Golfpark Rothenburg-Schönbronn

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Golfpark Rothenburg-Schönbronn

Der Golfpark Rothenburg-Schönbronn, nahe der weltbekannten Stadt Rothenburg ob der Tauber gelegen, zählt zu den jungen Golfanlagen Deutschlands. Die Anlage wurde 2012 eröffnet, daher ist der Bewuchs an einigen Stellen der Anlage noch nicht allzu dicht – was dem Spiel durchaus entgegenkommen kann. Gerade im Frühsommer wartet jedoch dichtes Rough, dass manchen verzogenen Ball lieber für sich behält. Die Anlage mit einem 18-Loch-Platz, einem Kurzplatz und den Übungsanlagen ist rund um das alte Hofgut angesiedelt. Dort sind auch die Umkleiden, Gastronomie, das Sekretariat und der Pro-Shop untergebracht. Lobenswert: auch Hunde sind auf der Anlage jederzeit willkommen. Der 18-Loch-Platz bietet eine abwechslungsreiche Kombination aus hügeligem Gelände, langen und kurzen Bahnen sowie Wasserhindernissen – mal sollte ruhig den einen oder anderen Ball mehr in die Golftasche packen. Und wer nicht mehr ganz so gut zu Fuss ist, sollte mindestens einen E-Trolley nutzen oder sich einen Buggy leihen. Pro Bahn stehen insgesamt vier Abschläge zur Verfügung. Die Par 73-Anlage spielt sich zwischen 6.343 und 5.028 Metern. 

 

Zum Auftakt steht ein Par 4, ein leichtes Dogleg rechts, auf dem Programm. Vom Tee sollte man entweder den Ball Mitte Fairway links der großen Waste Area platzieren, oder man spielt mit dem Driver einen Fade. Das Wasser neben dem Abschlag hat allenfalls psychologische Bedeutung. Der meist recht kurze Annäherungsschlag – die Bahn ist maximal 336 Meter lang – sollte eher über links gespielt werden, da das Grün leicht nach rechts vorne hängt und rechts ein Bunker die Fahne verteidigt. Nun geht es einen kleinen Berghang hinauf, vom Abschlag der zweiten Bahn – ein bis zu 153 Meter langes Par 3 – hat man einen schönen Blick auf die erste und 18. Bahn sowie das Hofgut. Am besten spielt man das Grün über die rechte Seite an, denn links lauert nicht nur ein Abhang auf Hooks, sondern neben dem Grün auch ein mit einer kleinen Mauer befestigter Bunker. Das erste Par 5 ist bis zu 476 Meter lang und ein Dogleg links. Man sollte sich vom Tee nicht durch die Fahne des Kurzplatzes in der Verlängerung der Abschläge irritieren lassen, vor allem Longhitter brauchen hier einen gut platzierten Draw zwischen die beidseitigen Fairwaybunker. Danach steigt das breite Fairway sanft Richtung Grün. Dort lauert links ein Bunker, ansonsten sollten hier zwei Putts reichen. Das folgende und nur 233 Meter kurze Par 4 ist für Longhitter vom Grün aus erreichbar, obwohl es leicht ansteigt. Wer vorliegt, sollte die deutlichen Wellen im Fairway beachten – und für alle Spieler kommt der große, quer vor dem Grün liegende Bunker ins Spiel. Wer das Grün vom Tee attackiert, spielt hier klassisches Risk and Reward. Hinter dem vierten Grün warten die Abschläge des nächsten, bis zu 359 Meter langen Par 4s. Auf der linken Seite sowie rechts im Bereich der Drivelandezone lauert Wasser, am besten spielt man daher den Teeshot leicht über links. Das leicht erhöhte Grün fällt nach vorne hin ab und wird links durch einen Bunker verteidigt. Am Tee der sechsten Bahn, einem bis zu 324 Meter kurzen Par 4, kreuzt man die 500 Meter-Höhenmarke. Wenig verwunderlich, dass es nun deutlich bergab geht. Das Grün ist vom Abschlag nicht einsehbar, daher hat man extra eine Betontreppe neben den Abschlägen gebaut (und anschließend mit zwei Blechstufen nochmals erhöht), damit man eine Spielidee bekommt. Ein gut sichtbarer Markierungspfosten erleichtert zudem die Ausrichtung. Wer lieber mit einem Eisen oder kleinen Holz vorlegen möchte, sollte sich lieber links des Baumes am rechten Fairwayrand orientieren. Oft reicht es, den Ball direkt an den Beginn des Hangs zu spielen, dann rollt er noch viele Meter hinunter (so er nicht in einem der Fairwaybunker hängen bleibt). Das nach links abfallende, große Grün bietet viele Fahnenpositionen, daher sollte man den zweiten Schlag genau ausrichten. Dann geht es wieder bergauf. Die hinteren Abschläge des bis zu 327 Meter langen Par 4s, Dogleg links, erfordern einen Teeshot über einen Teich, im Bereich des Drivelandezone lauert ein quer verlaufender Wassergraben. Wer keinen Draw beherrscht, sollte den Ball gerade ins Spiel bringen und lieber einen längeren zweiten Schlag in Kauf nehmen. Beim Schlag zur Fahne darf man aufgrund des Höhenunterschieds ruhig ein bis zwei Schläger mehr einplanen. Bahn 8 ist eine echte Herausforderung, auch für Longhitter. Vom hintersten Abschlag misst das Par 5 sagenhafte 620 Meter. Zudem ist die Bahn ein 90-Grad Dogleg links. Longhitter können versuchen, über den Knick abzukürzen, dafür sollten es aber schon mindestens 265 Meter carry sein (es geht jedoch bergab) – Achtung jedoch auf den Teich genau im Knick des Doglegs innen. Sonst spielt man den Drive in Richtung des gut sichtbaren Markierungspfostens. Selbst danach bleiben oft noch zwei Hölzer oder lange Eisen ins Grün – das zudem onduliert ist und rechts durch einen Bunker verteidigt wird. Dies ist wirklich die schwerste Bahn des Platzes! Zum Abschlag geht es dann nochmals deutlich bergab. Das bis zu 186 Meter lange Par 3 spielt sich deutlich kürzer. Man sollte die Länge genau dosieren, denn hinter dem Grün lauert der von Bahn 1 bereits bekannte Teich. Da links ein großer Bunker lauert, spielt man den Teeshot am besten über rechts und hat dann hoffentlich nur noch maximal zwei Putts zum Par.

Vor dem Teich geht es in wenigen Metern zu Bahn 10. Das bis zu 532 Meter mächtige Par 5 ist ein Dogleg links. Longhitter können versuchen, über den Knick abzukürzen, doch dort lauert ein Wasserhindernis. Man sollte den Knick der bergauf verlaufenden Bahn möglichst exakt erreichen, denn direkt danach bilden zwei Baumgruppen ein natürliches Tor zum zweiten Teil der Bahn. Der zweite Teil der Bahn verläuft quer zum Hang und daher ohne weitere Steigung. Dafür ist das Fairway wellig, Wasser und Bunker wechseln sich bis zur Fahne als Hindernis ab. Dann folgt das einzige Par 3 der Back Nine, immerhin 188 Meter lang und zudem deutlich bergauf. Schon vom Tee gut sichtbar ist der wunderschön mit Eisenbahnschwellen im Links-Style angelegte Bunker vor der rechten Grünseite. Man sollte das Grün möglichst mit dem Teeshot erreichen, denn rechts droht Wasser und links dichtes Rough. Dennoch: eine sehr schöne, anspruchsvolle Bahn! Das folgende, bis zu 365 Meter lange Par 4 verläuft bergab. Der Teeshot sollte die Bahnmitte finden, rechts lauert ein Bunker. Zudem kommt von rechts beim Schlag Richtung Fahne noch ein Wasserhindernis ins Spiel. Der linke, vordere Grünbereich wird durch einen Bunker verteidigt. Insgesamt eine Bahn mit einer guten Chance aufs Par. Das kommt das längste Par 4, das sich von weiss immerhin 422 Meter lang spielt – und stetig bergauf verläuft. Da die Bahn in der zweiten Hälfte leicht nach rechts knickt, ist der Fade der ideale Teeshot. Beim Schlag zur Fahne sollte man Wind und Höhenunterschied beachten. Ein nach vorne abfallendes Grün und Grünbunker rechts sorgen dafür, dass diese Bahn bis zum letzten Putt die volle Konzentration erfordert. Das deutliche Dogleg rechts ist – wenn man die Bahn voll ausspielt – bis zu 303 Meter lang. Wer seine Drivelänge genau kennt, kann natürlich über rechts abkürzen, dann bleibt oft nur noch ein Wedge Richtung Fahne. Bahn 15 ist noch kürzer: das maximal 287 Meter kurze Par 4 verläuft geradeaus und bergab. Dennoch sollten sich auch Longhitter gut überlegen, ob sie hier zum Driver greifen. Denn die linke Grünseite wird durch einen Teich begrenzt – und wenn der Abschlag zu weit nach links gerät, muss man die Fahne oft über das Wasser anspielen, hat jedoch nur wenig Grün als Landezone. Daher besser mit einem Eisen über die rechte Seite vorlegen und dann den zweiten Schlag zur Fahne spielen – zwei Putts und das Par ist gesichert. Dann folgt nochmals ein langes Par 5. Bis zu 513 Meter gilt es zu überwinden. Das leichte Dogleg links knickt jedoch schon vor der Drivelandezone nach links, dort lauert zudem Wasser. Man muss sich daher entscheiden: entweder vom Tee nur bis zum Knick mit einem langen Eisen oder kleinen Holz vorlegen und dann noch zwei längere Schläge zum Grün akzeptieren, oder man versucht den Knick und das Wasser zu überspielen. Auf dem Weg Richtung Fahne bleibt das Fairway wellig – und es ist erstaunlich, wie stark der einzelne kleine Baum auf dem Fairway die Bälle mancher Golfer magnetartig anzieht. Das Grün hat zwei kleinere Ebenen und fällt von hinten nach vorne ab. Direkt rechts neben dem Grün wartet der vorletzte Abschlag, ein bis zu 364 Meter langes Par 4, Dogleg rechts. Über die gesamte rechte Seite ziehen sich zwei Teiche: erst bis zum Knick, dann rechts des Grüns. Man sollte daher – auch, um die Fairwaybunker rechts zu meiden – leicht über links spielen. Geht der Teeshot zu weit nach links, landet er jedoch auch dort entweder im Wasser oder am Hang, der das Wasserhindernis begrenzt. Auch an der Schlussbahn, einem bis zu 355 Meter langen Par 4, spielt Wasser eine wichtige Rolle. Am Tee gilt es, die richtige Spielstrategie zu finden. Denn: vom Tee geht es zunächst leicht bergab, hier sollte man vor allem die beiden Fairwaybunker rechts meiden. Dann jedoch teilt ein Weg die Bahn, danach geht das Fairway nochmals spürbar bergab – und die Fahne wird links und rechts durch hohe Bäume sowie einen Teich vor dem Grün verteidigt. Wer hier das Par anstrebt, muss daher entweder den Teeshot direkt über den Weg spielen, oder man nimmt einen recht langen zweiten Schlag über das Wasser in Kauf. Alternativ kann man den Ball vor dem Wassergraben nochmals vorlegen und dann erst mit dem dritten Schlag die Fahne anspielen. Wie man sich auch entscheidet: es ist anspruchsvoll und eine herrliche Schlussbahn!

 

Der Golfpark Rothenburg-Schönbronn hat uns ausgezeichnet gefallen. Auch wenn der Bewuchs in den kommenden Jahren sicherlich noch dichter werden wird: bereits heute präsentiert sich die Anlage in sehr gutem Zustand. Die Fairways sind recht breit und damit fehlerverzeihend, die meisten Spielbahnen bieten für Spieler unterschiedlicher Spielstärke auch unterschiedliche Optionen, gerade für etwas bessere Spieler kommt dabei oft risk and reward ins Spiel. Ausgezeichnet gefallen hat uns auch der sehr freundliche Service im Sekretariat und der angeschlossene kleine, aber gut sortierte Pro-Shop. Der Platz lässt sich hervorragend mit einem Wochenend-Ausflug in die Region kombinieren, denn zur historischen Altstadt von Rothenburg sind es weniger als eine Viertel Stunde mit dem Auto, zudem liegt die Stadt an der Romantischen Straße und der Burgenstraße.