Golf Bluegreen Gujan-Mestras

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Golf Bluegreen Gujan-Mestras

Golf Bluegreen Gujan-Mestras befindet sich unterhalb des Beckens von Archachon, nur wenige Kilometer von der Stadt Arcachon entfernt. Die Anlage umfasst einen 18-Loch- sowie einen 9-Loch-Platz. Der Meisterschaftsplatz ist als Par 72 ausgelegt, welches sich auf zwei Par 36-Schleifen aufteilt. Dabei ist die zweite Schleife die schwierigere, hier spielt man die vier schwersten Bahnen der Runde. Die fünf Teeboxen führen zu einer Gesamtlänge zwischen 4.800 und 6.225 Metern.

 

Die Runde beginnt gleich mit einem bis zu 465 Meter langen Par 5, das sich gerade Richtung Grün zieht. Erst kurz vor dem Grün kommt rechts ein – dafür langgezogener – Bunker ins Spiel, zudem ist das Grün leicht nach rechts versetzt. Dennoch: eine Auftaktbahn, die oft direkt die Chance auf das Birdie bringt. Bahn 2 ist ein bis zu 390 Meter mächtiges Par 4, Dogleg rechts. Das Fairway wird seitlich erst durch kleine Hügel, danach durch Bäume begrenzt – man sollte hier möglichst gerade spielen und den Ball vom Tee in den Knick befördern. Im zweiten Teil steigt die Bahn leicht an, rechts wird das nach hinten hängende Grün durch einen Bunker begrenzt. Das erste Par 3 führt über maximal 130 Meter auf ein leicht erhöhtes Grün. Diese wird von rechts vor dem Grün bis zur Hälfte links von Wasser gerahmt, zudem lauern rechts zwei Bunker. Zudem hängt das Grün nach rechts. Hier kommt es entscheidend auf den Abschlag an, die Putts sind gut beherrschbar. Das nur 310 Meter kurze Par 4 an der nächsten Bahn führt vom Tee über einen das Fairway querenden Wassergraben. Zudem dreht die Bahn im zweiten Teil ganz sanft nach rechts. Von den hinteren Abschlägen kommen bei deutlichem Slice gerne die hohen Bäume vor den Teeboxen ins Spiel, daher sollte man sich von dort leicht rechts anhalten oder idealerweise mit einem Draw abschlagen. Im zweiten Teil begleitet die Golfer fast über die gesamte restliche Länge bis zur Fahne ein großer Bunker rechts. Das wellige Grün hängt ebenfalls in diese Richtung. Nun folgt ein wunderschönes, bis zu 375 Meter langes Par 4. Vom Tee geht es zunächst geradeaus, man sollte möglichst die Bahnmitte anspielen, in jedem Fall nicht zu weit links anhalten. Ursache ist, dass das Grün wie eine Halbinsel ausgelegt ist – das sich am besten mit einem geraden Annäherungsschlag anspielen lässt, da sonst Büsche und Bäume ins Spiel kommen können. Neben einem Bunker an der Grün-Vorderkante sorgt das nach rechts hängende Gelände für zusätzliche Anforderungen rund um die Fahne. Das folgende Par 3 ist maximal 200 Meter mächtig, das Grün wird von mehreren Bunkern umrahmt und hängt nach links vorne. Wer die Länge vom Tee nicht mit einem Schlag schafft, sollte den Ball gerade vorlegen und dann mit einem hohen Pitch das leicht erhöhte Grün anvisieren. Das zweite Par 5 misst bis zu 480 Meter und ist ein leichtes Dogleg links. Vom Tee sollte man sich unbedingt rechts der gut sichtbaren Fairwaybunker auf der linken Seite halten – diese haben zwar eine niedrige Kante, dafür blockiert dann gerne ein hoher Baum auf der linken Seite den direkten Weg zur Fahne. Dann geht es nach links weiter, nun lauern die Bunker rechts vor dem erhöhten Grün. Auch die beiden folgenden Bahnen sind als Dogleg links ausgelegt, beide Male handelt es sich um ein Par 4. Bahn 8 misst bis zu 360 Meter. Vom Tee sollte man nicht zu sehr nach links spielen, denn dort kommt in der Drivelandezone Wasser ins Spiel. Dieses bleibt bis hinter dem Grün links erhalten. Das erhöhte Grün samt False Front wird in Spielrichtung zudem von mehreren runden Bunkern verteidigt, die wie Target Greens anmuten. Die letzte Bahn der Front Nine misst maximal 375 Meter. Auch hier kommt von links Wasser ins Spiel, welches das Fairway in der Drivelandezone noch enger erscheinen lässt als bei Bahn 8. Auch das Grün wird von einer Mischung aus Wasser (welches im Halbkreis um das Grün herum verläuft) und Bunkern verziert, zudem hängt es nach links zur Seite.

Über eine kleine Landbrücke geht es links weiter auf die zweite Rundenhälfte. Dort wartet gleich das erste und bis zu 460 Meter lange Par 5. Zwar kommt hier kein Wasser ins Spiel, dafür wird nahezu die gesamte rechte Seite in der Drivelandezone sowie im Lay up-Bereich des Doglegs links von Bunkern gesäumt. Kleine Hügel zu beiden Seiten des erhöhten Grüns können unpräzise Annäherungen sowohl Richtung Fahne als auch neben die Bahn springen lassen. Das Par 3 an Bahn 11 bringt vor allem Wasser. Maximal 145 Meter sind es bis zur Fahne, von den hinteren Abschlägen komplett über Wasser, von den vorderen Abschlägen nur teilweise, sofern die Fahne links gesteckt ist. Zudem hängt das Grün nach links. Auch beim bis zu 395 Meter langen Par 4 an der Folgebahn – der schwersten der gesamten Runde – beginnt man von hinten mit einem Drive über Wasser, was jedoch eher ein psychologisches Hindernis sein sollte. Da die Bahn im zweiten Teil nach links dreht, sollte man den Ball über rechts ins Spiel bringen. Wer den Lay-up wählt, sollte die zahlreichen Bunker auf dem Weg zum Grün beachten – und bei der Annäherung sollte man nicht zu kurz bleiben, denn das Grün hängt nach rechts vorne. An Bahn 13 folgt seit langem das erste Dogleg rechts. 350 Meter beträgt die maximale Länge des Par 4s. Das Fairway wird beiderseits durch kleine Wälle begrenzt, man sollte daher möglichst Mitte Bahn bleiben. Das Grün wird wie ein kleines Hochplateau, zu allen Seiten fällt das Gelände neben dem Grün ab und lässt unpräzise Bälle wieder hinunterrollen – mal zur Seite, mal nach vorne oder hinten. Bahn 14 bringt das längste Par 5 mit bis zu 520 Metern. Da zudem die hinteren Abschläge nach links versetzt sind, sollte man umso mehr darauf achten, die Bahnmitte anzuspielen – denn rechts lauern in der Drivelandezone einige Fairwaybunker. Dann dreht die Bahn etwas nach links, beim Lay-up sollten keine Bunker ins Spiel kommen. Dafür gilt es, bei der Annäherung nicht nur einen erneuten Richtungswechsel nach rechts zu beachten, sondern auch die zahlreichen Bunker, welche die Spielbahn vor dem Grün schräg von links nach rechts queren. Das letzte Par 3 misst bis zu 170 Meter. Seine Tücke: direkt vor dem Grün, das deutlich sichtbar nach links hängt, lauert ein vom Abschlag kaum zu erkennender Bunker, der wie eine Senke den direkten, flachen Weg zur Fahne blockiert. Daher gilt: hoher Schlag ins Grün und besser über rechts spielen. Bahn 16 ist ein bis zu 370 Meter langes Dogleg rechts als Par 4. Von den erhöhten Teeboxen sollte man nicht zu weit nach rechts anhalten, denn dort lauern ins Fairway integrierte, hohe Bäume und auch Wasser. Vom Tee muss man daher entweder so lange gerade spielen, dass die hohen Pinien den Weg zur Fahne nicht mehr versperren – oder so kurz bleiben, dass man vor den Pinien – dann allerdings über Wasser und/oder Bunker – die Fahne anspielen kann. Bei mittig gesteckter Fahne kann der kleine Grünbunker direkt vor der Grünmitte unangenehm ins Spiel kommen. Nun folgen die beiden Schluss-Par 4s, die zugleich die zweit- und drittschwierigsten Bahnen der Runde sind. Beide sind Doglegs rechts. Bahn 17 ist die mit bis zu 390 Meter die längere Bahn. Der ideale Teeshot kommt links hinter dem gut sichtbaren Baum auf der rechten Fairwayseite zur Ruhe. Über mehrere kleine Plateaus geht es dann zum Grün. Dieses umfasst zwei Ebenen und hängt spürbar von rechts hinten nach links vorne. Kleiner Trost: die Bahn verzichtet auf Bunker. Diese kommen, kombiniert mit Wasser, nochmals zum Schluss ins Spiel. Zwar misst die letzte Bahn maximal 340 Meter, erfordert aber zwei gute und präzise Schläge ins Grün. Vom Tee sollte man möglichst gerade Richtung Fairwaymitte spielen. Gerät der Abschlag zu lang, lauert erst ein großer Fairwaybunker links – und danach Wasser. Rechts kommt das Wasser schon etwas früher ins Spiel. Optisch dominiert jedoch das Wasser auf der linken Seite, nicht zuletzt aufgrund des Farbkontrasts zum Fairwaybunker sowie einem Grünbunker auf der linken Seite. Das Grün hängt nach vorne, zudem lauert auch rechts vor dem Grün ein Bunker.

Hinten und rechts fällt das Gelände neben dem Grün ab, man sollte daher im Zweifelsfall auf die Grünmitte zielen. Und damit die Konzentration besonders gefordert wird: das letzte Grün ist von der Terrasse des Clubhauses perfekt einsehbar.

Bluegreen Gujan-Mestras ist eine wunderbare Anlage für Golfer aller Spielstärken. Das Design erfordert eine gute Mischung aus Länge und Richtung, man sollte daher im Zweifelsfall lieber eine Teebox weiter vorne wählen – vor allem auf der ersten Runde. Die flache Anlage kann bestens zu Fuss absolviert werden, es stehen aber auch Buggies zur Verfügung. Der Service ist ausgezeichnet, die Anlage lohnt einen Besuch. Wer nach der Runde die Gelegenheit nutzen möchte, Austern direkt von der Austernfarm zu genießen, sollte die knapp 10 Kilometer Fahrt nach Gujan ans Meer angehen und dort bei Huîtres Papillon Austern, Crevetten, Pasteten und herrlich dazu passenden Wein mit Blick auf den Hafen und die Austernfischerei genießen.