Golfclub Hamburg-Oberalster

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Michael Althoff

Author: Der Mann hinter dem Bericht

Kurze Wege und schöne Spielbahnen

Der Golfclub Hamburg-Oberalster – der, trotz seines Namens, auf dem Gebiet von Schleswig Holstein liegt – ist einer der jüngsten Clubs Deutschlands. Die 18-Loch-Anlage wurde zwischen 2013 und 2016 gebaut . Für das Design zeichnet der international bekannte Golfplatzdesigner David Krause verantwortlich – und zeigt mit der Anlage vor den Toren Hamburgs, dass ein Golfplatz mit Linkselementen auch ohne übertriebene, künstliche Hügellandschaften auskommen kann und dennoch ein fantastisches Spielerlebnis bietet.

Die Anlage zeichnet sich durch sehr kurze Wege aus. Man kann mit dem PKW schnell bis an die Driving Range heranfahren, sowohl zum ersten als auch zum zehnten Tee sind es weniger als 1 Gehminute. Das Clubhaus fällt aktuell zwar noch eher unter die Kategorie „Provisorium“, doch der stets sehr freundliche und aufmerksame Service der Mitarbeiter an der Rezeption und in der Gastronomie lässt einen dies schnell vergessen. Zudem bietet das Clubhaus eine schöne Terrasse mit Blick auf die Driving Range – so können auch Nicht-Golfer erste Eindrücke von diesem Sport sammeln.

 

Der Par 72-Platz bietet jeweils zwei Teeboxen, gelb und rot. Trotzdem lässt sich der Platz für Golfer unterschiedlicher Spielstärken sehr gut spielen. Das liegt auch an den eher breiten Drivelandezonen und Fairways, so dass sich die Anzahl der Bälle im Rough wahrscheinlich in Grenzen hält. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs im Juli 2018 war der Norden von lang anhaltender Trockenheit geprägt. Präsentiert sich der Platz in sehr gutem Zustand, einige braune Stellen sind bei dieser Witterung unvermeidbar, hatten aber keinen Einfluss auf die Qualität des Spiels. Im Gegenteil: die Bälle rollten, da kam schnell schon Linksgolf-Feeling auf. Und die Grüns waren in ausgezeichnetem Zustand. Da sie oft mehrere Ebenen haben, können zahlreiche Pinpositionen gewählt werden und das Putten ist je nach Fahnenposition und Ballposition mal leichter, mal schwerer.

 

Den Auftakt macht ein mit bis zu 322 Metern eher kurzes Par 4, bei dem man den Teeshot am besten etwas rechts anhält – das ist zwar weiter zum Grün, aber man hat den besseren Winkel. An Bahn 2 ist mehr Präzision und Länge erforderlich: Das 393 Meter lange Par 4 bietet rechts eine Ausgrenze, außerdem ist das Grün ein wenig nach rechts versetzt. Danach wartet mit schnellen 540 Metern ein mächtiges Par 5, dessen Grün leicht nach Links versetzt wurde. An Bahn 4, einem gut 350 Meter langen Par 4 Dogleg rechts, kommt ein weiteres Designelement deutlich ins Spiel: Wasser. Links und rechts des Fairways sowie auf der rechten Seite des Grüns verteidigt das feuchte Element die Spielbahn – ein Designmerkmal, dass auf diesem Platz häufig zum Einsatz kommt, aber dennoch einen Ballverlust mit sich nicht bringen muss. An Bahn 5, einem leicht nach rechts knickenden Par 4, wartet links erneut Wasser, rechts ist eine riesige Wastearea angesiedelt. Das erste Par 3 an Bahn 6 spielt sich relativ einfach, sofern man den Abschlag nicht nach Links und damit ins Wasser befördert. Das zweite Par 5 der Front Nine ist mit 465 Metern voraussichtlich mit dem zweiten Schlag erreichbar – sofern man vom Tee nicht einen der Fairwaybunker in der Drivelandezone erwischt hat oder der Ball an den kleinen, künstlichen Hügeln zum Liegen gekommen ist. Das Zweite, 144 Meter langes Par 3 erfordert je nach Teebox und Fahnenposition einen Schlag über Schilf und Wasser. Zudem ist das Grün leicht erhöht und WIRD durch einen kleinen Bach und eine Mauer von vorne verteidigt. Erreicht man das Grün vom Tee, steht einem Par nichts mehr im Wege. Bahn 9 ist das Signature Hole der Anlage. Das 353 Meter lange Par 4 bietet eine breite Drivelandezone. Der Schlag aufs Grün ist dann ein wenig wie die 17 bei TPC Sawgrass – nur, dass man nicht mehr aufteen darf…. Das Grün wird fast ringsum durch Wasser geschützt, auch drei Grünbunker erschweren das Spiel. 

Nur ein kurzer Weg verbindet die Front mit den Back Nine. Der Auftakt an Bahn 10 erinnert ein wenig an die erste Bahn, ist das Par 4 mit 319 Metern doch schnell gleich lang. Allerdings wird das Grün durch einen mächtigen Bunker zur Linken geschützt. Das Par 3 an Bahn 11 spielt sich schwerer als es aussieht, da das Grün leicht schräg angelegt ist und zu den Seiten hin abfällt. Das schöne Par 5 mit 465 Metern an Bahn 12 erfordert eine klare Spielstrategie: Longhitter can das Grün mit dem zweiten Schlag attackieren, allerdings erfordert der leichte S-förmige Bahnverlauf dann einen Annäherungsschlag, der weitgehend über die Bäume und Büsche zur rechten Seite gespielt wird. Einfacher ist es, den zweiten Schlag in der linken Hälfte des letzten Fairwayabschnitts zu spielen und dann von dort das Grün sicher anzuspielen und die Grünbunker links zu meiden. Das 397 Meter lange Par 4 an Bahn 13 erfordert neben der Länge auch Präzision. Ein Baum auf der linken Seite der Drivelandezone will vermieden werden, außerdem lauert links Wasser. Vor dem Grün wartet erneut das feuchte Element, und zwar quer zur Spielbahn, so dass die Strategie, das Grün mit dem selbst dritten Schlag anzuspielen, genaues Spiel erfordert. Beim following Par 4 ist das Wasser in der Nähe der Teeboxen eher ein Designelement, trotzdem verleitet es manchen Golfer dazu, seinen Teeshot nach rechts zu verziehen. Dort lauern auch zwei große Fairwaybunker. Auch an der 15 geht es vom Tee über Wasser, das jedoch kein echtes Hindernis darstellt. Schwieriger ist da schon, dass das Fairway durch drei mächtige Bunker in zwei Hälften geteilt wird – und der zweite Teil des Fairways nach rechts abgewinkelt ist. Hier kommt man am besten mit zwei Eisenschlägen ans Ziel. Bahn 16, ein Par 5 mit 487 Metern, sieht vom Tee enger aus als die Bahn tatsächlich ist. Man sollte den Abschlag jedoch eher etwas links anhalten, sonst landet der Ball gerne in den Hügeln rechts. Dort lauern auch zwei große Fairwaybunker. Auch an der 15 geht es vom Tee über Wasser, das jedoch kein echtes Hindernis darstellt. Schwieriger ist da schon, dass das Fairway durch drei mächtige Bunker in zwei Hälften geteilt wird – und der zweite Teil des Fairways nach rechts abgewinkelt ist. Hier kommt man am besten mit zwei Eisenschlägen ans Ziel. Bahn 16, ein Par 5 mit 487 Metern, sieht vom Tee enger aus als die Bahn tatsächlich ist. Man sollte den Abschlag jedoch eher etwas links anhalten, sonst landet der Ball gerne in den Hügeln rechts. Dort lauern auch zwei große Fairwaybunker. Bahn 17 ist das letzte Par 3. Trotzdem ist es nicht das leichteste: dichtes Schilf vor den Teeboxen erfordert, dass der Ball Carry Richtung Grün gespielt wird. Links und hinten schützen große, mit Eisenbahnschwellen versehene Bunker das Grün, rechts gibt es einen kleinen Absatz. Außerdem ist das Grün recht groß, so dass je nach Fahnenposition ein Zweiputt keine Selbstverständlichkeit ist. Den Abschluss bildet ein schönes, 342 Meter langes Par 4 Dogleg rechts. Die Drivelandezone öffnet sich deutlich stärker, als man es vom Abschlag erahnt. Am besten spielt man die rechte Fairwayhälfte an, dann hat man den besseren Winkel zum als Halbinsel ausgeformten Grün . 

 

Der Golfclub Oberalster bietet Golfgenuss vom Feinsten – und konzentriert sich auf das Wesentliche, nämlich gute Übungsanlagen und einen schönen, sehr gepflegten Platz. Auffällig sind die überall sehr kurzen Wege und die hohe Servicebereitschaft und Freundlichkeit . Dazu passt auch, dass Hunde auf der Anlage gern gesehene Begleiter sind. Die ebene Gestaltung der Anlage lädt dazu ein, den Platz zu Fuss zu absolvieren, ein Buggy ist nicht erforderlich (aber buchbar). Wie schwer sich der Platz spielt, hängt nicht zuletzt vom Wind ab: bei starkem Wind werden viele Bahnen zur spannenden Herausforderung, bei wenig Wind erwartet den Golfer eine Genussrunde.