Golfpark Idstein – Nordkurs

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Michael Althoff

Author: Der Mann hinter dem Bericht

Golfpark Idstein - Nordkurs

Die Stadt Idstein liegt nur rund 20 Minuten nördlich von Wiesbaden sowie gut 30 Minuten nordwestlich von Frankfurt. Neben einer sehr schönen historischen Innenstadt, zu deren Wahrzeichen das Rathaus und der Hexenturm zählen, begrüßt im Ortsteil Wörsdorf der Golfpark Idstein seine Gäste. Die Anlage umfasst zwei Mal 18 Loch: den Nordkurs und den Südkurs. Auf beiden Plätzen sind Hunde gerne gesehene Begleiter. Wer zum ersten Mal zu einem der beiden Plätze fährt, sollte beachten, dass beide Anlagen jeweils eine eigene Zufahrt und ein eigenes Clubhaus haben. Beide Anlagen umfassen insgesamt rund 160 Hektar. Der ältere Südkurs wurde bereits 1989 in Betrieb genommen, der Nordkurs kam 2001 dazu.

 

Der Nordkurs ist ein Par 72-Platz, pro Bahn stehen vier Abschläge zur Wahl. Die Gesamtlänge beträgt zwischen 5.241 und 6.230 Metern. Das Layout ist klassisch gehalten, es gibt pro Halbrunde zwei Par 3s und zwei Par 5s sowie 5 Par4. Die Bahnen sind sehr schön gestaltet, von einigen trockenen Stellen entlang der Fairways (etwas, an das wir uns im Golfsport in Mitteleuropa wohl werden gewöhnen dürfen und was das Spiel nicht beeinträchtigt, höchstens die Optik) war der Platz in einem sehr guten Zustand – die Grüns waren spurtreu, aber nicht allzu schnell. Die Anlage bietet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, unter der Woche kann man zudem von zahlreichen Bonus-Aktionen profitieren. Wenn es einen Kritikpunkt am Layout gibt, dann den, dass die Bahnen in der Länge leider alle recht ähnlich sind – das gilt vor allem für die Par 4s: die meisten liegen in einem Bereich um 350 Meter, so dass man hier (wenn die Schläge gelingen) recht häufig zu identischen Schlägern auf der Runde greift.

 

Wer zum ersten Mal den Nordkurs spielt, sollte unbedingt den Ausblick von Tee 1 genießen: hier bietet sich ein wunderschöner Blick in Richtung des Untertaunus. Und das breite Fairway und das zur Fahne abfallende Fairway bieten eine gut spielbare Auftaktbahn. Am ersten Par 5 an Bahn 2 ist vor allem der Teeshot knifflig: durch einige recht eng stehende Bäume hindurch lauert rechts ein Wasserhindernis – dann geht es jedoch wieder einfacher weiter. Auch das erste Par 3 an Bahn 4 hat seine Tücken: vor allem Fade-Spieler machen an der langen Bahn (bis zu 193 Meter) schnell Bekanntschaft mit dem großen Baum auf der linken Bahnhälfte. Die Spielbahnen der Front Nine verlaufen erfreulich eben, man kann sie problemlos auch zu Fuss absolvieren. Die aus unserer Sicht schönste Strecke der Front Nine sind die Bahnen 7 bis 9. Zunächst geht es mit einem Par 5, Dogleg rechts, bergauf – die Bahn spielt sich somit länger als die angegeben 503 Meter. Wie stark die Steigung war, merkt man spätestens an Bahn 8, einem gerade Par 4 mit bis zu 356 Metern, das vom Tee jedoch spürbar bergab verläuft. Die Herausforderung besteht hier im quer verlaufenden Wasserhindernis, das links zu einem kleinen Teich wird: entweder (nur etwas für Longhitter) überspielt man das Wasser vom Tee oder man legt vor dem Wasser ab und nimmt einen deutlich längeren zweiten Schlag in Kauf. An Bahn 9 wartet ein Par 4, Dogleg links, das zudem bergauf verläuft. Links lauert die Ausgrenze, rechts trennt der von der Vorbahn bekannte Bachlauf das Fairway zur achten Bahn ab, eine breite Landezone rechts des Baches zieht viele Bälle magisch an, bedeutet jedoch auch einen längeren Weg ins Grün.

Auch die Back 9 beginnen mit einem bergab verlaufenden Par 4, nun allerdings als Dogleg rechts. Die mit bis zu 578 Metern längste Bahn, das Par 5 an Bahn 11, bietet einen blinden Teeshot und wendet sich nach der Drivelandezone nach rechts. Unser Tipp: am besten auf das gut sichtbare zweite Windrad von rechts zielen – aber nicht zu weit nach rechts, denn dort lauern auch Bunker. Das erste Par 3 mit bis zu 157 Metern verläuft leicht bergauf und bietet eine gute Chance aufs Par. Gut gefallen hat uns auch Bahn 15, ein bis zu 368 Meter langes Par 4, Dogleg rechts. Vom Tee spielt man durch eine kleine Gasse an Bäumen, wer den Fade nicht beherrscht, sollte überlegen, nur mit einem kleinen Holz abzuschlagen. Sehr gut platzierte Fairway- und Grünbunker sorgen für zusätzliche Abwechslung. Was auf den Back Nine insgesamt auffällt: die Bahnen kommen sich manchmal etwas nah – obwohl die Gesamtfläche der Anlage mit 160 Hektar wahrlich nicht zu knapp bemessen ist. Man sollte daher auch stets auf andere Golfer achten, die ihren verzogenen Schlag auf der eigenen Bahn platziert haben. Und mit Ausnahme der beiden Par3-Bahnen sind alle anderen Spielbahnen Doglegs – mal nach links, mal nach rechts, mal stärker drehend, mal weniger. Auch die Schlussbahn ist ein sanftes Dogleg links, zudem steigt das bis zu 374 Meter lange Par 4 Richtung Fahne deutlich an. Das von drei Bunkern eingerahmte Grün hängt leicht nach vorne – eine schöne Schlussbahn einer sehr schönen Golfrunde!