Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Schon auf der Scorekarte des Clubs entdeckt man eine Windmühle. Wer mit der Landschaft Hollands vertraut ist, sollte nun die richtige Assoziationskette beginnen: Windmühle bedeutet Wind und Wasser – und beides trifft man auf dieser wunderschönen 9-Loch-Anlage meist reichlich! Der Platz bietet sagenhafte 6 Teeboxen pro Bahn und spielt sich demzufolge über eine Länge zwischen 1.708 und 2.870 Meter – aber, wie schon gesagt: der örtliche Wind sorgt an vielen Bahnen dafür, dass sich diese deutlich kürzer oder länger als angegeben spielen. Inzwischen gibt es an den Bahnen auch zusätzliche Abschläge für eine zweite Runde, bei der sich die Bahnlänge entsprechend ändert.
Schon der Weg zum ersten Abschlag ist „typisch Niederlande“, man überquert einen kleinen Wasserlauf über eine der typisch holländischen kleinen Brücken. Die erste Bahn ist ein kleines Dogleg rechts als Par 4 mit bis zu 395 Metern – gerade bei Gegenwind ein spannender Auftakt! Den Teeshot sollte man nicht zu weit nach links anhalten, denn dort lauert – wie bei sehr vielen Bahnen – Wasser. Auch bei einem möglichen Lay-up ist die rechte Seite die bessere Wahl, denn links lauern Bunker – während das Grün nur rechts mit einem Bunker versehen wurde. Bahn 2 ist ein nur maximal 117 Meter kurzes Par 3, dessen Grün jedoch nahezu vollständig von Wasser umgeben ist. Landet der Teeshot im Grünbunker rechts, erwartet einen daher ein Bunkerschlag Richtung Wasser – egal, wo die Fahne steht. Von der rechten Grünseite hat man einen schönen Blick in Richtung einer Windmühle, ein tolles Fotomotiv! Das erste Par 5 spielt sich bis zu 463 Meter und verläuft bis fast zum Grün gerade. In der zweiten Bahnhälfte kommt links Wasser ins Spiel und begleitet die Golfer bis hinter das Grün. Kurz vor dem Grün dreht die Bahn zudem – wie bei einem Dogleg – nach links. Das Grün wird nicht nur rechts durch Wasser begrenzt, sondern von mehreren Bunkern fast komplett eingerahmt – hier ist ein hoher Schlag zur Fahne gefragt. Bahn 4 ist wieder ein Par 3 mit bis zu 145 Metern Länge. Vom Tee geht es erneut in Richtung einer kleinen Grüninsel, die dieses Mal jedoch deutlich mehr von Land zwischen Grün und Wasser umgeben ist. Nun dreht die Spielrichtung in die Gegenrichtung der ersten Bahn – hatte man dort Rückenwind, herrscht jetzt Gegenwind und umgekehrt. Das bis zu 472 Meter lange Par 4 ist ein leichtes Dogleg rechts. In der Drivelandezone wird das Fairway zudem beiderseits durch Wasser begrenzt – hier ist Richtung wichtiger als Länge! Auch zwischen Lay-up und Grün kommt wieder beiderseits Wasser ins Spiel, zudem sollte man auf den großen Grünbunker links achten. Bahn 6 ist nicht nur ein bis zu 340 Meter langes 90 Grad-Dogleg links, sondern bietet über die gesamte Bahn links einen See. Entweder legt man mit einem mittleren oder langen Eisen gerade vor und lässt sich dann ab dem Knick einen längeren zweiten Schlag, oder man spielt vom Abschlag über Wasser in Richtung des dann quer verlaufenden zweiten Teils der Bahn. Zudem befinden sich auf beiden Grünseiten Bunker und das Grün hängt deutlich von links hinten nach rechts vorne – also Richtung Wasser. Ein wunderbares Fotomotiv mit Grün und der dahinter liegenden Mühle entschädigt aber für die Strapazen dieser Bahn… Bahn 7 ist zwar nur ein bis zu 161 Meter langes Par 3, aber Wind und ein von Wasser eingerahmtes Grün sorgen meist für eine spannende Kombination. Um den Grünbunker rechts zu meiden, sollte man eher über Links spielen. Vom hinteren Abschlag des maximal 300 Meter langen Par 4s an Bahn 7, einem sanften Dogleg rechts, hat man das Gefühl, man schlage aus dem Wasser ab. Die Teebox ist weit nach rechts direkt an das Wasser gesetzt, das die Bahn bis kurz vor dem Grün begleitet. Daher sollte man eher links anhalten – aber eher defensiv, denn rund 100 Meter vor dem Grün kommt auch links Wasser ins Spiel. Geht der Abschlag weit nach links, muss man daher auf dem Weg zur Fahne nochmals über Wasser spielen. Das Grün hängt deutlich nach vorne, daher sollte man den Ball bei einer vorderen Fahnenposition eher hinter die Fahne spielen. Zum Abschluss wartet nochmals ein nahezu 90 Grad-Dogleg, ein bis zu 379 Meter langes Par 4. Ein Hügel links in der Drivelandezone sorgt dafür, dass manche Bälle noch an eine ganz andere Position rollen als gedacht. Das leicht erhöhte Grün sollte man eher über rechts anspielen, da links ein Bunker mit hochgezogener Kante lauert. Zwei Grünebenen sorgen dafür, dass man bis zum letzten Putt konzentriert bleiben sollte.
Der Golfclub Kagerzoom ist ein wunderschöner 9-Loch-Platz und damit ideal, wenn man keine Zeit für eine 18-Loch-Runde hat. Dennoch ist der Platz sehr anspruchsvoll, vor allem bei Wind. Der Service ist ausgezeichnet, auch die Freundlichkeit an Rezeption und Pro-Shop haben uns sehr gut gefallen (die Gastronomie haben wir aus Zeitgründen leider nicht besucht). Der Club arbeitet permanent an einer Optimierung, was auch weitere Baumaßnahmen an Grüns und Fairways einschließen wird – damit wird der Platz in Zukunft sicherlich noch attraktiver!