Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Dromoland Castle ist einer der schönsten Parkland Courses Irlands. Der Par 72-Platz spielt sich zwischen 5.242 und 6.824 Yardsn bei fünf Teeboxen pro Bahn. Wer aus Deutschland die Gender-bezogenen Abschläge gewohnt ist, sollte aufpassen: hier ist der blaue Abschlag nicht für Senioren gedacht, sondern der hinterste Abschlag pro Bahn! Die schwarzen Markierungen hingegen kennzeichnen die zweit-vordersten Abschläge – ein schönes Beispiel dafür, dass man seine Teebox nicht nach Farben, sondern Spielstärke und Platzlänge wählen sollte. Neben dem Schloss, das heute als 5-Sterne-Hotel zum Übernachten einlädt, dominiert ein großer See die Park-ähnliche Anlage. Er kommt vor allem auf den Back Nine ins Spiel.
Los geht es mit einem bis zu 378 Yards langen Par 4. Der Baumbestand beiderseits des Fairways ist noch recht jung, so dass man auch den Schlag Richtung Fahne der sanft nach rechts drehenden Bahn gut über die Bäume spielen kann. Allerdings steigt die Bahn leicht an, so dass sie sich etwas länger spielt. Das Grün ist Bunker-frei, ein fairer Start in die Runde. Beim bis zu 457 Yards langen Par 4 an Bahn 2 werden sich viele Golfer über die Einstufung wundern, deutend die Länge doch fast eher auf ein Par 5 hin. Vom Tee des leichten Doglegs rechts geht es jedoch spürbar bergab, so dass sich die Bahn deutlich einfacher spielt als man vermutet. Longhitter können über die hohe Tanne rechts spielen, sonst sollte man sich am gut sichtbaren Markierungpfosten orientieren. Das leicht erhöhte Grün bietet viele Fahnenmöglichkeiten – leichter spielt es sich über die rechte Seite an, da links ein großer Bunker und ein hoher Baum im Weg sind. Das erste Par 3 ist nicht nur bis zu 197 Yards lang, sondern steigt leicht Richtung Grün an. Hier kommt es vor allem darauf an, den Abschlag möglichst nahe an die Fahne zu bringen. Weiter geht es mit dem ersten Par 5, das zwar nur bis zu 469 Yards lang ist, vom Tee jedoch mit einem blinden Abschlag zunächst spürbar bergauf verläuft. Im zweiten Teil wird es etwas flacher, das Fairway ist deutlich gewellt und beiderseits lauert dichter Wald auf verzogene Bälle. Das maximal 412 Yards lange Par 4 an Bahn 5 ist wieder eine leichtes Dogleg rechts. Wer Richtung Knick abschlagen möchte, sollte seine Drivelänge kennen, denn im Knick liegen einige Fairwaybunker. Richtung Fahne hängt die Bahn leicht nach links, zudem ist das Grün durch zahlreiche Bunker eingerahmt. Bahn 6, ein bis zu 593 Yards mächtiges Par 5, führt teils parallel zu Bahn 4 und 5 wieder zurück – daher spielt man nun erstmals ein Dogleg links. Das leicht erhöhte Grün ist zudem deutlich onduliert und von Bunkern umgeben – kein Wunder, dass diese Bahn die zweitschwerste der gesamten Runde ist. Dann folgt das zweite, nur maximal 179 Yards kurze Par 3 – zugleich eine der schönsten Bahnen der gesamten Anlage. Vom deutlich erhöhten Abschlag geht es bergab Richtung Schloss, man kann ruhig zwei Schläger weniger wählen. Links vor dem Grün droht Wasser und dichtes Schilf, rechts begrenzt ein Bunker das Grün. Vor allem, wenn die Fahne in der kleinen Ausbuchung links hinten gesteckt ist, spielt sich diese Bahn deutlich schwerer als es auf den ersten Blick aussieht! Mit dem bis zu 407 Yards langen Par 4 geht es wieder leicht bergan. Anspruchsvoll ist vor allem der Teeshot, da rechts der Abschläge dichter Baumbestand ermahnt, nicht zuviel Draw zu spielen, andererseits hohe Bäume das leicht nach rechts erweiterte Fairway auf der linken Seite schützen. Das Grün hängt nach vorne und wird zudem von drei mächtigen Bunkern links geschützt. Mit einem maximal 323 Yards kurzen Par 4, Dogleg rechts, enden die ersten neun Spielbahnen. Das um rund 90 Grad angewinkelte Grün wird durch einen kleinen Teich geschützt, den man allerdings vom Tee nicht sehr gut erkennt. Daher sollte man eher links des gut sichtbaren, großen Baums anhalten – und statt zum Driver bei der bergab verlaufenden Bahn eher zum kleinen Holz oder langen Eisen greifen.
Über die Straße zum Schloss geht es zu den Back Nine – und sofort kommt der vorhin erwähnte Teich ins Spiel. Zwar ist die Bahn nur bis zu 355 Yards lang, das Grün liegt jedoch nach rechts versetzt, so dass meist sowohl der Teeshot als auch der Schlag zur Fahne über Wasser gespielt werden müssen – und in der Drivelandezone wird das Fairway mit zunehmender Länge immer schmaler. Bahn 11 ist ein bis zu 543 Yards mächtiges Par 5, das sich als Doppel-Dogleg rechts um den See windet. Vom Tee kommt es zunächst darauf an, den Bach vor der Drivelandezone sicher zu überqueren und das Wasser rechts zu meiden. Auch beim Lay-up ist die Fairway-Mitte ein begehrtes Ziel. Das Grün ist erhöht und fällt nach vorne ab, zudem lauert links ein großer Bunker. Von der linken Grünseite hat man allerdings einen wunderbaren Blick über den See Richtung Schloss – ein begehrtes Foto-Motiv! Bahn 12 ist zwar bis zu 411 Yards lang und verläuft leicht bergauf, die zahlreichen jungen Bäume beiderseits der Spielbahn stellen jedoch kein allzu großes Hindernis Richtung Grün dar. Dann folgt das erste Par 3 der zweiten Hälfte mit bis zu 158 Yards. Auch hier ist der Abschlag erhöht, Richtung Fahne geht es über eine Senke samt quer verlaufendem Wasserhindernis. Das Grün erinnert an einen Vulkankegel, zudem lauern Bunker an den Hängen des Grüns – und ein großer Baum schützt die linke Seite zusätzlich. Dann folgt ein bis zu 442 Yards mächtiges Par 4, der Teeshot wird über quer verlaufendes Wasser ausgeführt. Man sollte sich vom Abschlag eher rechts halten, da links dichter Baumbestand anzutreffen ist. Zur Fahne wollen einige Wellen im Fairway samt Bunker überwunden werden – eine sehr anspruchsvolle Bahn. Bahn 15 ist ein nur bis zu 273 Yards kurzes Par 3, Dogleg rechts. Longhitter können versuchen, die Fahne direkt vom Tee zu attackieren – die sicherere Strategie sieht jedoch vor, dass man mit einem kleinen Holz oder mittleren Eisen vorlegt und dann über die Bunker rechts die Fahne anspielt. Bahn 16 ist die schwerste Bahn und kombiniert nahezu alle Herausforderungen der Anlage. Mit bis zu 439 Yardsn ist das Par 4 schon von der Länge her anspruchsvoll, der Driver vom Tee ist quasi Pflicht. Diesen sollte man allerdings eher rechts des gut sichtbaren Markierungspfostens anhalten, denn von links kommt ein quer verlaufender Bach ins Spiel, den man umso schneller erreicht, je weiter nach links man seinen Schlag spielt. Zum deutlich erhöhten Grün, das zudem durch Bunker verteidigt wird, muss das Wasser dann überspielt werden. Das letzte Par 3 an Bahn 17 ist mit bis zu 225 Yardsn auch das Längste! In der zweiten Hälfte kommt frontales Wasser ins Spiel, das auf dem Weg zur Fahne überwunden werden muss. Wer daher die vom Tee geforderte Länge nicht sicher spielen kann, sollte lieber vor dem Wasserhindernis nochmals vorlegen. Mit einem bis zu 563 Yards langen Par 5 als Dogleg rechts, endet die Runde. Direkt vom Tee muss man leicht rechts anhalten – doch dort lauert auch Wasser! Je länger der Drive, um so mehr dreht das Fairway quer zum Abschlag und die Drivelandezone wird immer schmaler! Auch auf dem Weg zur Fahne lauert ein gut sichtbares Hindernis: ein sehr hoher, wenn auch schmaler Baum will eher um- als überspielt werden. Rechts des Grüns trifft man wieder auf den großen, zentralen See, von hier hat man auch einen schönen Blick auf das Schloss. Dem sollte man sich jedoch erst widmen, wenn man nicht nur seinen Schlag ins Grün erfolgreich an den Bunkern vorbei gespielt hat, sondern auch die teils anspruchsvollen Putts erfolgreich überstanden hat.
Nach der Runde sollte man unbedingt die sehr gute Gastronomie im geschmackvoll eingerichteten Clubhaus genießen – auch das Frühstück dort ist ausgezeichnet, die Scones haben uns sehr gut geschmeckt! Noch schöner ist es, den Aufenthalt im zugehörigen Schlosshotel zu verlängern und so eines der schönsten irischen Resorts zu genießen.