Kiawah Ocean Course

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Michael Althoff

Author: Der Mann hinter dem Bericht

Kiawah Ocean Course

Das Kiawah Island Golf Resort in South Carolina zählt weltweit zu den schönsten und exklusivsten Resorts. Das Resort befindet sich auf geschichtsträchtigem Boden, die Ursprünge der Landnutzung reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als Indianer die Gegend zum Fischen und Jagen nutzen und die ersten Siedler aus Europa das Land nach ihrer Ankunft übernahmen. Die heutige Anlage hat ihre Wurzeln in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es im 2004 erbauten Sanctuary Hotel sowie in zahlreichen Villen, die auch zur Miete angeboten werden und über die gesamte Insel verteilt liegen. Zum Resort zählen fünf Weltklasse-Plätze: Oak Point (designt von Clyde Johnston), Cougar Point (designt von Gary Player), Turtle Point (designt von Jack Nicklaus), Osprey Point (designt von Tom Fazio) und natürlich der Ocean Course von Pete Dye. Vor allem der Ocean Course hat spürbar zur Berühmtheit von Kiawah unter Golfern beigetragen, da dieser Platz extra für den Ryder Cup 1991 gebaut wurde – bis dahin der einzige Ryder Cup-Austragungsort in den Vereinigten Staaten, der bei Vergabe der Ausrichtung noch nicht fertiggestellt war. Aber dieser Platz entlang der Atlantikküste hat wesentlich zum Ruhm des Kiawah Island Golf Resorts beigetragen. Dies geht nicht alleine auf den Sieg des US-Amerikanischen Ryder Cup-Teams im historischen „war by the shore” zurück, sondern auch auf zahlreiche erfolgreiche Austragungen weiterer berühmter Golfturniere, insbesondere Majors wie der PGA Championship und der Senior PGA Championship.

 

Eine Runde auf dem Ocean Course ist eines der beeindruckendsten Erlebnisse, die man als Golfer genießen kann. Gäste des Resorts erhalten eine Greenfee-Ermäßigung und bevorzugten Zugang zu den Startzeiten, dennoch heißt das Resort auch Nicht-Resortgäste auf dem Ocean Course herzlich willkommen. Der Platz ist inzwischen ein Walking Only-Course, Buggies sind nur bei medizinischer Begründung verfügbar. Zudem sollte man den Platz, gerade bei der ersten Runde, unbedingt mit einem Caddie spielen, da die Bahnen sehr anspruchsvoll sind und der Caddie wichtige Informationen zum Course Management geben kann. Der 18-Loch-Platz, der sich vor allem im zweiten Teil eng an die Atlantikküste anschmiegt, verläuft jedoch nicht – wie von vielen Besuchern aufgrund der Strandlage angenommen – von Süd nach Nord, sondern überwiegend von West nach Ost. Ein Faktor, der bei Wind sehr zu berücksichtigen ist. Eine weitere Besonderheit: der Ocean Course kennt nur wenige Bunker, die gesamten Wege und Sandflächen links und rechts der Spielbahn gelten als Waste Area. Obwohl der Ocean Course speziell für den Ryder Cup erbaut wurde, war es Architekt Pete Dye von Beginn an wichtig, dass der Platz auch von Freizeit-Golfern gespielt werden konnte. Mit insgesamt fünf Abschlägen pro Bahn kann jeder Golfer seine Runde an sein Spielvermögen – und die Witterung – anpassen. Die Front- und Backnine sind durchaus unterschiedlich. Der erste Teil der Runde verläuft durch typisches US-Südstaaten-Terrain und erinnert teilweise gar an Golfplätze in Südafrika. Auf den zweiten Neun hingegen spielt man überwiegend entlang des Atlantik, dort kommt der Wind noch stärker zum Tragen.

 

Die Runde beginnt mit einem Par 4, dessen Bahn sich zum Grün hin leicht nach rechts windet. An Bahn 2 sieht man ein typisches Designelement des Platzes: die Fairways liegen erhöht, links und rechts davon lauert Waste Area auf die Bälle. Das folgende, eher kurze Par 4 wird von Insel-ähnlichen Abschlägen gespielt, Wasser säumt die Spielbahn zu beiden Seiten. Das anschließende, sehr lange Par 4 ist die schwierigste Bahn der Front-Nine. Der Teeshot wird über Marshland gespielt, das zudem auch das Fairway in zwei Hälften teilt. Am nun folgenden ersten Par 3 der Runde ist der Draw der beste Schlag, denn in direkter Linie vom Abschlag lauert Waste Area, auf der rechten Seite zieht sich hingegen ein Grünstreifen Richtung Grün. Vom hintersten Abschlag ist Bahn 6 ein weiteres Monster-Par 4, von den vorderen Abschlägen spielt sich die Bahn deutlich einfacher. Beim folgenden Par 5 nimmt der Wind starken Einfluß auf das Course Management. Das folgende Par 3 sieht auf den ersten Blick einfacher aus als es sich spielt. Vor allem bei Gegenwind wird hier mancher ratlos vor seinem Bag stehen, um den passenden Schläger zu finden. Zum Abschluß der Front Nine wartet noch einmal ein langes Par 4, Dogleg links.

Weiter geht es auf den Back Nine. Das Par 4 verläuft gerade Richtung Grün. Das folgende Par 5 verlangt präzises Coursemanagement. Das erhöhte Grün bestraft zu kurze oder zu lange Bälle unweigerlich damit, dass der Ball wieder den Hügel herunterrollt. Bahn 12 ist ein wunderschönes Par 4 und verfügt über das breiteste Fairway des Platzes. Das gilt allerdings nur für die Drivelandezone, denn danach verjüngt sich die Spielbahn Richtung Grün. Bahn 13, ein nicht allzu langes Par 4, gilt als schwerste Bahn der zweiten Rundenhälfte. Das folgende Par 3 ist sicherlich eine der schönsten Bahnen des Platzes, spielt man nun doch direkt parallel zum Atlantik. Das erhöhte Grün bietet vor allem links hohe Kanten, falls der Ball doch im Sand landet. Es folgt ein weiteres Par 4, an das sich an Bahn 16 ein langes Par 5 anschließt. Vor allem bei Wind ist das Par 3 an Bahn 17 eine große Herausforderung. Man spielt über einen Salzwasserteich, das Grün zieht sich allerdings längs der Uferseite hin. Hier ist ein Par in jedem Fall eine beeindruckende Leistung. Ein langes Par 4 entlang des Meeres bringt den Golfer zurück zum Clubhaus.

 

Der Ocean Course bietet die perfekte Verbindung von Golf und Landschaft. Selbst wenn der eigenen Score einmal nicht so gut ist, wird man unzählige Eindrücke von der fantastischen Eingliederung dieses Platz in die Landschaft zehren. Hier eine Spielbahn herauszuheben ist sehr schwierig, denn die sehr abwechslungsreiche Gestaltung bietet auf nahezu jeder Bahn neue Herausforderungen und Perspektiven. Nach der Runde sollte man sich noch einen After Round Snack und natürlich einen Drink (das Resort bietet sogar eine eigene Biersorte) gönnen, entweder auf der Terrasse mit Blick auf das Meer oder in der Ryder Cup Bar. Das Kiawah Island Golf Resort und der Ocean Course gehören in jedem Fall auf die Bucket List jedes ambitionierten Golfers!

 

Zugang: Der Ocean Course steht auch Gastspielern offen. Startzeiten können über die Website des Clubs gebucht werden. Der Platz ist „walking only“ – zudem wird er stets

Unser Tipp: Resortgäste erhalten auf das Greenfee eine Ermäßigung. Gerade für die erste Runde auf diesem äußerst anspruchsvollen Platz wird empfohlen, diesen samt Caddie zu buchen.

Zuletzt besucht: Januar 2019