Golf de La Wantzenau

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Golf de La Wantzenau

Der Golfclub von La Wantzenau liegt im Elsass nördlich von Straßburg. Die herrliche, fast schon parkähnliche Anlage wurde bietet neben dem hier beschriebenen Meisterschaftsplatz auch einen Par 3-Kompaktplatz mit 6 Bahnen, die jeweils zwei unterschiedliche Abschläge pro Bahn umfassen und somit 12 unterschiedliche Bahnen ergeben. Der Meisterschaftsplatz aus der Feder des Engländers Jeremy Pern ist ein Par 72-Platz mit vier gerateten Abschlägen pro Bahn. Die Gesamtlänge beträgt zwischen 4.804 und 6.173 Metern. Da der Platz komplett eben verläuft, kann man ihn sehr gut zu Fuß absolvieren. Hunde sind angeleint ebenfalls erlaubt, sind aber bei Startzeitenbuchung anzumelden. Wer mag – oder wie wir mit schon älteren Hunden unterwegs ist – kann auf eines der Carts zur zurückgreifen. Neben den herrlichen Bäumen und den teils ungewöhnlich dunklen Fairwaybunkern (die sich dennoch ausgezeichnet spielen) fällt vor allem auf, dass Wasser ein wesentliches Design- und Spielelement ist – hier zeigt der Platz große Ähnlichkeit zum in der Nähe gelegenen

Kempferhof. An weniger als der Hälfte der Bahnen kommt das feuchte Element nicht ins Spiel, ansonsten lauert es mal neben dem Fairway, mal rund ums Grün. Das erkennt man vor allem aus der Luft:

 

Die Runde beginnt mit einem bis zu 348 Meter langen, sehr fairen Par 4. Von den leicht nach rechts versetzten hinteren Abschlägen sollte man nicht zu weit nach rechts anhalten, sondern den Ball möglichst zwischen die Fairwaybunker spielen. Das leicht erhöhte Grün wird rechts durch einen Bunker verteidigt, zudem fällt es nach vorne ab. Damit ist man perfekt für den Rest der Runde eingestimmt, denn ebene Grüns sucht man hier nahezu vergebens – Aim Pointer sind klar im Vorteil. Bahn 2 ist ebenfalls ein Par 4, mit bis zu 369 Metern jedoch etwas länger. Die Bahn verläuft gerade Richtung Fahne, links lauern zwei Fairwaybunker, rechts wartet neben den Bäumen Wasser in Form eines kleinen Wassergrabens. Das Grün wird dieses Mal links durch einen Bunker verteidigt, allerdings sorgt die leicht erhöhte Position dafür, dass rechts vor dem Grün eine kleine Senke zu überspielen ist. Bahn 3 bringt ein weiteres Par 4, das vom hinteren Abschlag genau 1 Meter kürzer ist als die Vorbahn, von den drei weiteren Bahnen ist sie jedoch länger. Zudem verläuft sie als leichtes Dogleg links. Auch hier begrenzt rechts ein Wassergraben das Gelände, links droht die Ausgrenze. Dafür wurde auf einen Fairwaybunker verzichtet. Das Grün fällt leicht nach rechts ab, links lauert zudem ein Grünbunker. Daher sollte man die Fahne eher über rechts oder die Grünmitte anspielen. Dann folgt das Signature Hole, ein bis zu 167 Meter langes Par 3. Zwischen hohen Weiden geht es über Wasser Richtung Grün, das Gelände rund um die Fahne ist zudem sehr wellig. Zudem ist nur die rechte Grünseite bunkerfrei. Hier kommt es auf den Teeshot an – und selbst dann ist das Par bei dem nach links hängenden Grün nicht garantiert. An Bahn 5 wartet das Wasser direkt rechts neben dem Abschlag – und kommt kurz vor dem Grün erneut ins Spiel. Das bis zu 470 Meter lange Par 5 ist ein Dogleg rechts. Die besondere Herausforderung: rund 50 Meter vor dem Grün dreht die Bahn deutlich nach links, zudem wird die linke Seite vor dem Grün von Bäumen geschützt – vor allem für Golfer, die das Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, eine Herausforderung. Ansonsten bringt man den Ball am besten als Draw ins Spiel und platziert den Teeshot links des gut sichtbaren Fairwaybunkers rechts. Ohne Draw darf der Schlag nicht zu flach geraten, sonst bleibt er links in einem der Bäume hängen. Der Transportschlag sollte gut bedacht werden: gerät er zu lang, landet er (sofern der Schlag gerade ist) im Wasser rechts des Grüns, bleibt er zu kurz, hat man auf dem Weg zur Fahne links die Bäume im Weg. Das erneut leicht erhöhte Grün hängt zudem ebenfalls nach rechts Richtung Wasser. Dennoch: die Bahn gilt als zweit-leichteste Bahn der gesamten Runde. An Bahn 6 wartet ein nur bis zur 309 Meter kurzes Par 4. Der Teich links des Abschlags verleitet beim ersten Mal gerne dazu, ein Dogleg links zu vermuten. Tatsächlich dreht die Bahn jedoch nach rechts, auch hier vor allem im letzten Teil der Bahn. Longhitter können den Weg über den Fairwaybunker rechts wählen, sonst hält man sich am besten leicht links davon. Beim Schlag ins Grün sollte man vor allem die beiden großen Bunker neben dem Grün beachten – und nicht zu weit nach links zielen, denn dann landet der Ball gerne unter den hohen Bäumen und man darf einen flachen Schlag (aufgrund tief hängender Äste) über einen Bunker spielen. Bahn 7 bringt das zweite, maximal 167 Meter lange Par 3. Das Wasser links kommt nur bei deutlichem Hook ins Spiel – und man versteht, warum es im Amerikanischen gerne „Duck Hook“ heißt, denn zahlreiche Gänse haben die Vorteile des Platzes mit viel Wasser ebenfalls für sich entdeckt. Da beide Grünseiten durch Bunker geschützt werden, sollte man klassisch die Mitte anspielen. Bleibt der Abschlag zur kurz, rollte er gerne in die Senke vor der Grünmitte zurück. Weiter geht es mit dem zweiten und nun bis zu 514 Meter mächtigen Par 5 der Front Nine. Vom Tee geht es zunächst geradeaus, am besten zielt man über den ersten Fairwaybunker links. Besondere Beachtung erfordert der hohe Baum auf dem Fairway – je weiter die Schlagweite, um so mehr sollte man sich rechts von ihm halten, sonst wird der zweite Schlag schnell zum gechippten Vorleger. Danach sollte sollte man sich mittig bis leicht links anhalten, denn rund 100 Meter vor dem Grün dreht die Bahn deutlich nach rechts. Ab dort warten zudem vier Bunker beiderseits der Spielbahn auf die Bälle. Bleibt der Schlag zu kurz, rollte er gerne in die Senke vor der Grünmitte zurück. Auch die letzte Bahn der ersten Rundenhälfte ist ein Dogleg, jedoch ein Par 4 mit maximal 380 Metern und einer Linksdrehung. Vom Tee zielt man am besten leicht rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers links. Rund 150 Meter vor dem Grün dreht die Bahn nach links, da Grün hängt leicht schräg von links hinten nach rechts vorne.

Ein Halfway ist in Le Wantzenau nicht üblich, daher kehrt man nicht zum Clubhaus zurück, sondern geht direkt nach rechts weiter zur Back Nine. Diese beginnen mit einem bis zu 379 Meter langen Par 4 als Dogleg rechts. Die erhöhten hinteren Abschläge liegen links des Cartwegs, daher unbedingt auf Passanten achten. Der Abschlag ist alles andere als einfach: man muss zwischen hohen Bäumen spielen, sollte den Bunker rechts meiden – und wenn der Schlag zur lang gerät, kann er im Wasser eines Teichs links der Spielbahn landen. Auch im zweiten Teil der Bahn, nach dem Knick, ist daher auf der linken Seite Wasser präsent. Das Grün liegt jedoch deutlich rechts des feuchten Elements, daher kann man – unter Beachtung der beiden Grünbunker – direkt auf die Fahne spielen. Bahn 11 verläuft in die Gegenrichtung und ist somit ein Dogleg links, das sich über bis zu 346 Meter als Par 4 um den von der Vorbahn bekannten Teich zieht. Je weiter der Abschlag geht, umso mehr muss man nach links anhalten – mit der Gefahr, bei zu viel Draw im Wasser zu landen. Am besten zielt man Mitte-Rechts des gut sichtbaren, hohen Baums auf der rechten Bahnseite. Dann sollte man darauf achten, das richtige Grün anzuspielen: es ist die Fahne rechts. Links neben dem elften Grün liegt nämlich, nur durch einen kleinen Hügel getrennt und vom Fairway der 11 ebenfalls sehr gut einsehbar, das Grün der bereits absolvierten fünften Bahn. Auch beim maximal 188 Meter langen Par 3 an der Folgebahn kommt Wasser ins Spiel, und zwar rechts – aber vom Tee aufgrund der Büsche und Bäume kaum einsehbar. Hier sollte man nicht zu kurz spielen, denn das Grün hängt erneut nach vorne – und rechts lauert ein Bunker. Dennoch: hier hat man eine sehr gute Scoringmöglichkeit. Das erste Par 5 an Bahn 13 spielt sich bis zu 483 Meter und ist ein leichtes Dogleg rechts. Die Allee-artigen Bäume beiderseits der Abschläge lassen wenig Raum für Fade und Draw. Am besten hält man sich mittig und zielt rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers links. Direkt hinter dem Bunker kommt dann Wasser ins Spiel, das sich um das Grün herum bis auf die rechte Seite vor dem Grün zieht. Obwohl das Fairway sichtbar nach rechts hängt, sollte man nicht zu weit nach links zielen, sondern den Ball eher Mitte Bahn halten. Richtung Fahne steigt das Gelände dann an: zunächst über eine kleine Welle, dann deutlich Richtung Grün. Bleibt die Annäherung zu kurz, rollt der Ball daher gerne wieder zurück. Da das gesamte Grün von Wasser umgeben ist, spielt man seinen Ball am besten Richtung Grünmitte und überlässt den Rest dem Putter. Auch an Bahn 14, der leichtesten Bahn der Runde mit bis zu 341 Metern als Par 4, bleibt das Wasser ein treuer Begleiter. Zunächst ist es links der Abschläge der von der vorherigen Bahn bekannte Teich, der aber allenfalls von den hinteren Teeboxen ins Spiel kommen sollte. Spannend wird es im zweiten Teil, wenn rechts Wasser die Spielbahn begrenzt. Zudem ist das Grün ganz leicht nach rechts versetzt, so dass es nahezu hälftig von Wasser eingerahmt wird. Daher gilt: je kürzer der Teeshot, umso wahrscheinlicher wird die Annäherung teilweise über Wasser gehen. Natürlich hängt auch das Grün in Richtung feuchtem Element, und zwar nach vorne. Vom Tee des folgenden, bis zu 330 Meter kurzen Par 3s vermutet man, dass kein Wasser ins Spiel komme. Doch nicht weit von den vorderen Abschlägen entfernt kommt rechts erneut ein kleiner See ins Spiel. Und bei rund 135 Metern vor dem Grün ist zusätzlich links Wasser zu beachten. Knapp 100 Meter vor dem Grün dreht die Bahn dann deutlich nach links in Richtung des sichtbar erhöhten Grüns. Meist reicht hier ein 3er Holz vom Tee, je kürzer allerdings der Teeshot, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Annäherung links über Wasser zu spielen ist. Das zwei Ebenen umfassende Grün hängt zudem deutlich nach vorne, man sollte den Ball daher zum einen auf das richtige Plateau spielen und zum zweiten nicht zu kurz bleiben, sonst kommt der Ball einem wieder entgegen gerollt. Auch Bahn 16 bringt reichlich Wasser, denn nun ist der See von Bahn 15 die rechte Bahngrenze. Um diesen See zieht sich das bis zu 466 Meter lange Par 5 wie ein Boomerang. Wer nicht sicher einen Fade mit dem Driver beherrscht, sollte eher mit einem Holz 3 beginnen und dann einen etwas längeren, aber dafür geraden zweiten Schlag zwischen den Fairwaybunkern hindurch planen. Das Grün ist deutlich nach rechts versetzt und bildet eine Halbinsel. Je nachdem, wie weit der vorherige Schlag nach rechts gespielt wurde, muss die Annäherung daher über mehr oder weniger Wasser gespielt werden. Beim Grün sollte man vor allem auf die kleine, mittig platzierte Senke achten – und darauf, dass das Grün hinten Richtung Wasser abfällt. Das letzte Par 3 an Bahn 17 misst bis zu 151 Meter. Von den hinteren Abschlägen geht es carry über Wasser zum herzförmigen Grün – das mal wieder nach vorne Richtung Wasser hängt. Die gut sichtbare Dropzone rechts vor dem Forward Tee ist auch nicht für Jedermann/-frau die perfekte Motivation. Hat man das Wasser gemeistert und auch den Bunker rechts aus dem Spiel genommen, sorgt ein deutlich onduliertes Grün dafür, dass das Par hier kein „Gimme“ ist. Das Wasser von Bahn 17 begleitet die Golfer auch an der letzten Bahn, einem mit bis zu 397 Metern nochmals mächtigen Par 4. An sich verläuft die Bahn gerade Richtung Fahne, der im zweiten Teil in die Bahn hineinragende Teich sorgt dafür, dass man sie gerne als leichtes Dogleg links wahrnimmt. Auch der deutlich nach links neben das Grün versetzte Bunker verstärken den Eindruck eines Doglegs. An sich sollte man vom Tee rechts der gut sichtbaren Weide am Ufer des Teichs anhalten. Das langgezogene, erhöhte Grün hängt erneut nach vorne, zudem lauern rechts direkt neben dem Grün im hinteren Bereich zwei Bunker, die man bei der Annäherung kaum erkennt.

Nach der Runde kann man den gut sortierten Pro-Shop genießen oder sich im schönen Restaurant mit einem Drink oder der ausgezeichneten Elsässer Küche belohnen. Wer Sterneküche liebt: La Wantzenau bietet einige hervorragende Restaurants, einige mit Michelin-Stern oder Auszeichnung. Als Hotel mögen wir seit vielen Jahren die Moulin de La Wantzenau, die ebenfalls hundefreundlich ist. Golf de La Wantzenau ist eine der zahlreichen, ausgezeichneten Golfanlagen im nördlichen Elsass und lohnt einen Besuch. Das Greenfee ist der Qualität des Platzes angemessen und im internationalen Vergleich eher günstig, der Service und die Freundlichkeit in allen Bereichen exzellent.