Domburgsche Golfclub

Picture of Michael Althoff

Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Domburgsche Golfclub

Der Domburgsche Golfclub blickt auf eine mehr als hundertjährige Tradition zurück. Der Club besteht seit 1904, der Platz ist der einzige authentische Linkscourse der Niederlande! Die Website des Clubs zitiert dazu folgende Regeln für Linksplätze:

  • „die Spielbahn muss an eine Flussmündung grenzen
  • das Meer muss von der Spielbahn aus regelmäßig sichtbar sein
  • wenige Bäume
  • viele Bunker
  • die Löcher müssen zum und vom Clubhaus führen (wie in St. Andrews (9 out 9 in). Wir haben 5 out und 4 in!“

Wer den deutschen Nordsee Golfclub St. Peter Ording (ebenfalls eine 9-Loch-Anlage) kennt und schätzt, wird sich hier gleich wohlfühlen. Zwar wurde er während des zweiten Weltkriegs stark beschädigt, doch bauten ihn die Mitglieder danach wieder am heutigen Standort auf. Einige Bombenkrater wurden dabei als Bunker oder Grasbunker in den Platz integriert. Mit seiner Lage in Seeland liegt der Club etwa 2 Autostunden südlich der touristischen Zentren von Zandvoort und Noordwijk, vom Badeort Vlissingen und anderen Stranddestinationen Seelands sind es hingegen nur wenige Autominuten.

 

Der Platz ist ein Par 35 auf 9 Bahnen und spielt sich auf der ersten Teilrunde zwischen 2.033 und 2.602 Metern. Für eine zweite Runde auf dem Platz gibt es an den Bahnen 10 (1) und 18 (9) zusätzliche Abschläge, so dass sich der Platz dann zwischen 2.001 und 2.615 Metern spielt. Die meisten Golfer absolvieren diesen Platz – der insgesamt recht eben verläuft, aber auch einige Dünen integriert – zu Fuss, es gibt jedoch auch Buggies (auch die in den Niederlanden weit verbreiteten Handicarts – Buggies, die von einer Stiftung bereitgestellt werden und bei medizinischer Indikation eine sehr kostengünstige Leihe ermöglichen).

 

Vom Abschlag der ersten Bahn, einem maximal 268 Meter kurzen Par 4, hat man einen herrlichen Blick auf die gesamte Anlage: rechts die Nordsee, auf der linken Seite wird der Platz durch die Küstenstraße begrenzt. Das wellige Fairway liegt wird beidseits durch kleine Hügel begrenzt und hängt leicht nach links. Das erhöhte Grün spielt man am besten über rechts an, da links zwei Topfbunker den Weg zur Fahne säumen. Bahn 2, ebenfalls ein Par 4 und bis zu 296 Meter lang, beginnt relativ eben, allerdings trennt Rough den Abschlag vom Fairway. Man sollte nicht zu weit rechts anhalten, denn auch dort lauern Büsche auf die Bälle. Richtung Fahne geht es dann deutlich bergauf, zudem queren Richtung Grün von links nach rechts drei tiefe Bunker die Bahn. Nun kommt man direkt an die Spitze der Düne, so dass oft der Wind die Bälle im Flug verändert – und manchmal vor dem Grün landen lässt, so dass sie den Hang wieder herunterrollen. An Bahn 3 wartet das erste, bis zu 142 Meter lange Par 3. Das tiefer liegende Grün wird hinten rechts durch einen Gras-, hinten links durch einen klassischen Bunker verteidigt. Man sollte daher den Ball am besten kurz vor dem Grün aufkommen lassen. Beim Putten sollte man unbedingt die genaue Linie lesen, da das Grün leicht onduliert ist. Weiter geht es mit dem ersten Par 5, das sich bis zu 504 Meter spielt. Hat man hier Gegenwind, wird daraus schnell gefühlt ein Par 6… Auf der linken Fairwayseite grenzt Bahn 6 an, rechts wartet ein dicht bewachsener Dünenhang am Fairwayrand. Im letzten Teil steigt das Fairway Richtung Grün spürbar an. Bleibt der Schlag ins Grün zu kurz, lauert eine Senke vor dem Grün auf den Ball. Mit dem zweiten Par 3, bis zu 135 Meter lang, endet der Out-Bereich des Platzes. Das Grün liegt unterhalb der Abschläge, man darf ruhig einen Schläger weniger nehmen – außer bei Gegenwind. Was man vom Tee kaum erkennt: das Grün hängt nach links und nach vorne, und links vor dem Grün fällt die Bahn nicht nur deutlich ab, sondern wartet auch ein großer Grünbunker. Daher sollte man hier besser über die rechte Seite spielen.

Nun geht es zurück Richtung Clubhaus, das zweite Par 5 parallel zu Bahn 4 wartet mit bis zu 439 Metern. Man sollte sich von den Hügeln rechts nicht zu sehr verleiten lassen, weit links anzuhalten, Mitte Fairway ist weiterhin das Ziel. Im zweiten Teil dreht sich die Bahn erst nach rechts und kurz vor dem Grün wieder nach links, zudem lauern auf der linken Seite Hügel und Senken. Dennoch sollte man die Fahne eher über links anspielen und so den Grünbunker rechts aus dem Spiel nehmen. Dann folgt ein bis zu 331 Meter langes Par 4. Je länger der Teeshot fliegen soll, umso länger muss er über Wasser gespielt werden. Dass die Bahn als leichtes Dogleg rechts verläuft, macht es dabei nicht einfacher – hier sind Fade-Spieler klar im Vorteil! Auch beim Schlag ins Grün gilt Vorsicht, denn rechts fällt das Grün deutlich ab, zudem bleibt bis kurz vor dem Grün rechts das Wasser im Spiel. Auch beim letzten, bis zu 163 Meter langen Par 3, kommt Wasser ins Spiel. Vom leicht erhöhten Abschlag spielt man über eine Senke auf das in gleicher Höhe positionierte Grün. Dieses fällt nach rechts vorne ab, dort lauert auch ein Bunker. Die letzte Bahn beginnt mit einem blinden Teeshot, ein gut sichtbarer Pfosten weist den Weg. Im letzten Teil wendet sich die Bahn leicht nach links und endet gegenüber dem Parkplatz. Erneut schützt ein Grünbunker rechts die Fahne, zudem ist das Grün von dichtem Rough umgeben.

 

Nach der Runde sollte man noch einen Snack und einen Drink im Clubhaus genießen – und von dort auch den Blick auf die gut einsehbaren Spielbahnen schweifen lassen. Der Service und die Gastfreundschaft dieses Clubs sind ausgezeichnet, man sollte jeden Besuch in Seeland nutzen, um diesen historischen Platz zu genießen.