Golfpark Winnerod

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Anspruchsvolle Höhenunterschiede im Vogelsberg

Der Golfpark Winnerod bietet Mitgliedern und Besuchern zwei Plätze: einen 18-Loch-Meisterschaftsplatz sowie einen öffentlichen 9-Loch-Platz. Viele Golfer werden von der Anlage bereits gehört haben, ist sie doch die golferische Heimat des bekannten Schauspielers und (Golf-) Satirikers Eugen Pletsch. Der von Michael Pinner entworfene 18-Loch-Platz schmiegt sich angenehm in die Bergwelt des Vogelbergs und bietet im wieder tolle Blicke Richtung Taunus und Vogelsberg. Der Par 72-Platz bietet pro Bahn vier Abschläge und hat eine Gesamtlänge zwischen 5,197 und 6.196 Metern – bei vielen Bahnen sollte man die angegebene Bahnlänge jedoch unbedingt nochmals mit dem Gelände abgleichen, denn oft geht es mal bergauf, mal bergab und die Bahnen spielen sich de facto länger oder kürzer.

 

Das zeigt sich direkt an der ersten Bahn, einem zwar nur maximal 329 Meter langen Par 4, das jedoch als Dogleg links bergauf verläuft. Vom Tee geht es zunächst leicht bergab und über einen quer verlaufenden Wassergraben, dann steigt die Bahn bis zum Grün stetig an. Da das Fairway des Doglegs nach rechts hängt, sollte man sich vom Tee eher Mitte Bahn orientieren. Beim Schlag zur Fahne empfiehlt es sich, nicht zu weit rechts anzuhalten, dort lauert ein Bunker. Zudem hängt das Grün nach vorne, daher sollte man die Annäherung besser hinter die Fahne spielen. Auch Bahn 2, das erste Par 3 mit bis zu 159 Metern, führt bergauf, man sollte unbedingt 1-2 Schläger mehr nehmen vom Tee. Der Grünbunker links ist vom Abschlag kaum zu erkennen, daher sollte man das Grün eher über die rechte Seite anspielen. Bahn drei ist zwar mit bis zu 390 Metern als Par 4 ausgewiesen, spielt sich bei Gegenwind aber fast eher als Par 5. Eine Besonderheit der Bahn: in der Drivelandezone teilt sich das Fairway, die Mitte wird von Bäumen und Büschen belegt – eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen Golfer offiziell nicht gerade schlagen sollten… Man sollte jedoch nicht zu weit nach links anhalten, sonst blockiert das in die Bahn hinein ragende Waldstück den direkten Weg zur Fahne für den zweiten Schlag. Wer den Weg über die rechte Seite wählt, sollte dagegen auf den großen Fairwaybunker achten. Richtung Fahne geht es sanft bergauf, zudem drohen links und hinter dem Grün Ausgrenzen. Daher sollte man das Grün, trotz des Grünbunkers, besser über die rechte Seite anspielen und beachten, dass das Grün nach vorne abfällt. Dann folgt das erste, bis zu 481 Meter lange Par 5. Man beginnt mit einem blinden Teeshot, denn ab der Drivelandezone fällt das Gelände deutlich ab. Vom Tee orientiert man sich am besten rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers links. Anders als im Birdiebook eingezeichnet lauern auf dem Weg zum deutlich tiefer liegenden Grün zwei Grünbunker, ein kleinerer rechts vor dem Grün, ein größer zieht sich von links bis in die Grünmitte. Da das Grün zur Mitte hin „durchhängt“, sollte man beim Annäherungsschlag die Fahnenposition beachten und die Fahne besser hoch anspielen. Bahn 5 ist ein 90-Grad-Dogleg links mit bis zu 359 Metern Länge. Im ersten Teil geht es bergauf, das Fairway hängt gegen die Spielrichtung nach rechts – und vom Grün ist vom Abschlag aus nichts zu sehen. Wer über die notwendige Schlaglänge ( vom hinteren Abschlag mindestens 210 Meter carry) verfügt, kann links über den Fairwaybunker abkürzen, sonst sollte man sich leicht rechts des Fairwaybunkers halten, denn das Gelände sorgt dafür, dass der Ball nach der Landung ordentlich nach rechts rollt. Richtung Grün wird das Gelände flacher, allerdings kommt von links ein Hang ins Spiel. Da die rechte Grünseite allerdings fast komplett von zwei Bunker beschützt wird, sollte man die Fahne eher über die Mitte oder links anspielen. Das Fairway der sechsten Bahn, einem bis zu 322 Meter kurzen Par 4, zieht sich S-förmig Richtung Fahne. Vom Tee geht es steil bergauf, es wartet ein weiterer blinder Abschlag – den man unbedingt links der gut sichtbaren Fairwaybunker auf der rechten Seite anhalten sollte. Im zweiten Teil wird die kurze Bahn flacher, das Grün umfasst zwei Ebenen und hängt nach vorne in Richtung des Grünbunkers. Mit bis zu 413 Metern ist Bahn 7 für ein Par 4 ordentlich lang, allerdings spielt man vom Tee weg bergab. Das deutliche Gefälle von links nach rechts verleitet manche Golfer dazu, hier ein Dogleg rechts zu vermuten – tatsächlich geht es jedoch geradeaus. Daher sollte man sich vom Tee eher links halten, am besten direkt unterhalb des Fairwaybunkers auf dieser Bahnseite. Auch Richtung Grün geht es weiter bergab, weshalb man den Schläger für die Annäherung sorgfältig wählen sollte – hinter dem Grün lauert nämlich das Aus. Da rechts nicht nur ein Grünbunker, sondern auch welliges Gelände warten, empfiehlt sich die Annäherung eher über die linke Seite. Das letzte Par 3 der Front Nine spielt sich zwar nur maximal 129 Meter, aber aufgrund der deutlichen Steigung vom Tee zum Grün darf man ruhig 1-2 Schläger mehr wählen. Da links ein Grünbunker lauert, sollte man die Fahne eher über die rechte Seite anspielen – und sich darauf vorbereiten, dass das deutlich ondulierte Grün manche Überraschung beim Putten bereithält. Auch an Bahn 9 geht es vom Tee bergab, nun Richtung Clubhaus. Zwar liegt das Grün in nahezu direkter, gerader Linie vom Tee aus, der Verlauf des Fairways dieses bis zu 480 Meter langen Par 5s legt jedoch nahe, dass man sich vom Tee zunächst rechts hält – zumal links die Ausgrenze droht. Beim Blick Richtung Clubhaus meint man, vor lauter Bunkern gäbe es keine Drivelandezone – aber keine Sorge, die Bunker befinden sich am Bahnrand und lassen ausreichend Platz für Mitte Bahn gespielte Abschläge. Wer sich für den Lay-up entscheidet, sollte die beiden großen, quer über das Fairway verlaufenden Bunker in der Landezone beachten – und auch das sichtbare wellige Grün wird beiderseits durch Sand eingerahmt.

Auf dem Weg zum zehnten Abschlag sollte man unbedingt den leckeren Kuchen samt Kaffee am Halfwayhaus probieren. Frisch gestärkt geht es dann direkt mit einem bis zu 443 Meter langen Par 5 weiter. Vom Tee bis zum höher liegenden Grün geht es geradeaus, vom Tee sollte man – vor allem bei kürzeren Abschlägen – auf die Bachläufe Mitte-Links und rechts achten. Nach flachem Beginn steigt die Bahn in der zweiten Hälfte an, zudem begrenzt ein Hügel die linke Fairwayseite – man sollte daher einen Lay-up eher über links spielen, so können zu weit seitlich angehaltene Bälle wieder Richtung Fairway zurückrollen. Auch das Grün lässt sich leichter über links erreichen, da rechts ein Bunker lauert. Bahn 11 verläuft nahezu parallel zur vorherigen Bahn in die Gegenrichtung. Das es nun deutlich bergab geht, ist die bis zu 403 Meter lange Bahn jedoch ein Par 4. Da das Gelände nun nach links hängt, sollte man sich vom Tee eher rechts orientieren. Wer sich ob der Bahnlänge für einen Lay-up entscheidet, sollte auf den rund 100 Meter vor dem Grün quer verlaufenden Wasserlauf achten – und berücksichtigen, dass das Gelände in Richtung Wasser abfällt und der Ball somit meist noch länger ausrollt. Das beiderseits durch Bunker eingerahmte Grün hängt deutlich nach vorne – kein Wunder, dass diese Bahn als zweitschwerste der gesamten Anlage gilt. Das nur maximal 303 Meter lange Par 4 an Bahn 12 verläuft in einem sanften Linksbogen deutlich bergauf. Da das Gelände nach rechts hängt, sollte man sich eher am linken Fairwaybunker ausrichten. Auch beim Schlag ins Grün ist abfallendes Gelände zu beachten, nun nach vorne und nach rechts. Das erste Par 3 der Back Nine spielt sich bis zu stolzen 204 Metern, ist allerdings komplett Bunker-frei. Da das Gelände links des Grüns abfällt, sollte man die Fahne eher über die rechte Seite anspielen, zumal ein kleiner Hügel neben dem Grün oft dafür sorgt, dass zu weit nach rechts gespielte Bälle doch noch den Weg zur Fahne finden. Das bis zu 391 Meter mächtige Par 4 an Bahn 14 beginnt mit einem blinden Teeshot bergauf. Da das Gelände nach rechts hängt, sollte man die linke Bahnseite anspielen. Richtung Grün dreht das Fairway S-förmig, dadurch kommen – gerade bei rechts gesteckter Fahne – oft sowohl der Bunker am Ende des Fairways rechts als auch der Grünbunker ins Spiel. Bahn 15, das letzte Par 3, gilt trotz ihrer Länge von bis zu 173 Metern als leichteste Bahn der Runde. Das erhöhte Grün spielt man am besten über links an, denn das Kurzgemähte ist deutlich onduliert und hängt mal nach vorne, mal nach rechts und mal nach hinten. Das letzte Par 5 verläuft über bis zu 454 Meter und ist ein sanftes Dogleg rechts. Vom Tee geht es zunächst bergauf, je nach Schlaglänge zielt man entweder über die gut sichtbaren Fairwaybunker oder hält sich links von ihnen. Im zweiten Teil flacht sich die Steigung etwas ab, dafür ist das Grün linsenförmig gestaltet, so dass die Bälle in der vorderen Hälfte gerne Richtung Fairway rollen, in der hinteren Hälfte hingegen vom Grün weg. Das gerade Par 4 an Bahn 17 ist zwar bis zu 417 Metern mächtig, verläuft aber vom Tee spürbar bergab. Hier sollte man vor allem die linke Seite mit tiefem Rough, Büschen und Bäumen meiden. Am besten hält man den Teeshot leicht rechts des gut sichtbaren Fachwerkhauses am Horizont an. Auch im zweiten Teil führt die Bahn bergab, was man bei der Schlägerwahl berücksichtigen sollte – denn hinter dem Grün lauert erneut Rough und Bewuchs. Das Grün hängt zudem deutlich nach links vorne, so dass man – trotz des Grünbunkers – eher die rechte Grünseite anspielen sollte. Zum Abschluss erwartet die Golfer nochmals ein bis zu 346 Meter langes Par 4 in Richtung Clubhaus. Vom hinteren Abschlag schlägt man über einen Wassergraben ab, die weiteren Abschläge liegen vor diesem Hindernis. Dennoch: der Graben bleibt über die gesamte Bahnlänge rechts erhalten. Gut 70 Meter vor dem Grün kommt zudem auf der linken Seite ein kleiner Teich ins Spiel. Das Fairway zieht sich daher in einem Linksbogen um das Hindernis herum – wie weit man den Ball zur Fahne über Wasser spielen muss, hängt von der Ballposition und Fahnenposition ab, ohne Schlag über das Wasser geht es meist nur, wenn man den Ball vor dem Grün nochmals über rechts vorlegt.

 

Der Golfpark Winnerod ist für Golfer aller Spielstärken bestens geeignet. Wer nicht mehr ganz so gut zu Fuss ist, sollte sich für die durchaus hügelige Runde einen Buggy mieten. Nach der Runde empfehlen wir einen Besuch im Park Restaurant, von dessen Terrasse man auch einen guten Blick auf das 18. Grün hat. Die Speisekarte bietet für fast alle Geschmäcker etwas und zudem ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.