Kölner Golfclub – Champion Course

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Michael Althoff

Author: Der Mann hinter dem Bericht

Kölner Golfclub – Champion Course

Der Kölner Golf Club zählt zu den wenigen Neugründungen der letzten Jahre in Deutschland. Die Anlage bietet zwei 18-Loch-Plätze sowie einen 9-Loch-Kurzplatz. Vor den Toren der Stadt gelegen ist die Anlage sehr gut über die Autobahn, aber auch von der Innenstadt aus erreichbar. Will man diese 2012 eröffnete Anlage mit einem einzigen Wort beschreiben, fällt einem schnell der Begriff „modern“ ein. Denn was hier unter der Ägide des renommierten Golfplatz-Designer Heinz Fehring (der auf eine jahrzehntelange eigene Karriere als Golf-Pro und insbesondere Trainer – u.a. Bernhard Langer und Carlo Knauss – zurückblickt) entstanden ist, zeigt eindrucksvoll, wie man erfolgreich eine moderne Golfanlage gestalten sollte.

 

Der Kölner Golf Club bietet nicht nur insgesamt 45 Spielbahnen sowie ein Trainingscenter, sondern verfügt auch über ein eigenes, kleines Hotel. Dieses ist im oberen Stockwerk des Clubhauses untergebracht, noch näher kann man kaum an den Grüns wohnen. Auch das Clubhaus ist eine sehr gut gelungene Mischung aus Moderne und Funktionalität: direkt am Eingang gibt es eine Golf- und Hotelrezeption, die auch den gegenüber liegenden Pro-Shop mit betreut. Daran schließen sich drei Restaurant sowie eine große, teils überdachte Terrasse an, von der aus man einen wesentlichen Überblick über große Teile der Anlage hat. Die insgesamt 34 Zimmer sind modern, aber trotzdem komfortabel eingerichtet und bieten alles, was das Gästeherz sich wünscht. Sowohl im Hotel als auch auf allen Plätzen der Anlage sind Hunde gerne gesehene Begleiter . Für Golfer außerhalb Kölns bietet der Kölner Golf Club sehr interessante Pakete aus Übernachtung und Golf an – vor allem für einen Kurztrip, beispielweise über das Wochenende, ist das Paket aus zwei Übernachtungen mit Frühstück, Links Course und Champion Course sowie zwei 3-Gang-Menüs Abends sehr zu empfehlen.

 

Der Champion Course ist der deutlich herausforderndere 18-Loch-Platz der Anlage. Von weiss spielt er sich als Par 72 insgesamt 6.018 Meter , von gelb ist es für die Herren sogar ein Par 74. Auch dieser Platz bietet fünf Teeboxen pro Spielbahn – vor allem High-Handicapper sollten sich für eine der vorderen Boxen entscheiden. Nach Hitze und strahlendem Sonnenschein am ersten Tag präsentiert sich der Champion Course, eine Mischung aus Links- und Parkland, zunächst im Regen und Dunst. Das tat der Qualität des Platzes jedoch keinen Abbruch, die Grüns blieben weiterhin schnell und anspruchsvoll. Die ersten neun Bahnen beginnen unmittelbar hinter dem Hotel und bleiben dann auf der linken Seite (vom Clubhaus aus gesehen) der Anlage.

 

Eröffnet wird die Runde mit einem kurzen Par 4. Sofern man seinen Teeshot nicht links über die Ausgrenze schlägt, steht einem soliden Rundenauftakt nichts im Wege. Direkt hinter dem ersten Grün geht es mit der zweiten Spielbahn weiter, einem recht anspruchsvollen Par 5 mit bis zu 471 Metern Länge. Auch hier lauert Links die Ausgrenze, die großen Fairwaybunker Links kommen eher selten ins Spiel. Bahn 3 ändert die Spielrichtung im Winkel und stellt den Übergang zwischen der oberen und unteren Terrasse der Anlage her. Es handelt sich dabei um die kürzeste Spielbahn beider 18 Loch-Plätze: gerade einmal 60 bis 76 Meter, noch dazu deutlich bergab, geht diese Bahn. Das Grün hat – wie fast alle Grüns des Championship Courses – zwei Ebenen, je nach Fahnenposition spielt sich die Bahn somit noch etwas kürzer oder ein bisschen länger. Das Wasser rechts sollte nur bei extrem rechts stehender Fahne ins Spiel kommen, wichtig ist die Ausgrenze hinter dem Grün, falls ein zu lang geratener Schlag nicht durch den hinteren Grünbunker gebremst wird. Ab jetzt ist Wasser ein wichtiges Designelement, es kommt jedoch – Fehlschläge ausgenommen – an Bahn 4 nicht in Spiel. Dafür hat man an dieser Spielbahn, einem Par 4 mit 411 Metern von Gelb sowie 435 Metern von Weiß, alle Hände voll zu tun, um mit dem zweiten Schlag das Grün zu erreichen. Viele Golfer sollten lieber erst mit dem dritten Schlag das Grün anvisieren. Die fünfte Bahn ist mit bis zu knapp 450 Metern als Par 5 zu spielen, hier kommt es darauf an, beim Schlag ins Grün das den hinteren Grünbereich umrahmende Wasser zu vermeiden. Bahn 6 weist eine ähnliche Länge auf, ist jedoch als Dogleg-Links konzipiert. Zu lange Teeshots werden hier im Bereich des Doglegs gerne vom Wasser aufgenommen. Das maximal 292 Meter kurze Par 4 an der 7 ist da schnell schon eine Erholung, allerdings liegt das Grün und hat zwei deutlich ausgeprägte Terrassen– steckt die Fahne auf dem unteren Plateau und der Ansatz landet auf dem oberen Bereich, lauert oft der Dreiputt. Mit einem weiteren langen Par 4 Dogleg rechts kommt man an Bahn 9, einem Par 3, zurück zum Clubhaus. Hier gilt es, den bereits von der 18 des Links Courses bekannten Teich zu überspielen – bei einer Bahnlänge von 81 bis 159 Metern zwar ein kleiner Tester , aber ein sehr fairer.

Die zweiten 9 beginnen oberhalb der ersten Spielbahn des Links Courses, das kurze Par 4 Dogleg rechts verführt zum Abkürzen über die rechte Ecke, jedoch lauert dort auch Out of Bounds. Danach geht es wieder auf die andere Seite der Straße, ein anspruchsvolles Par 5 wartet an Bahn 11. Links ist eine Ausgrenze, rechts lauern zahlreiche Fairwaybunker auf die Abschläge. Bahn 12 ist zwar etwas kürzer, aber ein weiteres nicht zu unterschätzendes Par 5 Dogleg Links. Das Dogleg rechts ist mit maximal 316 Metern eher kurz, erfordert aber eine folgende Strategie: Entweder riskiert man viel und versucht, das Grün vom Tee direkt anzugreifen – oder man spielt, am besten mit langen Eisen, den Teeshot in den Knick des Doglegs und spielt dann mit dem zweiten Schlag aufs Grün. Ist der Teeshot jedoch zu lang, landet der Ball entweder in einem der Fairwaybunker oder man darf von einer Hanglage weiterspielen. Auch das folgende Par 4 ist ein Dogleg, nun jedoch nach links. Die Ausrichtung der Teeboxen verleitet ein wenig dazu, über die Hügel auf der linken Seite abzukürzen – wenn die Schlaglänge ausreicht, Eine gute Strategie, sonst sollte man den Teeshot lieber weiter rechts halten. Sehr schön ist auch das folgende Par 3 an der 15 mit maximal 116 Metern. Vom leicht überhöhten Abschlag ist das Grün sehr gut anzuspielen. Die 16 ist die längste Bahn der gesamten Anlage , ein bis zu 500 Meter langes Par 5. Vom Abschlag wirkt das Fairway deutlich schmaler als es tatsächlich ist, was vor allem an dem Begrenzungshügel zur linken Seite liegt. Hier ist auch Out of Bounds. Die Fairwaybunker rechts kommen vor allem bei Longhittern vom Tee ins Spiel. Das Grün wirkt wie eine kleine Arena, wer hier mit Par vom Grün geht, darf sich für sein präzises Spiel loben. Nun geht es wieder auf die Hauptseite der Anlage vor dem Clubhaus. Das Par 3 mit maximal 152 Metern Länge verfügt über zwei deutliche Grünebenen, daher sollte man die aktuelle Fahnenposition unbedingt – und auch der Bereich links des Grüns sollte vom Tee vermieden werden. Den Abschluss der Runde bildet ein schönes, eher kurzes Par 4 direkt auf das Clubhaus zu . Auch hier kommt wieder der Teich ins Spiel, außerdem ist das Grün nicht sehr tief, bietet aber aufgrund seiner großen Breite und den erneuten Ebenen auf dem Grün sehr viele Möglichkeiten zur Positionierung der Lochfahne. Das Kursmanagement rät hier zum Abschlag mit kleinem Holz oder langem Eisen. Entweder spielt man die rechte Seite des Fairways an und hat dann, wie auf dem Links Course, einen kürzeren Weg über das Wasser, oder man hält den Teeshot rechts des Teichs an und kann dann – vor allem, wenn die Fahne auf der rechten Grünseite gesteckt ist ist, die Breite des Grüns für den zweiten Schlag zu nutzen.