Golf Club Darmstadt-Traisa

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

9-Loch-Anlage am Fuße des Odenwalds

Der zwischen Darmstadt und Ober-Ramstadt gelegene Golf Club Darmstadt Traisa ist ein schönes Beispiel dafür, dass 9-Loch-Anlagen für Golfer aller Spielstärken reizvoll sein können. Der Parkland Course wurde in die Wälder des vorderen Odenwalds integriert – Golfer sollten sich daher darauf vorbereiten, dass hier nicht nur Präzision gefragt ist, sondern bei vielen Bahn auch Höhenunterschiede beachtet werden müssen. Die Anlage gliedert sich in zwei Bereiche: während der erste, hinter dem Clubhaus beginnende Teil sehr hügelig ausfällt, wird es im zweiten Teil – unterhalb des Clubhauses – etwas flacher, obwohl auch hier weiterhin Höhenunterschiede zu beachten sind. Am besten erkennt man die herrliche Topographie der Anlage aus der Luft.

Die Anlage ist ein Par 33 mit einem Par 5 sowie je 3 Par 3s und Par 4s. Pro Bahn gibt es vier geratete Abschläge, die Gesamtlänge bei einer 9-Loch-Runde beträgt zwischen 1.720 und 2.442 Metern. Gleich zum Beginn wartet nicht nur das einzige Par 5, sondern zu gleich die schwerste Bahn der Runde. Das bis zu 495 Meter lange Dogleg rechts verläuft stetig bergauf und bietet ein sehr enges, bis zum Knick zusätzlich leicht S-förmig verlaufendes Fairway. Links lauert Wasser, rechts wird die Bahn zu Beginn durch einen Hügel samt mehrerer Bäume begrenzt. Da sich die Bahn aufgrund des Geländes deutlich länger spielt als es die Meterangabe vermuten lässt, spielen die meisten Golfer den Lay-up. Diesen sollte man in den Knick des Doglegs legen, denn auch der Schlag zur deutlich höher liegenden Fahne erfordert Präzision, sonst landet der Ball in einem der beiden Bunker rechts vor und links neben dem Grün. Spätestens nach dieser Bahn ist man hellwach und wird bei den nächsten Aufgaben auf das Gelände achten. Bahn 2 bringt das erste Par 3 mit bis zu 162 Metern. Dieses verläuft quer zum Hang, den man aus dem Schlussteil der ersten Bahn bereits kennt. Das Grün wurde quasi quer zum Hang hineingefräst, so dass zu kurz gebliebene Bälle aufgrund des deutlich nach rechts fallenden Geländes Richtung Bahn 1 rollen. Auch das Gelände rechts neben dem leicht unterhalb des Abschlags liegenden Grün führt deutlich bergab, so dass man die Fahne besser über die linke Seite anspielen sollte. Dann folgt ein anspruchsvolles Par 4 mit bis zu 359 Metern. Vom Tee geht es über eine Senke in Richtung des leicht erhöhten Grüns. Der kleine Teich Mitte Fairway sollte eher ein psychologisches Hemmnis sein, dafür sollte man das deutlich nach rechts hängende Fairway beachten und den Teeshot über links spielen. Beim Schlag zur Fahne orientiert man sich am besten Mitte Grün, denn beide Seiten werden durch Bunker verteidigt. Zudem sollte man den Höhenunterschied beachten und einen bis zwei Schlägerlängen mehr nehmen – bleibt die Annäherung zu kurz, lauert rechts vor dem Grün ein weiterer Bunker. Da das Grün nach vorne abfällt, sollte man den Ball leicht hinter die Fahne spielen. Dann heisst es: Schläger stehen lassen – es wartet ein bis zu 112 Meter kurzes Par 3. Eine Hecke in der Mitte der Bahn und die beiderseits dichten Bäume erfordern einen geraden und hohen Schlag zur Fahne – dann ist das Par nicht mehr weit. Das maximal 320 Meter kurze Par 4 an Bahn 5 ist ein leichtes Dogleg rechts, der Knick liegt jedoch erst im letzten Drittel der Bahn. Da das Gelände anfangs nach links hängt, hält man den Teeshot am besten in Richtung der gut sichtbaren beiden Bäume in der vom Tee sichtbaren Lücke der Baumreihen links und rechts an. Bleibt der Teeshot zu weit rechts, muss man die Annäherung sehr hoch über besagte Baumreihen spielen. Nach dem Knick geht es nicht nur bergab, auch ein kleiner Bachlauf quert das Fairway. Das leicht erhöhte und quer liegende Grün wird vorne links und hinten durch Bunker verteidigt, daher spielt man das nach links und vorne hängende Grün besser über die rechte Seite an. Weiter geht es mit dem längsten, bis zu 164 Meter langen Par 3. Da das Grün deutlich unterhalb der Abschläge liegt, darf man mindestens einen Schläger weniger nehmen. Hinter dem Grün lauert das Aus mit einem Biotop – und die Vorderseite des Grüns wird durch Bunker verteidigt. Hier kommt es auf die richtige Längenkontrolle im abfallenden Gelände an, um das Par zu schaffen. Das Grün bietet zudem zwei Ebenen und hängt nach vorne. Dann geht es unterhalb des Clubhauses weiter. Das Par 4 an Bahn 7 misst bis zu 357 Meter. Vom Tee wirkt die leicht nach rechts gebogene Bahn ein wenig wie die Steilwand einer Rennbahn, denn unterhalb der Büsche und des Fairwaybunkers links fällt das Gelände deutlich nach rechts ab – daher sollte man seinen Teeshot auf der linken Seite platzieren. Bleibt man zu weit rechts, muss die Annäherung über Büsche und Bäume nahezu blind gespielt werden. Doch auch sonst der Schlag Richtung Fahne spannend, denn das Grün markiert den Übergang vom nach rechts hängenden Gelände zur umgekehrten Ausrichtung – nach einem kleinen Tal fällt das Grün deutlich sichtbar nach links ab, allerdings lauern rechts neben dem Grün ein Bunker sowie abfallendes Gelände. Das letzte Par 3 spielt sich über maximal 144 Meter und verläuft deutlich sichtbar bergab. Hier darf man vom Tee ruhig einen oder zwei Schläger weniger nehmen, zumal das Tee stolze 32 Meter tief ist. Auf dem Weg Richtung Fahne muss eine Pferdekoppel überspielt werden, zudem hängt das Grün nach vorne und wird durch zwei Bunker verteidigt. Zum Abschluss wartet nochmals ein kurzes Par 4 mit bis zu 329 Metern als leichtes Dogleg rechts. Vom Tee geht es leicht bergab – und auf der Hälfte der Wegstrecke Richtung Fahne quert ein kleiner Bachlauf die Bahn. Vom Tee muss man sich daher entscheiden: über den Bach spielen oder den Ball davor aufkommen lassen? Rechts mündet der Bach in einen kleinen Teich, auch im weiteren Verlauf der Bahn kommt rechts ein weiterer Teich ins Spiel, der sich bis kurz vors Grün zieht. Bleibt der Teeshot zu kurz oder gerät zu weit nach rechts, muss dieser oft beim Schlag ins Grün überspielt werden. Da es Richtung Grün leicht bergauf geht, sollte man bei der Schlägerwahl nicht zu knapp kalkulieren. Insgesamt drei Bunker vor und neben dem Grün erhöhen die Anforderungen an die letzte Annäherung. Auch das erneut nach vorne hängende Grün erfordert zum Abschluss nochmals volle Konzentration.

 

Nach der Runde sollte man sich in Salvo’s Restaurant mit authentischen italienischen Gerichten (unbedingt nach den Tagesempfehlungen fragen) verwöhnen lassen oder bei einem Glas Wein oder Bier die Runde auf der Terrasse nochmals Revue passieren lassen.