Mitten im Kiefernwald der Costa Brava liegt der Forest Course des Empordà Golf Clubs – ein 18LochPar72Platz, der sich über sanftes Gelände mit ieiner Länge zwischen 4.959 und 6.165 Metern erstreckt. 1990 vom renommierten Golfarchitekten Robert von Hagge entworfen und 2004 durch eine zusätzliche Neun-Löcher-Schleife ergänzt, präsentiert sich der Forest Course als technisch anspruchsvolle Parkland-/Waldkombination – ein reizvolles Pendant zum offen wirkenden LinksCourse, dem zweiten Platz des Resorts. Der Charakter des Platzes wird vom dichten Pinienbestand geprägt: enge, baumgesäumte Korridore schützen vor Wind, verlangen jedoch gleichzeitig präzise Abschläge. Die Fairways winden sich mal gerade, mal leicht onduliert durch das grün schattierte Terrain, und scharf gesetzte Bunker fordern strategisches Denken. Wasserhindernisse tauchen besonders bei einigen SignatureLöchern auf – darunter das finale 18. Loch mit einem vorgelagerten See, der die letzten 100 Meter des Fairways einrahmt. Wer andere Plätze van Hagges kennt – beispielsweise den Albatros Course von Le Golf National oder den Old Course von Les Bordes – wird gerade die Kombination mit anspruchsvollen Wasserhindernissen, aber auch die ausgeprägten Bunkerlandschaften wiedererkennen.
Die Runde beginnt mit einem bis zu 364 Meter langen Par 4 als Dogleg links. Das Fairway ist deutlich onduliert, zudem lauert im Knick der Bahn ein großer Bunker. Rund um das Grün findet ist ebenfalls ein riesiger Bunker angelegt – hier werden Erinnerungen an die erste Bahn des Old Courses von Les Bordes wach. Dann folgt bereits das erste, maximal 165 Meter lange Par 3. Vom Tee geht es über eine kleine Senke in Richtung des erhöhten Grüns, das von mehreren Hügeln sowie einer Bunkerlandschaft rechts umgeben wird – hier kommt alles auf den Teeshot an. Das bis zu 379 Meter lange Par 4 an Bahn 3 ist herrlich in die Pinien eingebettet. Von den leicht nach rechts versetzten Abschlägen sollte man eher links anhalten, sonst können die hohen Bäume den Weg zur Fahne versperren. Beim Schlag Richtung Fahne sollte man erneut auf den ausgeprägten Grünbunker rechts achten. Weiter geht es mit dem ersten Par 5, das sich als Dogleg links über bis zu 498 Meter spielt. Ein sehr welliges und zu den Rändern hin leicht ansteigendes Fairway sorgt für manch überraschenden Roll nach der Landung des Abschlags. Da das Grün nochmals leicht nach links versetzt liegt, sollte man den Lay-up über die rechte Seite spielen. Dies ist auch die sicherere Seite für den Approach, da die linke Grünseite durch einen tiefen Bunker verteidigt wird. Das zweite, maximal 152 Meter kurze Par 3, erfordert Präzision vom Tee: es geht erneut über eine kleine Senke, rechts des Grüns lauert eine False Front, die linke Seite des von rechts hinten nach links vorne hängenden Grüns wird durch seitliche Bunker begrenzt. Anschließend kommt die vielleicht schönste Bahn, ein nur 292 Meter kurzes Par 4. Hier muss man sich vom Tee weg für eine Linie entscheiden: entweder beginnt man geradeaus in Richtung der von Wasser eingeschlossenen Landzunge und spielt die Annäherung über Wasser zum Grün, oder man wählt den etwas weiteren Weg über links und kann dann Richtung Fahne ebenfalls fast komplett über Land spielen. Wie viel Wasser an dieser Bahn wartet, kann man von den Abschlägen kaum erkennen, erst aus der Luft werden die Dimensionen deutlich. In jedem Fall sollte man hier eher defensiv beginnen, ein mittleres oder langes Eisen oder kleines Holz reichen aus. Das Grün wird hinten durch einen Bunker begrenzt und hängt nach vorne Richtung Wasser – zu viel Backspin ist hier wenig hilfreich. Auch an Bahn 7, dem längsten Par 5 der Runde mit bis zu 566 Metern, kommt das von der vorherigen Bahn bekannte Wasser ins Spiel, nun jedoch von den hinteren Abschlägen. Zusätzliche Herausforderung der nach rechts drehenden Bahn: hohe Pinien versperren für Longhitter den Weg über rechts, so dass man entweder an ihnen vorbei spielen muss oder einen präzisen Fade benötigt – Überspielen ist extrem anspruchsvoll. Im zweiten Teil sollte man eher über die linke Seite spielen, da sowohl in der Lay-up Zone als auch vor dem Grün rechts die typischen, markanten van Hagge-Bunker lauern. Nun folgt das dritte Par 3, denn die Front Nine bestehen aus je 3 Par 3, Par 4 und Par 5. Das Grün liegt fast direkt am Wald, links des Grüns lauert ein großer Bunker – dennoch sollte man hier die rechte Grünseite anspielen, von dort hat man meist die bessere Puttlinie. Mit dem dritten, bis zu 491 Meter langen Par 5 enden die Front Nine. Vom Tee geht es zunächst geradeaus in den Knick eines 90 Grad-Doglegs rechts. Rechts lauert eine große Waste Area, zudem kommt im zweiten Teil links ein Teich ins Spiel. Wer das Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, muss diesen carry über Wasser ausführen, denn im Bereich des Lay-ups dreht die Bahn nochmals um rund 90 Grad, nur dieses Mal nach links. Wer vorlegt, kann bequem den Weg über Land wählen, trifft rechts vor und neben dem Grün aber nochmals auf Bunker.
Die Back Nine beginnen ebenfalls mit einem Par 5, das mit maximal 479 Metern jedoch vergleichsweise kurz ausfällt, jedoch ebenfalls ein Dogleg rechts ist. Beim Teeshot sollte man darauf achten, die beiden gut sichtbaren Fairwaybunker links zu meiden. Die hochgezogene Kante des Grünbunkers vorne sorgt dafür, dass man dieses Hindernis entweder um- oder überspielen sollte. Das nur maximal 309 Meter lange Par 4, Dogleg links, an der nächsten Bahn beginnt von erhöhten Abschlägen. Rechts im Knick sind mächtige Fairwaybunker zu erkennen, die darin erinnern, dass man hier eher defensiv beginnen sollte. Auch der Approach ist nicht gerade einfach, denn das Grün ist leicht nach rechts versetzt und deutlich erhöht, zudem lauert rechts neben dem Grün eine als Bunker gestaltete Mulde. Bahn 12 bringt das erste, bis zu 171 Meter lange Par 3 der zweiten Hälfte. Die Bahn ähnelt dem Spiegelbild von Bahn 8, nur ist das Grün nun links direkt neben den Pinienwald gesetzt worden, das Gelände hängt jedoch nach rechts – und dort lauert neben dem Grün ein mächtiger Bunker. Hier kommt es somit darauf an, den Teeshot nicht in Richtung des offenen Geländes zu spielen, sondern mutig nach links Richtung Grün zu schlagen. Weiter geht es mit einem bis zu 485 Meter langen Par 5, einem Doppel-Dogleg. Nach der Drivelandezone dreht die Bahn zunächst nach links, dort begrenzt ein Hügel die Spielbahn. Im Bereich des Lay-ups dreht die Bahn dann nach rechts, auf dieser Seite kommen zudem Bunker vor dem Grün ins Spiel. Die Bahn steigt zum Grün deutlich an, zudem sollte man die beiden Grünbunker links hinten beachten. Bahn 14 ist das letzte Par 3 der Runde und spielt sich maximal 158 Meter. Vor dem deutlich erhöhten Grün fällt die Bahn ab und hängt in diesem Teil nach rechts – bleibt der Abschlag zu kurz, kommt der Ball daher meist auf der rechten Seite zum Liegen. Ansonsten bietet die Bahn eine gute Scoringmöglichkeit. Dann folgt ein mit bis zu 335 Metern recht kurzes Par 4, das leicht nach links dreht. Das Fairway ist stark gewellt, man sollte vom Tee eher die rechte Seite anspielen. Beim Schlag zur Fahne sollte man auf den kleinen Teich links des Grüns achten, der erst bei genauerem Hinsehen entdeckt wird. Dafür kommt die Bahn ohne Grünbunker aus. Das bis zu 377 Meter lange Par 4 an Bahn 16 ist eine der schönsten Spielbahnen der gesamten Runde. Das liegt vor allem am zweiten Teil, in dem es Richtung Fahne nicht nur bergauf zum erhöhten Grün geht, sondern auch an den vor dem Grün quer angelegten drei Bunkern auf dem Weg zum Grün. Bahn 17 spielt sich bis zu 363 Meter und verläuft nahezu kerzengerade Richtung Grün. Vom Tee geht es leicht bergab, wichtig ist es hier, im zweiten Teil die riesige Waste Area links zu meiden. Die Runde endet mit einem bis zu 410 Meter mächtigen Par 4 – das sich um die linke Seite des Teichs vor der Hotelanlage zieht, während die rechte Seite der Schlussbahn des Links Courses vorbehalten ist. Vom Tee sollte man möglichst die Bahnmitte anspielen, da links zahlreiche Hügel das Gelände durchziehen, rechts kommt im Bereich der Drivelandezone Wasser ins Spiel. Wer das nach links hängende Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, wird fast immer über Wasser spielen müssen. Alternativ kann man nochmals über links vorlegen und dann quer zur Fahne spielen. Wichtig ist eine gute Längenkontrolle, denn neben Wasser vorne kommen hinter dem Grün zahlreiche, meist nach hinten ansteigende Bunker ins Spiel – ein großartige Schlussbahn, die nochmals das Course Management testet.
Der Forest Course ist ein hervorragender Platz – ein typischer van Hagge mit einer tollen Mischung aus Doglegs, Wasser und Bunkern. Vor allem an warmen und sonnigen Tagen bieten die vielen Pinien zudem immer wieder Schatten. Da auf dem Platz auch Hunde gerne gesehene Begleiter sind, ein nicht zu unterschätzender Faktor. Der Platz selbst erfordert vor allem Präzision, an mancher Bahn ist es sinnvoll, auf den „Hero-Shot“ zu verzichten und lieber nochmals vorzulegen, denn gerade die Grünbunker sind äußerst anspruchsvoll. Nach der Runde sollte man die hervorragende Gastronomie genießen – und am besten auch im Hotel des Resorts wohnen, denn dieser Platz lohnt in jedem Fall eine weitere Runde und auch der zweite Platz, der Links/Dunes Course, ist einen längeren Aufenthalt wert.