Golfclub Herzogswalde – Herzogenwalder Links (Neuer Platz)

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Michael Althoff

Author: Der Mann hinter dem Bericht

Golfclub Herzogswalde - Herzogenwalder Links (Neuer Platz)

Sachsen bietet viele Sehenswürdigkeiten. Das Erzgebirge, die sächsische Schweiz und nicht zuletzt die weit über Deutschland hinaus berühmte Städte Dresden, Chemnitz und Meißen locken jährlich zahlreiche Besucher an. Entlang der Strecke von Eisenach bis Dresden haben sich in den letzten Jahren einige sehr schöne Golfanlagen angesiedelt. Dazu zählt auch der Golfclub Herzogswalde im beschaulichen Wilsdruff, rund 30 Autominuten westlich von Dresden und knapp eine Stunde nordöstlich von Chemnitz. Die Geschichte des Clubs hat seine Anfänge 1995, damals wurde der 9-Loch-Platz (heute Parkland oder Old Course genannt) eröffnet. In den Folgejahre versuchten sich mehrere Investoren leider glücklos an der weiteren Entwicklung, erst mit dem Siegener Investor Saal wendete sich das Blatt an. Seit seinem Einstieg 2015 hat sich die Anlage großartig entwickelt: der Old Course wurde um einen weiteren 9-Loch-Platz, den im Inland-Linksstil gehaltenen New Course aus der Feder von Christian Althaus, erweitert. Zudem wurde ein 9-Loch-Par 3-Platz, ebenfalls im Linksstil, als Little Links realisiert. Und das ultramoderne, sehr geschmackvoll eingerichtete Clubhaus samt Terrasse komplettiert die Anlage. Die unterschiedlichen Bauphasen, aber auch die offensichtlichen Investitionsbudgets sorgen bis heute dafür, dass man als Golfer die Anlage eher als drei Mal 9-Loch wahrnimmt, denn als klassische 18-Loch-Anlage plus Kurzplatz. Dies zeigt sich auch bei den Mitgliedschaften, denn neben einer 18-Loch-Mitgliedschaft kann man auch für Old und New Course sowie Little Links getrennte Mitgliedschaften erwerben. Rein architektonisch sticht der New Course mit seinen ausgeprägten Bunkern hervor, doch auch der Old Course hat seinen Reiz, vor allem für Einsteiger – sein Stil entspricht eher einem klassischen Ressort-Course. Alle drei Plätze sind sehr harmonisch in die leicht hügelige Landschaft integriert, auch Wasser kommt an allen drei Plätzen zusätzlich ins Spiel. 

Der Links Course wurde 2018 errichtet – er bietet fünf Abschläge pro Bahn und addiert sich zu einer Gesamtlänge von 2.424 Metern von rot sowie 2.925 Metern von den gelben Abschlägen. Zum Auftakt wartet ein mit maximal 283 Meter kurzes Par 4, das als leichtes Dogleg links bergauf verläuft. Rechts lauert das Aus, und schon an dieser Bahn lernt man – oft schneller, als einem lieb ist – das markante Bunkerdesign kennen. Longhitter können mit einem mittleren Eisen leicht über rechts abschlagen. Beim Schlag zur Fahne ist Längenkontrolle wichtig – bleibt der Ball zu kurz, lauert vorne rechts ein mächtiger Grünbunker. Im Vergleich zu den später folgenden Grüns ist dieser an Bahn 1 noch „zahm“ – trotzdem ist es wichtig, das Grün vor dem Putt genau zu studieren. Weiter geht es mit einem bis zu 136 Meter kurzen Par 3. Auch diese Bahn verläuft leicht bergauf, die Bahn vor dem Grün hängt deutlich nach rechts – man sollte also nicht zu kurz bleiben. Auch den steilen Bunker rechts vermeidet man besser, sonst benötigt man einen Bunkerschlag wie bei einem Potbunker. Das bis zu 378 Meter lange Par 4, Dogleg-Links, an der folgenden Bahn beginnt mit einem blinden Teeshot. Wer mindestens 214 Meter carry schafft – es geht erneut leicht bergauf – kann direkt auf den gut sichtbaren Markierungspfosten zielen, sonst sollte man leicht rechts der Bunkerkante halten. Auch beim Schlag zur Fahne geht es weiter bergauf, man sollte ruhig ein Eisen mehr nehmen. Allerdings ist das Grün erstmals bunkerfrei, was den Annäherungsschlag erleichtert. Das bis zu 394 Meter lange Par 4 an Bahn 4 ist die erste abwärts führende Bahn und spielt sich daher etwas kürzer. Auch hier beginnt das Spiel mit einem blinden Teeshot, ein Markierungspfosten weist den Weg. Wichtig ist es, nicht zu weit nach rechts zu zielen, denn dort lauert dichtes, hohes Rough. Idealerweise spielt man leicht über Links, denn kurz vor dem Grün bildet die Bahn noch ein kleines 90-Grad-Dogleg. Das Grün liegt deutlich erhöht, außerdem trennt ein Graben das Fairway – wer mit dem zweiten nicht aufs Grün spielen kann, sollte zumindest diesen Graben beachten. Die Vorderseite des Grüns wird außerdem durch zwei tiefe Bunker verteidigt. Dann wartet das erste Par 5 mit bis zu 473 Metern. Erneut beginnt das Spiel mit einem blinden Teeshot, das Gelände verläuft bergauf. Mit rund 220 Metern Carry schafft man es bis zum Hügel, danach wird das Gelände eben. Je nach Drivelänge kann man entweder über den Bunker links spielen oder den Ball leicht rechts halten. Der weitere Weg zur Fahne WIRD durch Bunker erschwert. Gut 100 Meter und erneut 60 Meter vor der Fahne warten Links und in der Bahnmitte mächtige Sandanhäufungen, man sollte daher einen Lay-up leicht über rechts anhalten. Nun hängt das Fairway fühlbar nach rechts. Richtung Grün wird es dann deutlich welliger, ein großer Bunker verteidigt die vordere Seite des quer verlaufenden Grüns excellent! Für das Par benötigt man hier eine gute Kombination aus Länge und Präzision. Bahn 6 ist zwar nur maximal 322 Meter lang, das Par 4 bietet jedoch ein 90 Grad Dogleg rechts und ist auch sonst mit zahlreichen Schwierigkeiten gespickt. Vom Design her erinnert diese Bahn ein wenig an Plätze in Südafrika und die Front Nine des Ocean Course von Kiawah Island in South Carolina, das liegt vor allem an der Kombination aus hohem Rough und den ausgedörrten Bäumen rechts – alleine optisch ein Genuss! Die hinteren Abschläge sind deutlich rechts an den Fairwayrand gesetzt, man bringt den Ball somit leicht diagonal ins Spiel – gut für Fade-Spieler, schwierig für Drawer. Wer über die notwendige Schlaglänge verfügt, sollte eher zum langen Eisen greifen. Den zweiten Schlag spielt man dann – über als Wasserhindernis gekennzeichnetes, tiefes Rough – bergauf. Dadurch kommen auch die beiden Grünbunker häufig ins Spiel. Wer dagegen erst mit dem dritten Schlag Richtung Fahne spielt, kann den zweiten Schlag in den Knick des Doglegs spielen und von dort ohne weitere Hindernisse zur Fahne chippen. Wichtig ist hier auch die Fahnenposition, denn das Grün umfasst nicht weniger als drei Ebenen. An Bahn 7 wartet das bis zu 202 Meter mächtige, zweites Par 3 der Runde. Zwar geht es leicht bergab, aber gerne Gegenwind verlängert die Bahn wiederum. Das Fairway ist in zwei Abschnitte geteilt: die linke Hälfte liegt leicht unterhalb, von hier hat man daher einen Bergauf-Schlag zur Fahne. Wer das Grün nicht vom Tee anspielen kann, muss sich daher je nach Schlaglänge entscheiden: Wer über rechts spielt, benötigt gut 100 Meter carry, um den dortigen Bunker zu überspielen. Links hat man von den hinteren Abschlägen knapp 160 Meter bis zum Grünbunker auf der rechten Seite. Liegt man auf der rechten Seite des Bunkers, versperrt eine hohe Graswelle den Weg Richtung Grün. Das Par 5 an Bahn 8 ist mit bis zu 554 Metern die längste Bahn des New Courses. Zwar geht es leicht bergab, dennoch dürfte das Grün für die meisten Spieler erst mit dem dritten Schlag erreichbar sein. Trotz abfallendem Gelände kann man vom Tee die Fahne nur erahnen. Am besten orientiert man sich an den gut sichtbaren Fairwaybunkern links. Je nach Schlagweite kann man diese als Longhitter entweder überspielen – oder man legt den Teeshot rechts ab, denn im Bereich der Bunker setzt ein Dogleg links ein. Gerät der Ball zu weit nach rechts, droht dort das Aus. Beim zweiten Schlag kommt rechts außerdem ein Wasserhindernis ins Spiel, das Fairway hängt nun deutlich nach rechts. Rund 100 Meter vor dem Grün kommen dann erneut mächtiger Bunker ins Spiel. Steckt die Fahne Mitte Grün, muss man oft über den kleinen Bunker direkt mittig der vorderen Grünkante spielen. Mit dem nur maximal 317 Meter kurzen Par 4 geht es leicht bergab zurück Richtung Clubhaus. Der Zugang zum Grün wird durch Wasser beiderseits immer schmaler. Hält man den Teeshot zu weit rechts an, lauert ein großer Bunker – bleibt man zu weit links, kommt bei Longhittern das Wasser ins Spiel, außerdem ist je nach Fahnenposition der Schlag zur Fahne über Wasser auszuführen. Kurz vor dem Grün steigt die Bahn wieder an, das Fairway hängt weiterhin nach links Richtung Wasser. Daher sollte man die Fahne eher über die rechte Seite anspielen. 

 

Der Links Course erfordert ein konzentriertes Spiel und eine klare Spielstrategie. Vor allem die zahlreichen Bunker können den Score empfindlich beeinflussen. Daher sind hier neben geraden Drives vor allem präzise Eisen und Wedges gefragt – wer diese Art des Golfsports liebt, findet eine der schönsten Herausforderungen in ganz Deutschland vor!