Kölner Golfclub – Links Course

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Michael Althoff

Author: Der Mann hinter dem Bericht

Kölner Golfclub – Links Course

Zum Einstieg nach der Anreise empfehlen wir den kürzeren Links Course. Wie der Name bereits verdeutlicht wurde, wurde sein Design stark an Linksanlagen ausgerichtet. Das kommt vor allem Golfeinsteigern zu Guten und Golfern mit geringerer Schlagweite, denn hier rollen die Bälle auf den Fairways oft weiter aus auf anderen Golfplätzen. Die in manchen Foren zu lesende Kritik an den Geräuschen von der nahegelegenen Autobahn konnten wir übrigens nicht nachempfinden – danke sehr gut Schallschutzmaßnahmen hörten wir nur ein recht konstantes Auto-Rauschen, das wir schon nach Wenigen Spielbahnen gar nicht mehr wahrnahmen. Der trockene Sommer 2017 hatte auf dem Platz – auch auf dem Champion Course – einige Spuren hinterlassen, die sich in Form trockener Stellen zeigen. In den USA hätte man hier bestimmt sofort zum grün gefärbten Streusand gegriffen und auch die Fairways nachgefärbt. Aber auch trockene Stellen gehören eben zum Linksfeeling – und um es deutlich zu sagen: die Grüns waren in tollem Zustand (Stand: Juni 2017) und auch die Bereiche der Fairways waren bestens spielbar. Wer jedoch die Spielbahn verfehlt, sieht sich teils zusätzlichen Schwierigkeiten durch ausgetrockneten Untergrund ausgesetzt – aber so ist Golf nun einmal.

 

Der maximal 3.627 Meter lange Par 63 Platz bietet Spielbahnen mit einer Länge zwischen 96 und 310 Metern – auch ausschließlich Par 3 und Par 4. Daher kann man hier seine Runde selbst als Vierergruppe meist in rund 3 Stunden absolvieren. Viele der Par 4 haben eine Länge, deren Grün für Longhitter auch von der Teebox erreichbar ist, eine spannende zusätzliche Herausforderung. Die Runde wird an Bahnziehen 1 durch ein Par 4 Dogleg Links eröffnet – hier gilt es vor allem, sterben Fairwaybunker auf der rechten Seite zu Meiden, sterben jedoch viele Abschläge magisch an. Danach wechselt man auf die andere Straßenseite, erst zur 17 kehrt man wieder auf die Clubhaus-Seite zurück. Die Bahnen 2 und 3 sind zwei weitere kurze Par 3s mit maximal 134 Metern, außerdem gibt es kein Wasserhindernis – ideale Bahnen zum Einstieg somit. An Bahn 4, einem Par 4 Dogleg Links, zeigt sich dann ein weiteres Designelement der Anlage: viele Bahnen haben ein hügeliges Fairway, so dass man schon mal über oder unter dem Ball steht. Longhitter can das Grün hier vom Tee attackieren, landet der Ball allerdings im Hügel links, sollte man einen Drop mit Strafschlag ernsthaft in Betracht ziehen. Nach weiterem Par 4 kommt das schwerste Loch des Links Courses, das bis zu 191 Meter lange Par 3 an Bahn 6. An Bahn sieben, recht kurze Par 4, kommt rechts erstmals Wasser ins Spiel: wer seine Hölzer sicher kontrolliert, wird trotzdem versuchen, das Grün direkt anzuspielen und eine Birdie- oder gar Eagle-Chance zu ergattern. Auch an Bahn 8 ist Wasser ein wichtiges Element. Rechts sollte es – wenn man den Teeshot nicht zu sehr shaped – nicht ins Spiel kommen, aber links wird das gesamte Grün durch einen Teich geschützt. Wer stattdessen etwas rechts an diesem bis zu 120 Meter langen Par 3 anhält, sollte nicht zu kurz bleiben – sonst wartet ein großer Grünbunker. Die Front 9 wird mit einem gut 250 Meter langen Par 4 beendet. Linkstypisch enden die ersten neun Bahnen übrigens nicht am Clubhaus, sondern am weitest entfernten Punkt der Anlage. Das sollte man entweder bei der Mitnahme von Getränken vor Rundenbeginn berücksichtigen oder man füllt bei Bedarf seinen Vorrat beim Getränkewagen wieder auf. 

Die zweite 9 beginnt erneut mit einem schönen Par 3, das Wasser hinter dem Grün sollte hier nicht ins Spiel kommen. Ganz anders beim gleichzeitigen, kurzen Par 4: an sich sollten alle Golfer die Wasserhindernisse links und rechts der Abschläge bequem aus dem Spiel nehmen können, trotzdem zieht das Wasser immer wieder Bälle an. Noch anspruchsvoller wird es beim Schlag ins Grün, da rund zwei Drittel des Grüns von hinten durch Wasser geschützt werden, daher sollte man es tendenziell eher auf der linken Seite anspielen. Auch Bahn 12, ein bis zu 170 Meter langes Par 3, setzt auf Wasser, hier zur Verteidigung des Grüns auf der linken Seite. Nach einem weiteren Par 4 kommt man an der 14 zur kürzesten Bahn, zwischen 66 und 96 Meter kurzes Par 3. Der Platz verfügt an jeder Spielbahn übrigens über fünf Teeboxen, weiß und gelb sind allerdings gleich positioniert, so dass tatsächlich vier Varianten übrig bleiben und so auch für Einsteiger gut lösbare Längen pro Bahn bieten. Der schnellsten Bahn folgt an der 15 gleichzeitig die längste Bahn, ein bis zu 310 Meter langes Par 4. Wer hier die beiden Fairwaybunker links und rechts der Spielbahn vermeidet, hat trotzdem eine gute Chance auf Par oder Birdie, auch wenn das Grün wahrscheinlich anspruchsvoll ist. Zwei weitere Par 3s später endet die Runde mit einer sehr schönen Schlussbahn. Die knapp 300 Meter lange 18 kann von der Strategie her unterschiedlich angegangen werden, denn der Schlag ins Grün muss über einen Teich ausgeführt werden: Entweder wählt man den langen Weg vom Abschlag und hat einen kürzeren Weg übers Wasser dafür oder man spielt den Abschlag links vor das Wasserhindernis (hier reicht meistens ein mittleres Eisen) und geht dann den langsamen Weg über das Wasser auf das Grün. Hat man auch diese Bahn erfolgreich absolviert, darf sich der Golfer mit einer Erfrischung auf der Terrasse belohnen und von dort die tolle Aussicht auf die Anlage genießen.