Font’s Point – Kalifornien’s Grand Canyon

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Font’s Point – Kalifornien’s Grand Canyon

Im Anza Borrego State Park, ungefähr 30-40 Autominuten von Borrego Springs entfernt, wartet ein landschaftliches Highlight auf die Besucher: Font’s Point. Von dem Aussichtspunkt hat man einen unglaublichen Blick auf die Badlands genannte Umgebung. Hier sieht man bizarre Felsformationen und zahlreiche Canyons, was der Region auch den Beinamen „Kalifornien’s Grand Canyon“ eintrug. Wir fühlten uns angesichts des Farbenspiels und der ausgesetzten Felsformationen allerdings eher an den Bryce Canyon erinnert – was aber für das Erlebnis unerheblich ist. Die gesamte Landschaft wurde vom Wasser geformt. Versteinerte Muscheln, die in der Region gefunden wurden, beweisen, dass sie einst von einer Mischung aus salzigem tropischem Wasser aus dem Golf von Kalifornien und Süßwasser aus dem Colorado River überflutet war. 

 

Die Zufahrt liegt ein wenig versteckt an der S22 und wird nur durch ein kleines, leicht zu übersehendes Schild markiert. Man sollte sich hier nicht zu sehr auf Google Maps verlassen – und wollte das System durch eine Mülldeponie leiten und verpasste den korrekten Zugang. Sobald man die S22 verlässt, erkennt man, warum hier grundsätzlich Allrad-Fahrzeuge vorgeschrieben sind: die knapp sieben Kilometer lange Zufahrt zum Aussichtspunkt ist eine reine Sandpiste mit vielen Unebenheiten. Man braucht daher nicht nur Allrad-Antrieb, sondern auch entsprechende Bodenfreiheit (es gibt einige Vertiefungen, die nicht immer umfahren werden können). Natürlich trifft man immer wieder auch auf Touristen, welche den Weg mit einem normalen PKW absolvieren – ob Ölwanne und Getriebe diese Entscheidung unterstützen, weiß man spätestens nach der Rückkehr.

 

Vom kleinen Parkplatz kurz vor dem Aussichtspunkt sind es noch rund 150 Meter zu Fuß. Am beeindruckendsten präsentiert sich die Landschaft zu Sonnenaufgang, auch beim Sonnenuntergang zeigt sich ein tolles Farbenspiel (allerdings fanden wir den Lichteinfall und das Farbenspiel zum Sonnenaufgang etwas schöner) – dennoch: ein Besuch lohnt sich immer! Wer hier her fährt, sollte daran denken, dass es hier weder Beleuchtung noch Verpflegung gibt. Daher sollte man unbedingt Getränke mitbringen – wer vom Parkplatz aus ein wenig wandern möchte, sollte auch an Nahrung denken. Wer zudem zu Sonnenauf- oder -untergang fotografieren möchte, wird sich über eine mitgebrachte Taschen- oder Stirnlampe freuen, denn hier ist man in der freien Natur – anders, als beim Grand Canyon, wo ein sehr gut ausgebauter Weg entlang des South Rims führt.

 

Font’s Point gehört mit zum Beeindruckendsten, was die kalifornische Wüste zu bieten hat. Fotografen werden mit jeder Veränderung der Sonneneinstrahlung neue Motive erkennen, hier kann man nach Herzenslust die Seele baumeln lassen und sich abseits der Hektik kalifornischer Großstädte ganz auf die Natur konzentrieren.