Golfclub Miltenberg-Erftal, Erftal Course

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Golfclub Miltenberg-Erftal, Erftal Course

Der Erftal Course ist der „große“ Platz des Golfclubs Miltenberg-Erftal. Bei drei gerateten Abschlägen pro Bahn addiert sich die Gesamtlänge bei Par 71 (von blau ist der Platz als Par 70 definiert, da hier die Schlussbahn als Par 4 gespielt wird) mit einer Gesamtlänge zwischen 4.926 und 5.705 Metern.

 

Los geht es mit einem bis zu 370 Meter langen Par 4, das leicht bergab Richtung Grün verläuft. Je nach Drivelänge gilt es, den quer verlaufenden Wassergraben auf dem Fairway zu beachten. Das Grün ist leicht nach rechts versetzt, rechts neben dem Grün lauert ein kleiner Teich auf unpräzise gespielte Bälle. Noch weiter rechts lauert zudem die Ausgrenze über nahezu die gesamte Bahnlänge. Bahn 2 liegt im rechten Winkel zum ersten Grün. Das bis zu 350 Meter lange Par 4 verläuft zwar gerade, dafür hängt das Fairway sehr deutlich nach rechts. Wie an der vorherigen Bahn quert ein kleiner Wasserlauf das Fairway, zudem kommen rechts Fairwaybunker ins Spiel. Da das Grün nach rechts geneigt ist, sollte man die Fahne eher über links anspielen. Dort lauert jedoch vor dem Grün ein Bunker. Bahn 3, ein Par 5 mit bis zu 442 Metern, verläuft in entgegen gesetzter Richtung. Das bedeutet auch, dass der Wasserlauf das Fairway erneut teilt. Vom Tee sollte man zudem auf das dichte Rough und den hohen Baum am rechten Fairwayrand achten. Im zweiten Teil dreht die Bahn ganz leicht nach rechts, das Fairway hängt jedoch nach links. Gefühlt spielt man daher die Annäherung oft gegen die Ausrichtung des Platzes. Umso mehr sollte man auf das kleine Wasserhindernis links vor dem Grün und insbesondere die zahlreichen Bunker rund ums Grün achten, das zudem nach vorne links abfällt. Dann folgt das erste, bis zu 136 Meter lange Par 3. Man sollte jedoch mindestens einen Schläger mehr nehmen, denn vom Tee bis zur Fahne geht es kontinuierlich bergauf. Wichtig ist es, nicht zu weit nach links zu spielen, denn dort lauert ein mächtiger Grünbunker. Bahn 5 bringt ein bis zu 357 Meter langes Par 4, ein Dogleg rechts. Vom Abschlag geht es zunächst bergauf, erneut kreuzt Wasser das Fairway. Spannend wird es vor allem im zweiten Teil: das erhöhte Grün umfasst zwei Ebenen und hängt deutlich nach vorne, zudem fällt das Gelände rund ums Grün ab. Das Wasserhindernis rechts des Grüns ist meist vom Stand der Annäherung nicht zu erkennen, man sollte aber in jedem Fall eher leicht links anhalten. Bahn 6 bietet das zweite Par 3, das ebenfalls deutlich bergauf verläuft und sich somit länger als die angegebenen, maximal 141 Meter spielt. Links hinter dem Grün lauert Wasser, vorne rechts begrenzt ein Bunker das Grün. Rechts hinter dem Grün liegt ein dicht bewachsenes Wasserhindernis, dahinter folgt ebenfalls ein Bunker samt Grüninsel. Hier sollte man sich eher mittig halten und vor allem darauf setzen, weder zu lang noch zu kurz zu spielen. Nun folgen drei Par 4: das erste spielt sich maximal 321 Meter, ist für uns aber die schönste und in jedem Fall einer der schwierigeren Bahnen der Runde. Vom Tee gut erkennbar: das Fairway fällt deutlich nach rechts ab. Weniger gut erkennbar: am Ende der Drivelandezone begrenzt rechts ein kleiner Teich das Fairway. Daher sollte man links, direkt unterhalb des Fairwaybunkers auf der linken Seite anhalten. Auch die Annäherung erfordert einen präzisen Schlag. Oft man man nun bergauf spielen. Außerdem begrenzen hohe Bäume in Kombination mit einer als Wasser gekennzeichneten Kieselstein-Zone die linke Seite vor dem Grün. Man sollte dennoch über links zur Fahne spielen – der kleine Hang neben dem Grün lässt zu weit nach links gespielte Bälle oft Richtung Fahne rollen. Das ist in jedem Fall besser als das Grün rechts zu verfehlen, denn neben dem Grün fällt das Gelände steil ab. Die Folgebahn misst maximal 347 Meter, das Fairway fällt gut sichtbar nach links ab. Daher sollte man auf den rechten Fairwayrand zielen und so, wenn der Ball nicht extrem nach links rollt, die gut sichtbaren Fairwaybunker auf der linken Seite aus dem Spiel nehmen. Zwar dreht die Bahn danach ganz leicht nach links, allerdings sollte man das Grün eher über die rechte Seite anspielen, da das Gelände weiterhin nach links hängt und auch das Grün zu dieser Seite geneigt ist. Die letzte Bahn der ersten Hälfte spielt sich über bis zu 330 Meter und ist ein 90-Grad-Dogleg rechts. Da rechts zugleich Aus ist, sollte man nur über diese Seite abkürzen, wenn man seine Schlaglänge und den Platz genau kennt. Ansonsten gilt es, den Teeshot im Knick zu platzieren. Nach dem Knick hängt die Bahn leicht nach links. Auf dem Weg zur Fahne muss ein trockenes Wasserhindernis von links kommend überwunden werden, links lauert auch ein Grünbunker. Das Grün selbst fällt von rechts hinten nach links vorne ab. Auf dem Weg zum Grün sollte man einen Blick auf den überdimensionalen Moskito werfen, der hier als Metallskulptur seinen Platz gefunden hat – für Mücken dieser Größe hilft wohl nur Antibrumm Extra Super Forte…

Die Back Nine starten links des neunten Grüns mit einem bis zu 250 Meter kurzen Par 4, das als Dogleg links deutlich bergauf führt. Hohe Bäume links machen es nahezu unmöglich, das Grün mit dem Driver direkt anzuspielen. Zudem hängt das Fairway nach rechts, man sollte daher mit einem mittleren Eisen beginnen und den Ball möglichst nahe an die linke Bahnseite heranspielen. Das nochmals erhöhte Grün hängt gut sichtbar nach rechts und wird beiderseits durch Bunker eingerahmt. Das maximal 130 Meter lange Par 3 an Bahn 11 verläuft ebenerdig, allerdings muss man eine kleine Straße überspielen. Links vor dem Grün lauert Wasser, ansonsten bietet diese Bahn eine sehr gute Scoringmöglichkeit. Deutlich schwieriger wird es an der nächsten Bahn, einem bis zu 447 Meter langen Par 5 als 90-Grad-Dogleg rechts. Vom Tee geht es deutlich bergauf, rechts droht das Aus. Am besten zielt man auf den gut sichtbaren Bunker am Ende des ersten Bahnteils. Dann dreht die Spielrichtung nach rechts zum mit einer False Front ausgestatteten Grün, das zudem rechts von einem Bunker geschützt wird. Bahn 13 ist ein nur bis zu 269 Meter kurzes Par 4, zudem liegt das Grün deutlich unterhalb der Abschläge. Longhitter können versuchen, das Grün vom Tee zu erreichen, allerdings fällt das Gelände links neben dem Grün in Richtung dichter Büsche ab, rechts lauert ein Bunker – und auch das Grün ist stark onduliert, so dass man seinen Ball möglichst schnell zum Halten bekommen sollte. Daher ist es eine Überlegung wert, hier defensiv zu spielen und lieber mit einem Wedge die Fahne anzuspielen. Bahn 14 ist mit bis zu 301 Meter etwas länger, verläuft zudem bergauf und ist ein Dogleg rechts. Hier sollte man den Ball mit einem kleinen Holz über die rechte Seite ins Spiel bringen, so sinkt die Gefahr, beim Schlag ins Grün die Bunker links zu erwischen. Da das Grün nach vorne abfällt, sollte man nicht zu kurz spielen. Auch Bahn 15 ist ein Par 4, diese Mal als Dogleg rechts mit bis zu 365 Metern. Vom Tee geht es über ein kleines, dicht bewachsenes Wasserhindernis bergauf. Am besten zielt man zwischen die hohen Büsche auf der rechten Seite und den Fairwaybunker links. Auch Richtung Fahne geht es weiter bergan, links wird das Grün durch einen Bunker geschützt, rechts begrenzen kleine Hügel das Grün und sind meist die sicherere Anspielseite. Nun ist man am äußersten Rand der Anlage angekommen, es folgt die längste Bahn der Runde, ein Par 5 mit bis zu 503 Metern. Allerdings geht es Richtung Fahne bergab, so dass man vom Höhenunterschied profitiert. Da die Bahn zudem im zweiten Teil nach links dreht, sollte man vom Tee nicht zu weit nach rechts spielen. Dort lauert auch eine großer Fairwaybunker. Den Lay-up sollte man mitte-rechts anhalten, die Fahne kann man über die rechte Seite sicherer anspielen, da links neben dem Grün ein Wasserhindernis lauert. Zwar liegt rechts vor dem Grün ein Bunker und das Gelände rechts neben dem Grün fällt deutlich ab, dennoch vermeidet man auf dieser Seite den Strafschlag gegenüber einem Wassertreffer links. Der längsten Bahn insgesamt folgt an der 17 das längste Par 3. Stolze 214 Meter Maximallänge gilt es zu überwinden, da hilft es nur wenig, dass das Grün leicht unterhalb des Abschlags liegt. Man sollte allerdings auch nicht zu lang sein und über das Grün hinausspielen, denn dahinter fällt das Gelände ab. Beide Grünseiten werden zudem durch Bunker gesäumt. Wem die Länge für einen einzigen Schlag zu groß ist, kann auch mit zwei präzisen Eisenschlägen die Fahne anspielen und hat bei einem guten Putt noch die Chance aufs Par, zwei Putts bedeuten das hier gerne genommene Bogey. Die letzte Bahn ist ein bis zu 432 Meter langes Par 5 (nur von blau spielt es sich als Par 4), das im letzten Teil leicht nach rechts dreht. Vom Tee lauert rechts das Aus, am besten hält man den Abschlag links des Fairwaybunkers auf der rechten Seite an. Wer den Lay-up wählt, muss sich dann entscheiden: entweder spielt man gerade Richtung Fahne weiter (und muss dabei über oder durch eine Senke spielen), oder man spielt den Ableger nach links neben die dort sichtbare, breite Hecke und hat einen direkten Zugang Richtung Grün. Vor dem Grün quert zudem ein letzter Wasserlauf die Bahn. Das große Grün fällt deutlich nach vorne ab – wer Bergauf-Putts bevorzugt, sollte daher die Annäherung unterhalb der Fahne aufkommen lassen.

Keine Frage: der Erftal Course ist der sportlich anspruchsvollere Platz des Golfclubs Miltenberg-Erftal. Das abwechslungsreiche Design, die insgesamt sehr fairen Bahnlängen und der Pflegezustand haben uns ausgezeichnet gefallen. Hier trifft man auch auf Grüns in der bekannten Größe. Der Service an der Rezeption ist sehr zuvorkommend und hilfsbereit, wer die vielen Höhenunterschiede scheut, sollte für die Runde einen Buggy mieten. Nach der Runde sollte man unbedingt noch das Restaurant Bella Vita genießen, das exzellente italienische Küche bietet (Pasta und Pizza sind großartig, auch die Grappa-Auswahl hat uns überzeugt) und auch beim Service überzeugt. Bei schönem Wetter genießt man dieses 19. Loch (hier müsste es an sich 37. Loch heißen…) am besten auf der Sonnenterrasse mit Blick auf Odenwald und Richtung Spessart.