Golfclub Schloss Kressbach

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Michael Althoff

Author: Der Mann hinter dem Bericht

Hochplateau-Runde nahe Tübingen

Der Golfclub Schloss Kressbach zählt zu den noch jüngeren Golfanlagen Deutschlands. Die Gründung erfolgte im Jahr 2008, im gleichen Jahr wurde der öffentliche Golfplatz „Kleiner Schlossplatz“ mit bis zu 2.156 Meter Länge in Betrieb genommen. Danach wurde der 18-Loch-Meisterschaftsplatz „Schloss Kressbach“ gebaut und schließlich 2013 mit allen Bahnen in Betrieb genommen. Das moderne und schöne Clubhaus kam 2016 hinzu. Die Lage auf einem Hochplateau vor den Toren der Stadt Tübingen vor allem bei Sonne traumhafte Runden, außerdem bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf das bergige Umland – schnell wähnt man sich im Allgäu oder Alpenvorland. Der Schloss Kressbach-Platz bietet pro Bahn bis zu 4 Teeboxen, von den schwarzen, hinteren Abschlägen beträgt die Länge des Par 72-Platzes stattliche 6.691 Meter; die meisten Golfer spielen jedoch von gelb und rot, hier beträgt die Länge dennoch 6.108 bzw. 5.424 Meter – daher beziehen sich die Längenangaben bei diesem Platzbericht auf die gelben Abschläge. Hunde sind auf der gesamten Golfanlage angeleint erlaubt. Obwohl noch recht jung, ist der Meisterschaftsplatz nicht als doppelte 9-Loch-Runde realisiert worden, sondern als klassisches Out-In-Design. Wer nur eine 9-Loch-Runde spielen möchte, wählt daher die Kombination der Bahnen 1 bis 5 sowie 15 bis 18.

 

Die Front Nine beginnen mit einem bis zu 299 Meter kurzen Par 4, das zudem leicht bergab verläuft. Das Fairway zieht sich leicht S-förmig, man sollte daher seinen Teeshot eher leicht rechts halten. Die rechte Seite des auch zu dieser Seite hängenden Grüns wird gleich durch mehrere Bunker geschützt – eine sehr faire Auftaktbahn. Weiter geht es mit einem bis zu 475 Meter langen Par 5. Beiderseits droht das Aus, der Teeshot wird blind ausgeführt. Das Fairway hängt leicht nach Links. Vom Abschlag verfolgt man daher am besten leicht links des gut sichtbaren Fairwaybunkers rechts. Richtung Grün geht es dann sanft bergauf, erneut wird das Grün gleich durch mehrere Bunker verteidigt. Das folgende, maximal 332 Meter kurze Par 4 ist ein leichtes Dogleg rechts. Longhitter sollten daher auf die zahlreichen Fairwaybunker rechts achten und eher zum kleinen Holz oder langen Eisen vom Tee greifen. Das Grün hängt nach Links, ist beim Schlag zur Fahne Präzision erneut gefragt, sonst lauern Bunker zu allen Seiten. Das bis zu 375 Meter lange Par 4 an Bahn 4 verläuft zunächst gerade, das Grün ist ganz leicht nach links versetzt. Den Teeshot sollte man eher rechts halten, denn in der Drivelandezone lauert links ein Wasserhindernis. Außerdem markiert die linke Seite die Ausgrenze. Die linke Seite neben dem Grün fällt deutlich ab, bleibt man über rechts zu kurz, droht ein Bunker. Dann geht es zum ersten, bis zu 172 Meter langen Par 3. Das langgezogene und leichte Grün wird beiderseits durch teilweise mächtigen Bunker verteidigt, durch seine Länge sollte man die genaue Fahnenposition beachten, da sich this auf die Schlägerwahl auswirkt. Nun geht es in Richtung des zweiten Teils des Platzes – denn der direkte Rückweg zu den Bahnen 1-5 ist den Schlussbahnen 15-18 vorbehalten. Das bis zu 530 Meter lange Par 5 und Bahn 6 ist nicht nur ein leichtes Doppel-Dogleg, sondern auch eine klassische Risk and Reward-Bahn. Vom Tee geht es zunächst leicht bergab, bei 200 Meter (von gelb) quert ein Bach die Bahn. Zudem lauert beiderseits das Aus. Longhitter können hier vom Tee über Links und das Biotop abkürzen. Im Bereich des Lay-ups dreht die Bahn dann erneut, of this Mal nach rechts. Die Bahn hängt emotional nach links, man sollte sich daher entscheiden, wie weit man den Lay-up nach rechts halten will, denn dort lauern auch zwei Bunker. Das Grün ist als Plateau ausgeführt und hängt leicht nach rechts. Die linke und hintere Seite fiel deutlich in Richtung des kleinen Teichs um das Grün herum ab, man sollte daher die Fahne eher über rechts anspielen. Auch an Bahn 7, einem bis zu 348 Meter langen Par 4, Dogleg rechts, ist Wasser vorhanden, allerdings sollte es beim Teeshot nicht ins Spiel kommen. Zudem steigt das Fairway leicht Richtung Fahne an. Vom Tee muss man seine Schlaglänge beachten: spielt man lang und bleibt zu weit rechts, lauern die Fairwaybunker. Zielt man jedoch zu weit nach links, kommt erneut das Aus ins Spiel – das auch sterben rechte Bahnseite begrenzt. Wählt man vom Tee jedoch die defensive Variante und wählt einen Schläger, der nicht bis zu den Fairwaybunkern reicht, bleibt ein langer zweiter Schlag ins Grün. Das erhöhte Grün WIRD hinten und links durch Hügel eingerahmt, Außerdem fällt es vorne beiderseits in Richtung großer Bunker ab – daher ist hier auch beim Schlag zur Fahne Präzision erforderlich. Bahn 8 bringt das zweite Par 3 der Front Nine, dieses Mal bis zu 138 Meter kurz. Über einen kleinen, quer verlaufenden Wassergraben geht es etwas bergauf, das Grün ist quasi ein Dogleg links und bietet viele Fahnenpositionen. Am einfachsten spielt man hier über rechts und nimmt so den Bunker links aus dem Spiel. Zum Abschluss der Front Nine wartet ein Dogleg links, das mit bis zu 336 Meter nicht allzu lange ist, obwohl es leicht bergauf geht. Da das Dogleg erst nach der Drivelandezone einsetzt, kann man vom Tee ruhig Mitte Fairway zielen. Je weiter man nach links spielt, um so näher kommt dort der Fairwaybunker, Außerdem muss dann der zweite Schlag über die Sicht zum Grün teilweise versperrende Hügel ausgeführt werden. Das Grün fällt deutlich zu beiden Seiten nach vorne ab, daher sollte man auch hier die tagesaktuelle Fahnenposition beachten.

Quer über einen kleinen Feldweg beginnt die zweite Hälfte der Runde. Das leichte Dogleg Links ist ein Par 4 mit bis zu 359 Metern Länge und führt leicht bergab. Vom Tee sollte man nur als echter Longhitter über die linke Seite abkürzen, denn dort lauert ein kleiner Teich. Das nach links abfallende Grün wird beiderseits durch große Bunker verteidigt. Dann kommt eine genauso schöne wie anspruchsvolle Bahn: ein bis zu 200 Meter langes Par 3 (von schwarz sind es sogar 221 Meter!). Zwar geht es leicht bergab, doch die Schwierigkeit kommt nicht alleine durch die Bahnlänge. Beiderseits begrenzt das Aus die Bahn. Ein Bunker vor dem Grün und ein deutlich größerer Bunker links erschweren das Spiel zur Fahne. Das gewölbte Grün hängt nach vorne und wird auf der linken Seite außerdem durch Hügel geschützt – wer die Fahne nicht vom Tee hoch anspielen kann, sollte lieber vorlegen und dann mit dem Wedge Richtung Fahne spielen. Das bis zu 438 Meter kurze Par 5 an Bahn 12 spielt sich de facto kürzer, da es leicht bergab geht. Wer das Grün mit dem zweiten Schlag erreichen möchte, geht entweder über die rechte Seite der beiden gut sichtbaren Fairwaybunker links oder spielt einen Draw. Kurz vor dem Grün steigt die Bahn wieder leicht an, oft muss die Fahne über den großen Fairwaybunker rechts angespielt werden – oder man spielt dann einen Fade. Gerät der Schlag zur Fahne zu lang, droht hinter dem Grün die Ausgrenze. Bahn 13 verläuft S-förmig und leicht bergauf. Erneut sind beide Fairwayseiten auch Ausgrenze. Im Bereich der Drivelandezone lauert links ein Teich, daher sollte man vom Tee eher rechts zielen. Der Bereich rund um das nach rechts hängende Grün ist außerdem sehr hügelig, Ein großer Bunker rechts lauert auf zu kurz gespielte Schläge. Bahn 14 ist ein bis zu 392 Meter mächtiges Par 4 und ein schnelles 90-Grad-Dogleg Links. Im ersten Teil verläuft die Bahn ganz leicht bergab, um dann nach dem Dogleg wieder anzusteigen. Longhitter können auf die rechte Kante des Fairwaybunkers Links zielen. Sonst sollte man eher rechts halten und einen dritten Schlag zum Grün in Kauf nehmen. Die Fahne spielt man leichter über Links an, da das Gelände rechts vor dem Grün abfällt und in einen großen Bunker mündet. Nun kehrt man zurück zum Gelände, das man bereits von den ersten fünf Bahnen kennt. Das bis zu 319 Meter kurze Par 4 an Bahn 15 bietet deutliches Gefälle nach rechts, außerdem lauert links die Ausgrenze. Hier sollte man eher defensiv spielen und den Ball auf der rechten Fairwayseite platzieren. Damit umgeht man auch die zahlreichen Bunkerlinks. Richtung Fahne geht es dann leicht bergauf, man sollte nicht zu weit nach rechts oder zu lange spielen und so die Bunker meiden. Das bis zu 541 Meter mächtige Par 5 an Bahn 16 ist nicht nur lang, sondern erfordert einen blinden Teeshot. Die Bahn zieht sich in weitem Linksbogen Richtung Fahne. Vom Tee sollte man sich leicht rechts der gut sichtbaren Fairwaybunker halten, denn das nach rechts hängende Gelände lässt den Ball meistens noch etwas nach unten rollen. Auch der Lay-up ist ein blinder Schlag, hier sollte man unbedingt darauf achten, dass die Spielbahn wirklich frei ist. Das Grün erfordert einen hohen Annäherungsschlag, da die Vorderseite durch zwei Bunker geschützt wird. Außerdem ist das Gelände um das Grün recht hügelig. Dann geht es zum Signature Hole, einem bis zu 161 Meter langen Par 3. Seine Besonderheit: will man das Grün vom Tee erreichen, muss man in jedem Fall über Wasser spielen. Von gelb bedeutet dies: man braucht mindestens rund 140 Meter tragen. Das Grün liegt quer zur Spielrichtung und ist maximal 17 Meter tief – der Teeshot sollte daher nicht nur lang, sondern auch hoch sein. Alternativ kann man vom Tee nach rechts auf einen kleinen Fairwaybereich vorlegen und dann mit dem zweiten Schlag – ohne Wasser – die Fahne anspielen. Die Schlussbahn ist ein bis zu 354 Meter langes, gerades Par 4. Vom Tee weg geht es leicht bergauf – schließlich spielt man parallel zur ersten Bahn, die bekanntlich leicht bergab folgt. Vom Tee sollte man möglichst Mitte Fairway spielen, links drohen zwei Bunker und das Aus. Das Grün wird durch eine wunderschöne Bunkerlandschaft eingerahmt. Seine Tücke: kennt man die Bunker nicht, entdeckt man sie oft erst, wenn der Annäherungsschlag darin gelandet ist. Für dieses Grün gilt daher die alte Empfehlung „Mitte Grün“, der Rest liegt dann beim Putter.

 

Der Meisterschaftsplatz des Golfclubs Schloss Kressbach ist wunderschön in die Landschaft integriert. Die Spielbahnen sind abwechslungsreich und für Golfer unterschiedlichster Stärke spielbar. Der Platz kann gut zu Fuss absolviert werden, man kann jedoch auch einen Buggy im Clubhaus mieten. Sehr gut gefallen hat uns auch der sehr aufmerksame und freundliche Service an der Rezeption. Die viel gelobte Gastronomie konnten wir bei unserem Besuch im Mai 2021 leider Corona-bedingt nicht genießen.