Golfclub Taunus Weilrod

Picture of Michael Althoff

Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Golfclub Taunus Weilrod

Der Golfclub Taunus Weilrod trägt den Beinamen „Panorama-Golfplatz“, und tatsächlich bieten viele Bahnen herrliche Blicke auf den hessischen Taunus. Der Platz, ein Par 72, spielt sich insgesamt bei vier gerateten Abschlägen zwischen 4.839 und 5.941 Metern, wobei die zweiten neun Bahnen insgesamt deutlich kürzer ausfallen. Ein wesentliches Merkmal der Anlage sind die zahlreichen Höhenunterschiede – kommt dann noch Wind dazu, sind die Meterangaben allenfalls Orientierungshilfe. Zudem hat man oft mit Schräglagen, Doglegs und blinden Abschlägen zu kämpfen. Wer nicht sehr gut zu Fuß ist, sollte daher einen Buggy mieten.

Die Runde beginnt mit einem bis zu 359 Meter langen Par 4. Von den hinteren Tees geht es über den rechten Rand eines Teichs, rechts neben dem Fairway droht das Aus. Im zweiten Teil geht es dann bergab Richtung Fahne, das Fairway hängt leicht nach links. Rechts wird das Grün vorne durch einen Bunker verteidigt, man sollte die Fahne möglichst hoch anspielen. Diese Bahn bereitet Golfer bestens auf die zahlreichen Herausforderungen vor, denen man auf den folgenden 17 Bahnen begegnen wird. Vorbei am 18. Tee gelangt man zum ersten Par 3 mit maximal 186 Meter. Das Fairway hängt deutlich nach links, zudem lauert links vor dem Grün ein Bunker, so dass man die Fahne besser über die rechte Seite anspielt. Das Grün ist recht eben, daher sollten zwei Putts ausreichen. Das erste Par 5 misst maximal 427 Meter und ist ein leichtes Dogleg links. Da die Bahn nach dem Dogleg stark Richtung Fahne ansteigt, spielt sie sich jedoch deutlich länger. Da das Fairway erneut nach links geneigt ist, sollte man den Lay-up nach rechts spielen. Beim Schlag zur Fahne empfiehlt es sich, aufgrund der Steigung durchaus eine Schlägerlänge mehr zu nutzen. Da leicht nach links hängende Grün wird links von einem Bunker begrenzt, weshalb man es eher über die rechte Seite anspielen sollte. Mit bis zu 491 Metern folgt an Bahn 5 nicht nur direkt ein weiteres Par 5, sondern die längste Bahn der gesamten Runde. Nun hängt das Gelände gut sichtbar nach rechts, am besten zielt man links des gut sichtbaren Baums auf dem Fairway. Je weiter rechts der Ball zum liegen kommt, umso wahrscheinlicher ist es, dass man aufgrund der dort stehenden Bäume Richtung Fahne nochmals vorlegen muss. Bis zum Grün gilt: immer deutlich links zielen, denn das Gelände lässt den Ball meist noch deutlich nach rechts rollen – und auch das Grün hängt kaum sichtbar in diese Richtung. Dann folgt das vielleicht schönste Par 3 der gesamten Runde. Bis zu 178 Meter geht es leicht nach rechts bergab über ein Biotop auf ein quer liegendes Grün. Wer lieber vorlegt  – das Fairway ist, obwohl Par 3, als Dogleg rechts angelegt, man sollte vor allem auf den hohen Baum links des Fairways achten. Das Grün hängt leicht nach vorne und erfordert konzentriertes Putten. Weiter geht es mit dem dritten Par 3 der Front Nine. Das bis zu 477 Meter lange Dogleg rechts droht links mit Aus, spielt sich zunächst bergab und vor allem im ersten Teil hängt die Bahn zudem deutlich nach links. Je weiter links man spielt, umso weiter wird jedoch der Weg zur Fahne. Die aggressivste Linie führt nur knapp links neben den Bäumen auf der rechten Seite vorbei. Mit dem Knick dreht die Bahn dann nach rechts, das Fairway wird immer schmaler bis zu einer kleinen Schneise durch Bäume. Man sollte daher den Lay-up entweder davor oder – noch besser – hinter diese enge Stelle spielen. Dann geht es Richtung Fahne, die man am besten über die rechte Seite anspielt, da das Gelände links neben dem Grün abfällt und zudem ein Bunker lauert. Weiter geht es mit dem maximal 129 Meter kurzen Par 3 an Bahn 7. Einige Roughareas auf dem Fairway und deutlich nach links hängendes Gelände vor dem Grün machen deutlich: hier sollte man möglichst vom Tee das Grün treffen, am besten über die rechte Seite, um den großen Grünbunker links aus dem Spiel zu nehmen. Landet der Abschlag auf dem Grün, hat man eine gute Chance aufs Par. Bahn 9, ein bis zu 409 Meter langes Par als 90-Grad-Dogleg links, ist die schwierigste Bahn der gesamten Runde. Longhitter können versuchen, über die hohen Bäume links abzukürzen, werden dann aber ihren Ball nicht landen sehen. Alternativ kann man den Ball in den Knick spielen (am besten links des gut sichtbaren Baums am Ende des Fairways) und dann mit einem oder zwei weiteren Schlägen das deutlich ansteigende Gelände Richtung Fahne überwinden – für die meisten Golfer spielt sich diese Bahn eher wie ein Par 5, vor allem bei Gegenwind. Das Grün hängt zudem nach vorne, allerdings ist es bunkerfrei. Mit einem abschließenden , bis zu 458 Meter langen Par 5 enden die Front Nine. Das deutliche Dogleg rechts hängt nach rechts, so dass man vom Tee möglichst weit nach links anhalten sollte, sonst ist der hohe Baum am Fairwayrand rechts schnell im Weg. Auch beim Lay-up wird der Ball aufgrund der Geländeneigung leicht nach rechts rollen. Die Fahne spielt man am besten über die rechte Grünseite an, da links ein großer Bunker vor dem Grün lauert.

Vorbei am Halfwayhaus – das Clubhaus ist einige hundert Meter entfernt – geht es zu Bahn 10, einem nur bis zu 278 Meter kurzen Par 4. Vor allem die Par 4-Bahnen fallen auf den Back Nine meist kürzer aus als auf den Front Nine – leichter werden sie deswegen jedoch nicht. Vom Tee zielt man am besten auf die hohen Bäume direkt unterhalb des zweiten Abschlags, denn man muss deutlich bergauf spielen, da das Gelände stark nach rechts abfällt. Dann dreht die Bahn nach rechts, Richtung Fahne geht es zunächst durch eine kleine Senke und dann nochmals steil bergauf. Da rechts als seitliches Wasser gesteckt ist, sollte man die Fahne eher über die linke Seite anspielen. Bahn 11, ein bis zu 355 Meter langes Par 4, Dogleg links, beginnt mit einem blinden Teeshot. Longhitter können über die rechte Seite der Baumgruppe links abkürzen, sonst sollte man sich rechts des hohen Baumes am linken Fairwayrand halten. Richtung Fahne geht es weiter bergauf, so dass man für die Annäherung durchaus einen Schläger mehr einplanen sollte. Das Grün lässt sich besser über die rechte Seite anspielen, da links ein Bunker droht und das Gelände daneben deutlich nach unten abfällt. Auch Bahn 12, ein bis zu 280 Meter kurzes Par 4, startet mit einem blinden Abschlag – doch nun geht es letztlich bergab, nicht bergauf. Am besten spielt man mit einem Wedge (für Longhitter) oder mittleren Eisen über den gut sichtbaren hohen Baum auf dem Fairway hinweg. Danach fällt das Gelände deutlich zum tief liegenden Grün ab. Da hinter dem Grün dichtes Rough und das Aus lauern, sollte man den Ball in jedem Fall spätestens am Grünanfang aufkommen lassen. Zudem sollte man Mitte Grün spielen, da rechts dichter Wald das Grün begrenzt, links lauert ein Bunker. An Bahn 13 muss man den Höhenunterschied wieder hinaufspielen. Das maximal 229 Meter lange Par 4 ist ein sanftes Dogleg links und wird Richtung Grün immer schmaler. Man sollte sich daher gut überlegen, ob man die Fahne direkt vom Grün angreifen möchte. Meist besser ist die defensive Strategie: man bringt den Ball mit einem mittleren Eisen über die rechte Seite ins Spiel und lässt sich dann ein Wedge zum nach links versetzen Grün. Wichtig zu beachten: ab dem roten Abschlag ist die rechte Seite Aus! Die zweitschwerste Bahn der gesamten Runde misst bis zu 421 Meter – als Par 4! Allerdings geht es vom Tee zunächst deutlich bergab, der Ball fliegt daher deutlich weiter. Die gesamte rechte Seite ist als seitliches Wasser gekennzeichnet, am besten bringt man den Ball leicht über die linke Fairwayseite ins Spiel. Richtung Fahne steigt das Gelände deutlich an. Grünbunker sind hier Fehlanzeige, man sollte die Fahne eher über links anspielen, da der dortige Hang unpräzise Annäherungen mit ein wenig Glück noch aufs Grün rollen lässt, während rechts seitliches Wasser lauert. Bahn 15 misst maximal 411 Meter, ist aber ein Par 5. Das liegt zudem einem am deutlichen Dogleg rechts, zum anderen am ansteigenden Gelände ab Abschlag. Longhitter können über die hohen Bäume rechts der Waste Area abkürzen, sonst sollte man versuchen, den Teeshot links der Waste Area zu platzieren. Danach dreht die Bahn nach rechts, nun bleibt das Gelände eben. Einen Lay-up sollte man eher über rechts spielen, dan links vor dem Grün eine Hecke die Bahn verengt. Je nach Fahnenposition muss für den Approach ein großer Bunker vor dem Grün überspielt werden. Das letzte Par 3 der Runde misst maximal 166 Meter und verläuft stetig bergauf. Man sollte hier lieber einen Schläger mehr wählen und – aufgrund des Grünbunkers links – die Fahne über die rechte Seite anspielen. Das bis zu 303 Meter lange Par 4 an der nächsten Bahn beginnt mit einem blinden Teeshot und ist ein leichtes Dogleg rechts. Vom Tee sollte man den Ball möglichst Mitte Bahn platzieren, so hat man die beste Ausgangsposition für den Schlag zum deutlich tiefer liegenden, quer verlaufenden Grün. Dieses sollte man eher über rechts anspielen, da links ein Bunker mit unangenehm hoher Kante platziert ist. Auch die Schlussbahn, ein maximal 384 Meter langes Par 4, startet mit einem blinden Teeshot, verläuft aber recht gerade. Da kurz vor dem Grün links der von Bahn 1 bekannte Teich ins Spiel kommt, wählen die meisten Golfer den Weg über rechts. Das wellige Fairway sorgt zudem für manch spannenden Stand zum Ball. Da links neben dem Grün Wasser droht und das Gelände zudem stark wellig ist, sollte man die Fahne besser über die rechte Seite anspielen. Unter den kritischen Blicken der Gäste vom Clubhaus sollte man dann die Runde mit möglichst wenigen Putts beenden.

Der Golfclub Taunus Weilrod ist ein sehr gepflegter, abwechslungsreicher und anspruchsvoller Golfplatz. Man sollte sich nicht von den reinen Längenangaben täuschen lassen, auch nicht bei der Wahl der Abschläge. Wer jedoch onduliertes Gelände und Shotmaking mag, wird hier einen herrlichen Golftag verbringen, zumal auch der Service im Clubhaus sehr zuvorkommend und freundlich ist.