Golfbaan Catharinenburg

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Golfbaan Catharinenburg

Golfbaan Catharinenburg ist zugleich der Sitz des Golfclubs Roxenisse, nach außen hin tritt die Anlage inzwischen jedoch stets unter Catharinenburg auf. Die Anlage umfasst zwei Plätze: einen 18-Loch-Platz sowie einen Par 3-Platz mit 9 Spielbahnen, der jedoch pro Bahn zwei Abschläge aufweist und somit ebenfalls als 18-Loch-Runde gespielt werden kann. Der Club ist ein typischer Mitgliederclub, dennoch sind Gäste hier sehr gerne gesehen. Wie in Zeeland zu erwarten, spielt Wasser eine wichtige Rolle auf dem 18-Loch-Platz – es gibt mehr Bahnen mit als ohne Wasserhindernis. Wer die Anlage zum ersten Mal spielt, trifft auf ein weiteres Merkmal von Golf in den Niederlanden: man ist hier sehr sparsam mit der Ressource Wasser. Auf den ersten Blick wirken die Bahnen daher oft ausgetrocknet, jedoch erfolgt dies kontrolliert („baked out“ nennt man das in Großbritannien) und die Fairways lassen sich dennoch bestens spielen. Mehr Wasser bekommen die Grüns, die jedoch in Catharinenburg etwas länger gelassen werden bei Hitze und sich dann im Tempo wie in Deutschland vielen (oft den meisten Golfanlagen in den Niederlanden sind die Grüns etwas schneller als in Deutschland). Der 18-Loch-Platz ist eine Par 72-Anlage und mit einer Gesamtlänge zwischen 4.293 Metern von orange bis 5.555 Metern von gelb für Golfer aller Spielstärken bestens geeignet. Vor allem im Sommer, wenn die Fairways trocken werden, spielt sich der Parkland Course oftmals eher wie ein britischer Linkscourse. Man sollte daher beim Schlag zur Fahne entsprechend spielen, also den Ball eher am Grünanfang aufkommen lassen. Aus dem Rough wird der Ball zudem schnell zum Flyer – für viele Golfer ungewohnt, aber eine wunderbare Golferfahrung. Wie oft das Wasser ins Spiel kommt, erkennt man am besten aus der Luft:

 

 

Die Runde beginnt direkt vor dem Clubhaus mit einem bis zu 316 Meter kurzen Par 4. Wer den Platz zum ersten Mal spielt, sollte unbedingt die beim Caddiemaster erhältliche „Course Info“ nutzen, die sehr hilfreich beim Course Management ist. Schon nach gut 100 Metern wird die Bahn zum Dogleg links, man sollte daher vom Tee deutlich links anhalten. Kurz vor dem Grün quert dann ein kleiner Wasserlauf die Bahn, man sollte daher die Annäherung nicht zu kurz lassen. Bahn 2 ist ein maximal 130 Meter kurzes Par 3 – hier sollte man einfach die Grünmitte anspielen, hinter dem deutlich von hinten nach vorne hängenden Grün und links lauert Wasser. Bahn 3 ist ein weiteres Dogleg links mit bis zu 339 Metern. Vom Abschlag aus ist das Grün nicht zu erkennen – man sollte, je nach Schlagweite, entweder rechts des gut sichtbaren Bunkers im Knick anhalten oder über diesen hinwegspielen. Das Fairway der Bahn ist deutlich onduliert, beim Schlag zur Fahne sollte man die Bunker rechts vor dem Grün beachten. Weiter geht es mit einem bis zu 138 Meter langen Par 3, das keine allzu großen Herausforderungen mit sich bringt. Anders dagegen das erste Par 5 an Bahn 5, ein bis zu 433 Meter langes Doppeldogleg. Wer vom Tee den Ball per Fade nicht perfekt in den ersten Knick legen kann, sollte zunächst gerade aus spielen und dann mit dem zweiten Schlag das quer zur Bahn verlaufende Wasserhindernis überspielen. Dann dreht die Bahn wieder nach links. Die sanften Hügel um das Grün sorgen dafür, dass auch leicht außerhalb gespielte Bälle oft per „Members Bounce“ noch zurück auf das Kurzgemähte springen. Auch Bahn 6 ist ein Par 5, nun mit bis zu 443 Metern. Das Wasserhindernis, ungefähr in der Mitte der Bahn, sollte nur bei Longhittern ins Spiel kommen. Ansonsten kann man vom Tee gut vorlegen, und dann entweder mit einem langen zweiten Schlag über das Wasser zur Fahne spielen oder nochmals vorlegen. Je nach Fahnenposition kann der kleine Grünbunker in der Mitte vorne tückisch sein, wenn die Annäherung zu kurz bleibt. Auch Bahn 7 hat reichlich Wasser zu bieten. Das bis zu 139 Meter kurze Par 3 erfordert daher einen hohen Abschlag Richtung Fahne, über das mit dichtem Schilf bedeckte Wasser hinweg. Da sich das Grün nahezu Hufeisen-förmig um einen zentralen Bunker zieht, sollte man bei der Schlägerwahl unbedingt die aktuelle Fahnenposition beachten. An Bahn 9, einem bis zu 305 Meter kurzen Par 4, wartet ein weiteres Dogleg links mit Wasser auf der linken Seite. Rechts ist allerdings vom Tee viel Platz, und da die Bahn nicht sehr lang ist, kann man diese fast komplett ausnutzen. Beim Schlag ins quer verlaufende, große Grün geht es dann über einen Wassergraben. Ja nach Balllage kommen dabei die beiden Bunker vor und hinter dem Grün ins Spiel. Zum Abschluss der ersten Teilrunde wartet nochmals ein nur 410 Meter kurzes Par 5, ein deutliches Dogleg rechts. Wer nun glaubt, angesichts der Kürze der Bahn das Grün sicher mit dem zweiten Schlag anspielen zu können, wird schnell enttäuscht: die gesamte rechte Seite wird durch dichte Büsche und hohe Bäume gesäumt, erst bei gut 300 Metern dreht die Bahn deutlich nach rechts Richtung Grün. Wer somit kein absoluter Longhitter ist, sollte den Lay-up wählen und dann mit dem dritten Schlag – oft über ein dicht bewachsenes Wasserhindernis rechts vor dem Grün – die Fahne anspielen.

Vorbei am Clubhaus geht es einen weiten Weg auf den zweiten Teil der Runde. Diese beginnt mit einem bis zu 316 Meter kurzen Par 4, Dogleg rechts. Vom Tee sollte man sich daher rechts halten, dann ist das deutlich erhöhte und nach vorne hängende Grün mit dem zweiten Schlag gut erreichbar. Bahn 11 bietet ein bis zu 442 Meter langes Dogleg links, allerdings knicht die Bahn dieses Par 5s bereits bei rund 200 Metern nach links. Wer weiter spielen möchte, benötigt entweder einen sehr hohen Schlag über die Bäume auf der linken Seite oder einen sauberen Draw. Danach geht es gerade Richtung des von mehreren Bunkern eingerahmten Grüns. An Bahn 12, einem bis zu 335 Meter langen Par 4, sind zwei präzise Schläge Richtung Fahne gefordert: an sich liegt das Grün fast in direkter Linie vom Abschlag, allerdings versperren Bäume den direkten Weg. Daher muss man vom Tee zunächst rechts anhalten (von gelb über eine Hecke) und dann mit der Annäherung wieder zurück Richtung Fahne spielen, ohne dabei die beiden großen und recht tiefen Grünbunker zu treffen – ein spannendes Design. Bahn 13 verläuft gerade und ist mit bis zu 332 Metern für ein Par 4 nicht allzu lang, jedoch lauert rechts in der Drivelandezone ein hoher Baum plus Wasser, welches bis auf die Bahnmitte hineinreicht. Vom Tee muss man daher entweder kurz vor diesem Hindernis landen und einen längeren zweiten Schlag in Kauf nehmen, oder man spielt an dieser Einbuchung links vorbei. Ein quer zur Bahn verlaufender Hügel erschwert die Sicht auf die Drivelandezone, daher ist nach der Landung manchmal suchen angesagt. Hält man sich vom Tee zu weit links, versperren viele hohe Bäume oft den direkten Weg zum Grün. An Bahn 14 ist eine klare Strategie vom Tee gefragt. Das nur 282 Meter kurze Par 4 wird von Wasser eingerahmt. Dieses beginnt direkt vor dem gelben Abschlag, zieht sich dann zunächst links Richtung Fahne, um in der Mitte der Bahn auf die rechte Seite zu wechseln und dann bis auf Grünhöhe weiter zu verlaufen. Entweder spielt man daher vom Tee über dieses Wasserhindernis (mindestens 200 Meter carry) oder man legt vor dem Wasserhindernis ab. Das wie eine kleine Arena gestaltete Grün fällt zudem von rechts hinten nach links vorne ab und wird beiderseits durch Bunker eingerahmt. Auch an Bahn 15, einem bis zu 350 Meter langen Par 4, gilt es, vom Tee über Wasser zu spielen. Allerdings kommt dieses bereits bei rund 100 Metern ins Spiel und sollte so eher ein psychologisches Hemmnis sein. Die Bahn selbst verläuft gerade Richtung Fahne und bietet eine gute Scoringmöglichkeit. Mit der folgenden Bahn geht es in der Gegenrichtung zurück. Das bis zu 329 Meter lange Par 4 spielt sich als Dogleg rechts. Man sollte daher vom Tee nicht allzu weit nach links spielen. Zudem kommt rund 70 Meter vor dem Grün ein Wasserhindernis quer zum Fairway ins Spiel. Interessant ist bei dieser Bahn auch das deutlich gewellte Fairway, was für ein sanftes Auf und Ab Richtung Fahne sorgt. Das letzte Par 3 an Bahn 17 spielt sich bis zu 140 Meter und liegt nicht nur direkt neben Bahn 7, sondern wird auch ein bisschen wie eine Kopie davon. Das große, schräg angelegte Grün hängt deutlich von links hinten nach rechts vorne, hier sollte man die Fahnenposition beachten, sonst ist selbst ein 2-Putt nicht gesichert. Zum Abschluss wartet ein bis zu 371 Meter langes Par 4, dessen Fairway sich in einer sanften S-Kurve Richtung Grün zieht. Bereits in der Drivelandezone verläuft die Bahn daher von links schräg nach rechts, geschützt durch zahlreiche Bäume auf der Seite. Wer den Platz nicht kennt, hat vom Tee deutliche Schwierigkeiten, das geeignete Ziel für die Landezone zu erkennen und anzuspielen. Alternativ kann man daher mit einem langen Eisen oder kleinen Holz zunächst über die linke Seite vorlegen und die Schlussbahn eher wie ein Par 5 spielen: mit dem zweiten legt man dann auf die rechte Seite vor, bevor es mit einem Wedge schließlich zur Fahne geht. Wer über ein präzises Kurzspiel verfügt, kann auch mit dieser Strategie mit einem Par vom Grün gehen.

 

Nach der Runde sollte man unbedingt noch die Snacks und Getränke auf der Clubhaus-Terrasse genießen – der Service ist sehr freundlich und alle Gerichte zudem sehr lecker. Das Greenfee der Golfbaan Catharinenburg ist äußerst günstig, wer mag, kann den sehr flachen Platz auch per Buggy absolvieren.