können auf weitere Einrichtungen zurückgreifen: bis voraussichtlich Mitte/Ende 2026 werden ein Spa, ein Gym und nicht zuletzt ein Co-Working-Hub errichtet. Zudem sind 15 Lodges geplant, die ebenfalls Mitgliedern und deren Gästen vorbehalten sein werden.https://youtu.be/zZivOGu2ZuA

Beim Design der Anlage merkt man nicht nur die ausgezeichneten planerischen Fähigkeiten von Stenson, Lundin und ihrem Team, sondern erkennt auch, dass sie sich bei Crownwood von zahlreichen anderen, modernen Anlagen haben inspirieren lassen. Wer schon einmal Anlagen wie Streamsong, Pinehurst (vor allem No. 2, 4 und 10), den Kiawah Ocean Course oder insbesondere Tara Iti in Neuseeland erleben durfte, wird sich in Crownwood schnell zuhause fühlen. Überhaupt: mit seinem sandigen Untergrund und dem perfekt darauf abgestimmten Design, dem Servicekonzept, der klaren Begrenzung auf Mitglieder und damit der bewusst gelebten Exklusivität weist Crownwood viele Parallelen zu Tara Iti auf – man darf ohne Übertreibung sagen, dass Crownwood das „Tara Iti Europas“ ist. Während man in Neuseeland allerdings von zahlreichen Bahnen direkten Blick auf das Meer hat, muss man in Schweden erst in die Vogelperspektive wechseln, um zu erkennen, dass auch hier das Meer nicht weit entfernt ist. Das merkt man übrigens auch am stetigen Wind – und da der Championship Course – the Crown genannt – überwiegend von Nord nach Süd ausgerichtet ist, kommt er meist als Seitenwind ins Spiel. Eine weitere Gemeinsamkeit: Bunker wurden nur sehr spärlich und meist um die Grüns herum eingesetzt (es gibt zusätzlich ein paar Grasbunker) – dennoch kommt auf der Runde reichlich Sand ins Spiel, in Crownwood statt Waste Area „Sandscapes“ genannt. Der sandige Untergrund sorgt zudem dafür, dass der Platz auch nach Regenfällen schnell wieder in Top-Zustand ist. In Kombination mit zahlreichen alten und entsprechend hohen Bäumen ist so eine einzigartige Golflandschaft entstanden, die man vor allem aus der Luft erkennt.

Der Par 72-Crown Course bietet pro Bahn fünf Abschläge und spielt sich über eine Gesamtlänge zwischen 4.425 und 6.850 Metern. Die Runde beginnt mit einem bis zu 420 Meter langem Par 4 als sanftem Dogleg rechts. Vom Tee hält man sich am besten mittig bis leicht links, denn bereits in der Drivelandezone kommen rechts die Sandscapes ins Spiel, kombiniert mit dichtem Rough an den Bunkerrändern. Gerät der Teeshot zu weit nach links, versperren die hohen Bäume auf dieser Seite gerne den direkten Weg zum Grün. Das links, rechts und hinten ebenfalls durch Sand eingerahmte Grün hängt leicht nach hinten, allerdings steigt das Gelände Richtung Fahne zunächst ganz sanft an. Hier kann man den Ball Links-typisch auf das Grün rollen lassen, das Putten ist auf den perfekten Grüns ebenso schön wie anspruchsvoll. Weiter geht es mit einem bis zu 370 Meter langen Par 4, das leicht links hinter dem ersten Grün beginnt. Bereits auf den ersten Blick erkennt man das gewellte Fairway. Vom Tee sollte man am leicht defensiv spielen und den Ball zwischen die gut sichtbaren, hohen Bäume im zweiten Teil der Bahn ablegen. Von dort benötigt man eine hohe Annäherung, denn erstens ist das Grün als Inselgrün vollständig von Sand umgeben, zweitens gibt es zwischen den Bäumen nur einen sehr schmalen Fairwaystreifen. Dann geht es rechts über die Zufahrtsstraße zum ersten, bis zu 560 Meter langen Par 5 der Runde. Zwar liegt das Grün in direkter Verlängerung der Teeboxen, das Fairway zieht sich jedoch in einem weiten Bogen um eine große Sandscape rechts herum. Am besten zielt man vom Tee in Richtung des gut sichtbaren, hohen Baums links. Für den zweiten Schlag ist erneut eine klare Strategie erforderlich, denn rund 90 Meter vor dem erhöhten Grün ragt von links erneut eine Sandscape in die Spielbahn. Man sollte den Lay-up daher entweder vor diesem Bereich ablegen oder über diesen Einschnitt hinwegspielen – dann kommt jedoch in direkter Linie zum Grün ein hoher Solitärbaum für den Schlag zur Fahne ins Spiel. Nun folgt das erste, nur maximal 125 Meter kurze Par 3. Dieses ist von West nach Ost ausgerichtet, daher kann man hier durchaus mit oder gegen den Wind spielen. Erneut ist das Grün fast vollständig von Sand umgeben, nur ein kleiner Steg rechts führt vom Fairway zum Grün. Dieses besteht letztlich aus drei kleinen Plateaus, die jeweils Richtung Grünmitte abfallen, so dass sich dort wie kleine Rinnen ergeben. Muss man durch diese Senken putten, dürfen sich Aimpointer auf die Anwendung des Erlernten freuen. Nun folgt ein bis zu 450 Meter mächtiges Par 4. Zwischen zwei Sandscapes geht es zunächst geradeaus. Schwierig wird der zweite Schlag, denn der Teeshot in einem der Grassbunker links oder nahe an dem kleinen Rough-Einstreuer rechts landet. Das von links hinten nach rechts vorne hängende Grün spielt man am besten über die rechte Seite an, denn links vor dem Grün lauert ein weiterer Grassbunker mit sehr hoher Kante. Bahn 6, ein weiteres Par 4, fällt mit maximal 335 Metern eher kurz aus, zieht sich jedoch in weitem Rechtsbogen Richtung Grün und ist weitgehend zwischen Sand eingebettet. Hier reicht das kleine Holz vom Tee – und wenn man den Abschlag nach rechts verzieht, landet er mit etwas Glück dennoch auf der nach rechts abzweigenden Fairwayfläche, allerdings muss dann die Annäherung hoch über eine Waste Area hinweg gespielt werden. Links vor dem Grün kommt eine ausgeprägte und leicht nach rechts hängende Hügellandschaft ins Spiel, man sollte die Fahne daher eher hoch anspielen. Gerät der Schlag zur Fahne zu lang, rollt er meist über das Grün hinaus in eine Senke. Die folgende Bahn ist ein Dogleg links, das bis zu 440 Meter lange Par 4 zieht sich auf der linken Seite entlang des Waldes, man sollte daher vom Tee leicht rechts anhalten. Richtung Grün sollte man dann nicht zu weit nach rechts spielen, denn dort kommt rund 80 Meter vor dem Grün ein Bachlauf ins Spiel (im Stil eines klassischen „Burns“ auf schottischen Linksplätzen), der sich von rechts vorne bis links hinter das Grün zieht. Dann folgt das zweite und mit bis zu 195 Metern zugleich längste Par 3 der Runde. Auch hier kommt der Burn erneut ins Spiel, denn er setzt seinen Weg zunächst von Bahn 7 zunächst auf der rechten Seite des achten Fairways fort, bevor er vor dem Grün auf die linke Seite wechselt – und auch an Bahn 9 weiter im Spiel bleibt. Das längliche Grün wird daher vorne durch den Wasserlauf vom Rest der Bahn getrennt, hängt nach links Richtung Wasser und erfordert daher einen präzisen, hohen Teeshot zur Fahne. Wer vorlegt, sollte unbedingt den Bachlauf beachten. Im hinteren Teil des Grüns geht es rechts leicht bergauf, hier kann man das Gelände dafür nutzen, den Ball zurückrollen zu lassen. Auf das längste Par 3 folgt die längste Bahn der gesamten Runde: bis zu 610 Meter misst die neuen Bahn, das Par 5 ist zugleich die schwerste Bahn der gesamten Runde. Dazu trägt auch der Bachlauf bei: beim Abschlag liegt er noch links, dann dreht er Richtung Drivelandezone nach rechts. Diese Stelle kann man aus der Ferne gut erkennen, denn dort endet die Baumreihe entlang des Fairways rechts. Dann zieht der Bach zwar recht gerade weiter, jedoch teilt er nun das Fairway, so dass rechts neben dem Wasser ein zweiter Fairwaybereich hinzukommt. Dies bedeutet, dass man sich beim Lay-up entscheiden muss, ob man diesen geradeaus spielt und den Bach erst beim Schlag zur Fahne überwindet, oder ob man den Lay-up direkt auf die rechte Fairwayseite – über den Bach – spielt und damit freie Bahn Richtung Grün hat. Da der Bach links neben dem Grün weiterzieht, sollte man hier eher über die rechte Seite spielen.

Direkt unterhalb der Clubhausterrasse geht es auf die Back Nine. Diese beginnen mit einem bis zu 390 Meter langen Par 4 als Dogleg rechts. Wer vom Tee zu weit nach rechts gerät, muss oft aufgrund der hohen Bäume auf dieser Seite nochmals vorlegen. Da das Fairway vor dem leicht erhöhten Grün recht wellig ist, sollte man die Fahne eher hoch anspielen. Rechts des Grüns lauern erneut Bäume, links und hinten hingegen Sand. Nun kommen die beiden einzigen Bahnen mit Wasser, denn sie wurden um einen Teich herum angelegt. Bahn 11 bringt ein bis zu 150 Meter langes Par 3. Die beiden hinteren Abschläge sind leicht erhöht, erfordern jedoch einen präzisen Teeshot über Wasser, denn das Grün ist als Halbinsel nach links ins Wasser hineingebaut worden. Lediglich von den beiden vorderen Abschlägen kann man das Grün über Land anspielen, allerdings kommt auch hier links schnell das feuchte Element ins Spiel. Bahn 12 ist ein Par 4 und 90 Grad-Dogleg links um den Teich herum, rechts lauert im ersten Teil eine mächtige Waste Area. Ideal ist es, wenn man den Teeshot bis in den Knick der Bahn hineinspielt. Bleibt der Abschlag kürzer, muss der Schlag zur Fahne über Wasser ausgeführt werden – und ein auf einer kleinen Insel in den Teich integrierter Baum steht dann gerne im Weg und muss um- oder überspielt werden. Das zu allen Seiten hin abfallende Grün bringt zudem links einen der wenigen, klassischen Grünbunker ins Spiel – eine herrliche Bahn! Mit maximal 505 Metern ist das folgende Par 5 vergleichsweise kurz, die Tücken des Doglegs links liegen weniger in der Länge denn der Präzision. Vom Tee geht es zunächst geradeaus, man sollte sich direkt links des gut sichtbaren Solitärbaums rechts halten. Longhitter sollten zudem den Bunker links im Knick beachten. Beim Lay-up dreht die Bahn dann sanft nach links, nun wird das Fairway immer schmaler. Rund 85 Meter vor dem Grün kommt dann von der linken Seite nochmals eine Sandscape ins Spiel, die zusätzlich mit einem Baum sowie einigen Grüninseln durchzogen ist – erneut ist daher eine hohe Annäherung gefordert. Rechts des Grüns lauert ebenfalls Sand, zudem fällt das Grün nach links und vorne ab – dieser Bereich vor dem Grün erinnert an das „Valley of Sin“ des Old Courses von St. Andrews. Beim folgenden, maximal 440 Meter langen Par 4 ist das Grün leicht nach links versetzt. Man sollte daher vom Tee leicht links anhalten, denn rechts kommt ein Grünbunker ins Spiel – Longhitter können diesen auch überspielen. Beim Schlag Richtung des erhöhten und nach vorne hängenden Grüns kommt gerne links der hohe Baum in der Sandscape ins Spiel, sofern die Fahne links gesteckt ist. Am besten zielt man zwischen Baum und rechtem Grünrand, der Rest ist putten. Mit dem bis zu 380 Meter langen Par 4 an Bahn 15 wechselt die Spielrichtung wieder um 180 Grad. Wer nun jedoch ein auf vielen Anlagen anzutreffendes „rauf und runter spielen“ erwartet, wird positiv überrascht: Bahn 15 wurde quasi eine Etage nach oben verlegt, so dass man hier einen blinden Teeshot hat. Um den Höhenunterschied zu erreichen, steigt die Bahn im ersten Abschnitt leicht an. Zudem wird sie beiderseits von Sandscapes eingerahmt, die allerdings auf dem ursprünglichen Höhenniveau von Bahn 14 liegen. Somit fällt das Gelände neben dem Fairway Richtung Sand ab – gerade die ersten Bahnen des Ocean Courses von Kiawah sind ähnlich konzipiert und entsprechend anspruchsvoll. In Richtung des deutlich ondulierten und von mehreren Hügeln umrahmten Grüns geht es dann wieder leicht bergab, hier kann man den Ball auch flach zur Fahne rollen lassne. Bahn 16 bringt das letzte Par 5 der Runde – und zugleich die zweitschwerste Bahn insgesamt. Das Dogleg rechts spielt sich maximal 575 Meter. Longhitter sollten auf die in das Fairway hineinragende Sandscape rechts achten, aufgrund des Doglegs sollte man hier bei einer Drei-Schlag-Strategie Richtung Grün eher leicht links anhalten. In der Lay-up Zone wird das Fairway zunehmend schmaler, nach einer kleinen Senke steigt das Gelände Richtung Grün zudem an. Liegt der Lay-up deutlich rechts, kommt beim Schlag zur Fahne auch eine auf dieser Seite platzierte Baumgruppe ins Spiel. Links hingegen lauert der Sand, der mit seinen hochgezogenen Kanten Richtung Grün klassisches Bunkerspiel erfordert. Das letzte Par 3 an Bahn 17 misst maximal 150 Meter. Von den drei hinteren Abschlägen geht es dabei über eine Sandscape, von den beiden restlichen Teeboxen kann man das Grün auch flach anspielen. Das Grün hängt deutlich nach links und fällt nach vorne ab, links lauert zudem einer der seltenen klassischen Grünbunker. Mit einem Par 4, Dogleg links, über bis zu 405 Meter geht es zurück zum Clubhaus. Links wird die Bahn durch hohe Bäume begrenzt, so dass man besser leicht über rechts spielt. Dann dreht die Bahn nach links und man erkennt, dass das Grün unmittelbar vor der Terrasse des Clubhauses liegt – fachkundige Zuschauer sind somit keine Seltenheit. Das erhöhte und und zu den Seiten hin abfallende Grün wird rechts durch eine Roughzone geschützt, so dass man die Fahne letztlich besser hoch anspielen sollte. Dann kommt es darauf an, auf dem nach links hängenden Grün mit zwei Putts das Par zu sichern.

The Crown zeichnet sich bereits kurz nach seiner Eröffnung durch sein äußerst gelungenes Design und den ausgezeichneten Pflegezustand aus. Wer meint, dass der Verzicht auf traditionelle Bunker entlang der Fairways und Grüns den Platz einfacher mache, wird schnell eines Besseren belehrt. Sehr gut gefallen haben uns auch die kurzen Wege – und da man an fast allen Bahnen zunächst an den hinteren Teeboxen vorbeikommt, hat man einen perfekten Eindruck von der Anlage, unabhängig vom gewählten Abschlag. Es gibt übrigens keine Teeboxen im traditionellen Sinn, die Abschläge sind durchgängig konzipiert und gehen direkt in die Fairways über, was die Bahnen nochmals stärker als optische Einheit erscheinen lässt. Vor allem von den hinteren Abschlägen ist der Platz, gerade bei Wind, sehr anspruchsvoll, auch von den vorderen Teeboxen ist präzises Spiel erforderlich – und dennoch machen die abwechslungsreichen Bahnen viel Spaß. Wer die Gelegenheit hat, diesen wunderbaren Platz zu spielen, sollte sie sich nicht entgehen lassen – Stenson, Lundin und Karlsen ist es gelungen, Exklusivität mit außerordentlicher Qualität zu verbinden und sich damit unter den besten Privatclubs dieser Welt einzureihen.