Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Die Bretagne bietet – neben ihrer bezaubernden Landschaft mit vielfältigen Eindrücken – auch einige einzigartige Golfplätze. Besonders hervorzuheben ist die wunderschöne Anlage Domaine de la Bretesche in Missillac, weniger als 1 Autostunde nordwestlich von Nantes. Die in Privatbesitz befindliche Anlage wird von einem Schloss dominiert, das zwischen dem 15. bis 17. Jahrhundert erbaut wurde. Außerdem ist Domaine de la Bretesche Frankreichs einziges Golfresort mit einem 5-Sterne-Relais & Chateau-Hotel. Zusammen mit dem herrlichen Golfplatz – der immer wieder neue Ausblicke auf das Schloss bietet – sowie den neun Villen, den 25 Zimmern, 6 Junior-Suiten und dem Spa ist die Anlage sowohl für Einzelreisende als auch für kleine Gruppen bestens geeignet. Der Golfplatz, ein exzellent gepflegter Parklandplatz mit fairem Layout, wurde von Henri Cotton entworfen – so dass Golfer manchmal denken könnten, sie würden in Irland oder Schottland spielen, vor allem in Kombination mit dem alten Schloss. Der Par 72 Parkland Course bringt dieses Schloss gleich mehrmals ins Spiel oder zumindest in den Blickwinkel. Mit vier Teeboxen pro Bahn spielt sich der Platz zwischen 4.845 und 6.015 Metern. Je nach Jahreszeit wechselt das Farbenspiel, von üppiger Blüte im Frühjahr und Sommer bis hin zum Indian Summer im Herbst reicht das Spektrum.
Die Runde startet mit einem bis zu 347 Meter langen Par 4, einem leichten Dogleg links. Ideal vom Tee ist der Draw, ansonsten sollte man nicht zu weit nach rechts anhalten, denn die Bahn wird durch dichten Wald begrenzt. Das zu beiden Seiten durch Bunker verteidigte Grün hängt leicht nach vorne, ist ansonsten aber nicht allzu onduliert. Unmittelbar hinter dem Grün wartet das nächste Par 4 mit bis zu 366 Metern. Zunächst wartet ein blinder Teeshot, am besten hält man Mitte Bahn auf dem leicht ansteigenden Fairway an. Das von links hinten nach rechts vorne hängende Grün spielt man am besten über die rechte Seite an, da der links lauernde Bunker recht anspruchsvoll zu spielen ist. Das erste Par 3 verläuft eben und spielt sich maximal 150 Meter. Gefühlt wird die Bahn durch den dichten Wald beiderseits Richtung Grün immer enger – und auch die zahlreichen Bunker rund ums Grün mit ihren teils hohen Kanten machen ein mittiges Anspielen des Grüns empfehlenswert. An Bahn vier folgt das erste, bis zu 443 Meter kurze Par 5. Aus einer engen Schneise heraus geht es zunächst geradeaus – weder zuviel Fade oder Draw einsetzt, landet schnell im Wald. Erst im letzten Viertel dreht sich die Bahn leicht nach rechts. Da das Gelände neben dem Grün eher uneben ist oder durch Bunker besetzt wird, sollte man am besten erneute die Fahne über die Mitte des Grüns anspielen und den Rest dem Putter überlassen. Mit bis zu 384 Metern ist das Par 4 an Bahn 5 durchaus anspruchsvoll. Da die hinteren Abschläge deutlich nach rechts gesetzt wurden, bringt man den Ball am besten mit einem geraden Teeshot oder Fade ins Spiel. Beim Annäherungsschlag sollte man weder zu kurz bleiben noch zu weit nach rechts kommen, sonst landet der Ball schnell in einem der Bunker oder in den schönen Anpflanzungen auf der rechten Grünseite. Das zweite Par 3 misst bis zu 201 Meter, zudem ist das Grün deutlich erhöht – spielt man es zu kurz an oder hat zu viel Backspin, rollt der Ball gerne wieder herunter. Da das Grün rechts deutlich Richtung Bunker abfällt, sollte man die Fahne eher über die linke Seite anspielen. Mit bis zu 401 Metern ist das folgende Par 4, ein Dogleg links, zugleich die schwerste Bahn der Runde. Zunächst fällt der Blick erstmals auf der Runde auf das wunderschöne Wasserschloss. Je nach Schlagweite sollte man sich entweder rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers links halten – oder diesen vom Tee überspielen. Richtung Fahne geht es ganz leicht bergab, rechts kommt vor dem Grün noch Wasser ins Spiel. Da beide Grünseiten mit Bunkern versehen sind und das Grün leicht nach rechts hängt, sollte man die Fahne eher über links anspielen. Auch Bahn 8 ist ein Dogleg rechts, noch stärker abbiegend als die vorherige Spielbahn. Mit bis zu 384 Metern fehlt es auch nicht an Länge. Vom Tee ist zunächst ein ordentlicher Carry erforderlich, sonst bleibt der Abschlag auf dem Weg zum Fairway im Wasser hängen. Man sollte nicht zu weit nach links anhalten, denn dort lauert hoher und dichter Baumbestand. Richtung Grün steigt die Bahn etwas an, erneut fällt das Gelände um das Grün nach rechts, so dass links die bessere Empfehlung Richtung Fahne ist. Das bis zu 444 Meter lange Par 5 an Bahn 9 verläuft gerade Richtung Fahne, das nach links hängende Gelände und der dichte Baumbestand rechts lassen es jedoch wie ein leichtes Dogleg rechts erscheinen. Auf dem Weg zum nach links vorne abfallenden Grün sollte man den Fairwaybunker links sowie den Grünbunker rechts beachten.
Mit erneutem Blick auf das Wasserschloss geht man weiter zu den Back Nine. Diese beginnen mit einem Dogleg rechts, allerdings warten gleich zwei Knicke auf die Golfer. Mit bis zu 329 Metern reicht hier dennoch meist ein langes Eisen oder kleines Holz – man sollte den Ball am besten entweder links des gut sichtbaren Fairwaybunkers auf der rechten Seite ins Spiel bringen, oder den Bunker mit einem Fade per Driver überspielen. Richtung Fahne sollte man dann vor allem nicht zu kurz bleiben und den tiefen Bunker rechts vor dem Grün beachten. Bahn 11, ein weiteres Par 4 und Dogleg links mit bis zu 379 Metern, bietet ein vergleichweise breites Fairway. Am besten bringt man den Ball gerade oder mit einem Draw ins Spiel. Beim Schlag zum leicht erhöhten Grün sollte man nicht zu lang sein, denn hinter der Fahne lauert dichter Baumbestand. An Bahn 12 wartet ein weiteres Dogleg, dieses Mal mit bis zu 358 Metern und nach rechts ausgerichtet. Von den hinteren Abschlägen, die nach rechts versetzt wurden, kommen gerade bei Draw-Spielern schnell die hohen und dichten Bäume auf dieser Seite ins Spiel, so dass man den Ball eher über die linke Seite ins Spiel bringen muss – und den Teeshot möglichst auf Höhe des Knicks positionieren sollte, damit die Bäume rechts nicht den direkten Weg zu Fahne blockieren. Richtung Grün steigt die Bahn ganz sanft an, aufgrund des Bunkers links sollte man die Fahne eher über die rechte Seite anspielen. Bahn 13 bringt das erste Par 5 der Back Nine mit bis zu 479 Metern. Da immer wieder von beiden Seiten die Bäume in das Fairway hineinragen, sollte man versuchen, sich bis zum Grün mittig zu halten – und mit zwei Putts das Par zu erreichen. An Bahn 14 wartet ein nur bis zu 320 Meter kurzes Par 4. Da die Abschläge erhöht liegen, können Longhitter durchaus das Grün angreifen. Alle anderen Golfer sollten nicht zu weit über links vom Tee spielen, da ein großer Fairwaybunker links lauert. Das erste Par 3 der zweiten Neun misst bis zu 160 Meter. Hier gilt das bekannte Motto „Mitte Grün“, zudem erfordert das leicht nach vorne hängende Grün eine gute Längenkontrolle. An Bahn 16 erwartet die Golfer das letzte Par 5 der Runde. Da die Bahn zunächst leicht ansteigt, beginnt sie mit einem blinden Teeshot. Am sollte diesen eher über die rechte Seite spielen. Wer den Lay-up wählt, hält diesen am besten links an, um einen besseren Winkel zur Fahne zu haben. Wer die Fahne mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, kommt meist um einen präzisen Fade nicht herum. Ist die Fahne zudem rechts gesteckt, können die hohen Bäume vor dem Grün den direkten Weg zur Fahne versperren – eine Bahn, der Anspruch nicht so sehr in der Länge, sondern im Course Management liegt. Das letzte Par 3 der Runde misst maximal 160 Meter. Links seitlich grüßt erneut das majestätische Schloss. Vor dem Grün und rechts trennt Wasser die Bahn vom Grün – daher muss die Fahne hoch angespielt werden. Das deutlich ondulierte und stark von links nach rechts hängende Grün kann, je nach Lage des Teeshots und der Fahnenposition, durchaus zum „3-Putt-Gelände“ werden. Mit Blick auf das Schloss zur Rechten geht es zurück zum Clubhaus. Das nur 258 Meter kurze Par 4 ist ein deutliches Dogleg rechts und verläuft leicht bergauf. Fast das gesamte Grün wird durch einen Bunkerring gesäumt – selbst Longhitter sollten sich daher überlegen, ob sie das Grün direkt attackieren wollen oder lieber mit zwei präzisen Eisenschlägen anspielen möchten. Übrigens: der Blick vom hinteren Grünrand Richtung Schloss inklusive Fahne auf der Schlussbahn ist eines Erinnerungsfotos mehr als würdig!
Nach der Runde sollte man unbedingt noch die ausgezeichnete Gastronomie des Relais et Chateau mit seiner sehr schönen Terrasse genießen – und wer sich etwas Besonderes gönnen möchte, übernachtet am besten gleich vor Ort. Wer mehrere Runden in der Bretagne auf unterschiedlichen Plätzen spielen möchte, sollte sich die Kartenangebote ansehen, an welchen die Domaine de la Bretesche teilnimmt: Le Pass Brière kombiniert die drei 18-Loch-Golfplätze von Golf de Guérande, Golf International Barrière La Baule und natürlich Golf de la Bretesche zu einem Gesamtpreis von 240 Euro für drei Runden, einschließlich Rangebällen und einem 3-Gänge-Mittagessen. Eine weitere Kooperation hat den Atlantic Golf Pass hervorgebracht, bei dem Golfer drei Runden auf vier teilnehmenden Plätzen (Golf Club de Nantes, Golf de la Bretesche, Golf de Saint-Jean-de-Monts und Golf International Barrière La Baule) wählen können (Stand September 2021).
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