Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Pocahontas dürfte nach Winnetou wohl die bekannteste Vertreterin indigener Völker in den USA sein. Anders als die Romanfigur aus der Feder von Karl May gab es die Tochter eines Algonkinhäuptlings tatsächlich – auch, wenn ihre Lebensgeschichte in den zahlreichen Romanen und Filmen doch sehr verklärt wiedergegeben wird. Die Ursprünge der Geschichte kann man in Virginia in Jamestown erkunden. Dort landeten 1607 englische Siedler und gründeten die erste dauerhafte Siedlung in der Neuen Welt. Die im Museum beheimatete Ausstellung gibt daher einen guten Überblick über das tatsächliche Leben der indigenen Völker Virginias und die Auswirkungen der britischen Besiedlung – und natürlich auch zur Geschichte Pocahontas.
Neben der Ausstellung zur Geschichte kann man Nachbauten der Siedlerschiffe besichtigen. Zudem wurden eine alte Indianersiedlung und das Fort der Engländer nachgebaut, zu beiden gibt es sehr interessante Führungen und auch Live-Vorführungen zu verschiedensten Bereichen des täglichen Lebens. Eine Erfolgsstory wurde die Siedlung erst im 17. Jahrhundert mit dem Anbau von Tabak, 1699 wurde die Siedlung mit Verlegung des Regierungssitzes in nahe gelegene Williamsburg wieder aufgegeben. Dennoch: die Besiedlung des Kontinents durch Europäer nahm ihren Lauf und die tatsächliche Lebens- und Leidensgeschichte Pocahontas‘ steht heute stellvertretend für viele indigene Schicksale in der Neuen Welt.