Author: Der Mann hinter dem Bericht
Östlich von Freiburg, im Hochschwarzwald nahe Titisee-Neustadt, befindet sich der Golfclub Hochschwarzwald. Vor allem im Sommer ist – nicht zuletzt aufgrund der Höhenlage – das Klima oft angenehmer als im Tal. Zudem bietet die Golfanlage 18 abwechslungsreiche Bahnen, bei denen viele Schläge wohlüberlegt sein wollen – reines Hit & Hope wird eher oft zur Enttäuschung führen. Die Anlage wurde in zwei Abschnitten realisiert: die ersten neun Bahnen verlaufen in einer weiten Schleife vom Clubhaus hinaus in die Berge und Wälder des Hochschwarzwalds. Mit Par 37 und 2.975 Metern von gelb bzw. 2.596 Metern weist der Platz eine faire Länge aus. In einer zweiten Phase wurden dann – quasi innerhalb der ursprünglichen, weitläufigen Schleife – die Bahnen 10-18 ergänzt. Sie spielen sich insgesamt als Par 31 und kommen auf eine Gesamtlänge von 1. 777 Meter (gelb) bzw. 1.556 Meter (rot). Der Gesamtplatz präsentiert sich somit als Par 68, wobei die Back Nine mit 5 Par 3 und 4 Par 4 deutlich kürzere Wege und insgesamt ein deutlich schnelleres Spieltempo ermöglichen. Einziger kleiner Nachteil des Platzkonzeptes: vor allem die Back Nine liegen teils recht eng beieinander, so dass man mit dem einen oder anderen Fore!-Ruf rechnen sollte.
Wie bereits im Sommer 2018 hat die Trockenheit in 2019 bei einigen Anlagen dazu geführt, dass einige Plätze unter wenig Wasser litten. Auch der GC Hochschwarzwald war hiervon erneut betroffen. Trotzdem hat das Spielvergnügen darunter nicht gelitten, die Grüns waren zum Zeitpunkt unseres Besuchs (August 2019) in sehr gutem Zustand und die Fairways waren ebenfalls gut spielbar – nur eben nicht immer grün. Der dichte Baumbestand entlang der Anlage sorgt außerdem dafür, dass das Golferauge nicht auf üppiges Grün verzichten muss. Nicht gelitten unter der Trockenheit hat übrigens das teils sehr dichte und üppige Rough – man sollte daher, da einige Spielbahnen auch recht eng gestaltet sind, ausreichende Bälle mit auf die Runde nehmen. Vor allem für die Front Nine sollte man außerdem die Nutzung eines Buggys in Betracht ziehen,
Zum Auftakt wartet ein 279 Meter langes Par 4. Der Abschlag liegt nahe der Hauptstraße, schützt jedoch ein hohes Netz die Autofahrer vor so manchem Haken. Das Fairway verläuft bergauf und als starkes Dogleg rechts – aufgrund der hohen Bäume neben dem Abschlag sollte man dennoch eher vorlegen und nicht direkt das Grün angreifen – es sei denn, man beherrscht den Fade perfekt. Bahn 2 bietet das erste Par 3 – und es geht weiter bergauf. Daher sollte man ruhig einen Schläger mehr nehmen, die Bahn ist offiziell mit 121 Metern von gelb vermessen. Das als Plateau ausgeführte Grün ist schmal, man sollte daher am besten die Grünmitte anspielen. Nun folgt ein weiteres, bis zu 314 Meter langes Par 4. Vom Tee aus sieht man jedoch: nicht viel, denn die Bahn bietet einen blinden Abschlag. Trotzdem sollte man ruhig zum Driver greifen und den gut sichtbaren Markierungspfahl anvisieren. Beim Annäherungsschlag sollte man vor allem den Grünbunker rechts aus dem Spiel nehmen. Weiter geht es mit einem maximal 319 Meter langen Par 4, 90 Grad-Dogleg Links. Hier ist am Tee eine Entscheidung erforderlich: Entweder legt man mit langen Eisen oder kleinen Holz den Ball in den Knick, oder man versucht aggressiv über Links abzukürzen und direkt Richtung einem Grün zu spielen. Ab dem Knick verläuft die Bahn zudem stark abwärts, so dass jeder Ball, der die zweite Fairwayhälfte trifft, tendenziell weitere Meter durch die Hanglage gewinnen wird. Beim Annäherungsschlag sollte man nicht zu aggressiv sein, da der Ball auf dem Grün sehr weit rollt. Nun folgt das erste Par 5 an Bahn 5 mit bis zu 455 Metern. Der gelbe Abschlag ist schnell zwischen den Büschen versteckt. Ein Baum direkt vor dem Abschlag sowie ein paar Strommasten verleiten instinktiv dazu, den Ball eher nach rechts anzuhalten. Dort lauert jedoch ein Biotop – man sollte daher den Abschlag entweder sicher über das Biotop spielen können oder besser vorlegen. Die linke Seite ist außerdem Out of Bounds. Das Grün dieser leicht bergauf verlaufenden Bahn wird zu beiden Seiten außerdem durch einen großen Bunker verteidigt. Weiter geht es zur nächsten Bahn, einem bis zu 336 Meter langen Par 4, das als 90 Grad-Dogleg rechts ausgeführt WIRD. Links läuft die Bundesstraße, außerdem hat man einen tollen Ausblick auf die Skischanzen von Hinterzarten. Trotz Dogleg sollte man den Teeshot nicht zu weit nach rechts halten, dort lauert dichter Wald. Beim Schlag ins Grün ist eine gute Längenkontrolle wichtig, damit der Ball nicht in einem der großen Bunker landet. Das bis zu 470 Meter lange Par 5 an Bahn 7 verläuft S-förmig Richtung Grün. Vom Tee darf man ruhig zum Driver greifen und sollte den Ball eher rechts halten, da links die Ausgrenze droht und das Fairway außerdem nach links hängt. Ob man das Grün mit dem zweiten Schlag angreifen möchte, ist Geschmackssache – das Rough rechts ist sehr dicht, hier findet man seinen Ball nur selten wieder. Das Grün liegt unterhalb des Abschlags und wird vorne durch einen kleinen Bach geschützt. Weiter geht es mit dem dritten und längsten Par 5 der gesamten Anlage, das 528 Meter von gelb und immerhin 450 Meter von rot misst. Im hinteren Teil der Bahn dreht das Fairway nach rechts, außerdem unterteilen Bäume und Gräben das Fairway in mehreren Teilen. Am besten versucht man, die beiden ersten Schläge jeweils auf die Fairway-Inseln zu legen und dabei möglichst mittig zu bleiben, denn zu beiden Seiten lauert dichtes Rough und Links außerdem die Ausgrenze. Vom Grün hat man jedoch einen tollen Ausblick auf die umliegenden Berge. Weiter geht es zum letzten Par 3 der Front Nine, das bis zu 153 Meter misst. Das Grün liegt tiefer, man kann auch rund einen Schläger weniger nehmen. Zudem ist es wie eine Terrasse in die Landschaft integriert, es spielt sich quasi wie ein Inselgrün ohne Wasser. Man kann auch rund einen Schläger weniger nehmen.
Vorbei am Clubhaus geht es nun auf die zweite Neun, den kürzeren Teil der Runde. Er eignet sich auch perfekt für eine kurze und entspannte Runde. Zum Auftakt wartet ein bis zu 132 Meter langes Par 3, das leicht bergauf verläuft. Rechts des Grüns lauert ein Wasserhindernis, man sollte daher den Ball eher Mitte Grün oder Links anhalten. Das Wasserhindernis kommt auch an Bahn 11, einem kurzen Par 4, ins Spiel. Vom Tee geht es über den von der bisherigen Bahn bekannten kleinen See geradeaus, bevor man dann das leicht nach rechts versetzte Grün bergauf anspielt. Der Annäherungsschlag sollte nicht zu weit nach rechts gehen, da dort ein Bunker lauert und das Grün steilt abfällt. Bergauf ist auch das Motto an Bahn 12. Offiziell ist die Bahn mit 97 und 118 Metern vermessen, man sollte jedoch eher ein Eisen mehr nehmen. Das Grün liegt erhöht, vorne wird es durch einen kleinen Teich und eine mächtige Steinmauer verteidigt. Zudem verläuft das Grün quer zur Spielbahn und bietet wenig entsprechend Tiefe – hier ist Längenkontrolle vom Tee besonders wichtig. Vom verstärkten Abschlag geht es nun bergab Richtung Clubhaus. Das bis zu 334 Meter lange Par 4 ist ein kleines Dogleg links. Vom Tee kann man entweder mit dem Holz 3 oder Driver vorlegen, Longhitter sollte das Gefälle und den Teich rechts des Grüns beachten. Passt der Teeshot, ist meist nur noch ein Wedge ins Grün erforderlich und das Par eine tolle Belohnung. Bahn 14 ist die leichteste Spielbahn und ein kurzes Par 3 mit maximal 112 Metern, das Grün liegt nur leicht erhöht. Dann folgt ein maximal 260 Meter kurzes Par 4, das leicht bergauf verläuft. Am besten wählt man hier zwei Eisen bis zum Grün und nimmt somit den mächtigen, quer verlaufenden Fairwaybunker aus dem Spiel und meidet die Ausgrenze links. Bahn 16 wartet mit dem kürzesten, bis zu 93 Meter kurzen Par 3 der gesamten Anlage auf. Da das Grün deutlich erhöht liegt, sollte man jedoch ruhig einen Schläger mehr vom Tee nehmen. Dann folgt das letzte Par 4, 292 Meter lang bergab und vom Tee bis zum Grün bergab. Wer mag, kann seinen Teeshot links über die Bäume spielen und so weiter abkürzen. Das wenig ondulierte Grün bietet erneut eine tolle Chance aufs Par. Zum Abschlag wartet erneut ein bis zu 148 Meter langes Par 3 – das Grün liegt unterhalb des Abschlags, an schönen Tagen hat man außerdem zahlreiche Zuschauer von der Links des Grüns liegenden Clubhausterrasse. Um die Bahn nicht zu einfach zu gestalten, grenzt links der große Teich ans Grün. Trotzdem: wenn der Teeshot das Grün erreicht, sollten zwei Putts für einen gelungen Abschluss auf einer abwechslungsreichen Golfanlage mit immer wieder beeindruckenden Aussichten sorgen.